All language subtitles for Mormon No More - S1F2 Auf einer Mission Ich habe den Rest meines Lebens, um meine Wahrheit zu leben (Disney+)

Jesus antwortete ihm:
"Du sollst den Herrn, deinen Gott,

lieben von ganzem Herzen, mit ganzer
Hingabe und mit deinem ganzen Verstand.

Das ist das erste und wichtigste Gebot.

Die Kirche ist ein großer Trost

und hält dich
in einem schönen kleinen Kokon.

Eine kleine Welt
des Beschütztseins und der Naivität.

Alles, was ich glaubte,
hatte mit dem Mormonentum zu tun.

Und als ich meinen Glauben verlor,
wusste ich nicht mehr, was wahr war.

Ich wusste nicht, wo oben oder unten war,
schwebte im Nichts.

Die Dinge veränderten sich.

Es geht viel kaputt,
wenn dein Leben so zerbricht wie unseres.

Das ist unmessbar.

Die Kirche zu verlassen,

war, wie ein Fantasie-Universum
zu verlassen.

Ich trat heraus, und es war aufregend
und erschreckend zugleich.

Wir alle lernen durch Schwierigkeiten.

Das ist eine Chance zu reifen.

Dass Shane ein Treffen organisiert,
ist etwas surreal.

Ich habe zweieinhalb Jahre darauf gehofft
und will es nicht vermasseln.

Ich benehme mich supernormal.
Es wird überhaupt nicht komisch sein.

Hey, Golds.

-Dad!
-Meine Kleine.

-Dad!
-Komm her.

Neue Reifen?

Ja. Ich…

Willst du zu Dad gehen? Komm.

-Juniper!
-Daddy.

Komm!

-Hey.
-Hallo, Daddy.

Es hängt von ihm ab.

Er weiß, dass ich möchte,
dass wir alle zusammen sind.

Wann immer es geht. Regelmäßig.

-Wir sahen Percy Jackson.
-Hi.

-Hey.
-Daddy.

-Eine Umarmung?
-Nein.

Okay.

-Wie peinlich.
-Sah aus, als würdest du's tun.

-Würde ich.
-Geben wir uns die Hand?

Ja, mir egal.

Das war sehr peinlich.

-Ozzy, soll ich es dir zeigen?
-Irreal.

-Wir sahen Percy Jackson.
-Ja?

Wir gewöhnen uns noch daran,
miteinander umzugehen.

Es ist anders,
als wenn man Freunde lang nicht sieht,

aber sofort wieder vertraut ist.

Sallys Exmann

Nein! Dad!

Ich hol sie runter.

-Komm her, du Frechdachs. Runter.
-Nein.

-Genau hier.
-Okay.

So ist es nicht.

Unsere Kommunikation hat sich verändert.

Du siehst komisch aus.

Ich war es gewohnt,
ihn immer alles zu fragen,

und nun bin ich vorsichtig.

Ich möchte seine Grenzen respektieren.

Ich habe Erdbeeren,
wenn ihr was essen wollt.

-Ja.
-Und ein kleines Geschenk für Sal.

Der Reifen hat nur…

Für dich, Baby.

Regenbogen?

-Die ist toll.
-Schau dir den Kragen an.

So cool.

Eine Pride-Jacke.

Schaut mal.

-Danke.
-Gerne.

Bereit?

Sally legt los.

Sie gefällt mir.

Gleich da.

Shane mit Paul, Lena
und den Kids bei uns zu haben,

wird unangenehm sein.

Das war ein sehr nettes Geschenk.

-Ja.
-Nicht?

-Die ist so cool.
-Ja.

Aber es ist ein Marathon, kein Sprint.

Die ersten Schritte sind hart.

Doppelt so warm.

Wenn ich Sally jetzt sehe,
fühlt sie sich viel wohler in ihrer Haut.

Ich sehe und spüre das.

Du bist süß.

Sie hat ihren Frieden gefunden,
ist glücklicher.

Liebevoller…

Anfangs ist alles unangenehm,
aber ich bin vorsichtig hoffnungsvoll.

Der Arm kam zu nah.

Jeder, der die Kirche verlassen
oder sich geoutet hat

oder beides, so wie wir,

muss einen Preis dafür bezahlen.
Man macht viel durch,

bis man seine Wahrheit leben kann.

Und das ist für jeden anders.

-Weißt du?
-Stimmt.

Und um zu heilen,
darf man diesen Gefühlen nicht ausweichen.

Man muss sie zulassen.

Man muss sie fühlen,
sonst heilt man nicht.

Der Schmerz wird bleiben.
Sich diesen Beziehungen zu stellen

oder zu versuchen,
manche davon abzuschließen,

hilft dir dabei, weiterzukommen.

Ja.

Ich habe fast alles
von meiner Mormonenmission weggeworfen.

Bis auf zwei Tagebücher und meine Briefe
an meinen Missionspräsidenten.

Die suche ich gerade.

Seit meiner Scheidung
habe ich nicht mit ihm gesprochen.

Er ist der Einzige von denen,
die mir wichtig sind,

bei dem ich mich nicht geoutet habe.

Eine Mission ist das, was wir tun,
um die Menschen auf der ganzen Welt

die Kirche Jesu Christi
der Heiligen der letzten Tage

und das Buch Mormon zu lehren.

Der Missionspräsident
beaufsichtigt die Missionare

an einem Ort oder in einer Region.

Das ist mein Namensschild.

Ich hatte das Glück,
nach Italien zu gehen.

"Sorella Beato."

Schwester Beato. Das ist mein Mädchenname.

Als Kind hatte ich
das Wort "Mormone" nie gehört.

Ich wuchs römisch-katholisch auf.

Ich ging jeden Sonntag
im Spitzenkleidchen in die Kirche

und nach der Kirche
mit meiner Oma Cappuccino trinken.

An der Highschool
gab es für dich einen Wendepunkt?

-Ein ganz bestimmter Abend.
-Ja.

-Ich brauche eine Sekunde, okay?
-Sicher. Lass dir Zeit.

Verzeihung.

Manchmal ist es schwer, darüber zu reden.

Meine beste Freundin…
Mitten in der Nacht

bekam ich einen Anruf, dass sie
bei einem Autounfall gestorben war.

Jugendliche sollten…

…freitags Basketball spielen,

danach Pizza essen, sich amüsieren.

Sie sollten nicht sterben.

Ich machte mich
auf eine spirituelle Suche,

wollte wissen,
wo meine Freundin nach ihrem Tod war.

Wo ist sie? Gibt es den Himmel wirklich?

Ich war 16 und sehr naiv.

Ich ging überallhin.

Ich bat meinen Priester,
jeden spirituellen Führer, den ich kannte…

…um Trost und darum, es mir zu sagen,
damit ich mich besser fühlte.

Ich dachte: "Irgendjemand muss es wissen."

Meine Mormonenfreunde in der Schule
standen an meinem Schließfach.

Ihr Gesichtsausdruck zeigte,
dass sie es wussten.

Sie wussten, wo sie war.
Sie hatten die Antworten.

Sie machten sehr deutlich,
dass ich sie wiedersehen würde.

Ich dachte:
"Okay. Das ist mein Weg zurück zu ihr.

Ich will sie wiedersehen."

Ich beschloss, mich taufen zu lassen.

Missionarisches Ausbildungszentrum

Und das veränderte
den Verlauf meines Lebens für immer.

In meiner Mission
gab es um die 170 Missionare.

Jungs gehen zwei Jahre hin,
Mädchen 18 Monate.

Ich habe einen Schatz gefunden.

Meine Briefe
an meinen Missionspräsidenten.

"Lieber Präsident, wie geht es dir?
Florenz ist spektakulär.

Meine Begleitung ist alles,
wofür ich gebetet habe."

Mein Missionspräsident
trat im perfekten Moment in mein Leben.

Ich war in einem Alter
und einem Abschnitt meines Lebens,

wo ich einen Mentor suchte.

Und er ist sehr fürsorglich.

Sehr väterlich beschützend.

"Ich liebe diese Arbeit.
Ich möchte nie wieder heim, okay?"

Ich outete mich bei jedem Einzelnen,
den ich liebe und achte,

am Telefon oder persönlich.

Nur bei ihm tat ich es nicht.

Er ist der Teil meines Mormonenlebens,
mit dem ich noch abschließen muss.

Wenn es nicht gut läuft,

werde ich mich beschissen fühlen.

Ganz ehrlich, seine Anerkennung zu haben,

oder zumindest seine Akzeptanz,
würde mir viel bedeuten.

Vor ein paar Wochen
wurde der Podcast ein Jahr alt.

Ich glaube,
wir haben etwa 40 Folgen aufgenommen,

aber das ist der erste Gast,
der noch in der Kirche ist.

Er hat kürzlich die BYU abgeschlossen.

Für alle, die es nicht wissen,

die Brigham Young University
ist eine Mormonen-Uni.

Man nennt sie BYU.

Und es ist hart dort, wenn man LGBTQ ist.

Bradley hat hart gearbeitet,

damit sich Kids aus der LGBTQ-Community
an der BYU sicher fühlen.

Hey, Brad.

BYU-Absolvent 2021

-Hi.
-Danke, dass du hier bist.

-Ich freue mich.
-Danke für die Einladung.

Du weißt, wie es ist,
an der BYU offen schwul zu sein.

Ja, es war sicher ein Weg
mit vielen Höhen und Tiefen.

Ich bin ein ganz anderer Mensch

als damals,
als ich erkannte, dass ich schwul bin.

Lena und ich waren beide
an der Brigham Young University.

Es gibt einen Ehrenkodex,

ein Kodex der Moral, dem jeder Student
an der Uni zustimmen muss.

Der Ehrenkodex verbietet LGBTQ-Studenten,
sich öffentlich auszuleben.

DIE VERLETZUNG DES EHRENKODEX

DURCH BYU-STUDENTEN
ODER DAS FÜHREN

EINER GLEICHGESCHLECHTLICHEN BEZIEHUNG

KANN ZU EINER BEWÄHRUNGSZEIT,
SUSPENDIERUNG

ODER SOGAR ZUM AUSSCHLUSS FÜHREN.

Sollten schwule und lesbische Studenten
auf dem Campus offen daten können?

Ich finde schon.

Unterschreibt man den Ehrenkodex,
bestätigt man,

dass man die BYU-Regeln befolgen wird.

Ich mache einfach, was man mir sagt.

Das ist vielleicht nicht populär,
aber so ist es eben.

Aber ich verstehe,
dass es schwer ist für queere Studenten.

HEILIGKEIT AN DEN HERRN
HAUS DES HERRN

Ton ab.

Interview, Take eins. Klappe.

Ursprünglich ging es beim Ehrenkodex
darum, ein tugendsamer Student zu sein,

und daraus entwickelte sich etwas anderes,

das über das Leben aller auf dem Campus
bestimmt und sie zum Schweigen bringt,

vor allem queere Studenten.

DIESE AUSSAGEN KOMMEN
VON DERZEITIGEN BYU-STUDENTEN.

SIE WOLLEN IHR GESICHT NICHT ZEIGEN,

UM MOBBING ODER DISZIPLINARMASSNAHMEN
DER UNI ZU VERMEIDEN.

An der BYU queer zu sein,
ist beängstigend.

Man lebt jeden Tag in der Angst,
gemeldet zu werden.

Mein bester Freund ging auf seine Mission,

und wir umarmten uns
15 oder 20 Sekunden zum Abschied.

Meine Zimmergenossen
meldeten mich dem Ehrenkodexbüro.

Es gab eine gründliche Untersuchung.

Ich war in Vorlesungen, wo Professoren
homophobe Bemerkungen machten.

Die meisten, wenn nicht alle
meiner queeren Freunde

haben Erfahrung
mit Suizid oder Suizidgedanken.

Ich traf einen Typen,
der der Mann meiner Träume war.

Aber ich glaubte so an die Kirche,

dass ich dachte,
ich müsste einfach alleine leben.

Was soll ich hier überhaupt?

Eines Abends
hatte ich einen echten Tiefpunkt

und schluckte eine ganze Packung Pillen.

Innerhalb der Kirche

gibt es nur drei Möglichkeiten
für die LGBTQ+-Community:

Man kann im Zölibat leben,

eine heterosexuelle Ehe eingehen

oder sterben, offen gesagt.

Eliza, deck den Tisch.

Sind das alle, Preston? Da fehlen zwei.

-Sind die groß genug?
-Ja.

Ich wuchs in einer LDS-Familie auf.

Mormone zu sein, war ein großer Teil
meiner Kindheit und meines Lebens.

Preston, sprichst du das Gebet?

Heiliger Vater…

Ein schwules Leben
wird in der Kirche als Sünde gesehen,

aber für mich geht es beim Mormonentum

um meine Beziehung
zu Gott und Jesus Christus.

Und die wird die Kirche nie unterbinden.

-Amen.
-Amen.

-Gut gemacht.
-Danke.

-Okay, bedient euch.
-Ja.

Meine Hauptbotschaft

an die Kirche Jesu Christi
der Heiligen der letzten Tage ist,

dass sich die Dinge ändern müssen.

Im Herbst 2019 gründete ich
eine Campus-Initiative

namens "Color the Campus".

Frohen Regenbogen-Tag

Teil dessen
sind Regenbogen-Tage einmal pro Semester.

Frohen Regenbogen-Tag!

Ein simples Event,
an dem man auf dem Campus

nur Regenbogenfarben trägt.

Hat jemand heute was gelernt?

Wie man dem Propheten folgen kann.

Wie die Familie dem Propheten folgen kann.

Und wie man wie Jesus lieben kann.

Das tut Brad, er liebt wie Jesus.

Er äußert sich, hilft der LGBTQ-Community

und schenkt ihnen Liebe.

Ich glaube,
so können wir lieben wie Jesus.

Während meines Wegs des Outings und damit,
mich mit mir selbst wohlzufühlen,

haben mich meine Eltern unterstützt.

Aber es dauerte lange,
bis wir uns einig waren.

Ich glaube, zuerst war es ein Schock.

Ich war nicht
auf ein schwules Kind vorbereitet.

Ich musste das erst verarbeiten.

Das war hart.

Ich hatte kein Handbuch, in dem stand:

"Okay, Folgendes tut man
als Eltern schwuler Kinder."

Aber ich musste erkenne,
dass Brad auch kein Handbuch hatte.

Es war nicht leicht, aber ich denke,
das festigt eine Beziehung.

Wir mussten gemeinsam wachsen,
voneinander lernen und einander lehren.

-Was du tust, ist aufregend.
-Ja.

Allein, dass Kids
an der Uni Regenbogen tragen.

Das gefällt mir.
Das hätte es zu meiner Zeit nie gegeben.

Hut ab, dass du damit begonnen hast.

Ja. Respekt.

Ich möchte zum Beleuchten des Y kommen.

Kannst du die Bedeutung des Y erklären
oder was das Y überhaupt ist?

Der BYU-Campus
liegt direkt an einer Bergkette.

Da ist dieses Zement-Y,

das an der Bergwand angebracht wurde.

Es ist 116 m hoch.

Es ist im Boden, aus Fels.

Es wurde weiß angemalt. Es repräsentiert
die Schule, die Community.

Aber es ist ein großes Symbol im Tal.

Wir haben jede Menge Rot, Orange,
Gelb, Grün, Blau und Lila.

So sehen die aus.

Sie sind ziemlich grell.

Die Beleuchtung des Y ist ein Event,

wo etwa 50 Personen zum Y hinaufklettern
und Regenbogenlichter um es herum halten,

um der LGBTQ+-Community an der BYU
Liebe und Unterstützung zu zeigen.

Diesmal wollen wir mehr Aufmerksamkeit
auf die Diskriminierung lenken,

die die Trans-Community
an der BYU erfährt.

Man verweigert ihnen Gesundheitsdienste
und die Anerkennung, die ihnen zusteht.

Wir planen
etwa 30 Minuten mit den Transfarben.

Blau, Pink, Weiß, Pink, Blau.

Und dann 30 Minuten Regenbogen.

Beim nächsten…
Es bestehen gerade viele Kontroversen

und Verwirrung darüber,
was passieren wird,

da die neue Regel der BYU besagt,

man darf ohne Genehmigung
nicht demonstrieren, schon gar nicht am Y.

Dieser Teil wurde im Januar hinzugefügt.

Die BYU untersagt aus Sicherheitsgründen
Demos am Y Mountain.

Der Zusatz kam, nachdem Studenten
das Y in Regenbogenfarben anstrahlten,

um LGBTQ+-Studenten
Unterstützung zu zeigen.

Diesmal müssen wir es heimlich tun.

Wir verraten nicht, wann wir es tun,

denn wie weit würde die BYU gehen,
um es zu verhindern?

Es könnte Bußgelder geben,
Vorladungen, sogar Verhaftungen.

Daher können
keine BYU-Studenten teilnehmen.

Außerdem würden sie
gegen den Ehrenkodex verstoßen.

Nur weil die Kultur… Nur weil die BYU…

Nur weil die Kirche eine Sache sagt,
heißt das nicht, dass man es so tun muss.

Wir brauchen nicht ihre Erlaubnis,
um etwas zu tun, das richtig ist.

-Hey. Hattet ihr Spaß?
-Hi, Lena.

Unerwarteterweise…

-Das heißt wohl…
-Eine Pride-Jacke?

-Cool, oder?
-Gefällt mir.

Schau mal.

Okay, das ist großartig.

Er sagte, er käme zu spät
zu meiner Coming-out-Party.

Süß.

Meine Kids sollen wissen,
dass meine Beziehung und Ehe mit ihrem Dad

von Liebe, Licht
und Verbundenheit erfüllt waren.

-Willst du so schaukeln?
-Nein, andersrum.

Versuchen wir es so.

Lehn dich zurück.

Ja, halt dich…

Obwohl es schwer ist,

dass das alles passiert ist,
und ich es jetzt verstehe,

bedaure ich nicht,
ihn geheiratet zu haben.

Denn sie existieren, weil…

Weil wir zusammen waren.

Stell dich hin.

Auf mich.

Während unserer Ehe,

bevor ich erkannte, dass ich lesbisch bin,
verließen wir die Kirche.

Das hat uns zusammengeschweißt.

Und was?

Das Mormonentum zu verlassen
und die Scheidung

gehören zum Besten, was mir passierte.

Es sind seltsam zwiespältige Gefühle,

etwas so Schmerzliches
durchgemacht zu haben,

etwas, was mich noch bewegt,

was mich auf eine Art
noch traurig und wütend macht,

und wofür ich doch so dankbar bin.

War es schön?

-Ja.
-Gut.

Meine Glaubenskrise
begann durch Shanes Glaubenskrise.

Ohne sie wäre ich heute nicht da,
wo ich bin.

Wir waren sehr jung, als wir uns trafen.

Wir dateten etwa ein Jahr
und heirateten schnell,

was unter Mormonen ziemlich normal ist.

Wir betrachteten uns beide
als sehr gläubig.

Mit 34 oder 35 hatte ich Fragen
zu einigen der Doktrinen.

Insbesondere zur Einstellung der Kirche

zu Patriarchie, Sexismus, Rassismus, LGBT.

Ich recherchierte im Bericht des Gründers,
wie alles begonnen hatte.

Dann las ich Bücher,
die die Kirche veröffentlicht hatte.

Das beantwortete meine Fragen nicht,
also recherchierte ich online,

um zu verstehen, was wahr war
und was ich glaubte.

Sally war das sehr unangenehm,
und es belastete unsere Ehe sehr.

In der Kirche wurde gelehrt,

nichts zu lesen oder anzuhören,
was die Kirche nicht absegnete.

Der Schiedsrichter der Wahrheit ist Gott.

Präsident

Nicht dein liebster Social-Media-Feed.

Nicht Google.

Und schon gar nicht die,
die sich von der Kirche entfremdet haben.

Shane tat etwas, was er nicht tun sollte,

und zwar nährte er
seine Fragen und Zweifel.

Ich hatte Angst und versuchte,
es zu verstehen.

Damals schrieb ich viel in mein Tagebuch.

"Satan wird ihn holen,
wenn er nicht mit den Richtigen redet.

Satan will Shane, und er will mich."

In der Kirche wird gelehrt,
dass das Buch Mormon ein echtes Buch war,

und dass Joseph Smith
das Buch Mormon von Gott übersetzte.

Joseph Smith war Gottes Erwählter…

Mitglied des Kollegiums der Zwölf Apostel

…um das Evangelium wiederherzustellen.

Jede Religion beginnt
mit wunderbaren Geschichten.

Lehrstuhl Mormonengeschichte und -kultur

Ob es Moses und der brennende Busch,
Mohammed oder Jesus sind, der aufersteht.

Die Geschichte des Mormonentums

beginnt Anfang des 19. Jahrhunderts
im Westen New Yorks.

Joseph Smith ging als 14-Jähriger
in den Wald, um zu beten…

…und sagte, ihm sei eine Vision von
Gott Vater und Jesus Christus erschienen.

Später hatte er Visionen von einem Engel.

Das führte zur Entdeckung der Goldplatten,
die nahe seines Hauses vergraben waren.

Er sagte, durch Gottes Macht
hätte er diese Platten übersetzen können.

Sie wurden das Buch Mormon,
das 1830 veröffentlicht wurde.

Dann begann er diese neue Kirche.

DAS BUCH MORMON

ALTES TESTAMENT
NEUES TESTAMENT

Wir nennen uns Mormonen,

weil wir glauben, dass das Buch Mormon

eine weitere heilige Schrift
ergänzend zur Bibel ist.

Joseph Smith präsentierte das Buch Mormon

als tatsächliche
geschichtliche Aufzeichnungen.

Eine der Herausforderungen der Kirche ist,

wenn Leute beginnen zu glauben,
dass das Buch Mormon unwahr

oder nicht ist, was es zu sein behauptet,
dann bricht die ganze Struktur zusammen.

Ich zögerte sehr, zu erfahren,
was Shane herausfand,

aber irgendwann begann es,
einen Keil zwischen uns zu treiben.

Denn er ist ein guter Mensch und Dad.

Junipers Segnung

Also beschloss ich, es mir anzuhören.

Die Kirche beruft sich
auf die Wahrheit des Buches Mormon.

Ist das nicht wahr, zerbricht die Kirche.
Und das hatte ich mein Leben lang gelernt.

CES-BRIEF

Das ist der CES-Brief.
Er ist ein Dokument,

das alle Diskrepanzen
der Mormonenwahrheitsansprüche

in der Kirchendoktrin auflistet.

Es haute mich völlig um,
als ich das zum ersten Mal las.

Das Buch Mormon behauptet,
die Aufzeichnung des alten Volkes zu sein.

Etwa 600 Jahre vor Christus

segelte eine Gruppe von Juden vom
Nahen Osten über den Ozean nach Amerika

und gründete zwei neue Zivilisationen:
die Nephiten und die Lamaniten.

Nach seiner Auferstehung
besuchte Jesus Christus sie,

und diese Zivilisationen
bestanden weitere 400 Jahre.

Was ich lernte
und was mich tief traf und schockierte,

war, dass es keine Beweise
für eine alte Zivilisation gibt.

Zwar ist die Nichtexistenz von Beweisen
kein Beweis ihrer Nichtexistenz,

aber wie können
diese großen Zivilisationen

spurlos verschwinden?

Ohne Überreste, ohne Zurückgelassenes,
ohne gar nichts.

Vergleicht man das
mit anderen Zivilisationen, die es gab,

wie den Maya oder dem alten Rom,

gibt es reichlich Beweise,
dass diese Völker existierten.

Es ist sehr leicht zu erkennen, dass
Joseph Smith andere Bücher und Quellen

für das Buch Mormon nutzte.

Im Buch Mormon
benutzt Joseph Smith viele Ortsnamen

die verblüffende Ähnlichkeiten
zu New York aufweisen, wo er aufwuchs.

Diese Stadt heißt "Rama".
Diese Stadt heißt "Ramah".

"Jacobburg" und "Jacobsburg".

Das Gleiche.

Man kann alle Namen,
die gleich oder fast gleich sind

oder anders
buchstabiert werden, auflisten.

Und das soll alte Geschichte sein.

Dann gab es ein Buch namens The Late War,

ein Schulbuch aus New York.

Der Schreibstil im Buch Mormon

ähnelt diesem Schulbuch sehr.

Magische Weltansicht

Ist das wirklich alles nur Zufall?

Viele Dinge
können leicht widerlegt werden.

Und es gibt Hunderte davon.

Es gab immer…

GLAUBENSKRISE? DU BIST NICHT ALLEIN.

…viele Fragen der Menschen zur Kirche.

Das Fehlen archäologischer Beweise.

Vorwürfe,
dass das Buch Mormon plagiiert sei.

Rev. Spaulding schrieb 1812
die Romanze "Manuscript Found".

Bei manchen
löste das Glaubenszweifel aus,

und sie verließen die Kirche.

Mein Leben jetzt hat nicht die Sicherheit,
die es hatte, als ich Mormonin war.

Ich kenne nicht alle Antworten.

Was passiert, wenn wir sterben?

Gibt es einen Gott?

Der Lichtblick ist,
dass Verlust und Trauer temporär sind.

Als ich Lena traf, wusste ich,
dass alles gut werden würde.

Erzähl mir von den letzten Tagen.

Ich glaube, die BYU rechnete damit,
dass etwas passierte.

Sie stellten ein Schild auf:

"Demonstrationen am Y und Gelände
des Y in Unibesitz sind untersagt"

und "Zuwiderhandlungen werden
wegen unerlaubten Betretens geahndet".

Sie zäunten das Y ein

um uns davon abzuhalten.

Dabei tun wir etwas so Harmloses.

Wir wollen nur Liebe,
Licht und Unterstützung vermitteln.

Sie werden mich gewaltsam
vom Berg schaffen müssen.

An diesem Punkt
klettern wir über den Zaun.

Wir werden die Konsequenzen akzeptieren.

Seit ich klein war, hat jeder gesagt:

"So geht das, und so sollst du leben."

Innerhalb und außerhalb der Kirche

sagt man mir, wie ich schwul sein
und Mormone sein soll,

wie ich als BYU-Student sein soll.

Ich tue das für die Community,
aber auch für mich,

um zu zeigen, dass ich…
Nein, ich mache nichts falsch.

Wir treffen uns im Park
und verteilen die Lichter.

Y-Ausgangspunkt

Dann gehen wir auf den Berg.

-Sie planen…
-Gehen sie?

Nein. Sie sind aufgeladen,
und sie haben Batterien.

Zuerst machen wir
30 min lang die Translichter

und dann 30 min lang Regenbogenlichter.

Ich habe das noch nie gemacht,
ich weiß nicht…

Das wird aufregend.

-Hier und hier ist ein Zaun.
-Ja.

Wir klettern erst drüber,
wenn alle da sind.

-Okay.
-Wenn wir hinter dem Zaun sind,

könnte die Polizei es abbrechen.

Es kann als Vergehen zweiten Grades

mit bis zu sechs Monaten Haft
und 1.000 $ Strafe geahndet werden.

Ich kenne Anwälte,
die uns vertreten werden.

Okay. Los geht's.

-Okay, wir sehen uns dort.
-Okay.

Ich habe deswegen viel Schlaf verloren.

Oh, da ist ein Polizeibeamter.

Wo willst du es tun?

MACH WEITER

Auf dem Bett oder hier?

Ich will
meinen Missionspräsidenten einweihen.

Ich bin etwas nervös.

-Vielleicht geht er nicht ran.
-Ja.

-All die Anspannung umsonst.
-Stimmt.

Bitte sprechen Sie nach dem Signalton.
Wenn Sie fertig sind,

können Sie einfach auflegen.

Lena hier. Wie geht's?

Ich würde gern mal wieder reden.
Ruf mich an, wenn du Zeit hast.

Erster Schritt.

Ist sicher mit der Familie unterwegs.

Ich weiß nicht.

Wer weiß?

Seine Stimme zu hören ist tröstlich,
weil ich ihn so gern hab.

Als Mensch und…

Seine Stimme hat mir oft
Frieden vermittelt, wisst ihr?

Aber es ist ein paar Jahre her.

Und…

Ich weiß,
wie viel Einfluss er auf mich hat.

Väterlichen Einfluss.

-Weil…
-Oh, Scheiße.

F-Wort.

Das ist er.

-Okay.
-Geh ran. Du musst rangehen.

-Okay.
-Bevor er auflegt.

Hallo?

Hi, wie geht es dir?

Es tut mir leid, dass ich mich
so lange nicht gemeldet habe.

Ja. Ich wollte offiziell…

Ich weiß, du hast es gehört,

aber ich wollte dir von der Veränderung
in meiner Familie erzählen

und dir sagen, dass du mir wichtig bist.

Ja. Sie ist meine Verlobte,
wir sind noch nicht verheiratet.

Wir heiraten im Mai.

Ja.

Ich wollte mich bei dir melden und…

Dich outen.

…dir sagen,
dass ich ein neues Leben führe.

Du sollst wissen, dass in meinem Leben
immer noch Platz für dich ist.

Ich möchte mit dir befreundet sein.

Okay.

Hast du irgendwelche Fragen?

Hast du…

Alles gut? Gut.

Unbedingt.

Grüß Beverly. Viel Spaß.

Tschüss.

Das ist so schade.

War zu erwarten.

-Du hast es geschafft.
-Ja.

-Bin stolz auf dich.
-Danke.

Du hast die Enttäuschung gehört?

Ich lehnte mich weit rüber,

damit ich alles hören konnte,
was er sagte.

"Ich vergaß, du hast wieder geheiratet."

Dann hat Lena ihn korrigiert und gesagt:

"Sie ist meine Verlobte,
wir sind noch nicht verheiratet."

Und dann…

-Ich sagte zum ersten Mal "sie".
-Ja. "Sie".

Sobald sie sagte…

Sobald Lena das Pronomen "sie" benutzte,
wurde es komischer.

Ich glaube,
mein Missionspräsident wollte nicht,

dass ich mich bei ihm outete.

Es tut mir leid.

Ich merkte, dass er es wusste.

Es war, als wollte er
nichts damit zu tun haben und…

Er war nicht offen für mich.

-Als wüsste er nicht, was er tun sollte.
-Ja. Das weiß er nicht.

Das hat nichts mit dir zu tun.

Es ist keine Ablehnung deiner.

Es liegt an

seiner Konditionierung, der Religion,
in die er hineingeboren wurde.

TAG DER Y-BELEUCHTUNG

19:21 UHR

Sie folgen uns nicht.

Wenn die Polizei nur wartet,
bis wir es einschalten, ist das okay.

DIE DISTANZ VOM AUSGANGSPUNKT
ZUR SPITZE DES Y BETRÄGT 1,78 KM.

DIE WANDERUNG
DAUERT MEIST ETWA EINE STUNDE.

Hallo zusammen. Ich heiße Kyle Ashworth.

Ich moderiere
den Latter Gay Stories Podcast,

und wir setzen uns ein
für Visibilität und Verständnis

für die LGBTQ-Community
innerhalb und außerhalb des Mormonentums.

Willkommen bei dieser Sondersendung

an einem historischen
und aufregenden Abend.

Zur Hälfte geschafft!

Ich möchte Teil von etwas sein,
was ihnen im großen Stil zeigt:

"Wir lieben euch. Wir sehen euch.
Ihr seid uns wichtig."

Ich mache das,

weil es uns
an diesem Ort an Repräsentation fehlt.

Uns wird keine Stimme eingeräumt.

Color The Campus
war eine Gruppe von BYU-Studenten,

die der LGBTQ-Community auf dem BYU-Campus
Visibilität verleihen wollte.

Wir schaffen das.

Die BYU glaubt, Lichter zu halten

auf Land, das für
die Öffentlichkeit freigegeben ist,

ist ein Vergehen,
das mit Haft und Bußgeld geahndet wird.

Ich habe Angst, verhaftet zu werden,
aber das ist es wert.

Wenn wir ein Leben retten,
war es das wert.

Wir sind fast da.

Das ist aufregend. Schaut!

Wir haben im Polizeifunk gehört,
die Polizei Provo ist unterwegs.

Wir sollten anfangen.
Ich weiß nicht, wie lange wir haben.

Es klingt wirklich so,

als wollte die BYU
ein Zutrittsverbot auf dem Berg erzwingen.

-Brad, was ist los?
-Geländewagen?

-Geländewagen?
-Rede mit mir.

-Ich muss zu Atem kommen.
-Okay.

Die Polizei hat Ferngläser und wartet,
bis wir über den Zaun klettern.

Dann können sie mit den Jeeps herfahren.

Wir müssen uns also beeilen.

Wir machen 15 Minuten Translichter
und wechseln dann auf Regenbogen.

Wir haben nur drei Farben,
wir müssen uns verteilen.

-Tun wir es einfach? Ja.
-Tun wir es einfach?

-Alle auf Position.
-Wir fangen an.

Es heißt, dass Polizisten raufkommen.

-Welche Farbe hier unten?
-Blau.

-Blau, Pink, Weiß?
-Ja.

Ich glaube, Weiß und Pink ist bereit.

Ist die Spitze bereit?

-Ja.
-Okay, einschalten!

Ja, verteilt euch etwas.

Verteilt euch etwas.
Kann Pink etwas weiter nach unten?

Man sieht, dass es Trans ist.

Ja, sieht gut aus.

Ja!

Für diejenigen, die gerade zuschalten,
wir senden heute in ganz Provo.

Das ikonische BYU-Y
erstrahlt in Transgenderfarben.

Ein unglaublicher Anblick.

ES BRAUCHTE ETWA

40 FREIWILLIGE UND 160 EINZELLICHTER
FÜR DIE DIESJÄHRIGE BELEUCHTUNG DES Y.

Okay!

-Sieht gut aus.
-Okay!

Gut.

Wer ist der Kerl?

-Paul… Brad, wer ist das?
-Ja?

Ich weiß nicht.

Antwortet ihm nicht!

Ich gehöre zur BYU-Security.
Das ist ein Privatgrundstück.

Ich bitte Sie, zu gehen.
Ansonsten könnten Sie verhaftet werden.

Haben Sie das verstanden?

Ihr müsst nicht antworten.

Wir wurden informiert,
dass jetzt Beamte oben auf dem Berg sind.

Sie vernehmen
die Leute oben jetzt einzeln.

-Das ist mein Job.
-Das ist mein Job als Mom.

-Verstehe.
-Die Kids brauchen das.

Wenn der BYU nichts Besseres einfällt,
brauchen sie das.

…müssen los!

Wollen wir wechseln, Brad?

Wir können es versuchen.

-Alle bereit für den Regenbogen?
-Okay. Gib das Kommando.

Schaltet sie ein, wenn ihr bereit seid.

Sie sind hinter dem Zaun.
Das ist ein Privatgrundstück.

Ich bitte Sie, zu gehen.

Der Regenbogen sieht auch gut aus.

Wir leuchten für die Liebe.

Das ist eine Live-Aufnahme.

Eine starke Solidarität
mit der LGBTQ-Community.

Diese Community-Mitglieder
haben eine Vorladung riskiert.

Sie riskieren
ein 1.000-Dollar-Bußgeld und Gefängnis,

um diese Lichter erstrahlen zu lassen

und der LGBTQ-Community zu zeigen,
dass ihr gesehen und gehört werdet.

Dass ihr nicht allein, nicht kaputt seid,
und dass eure besten Tage noch kommen.

Liebe.

Heute hier zu sein, bedeutet mir viel.
Es bedeutet meinen Kids viel.

Und ich hoffe,
es bedeutet allen im Tal viel,

die heraufschauen und sehen können,
dass sie Unterstützung haben.

Bitte gehen Sie.
Demos sind hier untersagt.

Und das gilt als Demonstration.

Brad: Okay.

Ich wurde panisch,
weil wir schon verhört werden,

daher machen wir nur je 15 Minuten

der Trans- und Regenbogenlichter.

Im Mormonentum queer aufzuwachsen,

ist beängstigend.

Eine so öffentliche Unterstützung
wäre lebensverändernd gewesen.

Ich war Transstudent an der BYU.

Mein Pfahlpräsident wies den Bischof an,
meine kirchliche Empfehlung aufzuheben,

wenn ich
meine Transition weiterverfolgen wollte.

Ein solches Event hilft mir,
weniger wütend auf die BYU zu sein

und vielleicht damit abzuschließen.

Vielen Dank, Leute.

Ich freue mich, einige zu sehen,
die vom Berg herunterkamen

und nicht verhaftet wurden.

-Danke, Mann.
-Danke.

Ich denke, es bedeutet vielen Leuten viel,

zu wissen, dass es Menschen gibt,
die sichtbar für sie einstehen.

Gute Arbeit.

Auch wenn man
ein paar Risiken eingehen muss,

sind wir belastbar
und bereit zu tun, was wir können.

Wenn ich allein bin…

Immer, wenn die Kinder nicht bei mir sind,
ist es ein meditativer Zustand.

Ich habe 15 bis 30 Minuten,
um mich geistig darauf vorzubereiten,

sechs Kinder
von der Grundschule abzuholen.

Ich hatte mir vorgestellt,
dass ich irgendwann

mit meinem Missionspräsidenten reden
und so einen Abschluss finden würde.

Unbewusst wollte ich seine Billigung.
"Okay, ich sehe dich."

Aber ich sehe,
dass mir das nichts brachte.

Völlig loszulassen und mich von den Jahren

in der Mormonenkirche reinzuwaschen,

hat mir eine neue Perspektive gegeben.

Ich habe erkannt,

ich muss niemandem
einen Platz in meinem Leben einräumen,

der meine Lebensentscheidungen
missbilligt.

Ich möchte in Licht und Liebe leben
und das in unserer Familie fördern.

Gefühle der Liebe und Evolution,
Erweiterung und Freude.

Die Netzstrümpfe hab ich
aus dem Krimskramsladen in der Nähe.

Mit Krimskramsladen meinst du Sexshop.

Sexshop, ja, genau.

Ich muss sexy sein für Pride.

Ich liebe die Community, die wir schaffen.

Da gibt es Platz für jeden.

Ich habe das Gefühl,
Pride feiert das Nicht-Traditionelle.

-Authentisches Leben.
-Ja.

Egal wie man sich präsentieren will,
egal wie man sich fühlt,

so kann man sich äußerlich zeigen.

Zieh mir das an. Zieh's hoch.

Wie?

Ich liebe die. Okay.

Wir haben Glück.

Wir haben großes Glück, einander zu haben.

Denn wir sind zwei krasse Frauen,

die es satt hatten, eine Lüge zu leben.

Ich bin stolz, auf der Straße

deine Hand halten
und dich küssen zu können.

Ich bin stolz
auf die überwältigende Unterstützung…

GLEICHHEIT

…von allen Verbündeten da draußen.

Liebe deinen Nächsten
OHNE Ausnahme!

Gemeinsam sind wir stolz

Wir bilden stärkere COMMUNITYS

Wann hast du dich geoutet?

-Mit 18. Ich bin jetzt 55.
-Mit 18?

-Ja. Mit 18.
-Toll.

Das ist eine Familie.
Man wird unterstützt,

-akzeptiert, geliebt…
-Das brauchen wir.

Wir verließen

-vor ein paar Jahren das Mormonentum.
-Ach ja?

Wir waren beide Mormoninnen,
hatten Kinder mit Männern.

-Mutig. Toll.
-Ja. Danke.

-Vielen Dank.
-Gut gemacht. Ja.

Mit unserer Community
bei Events wie Pride zu sein,

ist so wunderbar, inspirierend und nötig.

Man geht hin und hat keinerlei Sorgen.

Gleichzeitig darf man nicht vergessen,
dass es zu Hause immer noch Arbeit gibt.

GOTT IST LIEBE

Wir werden über unangenehme Themen reden,

-denen die Leute ausweichen…
-Ja.

…und wir stellen uns dem
und haben keine Angst, darüber zu reden.

Menschen brauchen diesen sicheren Ort,

denn daheim fühlen sie sich nicht sicher.

Genau.

Wir hatten eine tolle Kindheit und Jugend.

Wir predigen:
"Familie ist wichtig", richtig?

Deine Mama macht sich immer Sorgen,

wie wir als Familie
zusammen bleiben können.

Sich dem Leben im Glauben zu verschreiben,
war das Wichtigste, was ich sie lehrte.

Sallys Eltern

Ich habe versagt.

Es gibt keine Institution der Welt,

die Familien so gut zusammenbringt
und zusammenhält wie

die Kirche Jesu Christi
der Heiligen der letzten Tage.

Das funktioniert gut,
bis es das nicht tut.

Dass sie einen Zehnten an eine Institution
bezahlen, die Ungleichheit vertritt,

das ist… Das ist scheiße.

Egal was ihr denkt,
ihr geht in diese Kirche,

und sie lehrt, dass wir
in der LGBTQ-Community weniger wert sind.

Untertitel von: Britta Boyle