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DIE WALTONS

DIE SCHREIBMASCHINE

Als ich daran dachte, meine
Jugenderinnerungen niederzuschreiben,

ging es mir um unsere Familie, um
unser Haus und um Walton's Mountain.

Das war meine Welt,

da von konnte ich den Leuten erzählen.

Ich erinnere mich noch an einen Tag
in den 30er Jahren,

auf einmal hatte ich das Gefühl,
jetzt wäre ich soweit,

dass ich zum 1. Mal
jemandem meine Erzählung zeigen könnte.

Ja, Ma'am?

Auf Seite 3 hast du "weiter" geschrieben,

passender wäre hier "ferner".

Ich werde es ändern.

Und auf Seite...

Auf Seite 10

kommt ein Komma
nach dem Wort "Goldmine".

Verstehe. Ok.

Abgesehen von der Grammatik,
gefällt es Ihnen?

Ich finde es sehr eindrucksvoll.

Eine sehr schöne Geschichte.

- Ist es glaubwürdig?
- Jedes Wort.

Was gefällt Ihnen daran?

Ich finde, die Schilderung der Mutter
und des Vaters sind

besonders gut gelungen.

Ja. Sie wissen sicher,
wer mich inspiriert hat, nicht wahr?

Was hast du mit der Erzählung vor?

Ich weiß nicht. Was würden Sie tun?

Ich an deiner Stelle würde sie
an eine Zeitschrift schicken.

Vielleicht veröffentlichen sie es.

Wie ein richtiger Schriftsteller.

Wie ein richtiger Schriftsteller.

Du bist zwar noch jung und unerfahren,

aber du bist talentiert. Und sehr begabt.

Für mich ist das

etwas ganz Besonderes.

Etwas, das es zu fördern gilt. Ich finde,

du solltest den Mut haben,
es einzuschicken.

Ich danke Ihnen.

- Danke, dass Sie mir Mut machen.
- Ich danke dir.

- Also dann bis morgen.
- Ja.

Wiedersehen.

Ich hatte die Geschichte so oft
abgeschrieben und konnte sie auswendig.

Aber es war wichtig,
dass sie fehlerlos geschrieben war.

Miss Hunter hatte gesagt, ich wäre
ein Schriftsteller, aber erst wenn

eine Zeitschrift meine Geschichte drucken
würde, dann wäre ich da von überzeugt.

Ja, bitte.

Du brauchst einen Briefumschlag?

Ja, Großmutter.
Ich will die Geschichte wegschicken.

Hier, ich gebe dir einen.

Vielen Dank, das ist nett von dir,
Großmutter.

Taugt die Geschichte etwas?

Miss Hunter findet sie gut.

Na ja, sie muss es ja wissen.

Was dir dein Großvater eines Tages
vererben wird, das weißt du ja.

- Die Wiese.
- Ja.

Ich werde das zu schätzen wissen,
Großmutter.

Wenn ich mal sterbe, werde ich dir nichts
hinterlassen. Weder Land noch Geld.

Aber die Wiese gehört doch euch beiden.

Dich kennen gelernt zu haben,
wird mir sehr viel bedeuten.

In unserer Familie gab es viele Erzähler.

Lange bevor wir solchen Luxus hatten

wie elektrisches Licht und Radio
und all den modernen Kram,

setzten wir uns abends rund um den Herd.

Jeder von uns, reihum,
musste eine Geschichte erzählen.

Gespenstergeschichten,
Hexenerzählungen,

spannende Schilderungen
von Indianerkämpfen, von Kriegen

und vor allem von dem,
was sich in unserer Familie ereignet hat.

Ich habe sie alle behalten.

In der Erinnerung sind sie weitergereift
und jetzt könnte ich sie erzählen.

Miss Hunter hat zu mir gesagt,
Schreiben wäre ein besonderes Talent.

Jetzt weiß ich,
von wem ich diese Begabung habe.

Die schönen Geschichten,
die ich von früher weiß,

die werde ich dir erzählen, John-Boy.

Das ist das Erbe, das ich dir hinterlasse.

Großmutter, ich danke dir.

Und ich dir, mein Junge.

- Gute Nacht.
- Gute Nacht.

Darf ich den Brief tragen?

Nein, du machst ihn nur schmutzig,
Jim-Bob. Ok.

John-Boy, kann ich ihn
nach Jim-Bob tragen?

Ja, kann ich ihn auch haben?

Darf ich ihn auch mal tragen?

Ich will ihn auch tragen.

- Jetzt darf ich ihn aber tragen, John-Boy.
- Ja, ja.

Nein, jetzt bin ich an der Reihe, John-Boy.

Ihr werdet ihn wirklich noch zerknittern.

Aber ich hab ihn bis jetzt
noch nicht gehabt.

- Ok, wer hat ihn jetzt?
- Ich hab ihn.

Na gut, dann gib ihn her.
Erin, du trägst ihn den Rest des Weges.

Guten Tag, Mr. Godsey.

Nanu, was wollt ihr denn alle hier?
Habt ihr denn hier ein Familientreffen?

John-Boy hat eine Geschichte geschrieben.

Und die schicken wir jetzt
an Collier's Magazine.

Und dann werden wir alle berühmt.

Glückwunsch, John-Boy.

Deine Familie ist sicher
mächtig stolz auf dich.

- Eines Tages, hoffe ich.
- Ist so etwas nicht herrlich, Schwester?

Dieser brave Junge
wird fast über Nacht berühmt

und ist trotzdem bescheiden geblieben.

So weit ist es aber nun doch noch nicht.
Ich schicke die Geschichte erst weg.

Vetter Raymond war ein Schriftsteller.
Es war doch Raymond, nicht wahr?

Oh, ja. Gleich nach dem Skandal
hat er die Stadt verlassen.

Er bevorzugte schlüpfrige Themen.

Unser Papa hatte uns streng verboten,
Vetter Raymonds Bücher zu lesen.

- Sie waren schon fast obszön.
- Papa hat sie aber gelesen.

Nach seinem Tode habe ich eins
in seinem Nachttisch gefunden.

Wir müssen jetzt
wieder nach Hause gehen.

Wir haben nämlich den Destillierapparat
auf dem Feuer stehen.

Also, alle guten Wünsche, John-Boy,
und recht viel Erfolg.

Der Erfolg muss erst noch kommen.

Es ist doch schön, wenn ein junger Mann
die 1. Schritte auf der Ruhmesleiter tut.

John-Boy, ich nehme an,
dass du diesen Brief wegschicken willst.

So, wollen mal sehen.

Na ja, es ist weder Fisch noch Fleisch.

Es sind mehr als 80
und weniger als 90 Gramm.

Wenn wir Glück haben,
geht er mit 80 durch.

Frankieren Sie ihn lieber für 90,
damit er richtig ankommt.

90 Gramm machen 12 Cent.

Hier.

Gibt es eine Möglichkeit, die das
sichere Ankommen des Briefes garantiert?

Du könntest ihn als Einschreiben schicken.
Das kostet dann 10 Cent extra.

10 extra?

Lieber nicht.

Na, dann los. Auf nach New York.

Danke.

- Komm, Mary Ellen.
- Sieh dir das an. Genau das, was mir fehlt.

- Was ist denn das?
- Etwas, um schön zu werden.

"Super-Deluxe-Schönheitspackung."

"Jede Packung mit einer Empfehlung
eines Hollywoodstars."

"Außergewöhnliche Duftnote

"aus der Hauptstadt weiblicher Schönheit,
aus Paris importiert."

Mary Ellen.

"Folgen Sie dem Highsociety-Trend.

"Glättet und verschönt
aufgesprungene Hände in 1 Minute."

Mary Ellen, sieh dir den Preis an,
bevor du weiter schwärmst.

Mr. Godsey.

- Ja? Hast du was gefunden, Mary Ellen?
- Ja, ich hab was.

Mary Ellen, häng dein Herz nicht an Dinge,
die dich Kopf und Kragen kosten könnten.

Kümmere dich um deine Angelegenheiten.
Ich möchte etwas anzahlen.

Das ist Ihr Geschäft, Ike.

Ok. Sagen wir, $1.
Brauchst du eine Quittung?

Wenn ich die Schönheitspackung habe,
werde ich so schön,

dass ich mich nach Hollywood, Kalifornien,
begebe und berühmter Filmstar werde.

Und bis dahin, du berühmter Filmstar,

haben Mama und Daddy noch zu Hause
genug für dich zu tun.

- Na dann, Mr. Godsey.
- Na dann, Mary Ellen.

Na dann, Kinder.

Schneide das Haar aber nicht zu kurz,
wenn ich bitten darf.

Wer ist der Frisör, du oder ich?

John-Boy, was ist mit dir los?

Meine Geschichte ist seit 2 Stunden
unterwegs. Wo wird sie jetzt wohl sein?

Wahrscheinlich liegt sie noch
in Mr. Godseys Poststelle.

Sitz bitte still. Sonst schneide ich dir
aus Versehen noch ein Ohr ab.

Mama, wie lange braucht ein Zug
von Charlottesville nach New York?

12 Stunden ungefähr.

Dann müssen die Postsäcke
ausgeladen werden

und dann werden die Briefe zugestellt

und dann müssen sie sie auch noch lesen.

Hoffentlich können sie sie auch lesen.

Das werden sie wohl.

Manche Seiten habe ich
3- und 4-mal abgeschrieben.

Ich finde, jetzt hast du
genug abgenommen.

Genug, wenn du hier wie General Custer
herumlaufen willst.

George Washington hatte langes Haar,
Benjamin Franklin hatte langes Haar

und mein alter Vater hatte langes Haar.

Ich bin weder mit George Washington
noch mit deinem Vater,

ich bin mit dir verheiratet.

Und ich will, dass ich mir ähnlich bin.
Und nun hör endlich auf damit.

Halt! Verteil die abgeschnittene Wolle
nicht überall auf dem Boden!

Nächstes Mal werde ich Ike Godsey
das Haar schneiden lassen.

Ein nächstes Mal wird es nicht geben. Ich
werde in Zukunft Zöpfe flechten, Delilah.

Manche Schriftsteller
tippen ihre Geschichten.

Oder sie haben Sekretärinnen,
die sie für sie tippen.

Möchtest du das auch?

Natürlich. Später.

John-Boy!

- Ja, Daddy?
- Wir haben einen neuen Auftrag

- für eine Holzlieferung. Hilf mir aufladen.
- Ok, ich komme.

Es muss ein kühler Tag im Juli sein,

ehe ich Delilah wieder gestatte,
sich an meinem Haar zu vergreifen.

Warum lässt du dir das Haar
eigentlich nicht von Ike schneiden?

Weil er nicht aus vollem Herzen Frisör ist.
Er lässt einen auf dem Stuhl sitzen

und hüpft davon, um jemandem eine
Briefmarke oder anderes zu verkaufen.

Ich möchte zu gerne wissen,
wo meine Geschichte jetzt ist.

Ich habe dich schon lange fragen wollen,
John-Boy.

Worüber schreibst du
eigentlich deine Geschichten?

Worüber schon?
Was ich hier bei uns so erlebe.

Ich schreibe über unseren Hund
oder über unsere Kuh.

- Ach, Tiergeschichten also.
- Nein, nicht direkt Tiergeschichten.

Die Tiere kommen unter anderem
in meinen Geschichten vor.

Meist schreibe ich über uns,
unsere Familie.

Was lässt sich schon über uns schreiben?
Bei uns geschieht doch nichts Besonderes.

Schreib doch lieber über Könige,

Präsidenten, Generäle
und andere Berühmtheiten.

Ich weiß aber doch nichts von Königen,
Generälen und Präsidenten.

Was schreibst du über uns? Hier passiert
nichts, was andere interessieren könnte.

Großvater, ich würde ein Leben brauchen,

um alles aufzuschreiben,
was sich in unserer Familie ereignet.

Evey.

Hier ist deine Mama.

Komm doch wieder zurück.
Komm nach Hause.

Aber ja. Es ist alles wieder in Ordnung.

Deine Mama hat sich geirrt.

Er kommt wieder her, um dir zu helfen.

Und er wird dir helfen.

Ma Perkins hat ihre Meinung geändert. Es
ist ihr klar geworden, was sie als Mutter...

- Ach, die Frau ist wundervoll.
- Die Beste von allen.

Sind Sie sicher, dass bei der Frühpost
nichts für mich dabei war?

Absolut sicher.

Und was ist das da für ein Umschlag?

Der Präsident der Vereinigten Staaten
vertraut mir als Posthalter,

aber dein Enkel nicht.

Er kommt Tag für Tag, manchmal sogar
2-mal, um mir auf die Finger zu sehen.

Geduld ist etwas,
das man lernen muss, John-Boy.

Ich wollte, ich hätte die 10 Cent bezahlt

und hätte den Brief
eingeschrieben geschickt.

Hoffentlich antwortet die Redaktion
der Zeitschrift bald.

Er macht sich verrückt
und die ganze Familie dazu.

Ob er eine echte Chance hat?

Wer verkauft schon Geschichten
an eine große New Yorker Zeitschrift?

Ich weiß nicht, nach welchen
Aspekten sie ihre Beiträge auswählen.

Es würde mich freuen,

wenn im Collier's Magazine eine hübsche
Geschichte von John-Boy stehen würde.

Was schreibt er eigentlich?
Cowboygeschichten?

Weißt du das nicht? Er schreibt über uns.

- Über uns?
- Die Familie.

Ich möchte wissen,
was sich über uns schreiben lässt.

Ja, das habe ich mich auch gefragt,
als er es erzählt hat.

Jetzt weiß ich es.

Wenn der wildeste Kerl
aus der ganzen Gegend

das hübscheste Mädchen
von Virginia heiratet,

dann lässt sich genug darüber schreiben.

Findest du nicht?

John? Versprochen hast du es mir
schon sehr oft,

willst du nicht endlich mal wieder
mit zur Kirche kommen?

Und willst du die ganze Nacht aufbleiben
und Socken stopfen?

Den hier muss ich noch stopfen.

Du weißt, dass ich nicht schlafen kann,
wenn du nicht neben mir liegst.

- John-Boy, na los, Post ist da!
- Juchhu!

Ausgerechnet heute kommst du zu spät!

- Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben.
- Na los, mach schon auf.

Ich möchte ihn lieber zu Hause aufmachen,
ok?

Danke.

Vielen Dank.

Mach auf.

Eine Absage.

- Ach, das tut mir Leid.
- Unverschämtheit.

Ob zu wenig Porto drauf gewesen ist?

Es würde mich nicht wundern, wenn

alle unsere großen Schriftsteller ihre 1.
Arbeiten wieder zurückbekommen hätten.

Lass dich nicht entmutigen. Es ist
das 1. Mal, dass es nicht geklappt hat.

Schick deine Geschichte
an eine andere Zeitschrift.

- Das ist nicht der eigentliche Grund.
- Was steht denn in dem Brief?

"...aber handschriftliche Manuskripte
können nicht berücksichtigt werden."

Nicht mal gelesen haben sie es.

- Na, die haben wohl einen Piepmatz.
- Eine Frechheit.

- Wie sollst du die Geschichte schreiben?
- Auf einer Schreibmaschine, nehme ich an.

Aber du schreibst doch so deutlich.

Was hilft das?
Die nehmen nichts Handschriftliches an.

- Kannst du Maschine schreiben, John-Boy?
- Nein, aber ich könnte es lernen.

Ich fürchte nur, in unserer Gegend wird
sich keine Schreibmaschine finden.

Sicher gibt es in Charlottesville welche.

Eine auftreiben und eine kaufen
ist ein Unterschied.

John-Boy, würdest du so freundlich sein,
mir oben etwas zu helfen? Komm.

Was? Ausgerechnet jetzt?

Ja. Ich möchte ihm
seine Sorgen abnehmen.

Ok, Großvater.

Großmutter schimpft immer, weil ich
es nicht schaffe, etwas wegzuwerfen.

Das hier ist...

Das ist Amy.
Sie ist an Scharlach gestorben, als sie...

Eine Medaille. Die hat dein Onkel Matt
im Weltkrieg für Tapferkeit bekommen.

Diese Briefe, blätter sie durch und

achte darauf, ob einer von ihnen auf einer
Schreibmaschine geschrieben worden ist.

Der auch nicht. Augenblick,
dieser hier, Großvater.

Der hier.

Ah, ja. Von Richter Baldwin.

Würde mich nicht wundern, wenn die
Schwestern die Schreibmaschine haben.

Wie ich sie kenne, können sie sich von
nichts trennen, das ihrem Vater gehörte.

Auf diese Maschine
sind wir ganz besonders stolz.

Sie gehörte unserem Papa.

Du darfst sie dir natürlich ansehen,
schön vorsichtig.

Die Maschine
hat er im Jahre 1908 gekauft.

Natürlich war sie neu,
als Papa sie gekauft hat.

Wahrscheinlich die 1. Schreibmaschine,
die in Jefferson County existierte.

Und ist die einzige geblieben.

Auf dieser Schreibmaschine
hat Papa den Brief an

Woodrow Wilson geschrieben, in dem er

ihm die Bildung
eines Bündnisses vorschlug.

Weißt du,
Mr. Wilson wurde in Staunton geboren.

Papa hat ihn gut gekannt.

Und 1920 hat Papa eine Reihe
brillanter Briefe geschrieben,

an die New York Times, mit Protesten
gegen die Zusätze zur Verfassung.

Darunter war auch ein Abschnitt, der
uns Frauen das Stimmrecht geben sollte.

Nein, das war der Prohibitionsparagraph,
der den Verkauf von alkoholischen

Getränken bei Strafe untersagte.

Hat jemand in letzter Zeit
darauf geschrieben?

Wir wissen nicht, wie sie funktioniert.

Miss Mamie, Miss Emily...

Ich nehme an, Sie...

Ich meine,
Sie würden wohl nie daran denken,

die Maschine zu verborgen?

Borgen? Wem?

Mir.

John-Boy, du weißt,
dass wir beide dich mögen,

und wir wissen von dir,
wie gewissenhaft du bist.

Nicht wahr? Das wissen wir, Mamie.

Natürlich. Das stimmt. Aber

auf dieser Maschine ist ein Kapitel der
Geschichte Virginias geschrieben worden.

Sie hätte es verdient,
in einem Museum aufgestellt zu werden.

Möchtest du die Schreibmaschine
denn jemandem zeigen?

Nein, Ma'am, benutzen wollte ich sie.

Sehen Sie, handgeschriebene Erzählungen
werden zurückgeschickt.

Hättest du etwas dagegen, wenn ich dich
nach dem Inhalt der Erzählung frage?

Nun, es spielt alles in unserer Familie.

Z.B., wie ich um die Weihnachtszeit
meinen Vater gesucht habe.

Und wie ich hier vorbeigeschaut habe
und einen selbst gebrauten...

Du erwähnst
unsere selbst gebraute Spezialität?

Ja. Haben Sie was dagegen?

Oh, nein. Warum sollte man das
nicht veröffentlichen?

Niemand, der nicht heimlich etwas braut.
Das Rezept kennt doch jeder.

Ich verstehe die Magazin-Schreiber nicht.
Sie wagen, unsere Rezeptur abzulehnen?

Abstinenzler vermutlich.

Ja, Ma'am. New Yorker Redakteure.

Ich habe dich doch richtig verstanden,
John-Boy,

diese schrecklichen Abstinenzler

wären zu überreden,
deine Erzählung anzukaufen,

wenn sie getippt wäre?

Ich nehme an,
dass ich dann eine Chance hätte.

Was würde Papa dazu sagen, Mamie?

Ich bin der Meinung,
der Richter würde sagen,

dass nichts auf dieser Welt

förderungswürdiger ist
als ein junges Talent.

Ich höre deutlich, wie er das sagt. Und
was er sagte, war Ehrfucht einflößend.

Soll ich wirklich...

Mutter wäre sicher entsetzt,
wenn sie erführe, dass ich mir

die Maschine von den Damen geliehen
habe, die heimlich Whiskey brennen.

Darum musste ich sie vor ihr verstecken.

Willst du wohl still sein, Reckless!

Ich will nicht,
dass jemand mich hier findet.

Du bist der Einzige, der von mir
in die Sache eingeweiht ist, ok?

Sei still.

Meinetwegen.

Komm rein, vorwärts. Nun komm schon.

Wird's bald.

Was ist denn hier drinnen los?

Ich brauche dich wohl nicht zu fragen,
von wem du die hast.

Es scheint mir besser,
die Maschine hier aufzuheben.

Ja, auf jeden Fall ist sie hier sicher.

Den Schuppen benutzt niemand,
weil er ausgeräumt ist.

War es falsch, dass ich
Mutter und Vater nichts gesagt habe?

Natürlich war das nicht richtig.

Aber wenn du es ihnen erzählst, dann
ziehen dir deine Eltern die Ohren lang

und du musst die Maschine
wieder zurückbringen.

Meinst du?

Ich würde dir raten,
erstmal heimlich zu tippen.

Das ist ja schön.

Jason, bist du heute nicht
mit dem Tischgebet an der Reihe?

- Ich glaube, ja.
- So, dann bitte.

Vater unser, wir danken dir für all
das Gute, das du uns gegeben hast.

Segne unsere Mahlzeit
und segne unser Haus. Amen.

Amen.

Amen. John-Boy fehlt noch.

Elizabeth, setz dich bitte auf deinen Stuhl.

Er war den ganzen Tag nicht da.
Sicher trainiert er Basketball.

Oder er hat eine Freundin.

Ich hätte nichts dagegen.

Aber nicht, wenn er deswegen
zu spät zum Essen kommt.

Sonst hat er sich mit der Schreiberei
in sein Zimmer eingeschlossen.

Und plötzlich ist alles ganz anders.
Er treibt sich draußen herum.

Macht euch keine Sorgen.
Euer Ältester ist schon in Ordnung.

Woher weißt du denn das?

Woher? Er ist ein Walton.
Gib die Suppe weiter.

Entschuldigt bitte.

Erzählst du uns, wo du warst, John-Boy?

Das braucht er nicht, wenn er nicht will.

Ja, aber trotzdem sollte er pünktlich
zum Essen kommen.

- Ja, Daddy.
- Wenn sie dich weglässt.

Hast du eine Freundin, John-Boy?

Eine? Ein Dutzend.

Sie umschwärmen mich
wie die Bienen den Honig,

ihre wilden Umarmungen drohen mich
zu erdrücken. Und dann wache ich auf.

Ach, er hat ja gar keine Freundin. Der läuft
herum und denkt, er wäre ein Dichter.

Und überall, wo John-Boy zu finden ist,
da treibt sich auch unser Hund herum.

Reichst du mir bitte das Geflügel?

Ich habe fürs Abschreiben länger
gebraucht, als ich geglaubt hatte.

Du kannst ja auch
noch nicht tippen, nicht?

Och, das war nicht so schwer.

Wissen Sie, in Maschinenschrift
sah die Geschichte ganz anders aus,

mir fielen dauernd neue Worte ein.
Ganze Absätze habe ich umgeschrieben.

Ein richtiger Schriftsteller
ist mit seiner Arbeit niemals zufrieden.

Shakespeare hat seine Dramen
immer wieder umgeschrieben.

Du befindest dich damit
in bester Gesellschaft.

- Konnte Shakespeare davon leben?
- In späteren Jahren schon.

Für mich wäre es wichtig,
dass ich meinem Vater jetzt helfen könnte.

Jetzt kannst du ihm damit
noch nicht helfen,

aber auf längere Sicht gesehen,
hilfst du ihm damit bestimmt.

Außerdem solltest du
das College besuchen.

Du wärst dann der 1. meiner Schüler.

Ich glaube, dass es ein Fehler wäre,
so viel Geld fürs College auszugeben.

- Colleges geben Schülern Stipendien.
- Ich bin nicht so gut.

Nun, es wird nicht einfach sein,

aber wenn du ganz genau weißt,
was du willst

und warum du es willst,
dann wirst du dein Ziel erreichen.

Genauso hätte es auch mein Vater gesagt.

Ich werde es besser wieder mitnehmen
und quäle meine Schreibmaschine weiter.

- Wiedersehen.
- Wiedersehen.

Heute kommt Vernon vorbei und ich habe
nichts, was ich ihm verkaufen kann.

- Dann eben nächste Woche.
- Ich brauche aber Geld.

Darf ich die Perlenschachtel verkaufen?
Die Hälfte der Perlen fehlt sowieso schon.

- Die heben wir für Elizabeth auf.
- Darf ich 1 meiner alten Kleider verkaufen?

Nein, die kriegt Erin, auch wenn sie
noch so lange getragen sind.

Und wie soll ich jemals das Geld

für die Super-Deluxe-Schönheitsbox
zusammenbekommen, Mama?

Einige Cent habe ich gespart,
aber das reicht noch nicht.

Ich würde dafür
nicht so viel Geld verschwenden.

Ich möchte aber doch hübsch aussehen.

- Mary Ellen, du bist hübsch.
- Nicht so schön wie du.

Mary-Ellen, du bist manchmal unmöglich.

Hilf mir beim Backobst,

kauft uns Mr. Godsey welches ab,
teilen wir uns das Geld.

Wann fangen wir an?

Sobald wir genug Äpfel haben.

Räum inzwischen
den alten Geräteschuppen auf,

- dort können wir das Obst trocknen.
- Ja, das mache ich gleich.

An Collier's Magazine wieder.

Das ist ja fast schon eine feste
Geschäftsverbindung, die du da hast.

Kommt noch.

Möchtest du den Brief
eingeschrieben schicken?

Übrigens, tust du mir einen Gefallen?

Komm bitte nicht wieder 2-mal am Tag her
und frag mich, ob ein Brief gekommen ist.

Ich danke dir.

Mr. Rutley! Mr. Rutley!

Ich habe etwas zu verkaufen!

Ach.

Ist das alles?

Wenn ich sie nach Gewicht kaufe,
dann bringt sie mir 50 Cent.

Ich gebe dir aber 75.

$1.

Du hast wohl gehört, dass man verhandeln
muss, wenn man mir was verkaufen will.

Ich will dafür was kaufen.
Jedes Geld zählt.

Ich könnte ja jetzt 80 sagen,

aber dann würdest du 95 fordern,
und wer hat schon so viel Zeit?

Ok. $1.

Danke.

Ach, nein!

Großvater, hast du sie gesehen?
Bist du im Schuppen gewesen?

- Worum geht's denn?
- Sie ist weg.

Wenn sie einer von euch versteckt hat,
dann gebt sie mir zurück.

Ich finde das nicht witzig!

Was ist denn los?

Warum bist du denn so aufgeregt?
Kann ich dir helfen?

- Er hat etwas verloren.
- Die Schreibmaschine ist weg.

- Die Schreibmaschine?
- Wir besitzen keine Schreibmaschine.

Ich hatte eine Schreibmaschine
im Schuppen versteckt.

Also mal langsam und ganz von vorne.

Du hattest
eine Schreibmaschine versteckt?

Und es war nicht meine Schreibmaschine.

- John-Boy ist ganz traurig.
- Seine Schreibmaschine ist weg.

Seit wann hast du eine Schreibmaschine,
John-Boy?

Ein uraltes Museumsstück. Ich hatte sie
im Geräteschuppen aufgehoben.

- Eine uralte?
- Ja.

Hast du sie?

Wohin hattest du sie gestellt?

Ich hatte sie im Schuppen
in den alten Schrank gestellt.

In einen braunen Pappkarton.

Weißt du etwas, Mary Ellen?

Er braucht sie für seine Erzählungen.

Bitte, sag mir, wo sie ist.

Sie ist verkauft.
Ich hab sie an Mr. Rutley verkauft.

Warum hast du das getan?

Ich konnte doch nicht ahnen,
dass das deine Schreibmaschine ist.

Wenn ich dieses Familienleben
überleben sollte, wäre das ein Wunder.

Du hattest nichts
in dem Schuppen zu suchen.

- Fall nicht über deine Schwester her.
- Wie kommt sie dazu, sie zu verkaufen?

Genauso gut hätte sie mir
ein Messer in den Rücken stoßen können.

John-Boy, das war doch nicht absichtlich.

Nein, und es tut mir auch Leid. Hier.

Was soll ich denn damit?

Das hat mir Vernon
für das schrottreife Ding bezahlt.

$1 für ein Museumsstück.

Ein Stück Geschichte
ist darauf geschrieben worden.

Kannst du dich nicht mal
in Mary Ellens Lage versetzen?

Jetzt kann ich nur noch davonlaufen,
kann mich in den nächsten Bach stürzen

und kann mich ertränken.

John-Boy, wir wussten nicht, dass du
eine Schreibmaschine hast, nicht wahr?

Wir hatten über eine Schreibmaschine
gesprochen, dass er sie dringend braucht.

Die Maschine haben mir Miss Mamie
und Miss Emily geliehen.

Ihr Vater hatte darauf
an Woodrow Wilson geschrieben.

John-Boy, hatte ich dir nicht verboten,
zu den alten Ladys zu gehen?

Deswegen hatte ich nichts davon gesagt.

Du gibst die Schreibmaschine zurück.

Wie kann ich sie zurückgeben,
wenn Mary Ellen sie verkauft hat?

Wir werden versuchen, Vernon einzuholen.

Mr. Godsey, haben Sie Vernon gesehen?

Ich hab geglaubt,
du willst schon wieder nach Post fragen.

Ich habe Vernon heute Morgen getroffen.

- Er ist jetzt sicher schon über alle Berge.
- Wissen Sie zufällig, wo er wohnt? Ja?

Nein, ich habe keine Ahnung.
Aber ich weiß, wo er oft zu Mittag isst.

In einer der Raststätten
an der Bundesstraße 29.

Danke, Mr. Godsey. Sheriff.

Das waren erst 2 Restaurants.
So schnell geben wir nicht auf.

Das ist entsetzlich. Was erzähle ich nur

Miss Mamie und Miss Emily?

Das weiß ich auch nicht, John-Boy.

Wenn die Maschine
endgültig weg ist, dann

werden wir eben gratis
Brennholz liefern und damit

den Schaden wieder gutmachen.

Nein. So einfach ist das nicht. So eine
Maschine lässt sich nicht einfach ersetzen.

Auch wenn wir ihnen
$1 Million zahlen.

Hey, sieh mal da drüben,
da steht Vernons Wagen.

Ich wusste doch nicht, was ich kaufe.

Ich dachte, es wäre nur noch ein Haufen
Schrott, den keiner mehr haben will.

Mary Ellen durfte sie nicht verkaufen.

- War sie etwa gestohlen?
- Nein, Vernon, aber sie war geliehen.

Sie müssen den Handel
rückgängig machen.

- Bitte, setzen Sie sich doch.
- Danke.

Sie brauchen sie doch nur
vom Wagen runterzuholen...

Es wäre kein Problem, die Maschine vom

Wagen herunterzuholen,
wenn sie noch da wäre.

Da ist sie leider nicht mehr drauf.

- Wo ist sie?
- Wenn ich das wüsste.

- Das heißt, sie ist weiterverkauft?
- Ja, an Davidson.

Er ist auch Altwarenhändler,
genau wie ich, aber en gros.

Er transportiert die Sachen
in einem großen Lastwagen.

Nach Texas, nach Vermont, nach Florida.

Er ist zu beneiden.

Wissen Sie zufällig,
wohin er diesmal gefahren ist?

Das lässt sich bei Davidson nie sagen.

Er verkauft seine Ware überall.
Ja, so weit die Straßen führen.

Es tut mir Leid.

Du hast sicher an der alten Maschine
sehr gehangen.

Vielen Dank für die Auskunft.

Sollte ich Davidson zufällig treffen

- werde ich ihn danach fragen.
- Seien Sie so freundlich.

Aber wer weiß, wo er jetzt ist.

Ich bin der am meisten gehasste Mensch
auf dieser Welt.

- Guten Abend, Daddy.
- Guten Abend.

- Guten Abend.
- Guten Abend.

Ihr werdet bestimmt Hunger haben.
Nicht wahr, John-Boy?

- Ja, Mama.
- Das Essen ist gleich fertig.

Kartoffelbrei und süßen Maispudding
gibt es, und Fleisch.

Meinetwegen.

Schieben wir es nicht auf die lange Bank.

Du gehst zu Miss Mamie und zu
Miss Emily und sagst, was passiert ist.

Nein, lieber sterbe ich.

Glaubst du, davon kriegen wir
die Schreibmaschine wieder?

Jason,

sag Mary Ellen,
sie möchte zu Tisch kommen.

Sie bringt es nicht fertig, sich
mit uns allen an einen Tisch zu setzen.

Na gut, sie kann ja später
ein belegtes Brot essen.

Ich verstehe nicht, wie jemand
auf Kartoffelbrei verzichten kann.

Mary Ellen, wo ist dein Bruder?

- Welcher denn?
- John-Boy.

Er ist zu den Baldwins gegangen.
Hat er denn was ausgefressen?

Nein, ich habe was Erfreuliches für ihn.

Vernon hat gesagt,
er hätte Davidson getroffen,

und der hat ihm gesagt,
er hätte die alte Schreibmaschine

- an eine Firma in Charlottesville verkauft.
- Na, fantastisch!

Ich muss in diese Richtung.
Vielleicht treffe ich zufällig John-Boy,

dann nehme ich ihn mit.

Sheriff, es war meine Schuld, dass die
Maschine an Vernon verkauft worden ist.

Ich würde wirklich alles dafür geben,
wenn ich sie wieder zurückholen könnte.

Gut, dann kannst du mitkommen.
Steig ein.

Vielen Dank, Sheriff.
Ich werde es versuchen.

Selbstverständlich.

Einen Augenblick, bitte.

Ja, natürlich. Morgen Früh.

Die sind alle supernagelneu.

Sie haben sie vielleicht
in den hinteren Räumen aufgestellt.

Guten Tag. Sie wünschen bitte?

Wir suchen eine alte Schreibmaschine.
Sie sollen eine gekauft haben.

Der Chef hat mal wieder versucht
zu sparen,

aber die Maschine war leider nichts
anderes, als wonach sie aussah: Schrott.

Ja, dafür halte ich sie auch.

- Wo ist sie denn jetzt, Ma'am?
- Wir haben sie weiterverkauft.

Wohin?

Wir haben sie an ein Lagerhaus
in der Almond Street geschickt.

- Guten Tag.
- Guten Tag.

Haben Sie vor kurzer Zeit
eine Schreibmaschine gekauft?

- Eine uralte?
- Ja.

Die hat unser Nachtwächter
mit nach Hause genommen.

Ich wollte meiner Frau eine Freude
machen, aber sie hat geschimpft,

das alte Ding wäre
kein Geburtstagsgeschenk.

An den Schrotthändler habe ich sie
für $2 verscherbelt.

- Sie wissen nicht zufällig, wo sie jetzt ist?
- Woher soll ich denn das wissen?

Wir wollen das Zeug schnell loswerden.
Schreibmaschine? Davon weiß ich nichts.

Aber, John-Boy,
wie kann man nur so tollpatschig sein?

Vetter Marvin war auch immer
so zappelig, weißt du noch?

Ach, er hatte Flöhe.

Die hatte er wohl von den vielen Hunden.

Vetter Marvin hatte immer Mitleid
mit den vielen, herrenlosen Hunden.

Er sammelte sie auf der Straße auf
und nahm sie mit nach Hause.

Woran ist Vetter Marvin eigentlich
gestorben, weißt du das noch?

Ich habe immer angenommen,
dass es Tollwut war.

Wie du weißt, tun Hunde immer so,
als ob sie freundlich wären,

aber das ist nur ein Trick von ihnen.

Sie beißen sofort zu,
wenn man ihnen den Rücken zukehrt.

So war es sicher auch bei Vetter Marvin.

Du bist ja auf einmal so abwesend,
John-Boy.

Er ist sicher begierig, Literatur zu schaffen
auf Papas Schreibmaschine.

Sie ist weg.

Kusine Elvira war auch etwas wunderlich.

Erinnerst du dich an die Fledermäuse?

Elviras Familie ist nachts
auf der Treppe rauf- und runtergerannt

und hat mit Tennisschlägern
nach den Biestern geschlagen.

John-Boy, was hattest du gerade gesagt?

- Sie ist weg.
- Von wem sprichst du?

Von der Schreibmaschine.

Sie hat sie
an einen Schrotthändler verkauft.

Weg?

Das ist eigentlich merkwürdig,
dass Menschen die wertvollsten Dinge

immer nur
für eine begrenzte Zeit besitzen.

So ist es auch oft mit den Bildern
alter Meister gewesen.

Ja, mit Juwelen auch.

Der wertvollste Schmuck hat im Laufe der
Jahrhunderte oft den Besitzer gewechselt.

Verkauft?
An einen Schrotthändler verkauft?

Meine Schwester, Mary Ellen,
hat nicht gewusst, was sie anrichtet.

Emily,
wir müssen es beide mit Fassung tragen.

Ich versuche es, aber es ist mir so,
als hätten wir Papa noch einmal verloren.

Wir werden etwas unternehmen.
Wir werden diesen Schrotthändler finden

und ihm Papas Maschine
eben wieder abkaufen.

Das haben wir längst versucht. Vernon
hat sie an einen anderen Händler verkauft.

Ich habe alles gemacht, was möglich war.

Mir ist ganz schlecht, weil ich weiß,
was ich Ihnen damit angetan habe.

Ich hatte es Ihnen so fest versprochen.

Wie meinen Augapfel wollte ich sie hüten.

Sie werden mich hassen
und ich kann es Ihnen nicht verdenken.

Nein, das würde zu weit gehen.

Ach, Emily,

hör auf zu weinen, wir dürfen John-Boy
nicht noch unglücklicher machen.

Natürlich dürfen wir das nicht.

Also, John-Boy,
sie hat uns sehr viel bedeutet.

Und auch jetzt noch, auch wenn wir
nicht wissen, wo sie jetzt ist.

Aber eine Schreibmaschine ist doch nur
ein toter Gegenstand.

- Sie ist kein Lebewesen.
- Aber sie hat doch unserem Papa gehört.

Wir müssen lernen,
einen Verlust mit Würde zu tragen.

Außerdem

hat Papa uns zur Erinnerung
den Destillationsapparat hinterlassen.

Da hast du Recht. Ja, Mamie.

Sie sind beide sehr freundlich,

aber ich weiß, was ich angerichtet habe,
und es tut mir aufrichtig Leid.

Wir kommen darüber weg.

Sieh mal, Emily hat sogar den Verlust
von Ashley Longworth verschmerzt.

- Das habe ich nicht.
- Aber er ist für dich eine liebe Erinnerung.

Eine, die du hegst und pflegst.

Ja.

Wie unseres Vaters Schreibmaschine.

... die Zahl der Toten ist auf 122 gestiegen.
Long Beach ist

zum Katastrophengebiet erklärt worden.

Nach unseren neuesten Informationen
sind in Los Angeles

zahlreiche Gebäude eingestürzt.
Es muss angenommen werden,

dass sich unter den Trümmern
noch weitere Opfer

des Erdbebens befinden.
Der Präsident der Vereinigten Staaten...

Ich werde heute Abend
für die Ärmsten beten.

Man schätzt den Schaden
auf $4 Millionen.

- Was ist passiert, Großvater?
- Ein Erdbeben.

Zahlreiche Gebäude sind zerstört,
über 100 sind tödlich verunglückt.

Ich frage mich, warum die Menschen
nicht von dort wegziehen?

Ich glaube, wir haben allen Grund,
dankbar zu sein.

Ja, das haben wir wirklich.

Weißt du, wo Mary Ellen ist? Sie ist nach
der Schule nicht nach Hause gekommen.

Dort ist sie pünktlich weggegangen.

Und seitdem
hat sie niemand mehr gesehen.

Sie ist sicher davongelaufen.

Das würde Mary Ellen nie tun.

Nachdem sie John-Boy das angetan hat.

Sie war ganz traurig. Nicht mal
Baseball spielen wollte sie.

Sie sagte:
"Das kann ich mir nicht verzeihen."

Mary Ellen hat gesagt,
sie würde in die Fremdenlegion gehen.

Und so geweint hat sie.

Und ich habe diesem Ding so viel
Beachtung geschenkt.

Hätte ich sie mir nur nicht geliehen.

Hätte ich diese Geschichte nur nicht
an die Zeitung geschickt.

- Hätte ich sie erst gar nicht geschrieben!
- John-Boy.

Entschuldigt. Ich versuche,
Mary Ellen zu finden.

Mr. Godsey,
haben Sie meine Schwester gesehen?

- Welche denn?
- Mary Ellen.

- Heute noch nicht.
- Danke.

- John-Boy.
- Ich hab's eilig, entschuldigen Sie.

Zuerst bist du mir
mit der Fragerei auf die Nerven gefallen

und jetzt interessiert es dich
anscheinend gar nicht mehr.

John-Boy, du bist ja wie ausgewechselt.

Heute Morgen
ist ein Brief für dich gekommen.

Er kommt aus New York,

von Collier's Magazine.
Und du fragst nicht mal?

Sag mir doch, ob es eine gute
oder eine schlechte Nachricht ist.

Entschuldigen Sie,
ich muss erst Mary Ellen finden.

Keine Spur von ihr, nirgends.

Ich weiß nicht mehr,
wo ich noch suchen soll.

Vielleicht hat sie sich im Wald versteckt.

Nein, das hat sie nicht.

Mary Ellen.

Ist das eine Art, sich zu benehmen?

- Ich war so schrecklich traurig.
- Ich weiß. Ich war es auch.

Ich habe es Miss Mamie
und Miss Emily erzählt.

Sie wollten sich nicht anmerken lassen,
wie traurig sie waren, aber ich weiß es.

Sie werden
über den Verlust hinwegkommen.

Das brauchen sie nicht.

- Die Schreibmaschine.
- Ich fand sie im Antiquitätengeschäft.

Sie hat eine Menge zahlen müssen,
um sie zurückzubekommen.

Jetzt kann sie
keine Super-Deluxe-Schönheit werden.

Und sie schuldet dem Sheriff $6.

Nicht so wichtig, John-Boy.
Die Schönheit kann noch etwas warten.

Meine 2. Geschichte wird mindestens
doppelt so gut wie die 1.

Die hier haben sie mir
wieder zurückgeschickt.

- Das ist ja furchtbar.
- Nein, furchtbar nicht.

Wie ist das zu verstehen: "Ihre Geschichte
ist für unser Magazin zwar geeignet..."

Damit wollen sie sagen,
zur Zeit keine Verwendung.

- Gut gefunden haben sie sie.
- Sie finden sie ganz interessant.

Und du sollst ihnen noch mehr
davon schicken.

Sie scheinen in New York mehr Verstand
zu haben, als ich geglaubt habe.

Begreift ihr denn nicht,
dass sie die Geschichte gar nicht wollen?

Ihr tut fast so, als wäre ich
ein neuer William Shakespeare.

Du bist es vielleicht.

Nur weil es ihnen zufällig
in diesem Monat nicht passt.

Und es kommen noch so viele.

Wenn ich mal eine Geschichte verkaufe,
bekommst du das Geld von mir zurück.

Und die Deluxe-Packung dazu.

Super Deluxe.

Danke.

So hatte die Familie meine 1. Niederlage
doch fast noch in einen Sieg verwandelt.

Ich habe an diesem Abend wieder
angefangen zu schreiben.

Aber keine andere Schreibmaschine hat
mir so viel bedeutet wie das alte Stück,

das mir Miss Emily
und Miss Mamie geliehen hatten.

Schlafenszeit, Junge.

- Mach das Licht aus.
- Lass mich noch den 1 Satz beenden.

Es folgen einige Szenen aus der nächsten
Folge der Serie "Die Waltons ".

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