All language subtitles for Interview with Giorgio Capitani and George Hilton_Track03

In den jahren war der Western
der Trivialtilm schlechthin.

Immer wenn ich nervlich angespannt oder
besorgt warr. nicht genug Ärbeit zu haben...

...ging ich ins Kinor.
um mir einen Western anzusehen.

Western nahmen einen
in emotionaler Hinsicht nicht so sehr mit.

Sie waren leichte Kost.

Western getielen mir nicht
in übertriebenem Maße.

Ich war keinerr. der sich john-Wayne-Filme
und all die US-Western ansah.

Um ehrlich zu seinr.
war ich nie ein Westerntan.

Es mag seltsam klingenr. aber bis heute
schaue ich mir immer noch keine Western an.

0as ist wirklich
eine unglaubliche Sache.

Western hatte ich
bis dato keine gemacht.

Das Gold voH Sam Cooper. war der erste
und einzige Westernr. den ich gedreht habe.

Ich muss sagenr.
es war ein recht spezieller Western.

0as 0rehbuch selbst
war recht traditionell gehalten.

Äber da ich außergewóhnliche 0arstellerr.
wie Van Hetlinr. Klaus Kinskir. Gilbert Roland...

...George Hiltonr. etc. um mich
herum hatter. überlegten wir uns...

...einen Western mit etwas
markanteren Charakteren daraus zu machen.

Ich will jetzt nicht von
psychologischem Western sprechen.

Wir nannten ihn
f,f,0er Schatz der Sierra Hijaff.

0enn es war der Versuchr. einen Western
á la Huston seinerzeit aut die ßeine zu stellen.

Wenn ich 4O jahre nach ihrer Erscheinungr.
das weltweite lnteresse -

...oder vor zwei jahren
beim Filmtestival von Venedig -

...an diesen Filmen seher. heißt dasr.
dass sie im Grunde zeitlos sind.

Es sind Filmer. die ottenbar nicht überholt sind.
Sie haben keine eigene Epoche.

Ich war schon aut dem Giptel des Erfolgsr.
da ich bedeutende Filme gedreht hatte...

...wie insbesondere DjaHgo -
SeíH GesaHghucñ war.der.Colt

0ie Produzentenr. zwei wunderbare Menschenr.
bestellten mich über meinen Ägenten zu sich.

Zusammen mit Regisseur Capitanir.
einem meiner Lieblingsregisseure...

...mit dem ich viele Filme gedreht haber.
boten sie mir eine Rolle in diesem Film an.

Man ließ mich das 0rehbuch lesenr.
und ich habe es aut Änhieb geliebt.

0enn es ist eine sehr komplexe Figurr.
die ich in Das Gold voH Sam Cooper. spiele.

0ie Rolle des Manolo
ist sehr schón.

Ich glauber. das war eine meiner
besten 0arbietungen überhaupt.

Jar. wirklich. Äbgesehen davon waren
tantastische Schauspieler mit von der Partie.

Es war ein Film mit
vier herausstechenden Haupffiguren.

Zum einen Van Hetlinr.
der der absolute Protagonist ist.

Er spielt diesen Goldsucher.

0iese ßilder in der Wüste
sind schon beeindruckend.

0azu Gilbert Roland - es sei gesagtr.
Van Hetlin hatte schon den 0scar gewonnen.

Gilbert Roland alsor. dieser mexikanische
und äußerst sympathische Schauspieler.

Ferner Klaus Kinskir.
der ein guter Freund von mir war.

Äuch wenn andere Menschen ihn
tür einen schwierigen Zeitgenossen hielten.

In diesem Film war er
jedentalls großartig.

Und dann noch meine Wenigkeit.
Wir vier waren das. 0ie vier Haupffiguren.

0ieser Film war tantastisch.

Einerseits wegen der
wundervollen Produktion in ÄlmerÍa.

Und wegen des Regisseursr.
den ich tür einen der besten halte...

...mit denen ich je
zusammengearbeitet habe.

Es war sehr witzigr.
als die Produzenten Ercoli und Pugliese...

...zusammen mit dem US-Produzenten
mir anbotenr. diesen Film zu machen.

0amals hieß er rrll tesoro di Sam Cooperffr.
und noch nicht f,f,0gnuno per séff.

Úbrigens ist das ein sehr schóner Titelr.
den sich Luciano Ercoli ausgedacht hat.

Er war einer der Produzentenr.
und eines Morgens tragte er mich:

rrWas hältst du davonr.
wenn wir ihn '0gnuno per sé' nennen?ff

lch sprang aut und sagte:
f,f,0as tinde ich sehr schónff.

Von da an hieß er in ltalien
f,f,0gnuno per séff (f,f,jeder tür sichff).

Äls sie mir anbotenr.
den Film zu machenr. tragten sie:

rrTraust du dir einen Western zu?ff
lch antwortete: f,f,Warum nicht?ff

Sie: rrWürde es dir denn Spaß machen?ff
lch: f,f,Spaß machen würde es mir sehr.

Mehr noch als der Spaß getällt mir daranr.
dass es mal was anderes ist.ff

0as 0rehbuch war sehr schón
und in sich stimmig.

Ällerdings beinhaltete es noch nicht
die charakterlichen Feinheiten der Figuren.

0as haben ich und die 0arsteller
während der 0reharbeiten eingebaut.

0as Verhältnis zu Caminito
war und ist exzellent.

Er konnte
gute Sachen schreiben.

0i Leo hatte seine eigenen ldeenr.
und wir verstanden uns überhaupt nicht.

Er hat lnterviews gegebenr.
in denen er sagter. ich sei ein Regisseur...

...der absolut keine Ähnung
von Western hat.

0der dass ich
kein richtiger Regisseur sei.

0as tut mir wirklich leid.

Es tut mir leidr. dass er tot istr.
sonst hätte ich ihm meine Meinung gesagt.

Ich habe zu spät
von diesen 0ingen gehórt.

Vermutlich hatte er Ressentimentsr.
weil sein 0rehbuch stark moditiziert wurde.

Caminito dagegen
war sehr zutrieden.

Manolo ist eine zwielichtige Figur.
jar. er ist vor allem zwielichtig.

Ein Charakterr. von dem man letztlich
auch behaupten kannr. er sei homosexuell.

0enn diese ßeziehung zu Klaus Kinski
war schon ziemlich suspekt.

Man hätte durchaus denken kónnenr.
sie hätten ein homosexuelles Verhältnis.

0as warr. wie soll ich sagenr.
ein sehr bahnbrechender Äspekt.

0enn zu der Zeit kamen zwei Figuren
dieser Ärt in Western nicht vor.

Es geht um ein Wiedersehen.
ln erster Linie ist es ein Wiedersehen.

Ein Typr. der niemanden liebtr.
der nur an sich selbst denkt...

...wird von diesem Goldsucher gerutenr.
der ihm in seiner Kindheit geholten hatte.

Er war eine Ärt Ziehsohn
von Van Hetlins Figur.

Er bestellt Manolor. damit dieser ihm hilttr.
denn er hat eine Goldmine getunden.

Er braucht einen jungenr. krättigen Mannr.
so wie ich es damals warr. damit er ihm hiltt.

0ieser kommt anr. gibt sich
als guter junger. der ihm helten will...

...doch im Endettekt versucht err.
mit seinem Freund das Gold abzugreiten.

Letzterer wird
von Klaus Kinski gespielt.

0as Seltsame warr. und das hat
viele Zuschauer und Kritiker verblüttt...

...dass zum ersten Mal in einem Western
Homosexualität thematisiert wurde.

Es gab im Film dieses Verhältnis
zwischen George Hilton und Klaus Kinski...

...welches nicht nur
ein unterwürfiges Verhältnis war.

Äls die Zensur mich tragte:
f,f,Was ist mit dieser krankhatten ßeziehung?ff

lch antwortete: rrKrankhatte ßeziehung?
0as ist ein Verhältnis der Unterwerfung.ff

Sie: rrNeinr. das ist Homosexualität!ff
lch: f,f,l wor. nicht mal im Traum.

0as war nicht unsere Äbsicht.ff
Äber das war es doch.

Es war wohl das erste Malr. dass so eine
ßeziehung in einem Western vorkam.

Im 0rehbuch war sie nicht enthalten.
0as haben wir uns im Laute der Zeit überlegt.

Es war ein Versuchr.
da die Grundlage datür bestand.

0as ßühnenbild war wunderschónr.
die Locations traumhatt.

Es war noch das ÄlmerÍa
aus den guten alten Zeiten...

...als es nicht so zugebaut
und von Touristen überlauten war wie heute.

Es gab damals nur ein kleines Hotelr.
ein paar Läden und sehr viele Äpotheken.

0as ist mir übrigens autgetallen:
ln ÄlmerÍa gab's alle 5O Meter eine Äpotheke.

Und es war wunderschón dort.
0ie Kulisse hatten wir also schon mal.

0ie Handlung lag auch vorr. also mussten wir
nur noch an den Figuren arbeiten.

Und das haben wir getan.
Wir haben an den Figuren geteilt.

0aran hatten wir
viel Spaß.

Es gibt also einmal die ßeziehung
Van Hetlin-Manolor. alias George Hilton.

0as ist eine Vater-Sohn-ßeziehungr.
die von Lieber. Herzlichkeitr. etc. geprägt ist.

0ann gibt es die ßeziehung Manolor.
alias George Hiltonr. und Klaus Kinski.

0as ist ein vages homosexuelles Verhältnisr.
vor allem von enormer Unterwerfung geprägt.

0ann gibt es noch diese ßeziehung zum Landr.
zur Ärbeitr. zur Ängstr. zu den Sorgen.

Äntipathie und Hassr. die aut 0ingen beruhenr.
die vor ßeginn der Filmhandlung geschahen.

0iese betretten die Figuren Van Hetlins und
Gilbert Rolandsr. ebentalls ein toller 0arsteller.

Wir haben diesen Film gedrehtr.
wenn ich mich recht erinnere -

...der Film ist wohl aus dem jahre 196jl68
und es sind viele jahre vergangen.

Ich erinnere mich sehr gut an ÄlmerÍar.
da ÄlmerÍa tür uns eine Ärt Cinecittá war.

Wir hielten uns ständig in ÄlmerÍa aut.
0as war ein tantastischer 0rt.

Man machte mich dort zum Ehrenbürgerr.
so viele Filme habe ich dort gedreht.

Ich habe mich da
sehr wohl getühlt.

Äußerdem haben wir
vielleicht was in Cádiz gedreht.

In Granada sicherlich nichtr.
da habe ich Gloryr GloryHalleluja gedreht.

Sonst tällt mir
kein weiterer 0rt ein.

Ich glauber. wir haben tast alles
in ÄlmerÍa autgenommen.

0er Film ist vor allem
in ÄlmerÍa gedreht worden.

Ein paar Sachen noch an anderen Locationsr.
etwa die lnnenautnahmen in der Mine.

0ie haben wir in ßarcelona
in den ßaltasar-Studios gedreht.

0ie Flussszenen haben wir
am Manzanares gedreht.

Ich kann mich jetzt nicht genau erinnernr.
in welcher Region der tließt.

Äber das war's dann auch.
0er Rest wurde komplett in ÄlmerÍa gedreht.

Ich muss sagenr. der Äutenthalt in ÄlmerÍa
war sehr nützlich tür das Ergebnis des Films.

0enn da es eine sehr kleine Stadt warr.
in der es absolut nichts gab -

...hóchstens einr. zwei Restaurantsr.
aber das wurde dann auch monoton...

Wir waren alle stets zusammen.
Wirr. die 0arstellerr. die Technikerr. etc.

Äbends aßen wir mal bei dem einenr.
mal bei dem anderen.

Klaus Kinski hatte eine
sehr schóne Villa gemietet...

...und veranstaltete
prachtvolle 0innerabende.

Äls er erfuhrr. dass meine Frau und ich
sehr gern Trüttel mochten...

...ließ er eine Sonderlieterung Trüttel
aus Älba eintliegen.

0er Ärmste wollte uns damit überraschenr.
aber er wusste nichtr. wie man Trüttel isst.

Er brachte uns diese mit einer Parmesanreibe
geriebenen Trüttel an den Tisch und tragte:

rrUnd wie isst man die jetzt?ff
Wir waren verdutzt.

Glücklicherweise hatte er
Kartotteln und ßutter da.

0aher sagte ich: rrMachen wir Kaminkartotteln
und tügen ßutter und den Trüttel dazu.ff

0as machten wir dann auch.
Es war sehr unterhaltsam.

Wir guatschtenr. scherzten
und spielten miteinander.

Wir waren wie eine
herumtourende Theatertruppe.

Es war sehr schón und ich denke
äußerst gern an diesen Film zurück.

Man ging zusammen Äbendessen.
Wir waren ja in ÄlmerÍa.

Ich weiß nochr. wir wohnten in
einem tantastischen Hotel in Äguadulce.

Nach 0rehschluss trat man sichr.
ging gemeinsam ins Restaurant Äbendessen.

Es tormierten sich Gruppenr.
mal war Kinski dabeir. mal Capitani.

0as kam daraut anr.
aber es war stets eine große Familie.

In der Kinobranche ist man während der
0reharbeiten ottmals wie eine große Familie.

0anach verläutt sich alles.

Man sieht sich malr. tauscht Nummern ausr.
und verliert sich mit der Zeit aus den Äugen.

Es war ein sehr seltsames und
witziges Verhältnis zu den Schauspielern.

0enn Van Hetlin trat mir zunächst
eher misstrauisch gegenüber.

Er kam nach ltalienr. um diesen Film
mit einem italienischen Regisseur zu drehen.

0iese Tatsache
machte ihm ein wenig Sorgen.

In der Tat hatten wir in den ersten
vierr. tünt Tagen kein eintaches Verhältnis.

Eines Tages gab es eine Äuseinandersetzung.
0as war wirklich ein sehr hettiger Streit.

0anach war Ruhe.
Wir umarmten uns und alles war vergessen.

Von da an hatten wir
ein exzellentes Verhältnis.

Sowohl in punkto Kooperation als auch bei
der gemeinsamen Erarbeitung seiner Figur.

Van Hetlin war der Gróßte von allen.
Er hatte ja auch einen 0scar gewonnen.

Ein hervorragender Schaupielerr.
der nur einen einzigen kleinen f,f,Fehlerff hatte:

Er trank vielr. wie tast alle Ämerikanerr.
aber er ließ sich das nie anmerken.

0iese Sache
bewunderte ich an ihm.

Er war einerr. der viel trankr.
aber er vertat sich nie bei seinem Sprechtext.

Er war stets aut der Hóhe
und stand einem mit Rat und Tat zur Seite.

Ein Schauspielerr. der die 0inge
sehr genau nahmr. aber leider viel trank.

0as gehórte wohl dazu.

Ich weiß nochr. wir haben ihn nach
einem 0rehtag ótter mal ins Hotel begleitet.

0enn er war dann
immer etwas f,f,angeheitertff.

Äber er war ein wirklich
großartiger Schauspieler.

Van Hetlins Verhältnis
zum Älkohol war türchterlich.

Äls er zu uns stießr. hatte seine Frau
gerade die Scheidung eingereicht.

Sie nahm ihm Geld und seinen Sohn wegr.
vor allem aber viel Geld.

Er war Älkoholikerr.
und das sagte er auch otten zu mir.

Äber er sagte auch:
f,f,lch versichere dirr. am Set trinke ich nicht.ff

Und in der Tatr.
sein Äuttreten war perfekt.

Er kam morgens und mittags ans Set
und rührte keinen Tropten Älkohol an.

Er war perfekt.

In den trühen Nachmittagsstunden
ting er anr. etwas nervós zu werden.

Ich wusster. ab 1j Uhr musste ich ihm
trei gebenr. egal an was er gerade arbeitete.

Er verließ das Setr. weil er trinken musste.
Man tand ihn ott betrunken aut dem ßoden.

Ich erinnere michr. dass er nachts
ottmals an meine Zimmertür kloptte.

Er setzte sich dann aut die Fußmatte
und legte seinen Kopt aut die ßettdecke.

Ich blickte ihn dann
vom ßett aus mit Erstaunen an.

Er sagte dann: rrßeeil dich mit diesem Filmr.
denn ich muss mich danach umbringen.ff

0en Rest der Nacht versuchte ich
ihn dann autzumuntern und sagte zu ihm:

rrÄber neinr. was sagst du da?
Wieso denn?ff Und so weiter.

Rr0u bist ein toller Schauspieler
und ein großartiger Mensch.ff

0er Älkohol war
sein großes Problem.

Äber das wirklich
Seltsame war...

0as ist bei
vielen Älkoholikern der Fall:

Man redete hier und da über
Hollywoodschauspielerr. und er sagte:

rr0er? 0h jar. das ist ein toller Schauspieler.
Schade nurr. dass er säutt.ff

Wir schauten ihn dann nur verdutzt anr.
denn er kam uns unglaublich dreist vor.

Gilbert Roland ist -
wie soll ich das ausdrücken? -

...er ist vielleicht der typische Latin Lover
einer bestimmten Epoche.

0enn ich erinnere michr. er warjemandr. derr.
sobald eine Touristengruppe sich näherte...

...etwa in einem ßusr. sotort losgingr.
um sich die Frauen anzusehen.

Ihm getiel esr. mitjedem zu guatschen.
Er war von Natur aus ungemein sympathisch.

Er knüptte gern Kontakte zu allen.
lch erinnere mich sehr gut an ihn.

Äuch er ein sehr guter Schauspieler.
Äber das waren sie alle.

Gilbert Roland war auch eine
sehr lustige und taszinierende Person.

0enn er warjemandr.
der sich sehr ernst nahm.

Er war eitelr.
wie nur wenige aut der Welt.

Zum ßeispiel gingen
wir zur Corrida.

0amals ging ich gern zum Stierkamptr.
heute tue ich es nicht mehr.

Jedentallsr. er bekam es immer hinr.
in der ersten Reihe zu sitzen.

0ttenbar sprach er sich
dann stets mit dem Torero ab.

0enn er hatte es gernr.
wenn der Torero ihm den Stier widmete.

ßevor er den Stier tóteter. sollte der Torero
sich unten vor Gilbert Rolands Platz stellen...

...ihm seinen Hut zuwerfen
und zu ihm sagen:

rrlch widme dir diesen Stier im Zeichen deiner
engen Freundschatt und Verbundenheit.ff

Gilbert Roland nahm darauthin seine Uhr ab -
ottenbar hatte er einen Kotter voller Uhren -

...er nahm seine Uhr ab
und schenkte sie dem Torero.

0as machte er lautendr.
wie die Sache mit dem Rolls-Royce.

0ann gab es da noch seine rechte Handr.
seinen chinesischen Sekretär.

Entweder war er Chinese oder Südamerikanerr.
er hatte jedentalls chinesische Gesichtszüge.

Än den erinnere ich mich
merkwürdigerweise ganz genau.

Ich habe im Leben viele Leute getrottenr.
erinnere mich aber an tast keinen.

Äber an dessen Gesicht
kann ich mich perfekt erinnern.

Er war der lnbegritt
der Ergebenheit.

Er war Gilbert Rolandr.
sowie allen dessen Freunden ergeben.

Wir waren Gilbert Rolands Freunder.
tolglich war er auch uns ergeben.

Er war stets sehr autmerksam.
Zum ßeispiel brachte er uns...

0amals wusste man noch nichtr.
dass es wichtig istr. viel zu trinken.

0aher tranken wir wenigr.
immer nur dannr. wenn wir durstig waren.

Und er kam stets mit Wasserflaschen anr.
und sagte: f,f,Trinken Sier. mein Herr.ff

Er hatte diesen
sehr netten Sekretär und Freund.

Jetzt tange ich anr.
mich zu erinnern.

0as war so ein kleiner Mannr.
er war entweder Mexikaner oder Chinese.

Jedentalls begleitete er ihn.
Roland warja schließlich ein großer Star.

Er mochte es -
wie soll ich sagen? -

...ihm getiel esr. als großer Hollywoodstar
behandelt zu werden.

0as war erja auch.

Zu uns war er wundervoll.
Er ließ sich mit diesem tollen Äuto tahren.

0er Rolls-Royce gehórte dem Regisseur
jean Negulescor. der in Madrid lebte.

Er hatte den Wagen
an Gilbert Roland vermietet.

Ich sah immerr. wie diese Ämerikaner
mit äußerster 0isziplin da saßen.

Sie saßen dar. wartetenr. bis sie dran warenr.
und lasen dabei ein ßuch oder so.

Wenn sie dann an die Reihe kamenr.
sagten sie ihren Text tehlerfrei aut.

Sie betolgten die Änweisungen
des Regisseurs und waren eintach gut.

Ich tinder. wir sind auch gutr.
aber wir improvisieren mehr beim Spielen.

Wir sind da etwas treier.

Ich würde sagenr.
sie sind viel präziser.

Klaus Kinski ist bekannt datürr.
der Schrecken aller Regisseure zu sein.

Ich habe mir mal einen 0okumentarfilm
von Herzog angesehenr. in dem dieser sagt:

rrlch bedaurer. dass Klaus Kinski tot ist.
0enn ich hätte ihn gern umbringen wollen.ff

Seltsamerweise hatte ich dagegen
ein ideales Verhältnis zu Klaus Kinski.

Nicht nurr. dass es nie Äuseinandersetzungenr.
Streitereien oder Probleme mit ihm gab...

...im Gegenteilr. er hatte einen Heidenspaßr.
da ihm seine Rolle ungemein getiel.

Er hatte sehr viel Spaßr. und wir entwickelten
gemeinsam seine recht ungewóhnliche Figur.

Sein eindrucksvolles Gesicht und seine Äugen
waren wirklich schón anzusehen.

Wirklich sehr eindrucksvoll.
Er konstruierte und entwickelte diese Figur.

Er hatte großen Getallen
an der Werbung.

Ich erinnere michr.
dass es damals riesengroße Werbeplakate...

...mit einem Foto von ihm draut gabr.
aut denen stand: f,f,0as Gesicht - Klaus Kinskiff.

Ich erinnere michr. ganz Rom war voll damit.
Er warja auch sehr populär.

Äußerdem war er einerr.
der wenn er aut der Straße herumliet...

...die ßlicke der Leute aut sich zogr.
und man sahr. wie diese sich erschreckten.

Sie hatten Ängst vor ihmr.
da sie dachtenr. er sei wie in seinen Filmen.

0enn dieses Gesicht
war ein wenig diabolisch.

Kinski verhielt sich wundervoll.
Er war zu allen äußerst hótlich.

Er meckerte nicht herum
wegen dieses sehr kleinen Westerndorfes.

Er mietete lediglich diese Villar.
und ließ Frau und Kind kommen.

Er veranstaltete traumhatte 0innerabender.
zu denen er uns alle einlud.

0azu engagierte er auch
Kóche aus der Gegend.

Kinskis 0innerabende
waren alles andere als schlecht.

Ich habe eine sehr
spezielle Erinnerung an Kinski.

Er war ein Menschr.
der stark kritisiert worden ist.

0enn er hatte immer wieder Probleme
mit Produzentenr. wenn er Filme drehte.

Ich habe auch andere Filme
mit ihm gedreht.

Zu mir war er eine tantastische Person.
Er nannte mich f,f,Georgiff. ja genaur. f,f,Georgiff.

Einmal sind wir mit meinem Äuto zusammen
von Rom nach ßarcelona getahren.

Ich weiß jetzt nichtr. ob das wegen
Das Gold voH Sam Cooper. war.

Kónnte sein. 0der wegen einem anderen Film.
lch erinnere mich nichtr. ist auch egal.

Es gab viele
unglaubliche Änekdoten.

Zum ßeispiel hielten wir an Restaurants anr.
und er stritt dort mitjedem.

0ann war er auch noch autokrank und sagte:
f,f,Halt anr. ich muss mich übergeben!ff

0as war der Wahnsinn.
Äber wie gesagtr. zu mir war er tantastisch.

Er hat sogar meine Tochter mit dem Flieger
von ßarcelona nach Rom begleitet.

Sie war damals noch klein.

Meine Frau und ich
hatten sie in seine 0bhut gegeben.

Ich musste mir 0inge anhóren á la
f,f,Spinnst dur. sie Klaus Kinski anzuvertrauen?ff

Äber er war großartig. Meine Schwiegereltern
warteten am Flughaten Fiumicino aut sie.

Jar. er hat meine kleine Tochter begleitetr.
da wir noch etwas länger bleiben wollten.

Ich glauber. das war sogar im Rahmen von
Das Gold voH Sam Cooper.

Ich habe sehr schóne
Erinnerungen an ihn.

Trotz allemr. was über ihn gesagt wirdr.
ich tand ihn großartig.

Und einen tollen 0arsteller.

Natürlich tut es mir leidr. dass alle dreir.
Van Hetlinr. Klaus Kinski und Gilbert Roland...

...mittlerweile tot sindr. und nach all der Zeit
den Erfolg dieses Films nicht mehr mitkriegen.

Sie haben unglaubliche ßegeisterung
an den Tag gelegt.

Ich erinnere mich an die Szener.
in der Van Hetlin beraubt wird.

Man stiehlt ihm seine Goldsäcker.
seine Kleidungr. sein Pferd und all das...

...während er
im Fluss badet.

0enn nach einer langen Reise in der Wüste
ist er durstigr. hat viel Sonne abgekriegtr. etc...

...und stürzt sich
wie ein Wilder in den Fluss.

0er 0reh dieser Szene
hat mir sehr viel Spaß gemacht.

Wir drehten sie im eiskalten Manzanaresr.
die Wassertemperatur betrug Minusgrade.

Van Hetlin sagte zu mir: rrlch mach die Szener.
aber dreh sie bitte in einem Äbwasch.

Lass sie mich nicht nochmal machen.
0rehen wir alles am Stück.

Ich steig dann aus dem Wasserr.
denn ich halt das nicht aus.ff

Es war wundervoll. Man sieht ihm
den Schreckr. die Kälte und all das an.

Úber Regisseur Capitani
kann ich nur Gutes berichten.

Sowohl als Mensch
als auch als Regisseur.

Eine außergewóhnliche Personr. mit der ich
sehr viele Projekte zusammen gemacht habe.

Ich habe ihn schon lange
nicht mehr gesehen.

Ich weißr. dass er ungemein erfolgreich ist.
Er ist die Nummer 1 in der Fernsehlandschatt.

Er macht tolle Sachen.

Ich habe ihn als guten Freund
und wundervollen Menschen in Erinnerung.

Ihn und auch seine Frau.

Wir sind sehr gut
miteinander ausgekommen.

Er war sehr gut darinr.
0inge und Kontexte zu erklären.

Er hatte genaue Vorstellungen davonr.
wie die Charaktere auszusehen hatten.

Er war sehr gut
und bei allen beliebt.

Er ist wirklich ein außergewóhnlicher Menschr.
der bei der ganzen Crew beliebt war.

Ich erinnere mich
an eine sehr nette Sache:

Er hatte stets viele Ärzneimittel bei sichr.
da er etwas hypochondrisch veranlagt war.

Immer wenn es einem nicht so gut gingr.
wandte er sich an ihnr. denn er hatte alles da.

Er hatte von allem
etwas bei sich.

George Hilton war sehr liebenswertr.
und vor allem tasziniert von seiner Rolle.

0aher tragte er mich ständig:
f,f,Was denkst du? lst das gut so?

Ist das richtig so?
Willst du es anders haben?ff

Er machte sich große Gedanken
über seine Ärbeit.

Es gab eine sehr grausamer.
aber auch schóne Szene...

...in der Kinski mir die Hand verbrenntr.
um mich zu einer gewissen Sache zu zwingen.

Und um mir zu verstehen zu gebenr.
dass er der Chet ist.

0as war eine sehr schóne Szener.
aber im Film kam sie dann nicht mehr vor.

Capitani kónnte vielleicht wissenr.
was aus ihr geworden ist.

0as war ein Kompromissr.
den wir eingingen.

0as ist eine Szener. in der Kinski eine Zigarre
aut Hiltons Hand ausdrücktr. und sagt:

rrSchrei nicht! Schrei nicht! Schrei nicht!
jar. gut sor. ich seher. du schreist nicht.ff

Es war der Versuchr. Hiltons Unterwürfigkeit
in ßezug aut Kinski Äusdruck zu verleihen.

0as war eine Szener.
die ich herausschneiden musste.

0er Film kam zwar durch die Zensur -
damals gab es noch die Zensurbehórde -

...sie nahmen mir zwar abr. dass es sich
nicht um zwei schwule Charaktere...

...sondern um ein
unterwürfiges Verhältnis handelte.

Jedoch musste ich die Szene herausnehmenr.
sonst hätte es Probleme gegeben.

Entweder hätte er nicht erscheinen dürfen
oder er hätte eine Freigabe ab 18 bekommen.

0aher schnitten wir die Szene herausr.
und tolglich taucht sie im Film nicht aut.

Ist sie in der deutschen
oder US-Fassung drin?

- Nein.
- lst sie nicht?

0ann ist sie
ganz enffernt worden.

Es gibt eine sehr lustige Änekdote
mit den Pferden.

Es gab da so einen Spezialistenr.
der Pferde vermietete.

Ich erinnere mich jetzt nicht an den Namen.
Nennen wir ihn eintach mal f,f,Miguelff.

Vor 0rehstart suchten wir die Pferde aus
und teilten sie den einzelnen 0arstellern zu.

Kinski und Gilbert Roland
konnten sehr gut reiten.

0aher wollten sie schóne
und heißspornige Pferde haben.

Kinski wollte ein weißes Pferdr.
aber ich sagte:

rrNeinr. zu deiner Figur
passt ein Schwarzes besser.ff

Er meinte: rr0kayr. schwarz ist gutr.
aber es sollte temperamentvoll seinr. etc.ff

0amit war ich einverstanden.

Gilbert Roland war die Farbe des Pferdes egal.
Hauptsache es war recht groß und krättig.

Und temperamentvoll
sollte es auch sein.

Van Hetlin dagegen sagte:
f,f,lch reite sehr schlecht und hab zudem Ängst.

0aher bitte ich euchr.
mir ein ruhiges und zahmes Pferd zu geben.ff

0araut sagte ich: rrMiguelr. hast du gehórt?
Herr Hetlin will ein ruhigesr. zahmes Pferd.ff

Er antwortete:
f,f,Keine Sorger. SeÑor.ff Älso gut.

0ie Pferde traten einr.
und ich sah Kinskis Pferd.

Es war sehr schón.
Er stieg autr. und war zutrieden.

Er nahm das Pferd mächtig ran
und war sehr stolz daraut.

ßei Gilbert Roland
war es dasselbe.

0ann kam
Van Hetlins Pferd.

Äls ich es mir ansah - etwas Ähnung
von Pferden habe ich - sagte ich:

rrHór malr. Miguelr. dieses Pferd
kommt mir etwas heißspornig vor.ff

rrSeÑor...ffr. erwiderte er nurr.
und legte seine Hand auts Herz.

0araut ich: rrlch kann also unbesorgt sein?ff
Und er nur: f,f,SeÑor...ff Älso gut.

Van Hetlin sah sich das Pferd an und sagte:
f,f,0as Pferd macht mir etwas Ängst.

Es wirkt sehr nervós.ff

Und Miguel legte seine Hand
wieder auts Herz und sagte: f,f,SeÑor...ff

Van Hetlin bekam noch einen Schubs
von unten und stieg auts Pferd aut.

Kaum autgestiegenr. liet das Pferd
auch schon los und verschwand am Horizont.

Wir haben ihn erst
eine Stunde später wiedergesehen.

Sie kamen anr.
und das Pferd schäumte.

Van Hetlin war vóllig verschwitztr.
zu Tode verängstigt und sagte:

rrlhr seid Mórder!
lhr wollt mich tóten!ff

lm Änschluss an diese Sache war es Ususr.
bei sämtlichen 0ingen etwas zu sagen:

Etwa aut die Frage:
f,f,lst das Licht tür diese Szene okay?ff

0er Techniker legte dann wie Miguel
die Hand auts Herz und sagte nur: f,f,SeÑor...ff

rrSeÑor...ff war eine Ärt
Running Gag geworden.

So war das.

0as Verhältnis zu
Carlo Rustichelli war großartig.

Ich war zu der Zeit um einiges jünger und
ein autoritärer Regisseurr. wenn man so will.

Wenn der Schnitt tertig warr. nahm ich Platten
mit Filmmusikr. oder Musik im Ällgemeinen...

...und unterlegte
den Film mit dieser Musik.

So wusste der Musikerr.
welche Ärt von Musik mir vorschwebte.

Es sollte jetzt nicht exakt diese Musik seinr.
aber es war ein Änhaltspunkt.

In diesem Fall nahm ich etwa die Filmmusik zu
Vom WíHde verweñtr. Díeglor.r.eícñeH SíeheH.

Äls Rustichelli den Film das erste mal sahr.
sagte er: f,f,0as ist ein schóner Film.

Äber wie soll ich
diese Musik nachahmen?ff

Es waren die schónsten
Filmmusiken Hollywoods von damals.

Äber er komponierte dann diese sehr schóner.
außergewóhnliche Filmmusik.

Sie hat viel zum Erfolg
des Films beigetragen.

Rustichelli war ein großartiger Musiker
und ein herzensguter Mensch.

Ich tinde
den Film tantastisch.

Ein Kunstwerkr. das Capitani da erschatten hat.
Es ist einer der schónsten Western überhaupt.

Vielleicht hatte er nicht denselben Erfolgr.
wie die Filme von Sergio Leone oder Corbucci.

Äber es ist ein klassischer Westernr.
im Stile eines US-Western.

Es ist ein wenig das Remake von
Der.Scñatzder.Síer.r.a Madr.e.

Es war nicht
der übliche Spaghettiwestern.

Ich tand den Film tantastischr.
und verstehe nicht...

...wieso Capitani keine
weiteren Western gedreht hat.

Für mich
ist er ein juwel.

0amals haben nur sehr wenige Leute
den Film in ltalien gesehen.

0enn in der Wocher. in der der Film erschienr.
ging gleichzeitig der Filmverleih Pleite.

0arum wurde der Film
nicht mehr gezeigt.

In ltalien hat ihn
tast keiner gesehen.

In Frankreich dagegen war er
erstaunlicherweise sehr erfolgreich.

Er wurde vor 2O jahrenr.
also 2O jahre nach seiner Entstehung...

...in einem Kino
aut dem ßoulevard ßarbés gezeigt.

Ich liet damals an dem Filmplakat vorbei.
ln 0eutschland spricht man über ihn.

Ich erhalte heute noch Fanbriete von Leutenr.
die den Film gemocht haben...

...und mich nach lntormationen
und dergleichen über ihn tragen.

Es ist ein Filmr.
der mir keine Mühe gemacht hat.

Es war kein anstrengender Filmr.
aber einerr. der mich sehr ausgetüllt hat.

- Werden Sie da nostalgisch?
- jar. sehr.

Ich denke sehr gern an das Kino
von damals und an diesen Film zurück.