All language subtitles for Il Giovane Casanova - Ich liebe alle Frauen.deu

* schweres Atmen *

Giacomo.

Giacometto.

Mein Sch�tzchen,
Mamis kleiner Liebling.

Ich will sterben.
- Was redest du?

Mami macht dich
schnell wieder gesund.

Ich habe Langeweile.

Langweilen
tun sich nur dumme Menschen.

Nur wer ungl�cklich ist,
will sterben.

Jetzt komm mit.

* dramatische, klassische Musik *

* barocke Streicher-Musik *

Die Liebe einer Mutter,
welch ein Wahnsinn.

Nun kommt nicht der Tod, niemals.
Freude, nur Freude.

Hier, er soll dir geh�ren.

Trag ihn immer, und du sollst
nie wieder krank werden.

Der K�nig von England
hat ihn mir geschenkt.

F�r mein L�cheln.

Schau, in der Mitte
ist ein schlagendes Herz.

Und drumherum
siehst du das Licht des Lebens.

* barocke Streicher-Musik *

* Beifall *

Die Kuh!

* Musik klingt
nach dem Muhen einer Kuh. *

* Gel�chter *

* Beifall *

Der Esel.

* Musik klingt
wie der Ruf eines Esels, Beifall. *

* fr�hliche Barockmusik *

Elisabetta. Elisabetta.

Wer ist da?

(�rgerlich) Wer ist da?
Zeig dich, du elender Abschaum.

Ich lasse dir die Augen ausstechen.

(Mann) Wie wirst du dich
an ihm r�chen?

(Frau) Ich werde ihn dazu bringen,
sich in mich zu verlieben.

Violinenspieler!

Ich liebe deine Musik.

Dein L�cheln ist bei weitem sch�ner.

Komm.

Ich m�chte besser spielen,
besser reden, besser aussehen.

Ich m�chte reicher sein.

Ich m�chte genau wissen,
wie man dich liebtkost.

Versprich mir,
dass du mich immer lieben wirst.

Ich verspreche es.

(atemlos) Siehst du, jetzt
bist du der Beste, der Sch�nste.

Einen Kuss.
- Einen Kuss.

* Sie atmet schwer und st�hnt. *

Oh, ihr Sterne am Himmel,
erf�llt mir einen Wunsch.

Diese Nacht m�ge 1000 Stunden
dauern. - Nimm meine Seele.

Ich werde dich heiraten.

Ich werde dich heiraten,
ich werde dich heiraten.

Ganz gleich, was geschieht.

Ja, zieh mir die Kleider aus.

Ich soll dich ausziehen?
- Ja, hier, sofort.

* Sie st�hnt leise. *

Mein Giacomo,
du hei�t doch Giacomo, oder?

Ich bin ...
- (Frau schreit) Elisabetta.

Gro�er Gott.
Schnell, versteck dich hier.

(Frau schreit) Elisabetta.

Mama.
- Wer war hier? Wer war hier?

Wer war es?
Soll mir das Herz stehenbleiben?

Wovon redest du?

Ich konnte nicht schlafen,
deshalb ging ich runter.

Hier war ein Mann. Das rieche ich
auf 1 Meile Entfernung.

Du hast ihn in der Truhe versteckt.
Das wei� ich. - Mama!

Da ist eine Ratte in Ihrer Truhe.
Die Ratte bist du, du Bastard.

Angelo! Luigi!
Wir lieben einander.

Und wir werden heiraten.

Ein Tagedieb wie du?
Nur �ber meine Leiche.

Giacomo, lauf!
Nein!

Schnappt ihn euch!

Schneidet ihm die Eier ab.

H�rt auf, lasst ihn in Ruhe.

Rei�t ihn in St�cke.

Da ist der Kopf.
H�re auf, dich zu wehren.

Was soll das?

Lass mich!

Hilfe!

Gro�er Gott.

Eine Decke.

Ich werde mich
deiner w�rdig erweisen.

Selbst dann,
wenn es mich das Leben kostet.

* Sie atmen beide schwer. *

Auf ewig, Giacomo.

* leise, dramatische Musik *

Hey, pass auf.

* Knarren *

* Schrei und Wasserplatschen *

Ich sehe ihn nicht,
er ist ertrunken.

Wer ist der Herr?
- Der franz�sische Gesandte.

Herr Gesandter,
k�nnen Sie mich h�ren?

Er ist mit dem Kopf aufgeschlagen.

Sein K�rper ist gel�hmt
durch die fauligen Ausd�nstungen.

Die sich in seinem Gehirn
ausbreiten.

Ich muss das Gift abschlie�en
lassen. Sonst wird er sterben.

Haltet ihn fest.
Ich bohre Loch f�r den Abfluss.

Mit so einem Loch
werden Sie ihn umbringen.

K�mmere dich um deinen Kram,
ich wei�, was ich tue.

Was soll denn das?
Ich will sein Leben retten.

Du dummer, junger Narr.
Ich will sein Leben retten.

* Es knackt. *

Du hast ihn mit deinen blo�en H�nden
get�tet, fantastisch.

Nein, er kann nicht tot sein,
das wei� ich genau.

Vor Freude singen
h�re ich ihn nicht

Du hast ihn umgebracht.
- Er ist tot.

* Der Gesandte st�hnt. *

Was?

Ich lebe.

Er hat mich gerettet, wo ist er?

* triumphierende Musik *

* Er st�hnt leise. *

Hey, Violinist.

Und, warst du wieder auf G�nse-Jagd?
Sehr witzig.

Manon, es ist sp�t,
gehe wieder schlafen.

Nein, ich bin nicht m�de.
Hast du mit einer geschlafen?

Mit wem denn?
Was redest du da?

In deinem Alter sollte man
�ber solche Dinge nicht sprechen.

Viele sind in meinem Alter
verheiratet. Wie ist sie?

Sie ist
so wundervoll wieder Sonnenschein.

Sie ist eine Gans.
Sie strahlt nicht wie die Sonne.

Elisabetta ist die Liebe
meines Lebens.

Sie wird die Mutter meiner Kinder.
Und, liebt sie dich?

Ja, sie liebt mich.
Ich sehe es an ihren Augen.

Augen l�gen mehr als M�nder.

Au�erdem ist sie eine Adelige,
du bist ein Nichts.

Ich spreche von Liebe.
Ist ja was ganz Neues.

Ich werde mit ihr gl�cklich sein,
so sieht es aus.

Du wirst es verstehen,
wenn du �lter bist.

Rede keinen Schei�, du Hohlkopf.

Du bist es, der nicht
das Geringste von Frauen versteht.

Du bist es,
der nie erwachsen wird.

Aber eines Tages wirst du alt
und h�sslich sein und glatzk�pfig.

Aber ich werde dich
dann dennoch lieb haben.

* leise Barockmusik *

Wunderbar.

* geheimnisvolle Musik *

* Eine T�r knarrt. *

* geheimnisvolle Musik *

* M�nzen klimpern. *

* geheimnisvolle Musik *

Wir suchen Senore Casanova.
Alles schl�ft.

Uns wurde gesagt,
er wohnt hier im Theater.

Wer verlangt nach ihm?
Sind Sie Senore Casanova?

Was w�nschen Sie von ihm?

Der franz�sische Gesandte Monsieur
Fran�ois de Bernis w�re entz�ckt,

wenn Sie ihm Gesellschaft leisten
w�rden. Ich habe mich angekleidet.

* feierliche Barockmusik *

Warten Sie bitte hier.

* Er riecht lautstark. *

* Er liest etwas auf Latein. *

Sind Sie ein Gelehrter,
Senior Casanova?

Herrsche �ber dein Herz.

Denn wenn es dir nicht gehorsam ist,
gebietet es �ber dich.

Horaz, das 1.Buch der Epistel.

Nichts als Liebhaberei,
Herr Gesandter.

Wo erlernte Sie die Medizin?

Meine ersten Lehrer
in Naturwissenschaft

waren meine F��e,
meine H�nde und meine Augen.

Aber ich las auch
Hippokrates, Galen und Vesalius.

Wir haben Sie mein Leben gerettet?
Was ist Ihr Geheimnis?

Ich bin mein Geheimnis,
ich allein.

Wenn wir unserem K�rper
Beachtung schenken,

wird er uns alles erz�hlen,
was wir wissen m�ssen.

Wenn wir nicht wissen,
wie man auf ihn h�rt?

Dann werden
einem Krankheit und Elend bl�hen.

Sind �rzte von nutzen? Das d�rfen
Sie mich nicht fragen, mein Herr.

Ich war klein, als ich zusah,
wie mein Vater get�tet wurde.

Es war eine Ruhr-Infektion.

Der Arzt verschrieb Heilmittel,
die zu Kr�mpfen f�hrten.

Danach, wie verlief Ihr Leben?
Ich habe Literatur studiert,

Musik, Philosophie, Mathematik,
alles und nichts.

Dann habe ich beschlossen,
zu reisen.

Ich begab mich
bis nach Konstantinopel.

Um zu entdecken, dass in Venedig
alles viel sch�ner ist.

Jetzt bin ich hier und warte.
Worauf?

Auf einen kleinen Teufel.

Er wird zu mir kommen
und mich an die Hand nehmen.

Und sagen, komm hier entlang,
Giacomo, ich werde ihm gehorchen.

Ich sprang aus dem Cello-Kasten
und rannte halbnackt auf die B�hne.

Das Publikum lachte,
und ich war geheilt.

Von jenem Tag an hat mir nie wieder
etwas Angst gemacht. Gar nichts?

Langeweile. Sie ist verheerend.
Ist Ihnen nie langweilig?

Oft, aber es �ngstigt mich nicht.

Eingesperrt in dieser kleinen Kiste,

stellte ich fest,
wie viel Freude einem schenken kann.

Ich bin Ihnen dankbar
f�r Ihre Gesellschaft.

Ich hoffe nur, ich habe Sie nicht
gelangweilt. Ganz im Gegenteil.

Wie kann ich mich
Ihnen erkenntlich zeigen?

Dieses vorz�gliche Dinner,
Ihre Gesellschaft.

Sie haben sich
�bergeb�hr revanchiert.

Sie haben mir das Leben gerettet,
keine Scheu. Was w�nschen Sie sich?

Ich bin in eine Frau verliebt.

Aber sie ist von adliger Herkunft.

Ihre Familie braucht Geld, sie ist
die Nichte des Richters Maniero.

Die bringen mich eher um,
als der Ehe zuzustimmen.

Sie wollen sich verm�hlen?

Elisabetta ist nicht nur sch�n,
sie ist vielmehr als das.

Sie ist Fr�hling, Gl�ck,
Fleisch, Leben. Einfach alles.

Das Mittel gegen die Liebeskrankheit
sind zwei nackte K�rper,

die sich umschlingen,
aber nicht die Ehe.

Wenn man ein Leben lang
dieselbe Frau lieben will,

ist ein besonderes Talent
erforderlich.

Sofern das Talent existiert,
habe ich es mit Sicherheit.

Ich h�tte mich lieber
auf andere Weise revanchiert.

Doch falls Ihr kleiner Teufel Ihnen
zuruft, die Kleine zu heiraten,

werde ich den Palazzo Maniero
aufsuchen. Danke.

Jetzt muss ich mich
f�r Ihre G�te revanchieren.

F�r das ganze Leben werden wir
in Freundschaft verbunden sein.

Gl�ck, sei mir nun hold,
sei mir nun hold.

* schnelle Barockmusik *

F�r mich.

Und f�r Sie.

Ich vermute,
das ist das Ende des Spiels.

Er ist viel wert, 3000 Gold-Scudi.

Schenken Sie mir doch das Vergn�gen,
alles zu verlieren, was ich besitze.

Also gut.
Aber dann fangen Sie schon an.

D�rfte ich diesmal geben.

Wenn man das Leben genie�en will,

ist es sinnlos, zu warten
und zu hoffen. Man muss leben.

Wie sp�t ist es in Frankreich?
Mitternacht, Monsieur.

Gef�llt Ihnen der junge Casanova?

Falls ich es so ausdr�cken darf,
nein.

Er geh�rt einem Teil
der Menschheit an,

mit dem eure Exzellenz
nichts zu tun haben sollte.

Ich war an seinem Alter genauso.

Brillant
und voller Glauben an das Leben.

Mit der Energie der 20-J�hrigen.

Obwohl ich dem Adel angeh�rte,
hatte ich nicht einen Centime.

Vergessen Sie die hier nicht.

* dramatische Barockmusik *

* Immer wieder klimpern M�nzen. *

Sie spielen falsch.
Ich wei� nicht wie, aber so ist es.

Betr�ger, sagen sie,
korrigieren das Gl�ck.

Ich habe das nicht n�tig.
Betr�ger nehmen ein schlimmes Ende.

Sie k�nnten schon so anst�ndig sein,
sich die Nase zu putzen.

Senora.
Gehen Sie noch nicht.

Ich w�rde nur
gerne in Ihre Augen sehen.

Verzeihen Sie, dass ich blute.

Das passierte mir immer als Kind.

Ich wollte Ihnen nur sagen,

ich habe noch nie Augen gesehen,
die sich so in einen bohren.

Wie die Ihren.

Was ich gesehen habe,
war nicht sch�n.

Nein, Ihre Augen sind wundersch�n.

Es ist schwer zu erkl�ren.

Ihre Augen sind so suchend.

Es sieht aus,
als w�rden sie brechen.

Augen, die brechen?

Ich wollte nur sagen.

Ich w�rde gerne ...

Ich ...

Ich w�rde gerne Ihren Namen
erfahren, bevor ich Sie t�te.

Ich habe Ihnen nichts mehr zu
sagen, Senior.

Aber ich habe noch etwas zu sagen.
Sie bel�stigen meine Frau.

Ich bel�stige sie doch nicht.
Luca, bitte.

Du bist still.

Sie sind ein ganz gew�hnlicher
Betr�ger. Und ein Wurm.

* Sie erschrickt h�rbar. *

* geheimnisvolle Musik *

Jedes Mal habe ich gro�e Angst,
dass du nicht kommen wirst.

Schau tief in meine Augen.

Sind Sie vielleicht dabei,
zu brechen? Nein, keinesfalls.

Mein Leben h�ngt von ihnen ab.
Darf ich das glauben?

Ich wei� nicht,
wie ich dich bel�gen k�nnte.

Ich wei� nicht,
wie ich dich nicht lieben k�nnte.

* dramatische Musik
und Metallklirren *

* Beide st�hnen immer wieder. *

* Metallklirren *

Es ist nichts, es geht weiter.
Ich bin zufriedengestellt.

Ich bin es nicht. Nur die hassen,
k�mpfen bis zum bitteren Ende.

Und ich hasse Sie nicht.
Ganz im Gegenteil.

Ich bitte Sie um Vergebung.

Falls ich Sie beleidigt
haben sollte.

Ihre Frau hat mich geblendet.
Es war ein Augenblick des Wahnsinns.

Sie verweigern mir die Satisfaktion,
die ich verlange?

Ich verspreche Ihnen,
n�chstes Mal bringe ich Sie um.

Aber jetzt habe ich es eilig.

Giacomo.

Caterina.

Caterina.
Komm mit mir.

* Sie st�hnt leise. *

Es geht nicht.

Hier ist alles gestohlen worden.

Wir sind ruiniert.

H�ttest du dich
nicht herumgetrieben,

auf der Suche nach �rger.

Dann h�ttest du diese Diebe ertappt.
Wo hast du gesteckt?

Du bist besoffen.
Warum tr�gst du dieses Kost�m?

Weil ich es sch�n finde.

Wer wird die Schulden bezahlen?
Die Wucherer?

* M�nzen klimpern. *

Heilige Mutter Gottes.

Es ist mehr als das Doppelte
von dem, was wir hatten.

Seid ihr nun zufrieden?
Verr�ckter kleiner Idiot.

Sollte dich die Inquisition
je in die Finger bekommen,

wird keiner in der Lage sein,
dich zu retten.

Ist dir das klar?
Du diebischer, kleiner Schwachkopf.

* Er lacht laut. *

Er ist ein guter Mensch.

H�chst kultiviert
und ungew�hnlich intelligent.

Jede Mutter h�tte ihn
sehr gerne als Schwiegersohn.

Ich glaube Ihnen alles,
was Sie sagen, euer Exzellenz.

F�r meine Elisabetta erhoffe
ich mir jemand Pr�sentabeleren.

Was ist nicht pr�sentabel
an Senior Casanova?

Zum Ersten, seine Mutter
war eine Theater-Person.

Ich will damit sagen,
sie war Schauspielerin.

Schauspieler
kennen das menschliche Herz.

Und das Wesen des Gef�hls besser,
als alle auf der Welt.

* Sie kichert. *

Euer Exzellenz versucht, sich �ber
eine arme Witwe lustig zu machen.

Ich kenne die venezianischen
Schauspieler, glauben Sie mir.

Harlekine, die auf Stichwort
lachen oder weinen.

Casanova ist ein junger Mann
von au�ergew�hnlichem Talent.

Vagabunden. Possenrei�er. W�stlinge.

Keine Freunde, keine Bildung,
nur Armut und Unmoral.

Es gibt weder moralisch, �u�erlich,
noch kulturell ein Grund daf�r,

ihn abzuweisen.

Sie sind charakterlos,
sie spielen alle Charaktere.

Indem sie das tun,
werden sie falsch.

So wie �rzte, Chirurgen
und Fleischer grausamen werden.

Aber die werden ja zumindest reich.
Madame. Ja, euer Exzellenz.

Ich stehe f�r
eine sehr gro�z�gige Mitgift ein.

* Sie lacht verlegen. *
Ja, nun.

Euer Exzellenz.

Die Lage unserer Finanzen.

Mein armer Mann, wenn es
ums Geld ging, Gott vergib ihm.

Dann war er eine Katastrophe.

Aber wir tragen einen
uralten und ehrenwerten Namen.

Jedenfalls ist meins
auch nicht das letzte Wort.

Das hat immer
der Onkel von Elisabetta.

Der Richter!

Die Dinge, die Frauen verbergen,
sind immer die Gleichen.

Was sie euch zeigen,
l�sst euch etwas anderes denken.

Frauen haben nichts Geheimnisvolles.

Es sind nur die M�nner,
die das glauben.

Du verschwendest nur deine Zeit,
wenn du diese Gans malst.

* geheimnisvolle Musik *

Giacometto?
Willst du mir einen Kuss geben?

Doch nicht so.
Einen richtigen.

Manon, du bist noch ein Kind.

Ich kann dich nicht k�ssen.
Du bist meine kleine Schwester.

Nenn mich nie wieder
deine kleine Schwester.

* Beide lachen. *

Senor Casanova.
Ich muss mit Ihnen reden.

Wie war das mit Domenico Loredana?

Im Caf� San Juliano
sprach er sehr laut.

"Die Regierung
tauge einen Schei�dreck."

Was haben Sie
�ber Alessandro Dente?

Er br�stet sich, au�ergew�hnliche
Liebes-Wonnen genossen zu haben.

Bei der adeligen
Seniora Emilia Micheli.

Der Ehefrau von ...
- Er wird aus Venedig verbannt.

Sie wird lernen, ihre Z�gellosigkeit
zu beklagen, indem ...

Bitte setzen Sie sich,
Herr Gesandter.

Es hat mich erstaunt, zu h�ren,
dass ein Mann von Ihrem Stand

Interesse hat an einem Wesen
wie diesem Casanova.

Und doch tue ich es.
Ich h�rte davon.

Aber Blut ist dicker als Wasser.

Ich werde nicht zulassen, dass sich
das Blut meiner Nichte vermischt

mit diesem, ich versuche
lieber nicht, ihn zu beschreiben.

Bitte h�ren Sie mich an.
Ich kenne ihn seit kurzer Zeit.

Es kommt mir vor, als sei es ewig.
Ich bin nicht sein Vater.

Aber ich w�re es sehr gern.
Gro�er Gott, eure Exzellenz.

Bedenken Sie, was Sie da sagen. Man
l�sst sich nicht mit Gesindel ein.

Ich gehe noch weiter, euer Ehren.

Falls es beitr�gt, Sie zu �ber-
zeugen, werde ich ihn adoptieren.

Ich habe gegen�ber
einem leiblichen Vater den Vorteil,

dass ich keine Furcht
vor Entt�uschungen habe.

Das ist verbl�ffend, Herr Gesandter.
�u�erst verbl�ffend.

Ich verspreche Ihnen,
ich denke dar�ber nach.

(Rufe) Gib ihn ab.

Spiel doch mal ab.

Mario!

Francesco Faletti
soll den Gesandten beschatten.

Bestechen Sie seine Dienstboten.
Ich will �ber ihn alles wissen.

Sogar, wann er schei�t.

Und behalten Sie
auch diesen Casanova im Auge.

Diesen Hurensohn,
wie es noch keinen gegeben hat.

Sollte er Elisabetta auch
nur in Spuck-Weite nahekommen,

werden wir ihn kastrierten.

Die Seite ist superb. Die Feinheit
dieses Hellblaus ausgezeichnet.

Sehr sch�n. Dankesch�n.
Es ist wirklich sch�n.

Und nun die Per�cke.

Ich m�chte mein Haar mit einem
schwarzen Seidenband binden.

Unbedingt, eine pr�chtige Idee.

Ich kann mich nicht entscheiden.

F�r Sie w�rde ich sagen Lotus.

Die Lotus-Blume
wird im Schlamm geboren.

Sie hat den erhabensten Duft
von allen. Danke sehr, meine Herren.

Richter Maniero hat versprochen,
dar�ber nachzudenken.

In meiner Entschlossenheit, ihn zu
�berzeugen, habe ich ihm gesagt,

ich h�tte Giacomo Casanova zu meinem
Sohn erw�hlt. Ich danke Ihnen.

Es ist wie aus einem Theaterst�ck.
Ich bin gerne Ihr Sohn.

Ich bin mir nicht sicher,
ob es schwieriger ist,

Sohn zu sein oder Vater.

Wie viele B�cher besitzen Sie?
An die 3000, nehme ich an.

Sie m�ssen nicht mein Sohn sein,
um das zu pr�fen.

Ich lasse ein Bett f�r Sie
in die Bibliothek stellen.

F�r Ihre Verk�stigung wird gesorgt.
Das ist zu viel des Guten.

Selbst f�r
das Sch�nste aller St�cke.

Ich m�chte das St�ck
Wirklichkeit werden lassen.

Der falsche Vater und der falsche
Sohn werden zu einer echten Familie.

Es reicht jetzt.
Dieser Unfug hat nun ein Ende.

Zanudo ist keineswegs h�sslich.
* Sie schreit aufgebracht. *

Jetzt h�re mir doch mal zu.
Er ist ein Marchese. - Nein!

Er besitzt f�nf Pal�ste in Venedig
und einen pr�chtigen in Padua.

So viel Land, dass man zwei Tage von
morgens bis abends reiten k�nnte,

ohne es je ganz zu sehen.
- Ich werde ihn niemals heiraten.

Ist dir nicht klar,
dass wir bankrott sind.

Und du wirst auch
nicht gerade j�nger. - Nein!

Elisabetta.
Du verm�hlst dich mit Zanudo.

Bis zur Heirat gehst
du in das Kloster von Murano.

Selbst wenn Gott sich pers�nlich
f�r dich verwenden w�rde,

und Gott tut so etwas nicht,
Casanova wird dich niemals bekommen.

Was schaust du denn so?

Sie gehen schwerelos.

Wie eine Feder.

Technik ist alles im Leben.

Ich dachte immer,
die Fantasie w�re wichtiger.

Nein, Fantasie ist einfach.
Das Schwierige ist die Technik.

Das gilt f�r die Liebe,
f�r die Konversation, f�r alles.

Man kann der Beste werden,
durch Technik?

Man wird nicht der Beste.
Man f�hrt es anderen vor Augen.

Du kannst sie dem�tigen,
ohne sie zu beleidigen.

Sollte sie hartn�ckig meine Hand
verweigern, es spr�che sich herum,

ist Ihnen bewusst,
dass mein Ruf ruiniert w�re.

Es ist nur eine Laune
dieses Schurken.

Der sucht Protektion
an h�chster Stelle.

Elisabetta wird eine gute Ehefrau.
Dazu wurde sie ja erzogen.

Elisabetta ist so sch�n
wie ein frischer Pfirsich.

Um sie zu bekommen, bin ich bereit,
alles zu tun.

Ich h�tte nicht gerne einen
Pfirsich, der angesto�en ist.

Sie werden sie unbesch�digt
erhalten. Mit fehlerloser Haut.

Ich werde jeden t�ten,
der dir Schmerz bereitet.

Was f�r freundliche Worte.

Soll das eine Liebeserkl�rung sein?

Dir wird noch klar werden,
dass in meinen Worten

mehr Freundlichkeit steckt
als in denen jedes anderen.

Nein!

Lasst mich los.

Nein!

* Beifall *

Bravo!

Technik ist alles im Leben.

Fantasie ist doch einfach.
Das Schwierige ist die Technik.

Alvise Contarini wird heiraten.
- Wirklich? Wen denn?

Eine sehr kultivierte junge Dame.

Besser einen Blaustrumpf
als eine Hure.

Bildung macht Frauen frigide,
z�nkisch und l�cherlich.

Welche Ansicht sind Sie, Senor?

Casanova.

Plautus hat gesagt,
die stille Frau ist die Beste.

Das Schweigen
kann reich an Gedanken sein.

Es ist leichter, zu reden,
als zu denken.

Jede Konversation
ist eine Frage der Technik.

Wenn man sie nicht hat,
redet man Bl�dsinn.

Wie die meisten �ffentlichen Redner.

* Beifall *

Es ist Griechischer, aus Korinth.

Mhm?
- Ich trinke nicht.

Was ist mit Frauen?
M�gen Sie Frauen?

Was tun Sie so im Leben?

Ich diene meinem Herrn.
Treu ergeben.

* Beifall *

* z�rtliche Violinenmusik *

Zum zweiten Mal ersuche ich Sie,
mich in Ruhe zu lassen.

Ich will nicht beobachtet werden,
beschattet oder bespitzelt.

Falls Sie mir auf eine einzige Frage
antworten,

werden Sie mich nie wiedersehen.
Wie lautet diese Frage?

Warum glaube ich,
sehr viel �ber Sie zu wissen?

Warum scheinen Sie mir krank
zu sein?

Ich k�nnte Sie als Einzige heilen?

Warum werde ich
von Ihrem Gesicht verfolgt?

Obwohl ich
in eine andere verliebt bin?

Sie stellen mehr als eine Frage.
Die Antworten liegen bei Ihnen.

Es ist nur eine Frage,
das Gl�ck ist davon abh�ngig.

Ich wei� nicht, wovon Sie sprechen.
Ich wei� es genauso wenig.

Ich wei� genau, dass man es wollen
muss. Koste es, was es wolle.

Aber manche Menschen denken,
sie suchen danach.

Eigentlich weisen Sie es zur�ck.

Falls Sie meine Frage nicht be-
antworten wollen, werde ich es tun.

Es scheint mir,
als h�tte mich ein Engel ber�hrt.

Ich kann mir kein Gef�hl vorstellen,
was �berw�ltigender ist.

* Sie atmet h�rbar. *

* Beifall *

Giacometto!

Wo l�ufst du denn hin?
Ich wei� nicht genau.

Nur fort.
Vor dem da?

Na, Spion?

Was willst du wissen?

Mit wem ich ins Bett gehe?

Hey, Spion, was ich denke?
Was ich lese? Was ich schei�e?

Ist es das, was sich unsere
Herrscher unter Freiheit vorstellen?

Ich hoffe,
dass sie dich gut bezahlen.

Warum musst du dich
wie ein Arschloch auff�hren?

Verwende nicht solche Ausdr�cke.

Komm her.

Du fehlst uns im Theater.

Ihr fehlt mir auch sehr.
H�r blo� auch.

Du lebst in einem fantastischen
Traum. Mache es gut, Kleine.

Was hei�t hier, mache es gut,
du Schwachkopf.

Ich warte seit 3 Stunden,
um mit dir zu reden.

Was qu�lt dich so?

Du kannst dich kleiden
wie die Reichen.

Aber du bleibst
ein Almosen-Empf�nger.

Tut dir heute der Bauch weh?
All die Edelm�nner und Gesandten.

Sie lassen dich das s��e Leben
f�hren, solange es sie am�siert.

Dann stellen Sie fest,
dass du zu viel stiehlst.

Und schon fliegst du raus.
So geht es allen Sklaven.

Aus welchem St�ck ist das denn?

Manon, ich bin mein eigener Herr.

Und das reicht mir.

Ich habe etwas erfahren,
deshalb habe ich dich gesucht.

Was denn? Sie haben
sie in ein Kloster gesteckt.

Wen?
Deine Gans, Elisabetta Maniero.

Das Beste, was sie tun konnten.

* traurige Fl�ten-Musik *

Ich habe heute eine Frau gesehen.
Erst zum zweiten Mal.

Sie ist au�ergew�hnlich.

Ihr nahe zu sein, schien mir
ein Geheimnis zu enth�llen.

Welches?
Ich wei� es nicht.

Als ich fast soweit war,
entglitt es mir.

Sag es in einfacheren Worten.

Du hast dich in eine andere Frau
verliebt. Nein, so ist es nicht.

Elisabetta ist nicht
l�nger die Frau deines Lebens.

Das ist sie doch.
Oder auch nicht.

Es ist Elisabetta.

Sie wollen sie des Lebens berauben.
Aber das lasse ich nicht zu!

D-Fis-E.

E!

* Er singt den Ton vor. *

Was ist mit der Frau, die dich
heute in Verwirrung gest�rzt hat?

Was willst du von ihr?
Gar nichts.

Ich erwarte nicht das Geringste.
Ich m�chte ihr L�cheln betrachten.

Wer ist sie? Ich bin mir sicher,
dass Sie sie kennen.

Sie ist die Frau des Mannes,
gegen den Sie heute gespielt haben.

Sie ist sehr ungl�cklich.

Ganz sicher?

So sicher, wie ich wei�,
dass Sie vor mir sitzen.

* Er schl�gt zweimal
gegen das Glas. *

* d�stere Musik *

* T�rklopfen *
Was soll denn dieser L�rm?

Ich bin im Auftrag
des Marchese Sanudo.

Ich muss zu Signorina
Elisabetta Maniero.

* M�nze klimpert. *

Schwester Kruzifix?

* Sie erschrickt. *

Du musst ihn laut vorlesen.
Geheimnisse gestatten wir nicht.

Nein, es ist ein privater Brief.
Von meinem zuk�nftigen Ehemann.

Sie d�rfen keine Geheimnisse haben,
Seniorina.

Meine Liebste.

Wir d�rfen nicht zulassen,
dass man uns unterdr�ckt.

Und ebenso wenig d�rfen wir
uns unterdr�cken.

Fahren Sie fort.

Ich liebe alles an dir.

Ich liebe dein Haar.

Deine Lippen.

Deine H�nde.

(Er fl�stert.)
Deine Br�ste, deine Kniee.

Deine Br�ste, deine Kniee.

Und ich tr�ume.

Tr�ume?

Und ich tr�ume von deiner Muschi.

Und ich tr�ume von deiner Muschi.

Gl�cklich der Mann,
der dich bekommen wird.

Gott stehe ihm bei,
sollte er dich je verlieren. Lauf!

Elisabetta!
- Komm zur�ck.

Was hatte denn das
mit der Muschi zu bedeuten?

* dramatische Barock-Musik *

Elisabetta!
Gehe nicht fort.

Nein, euer Gnaden, nicht Casanova.
Ihr Diener ist hier.

Ich hatte keinen Diener geschickt.

* dramatische Barock-Musik *

Elisabetta!

* dramatische Barock-Musik *

* Beide st�hnen leise. *

Ich k�nnte sterben,
aus Liebe zu dir.

Wenn du mich verlassen w�rdest ...

Wieso denn verlassen?

Du hilfst mir,
das Leben zu ertragen.

Ich kam in diese Welt
mit dem Verlangen nach Sch�nheit.

Das hast nur du gestillt.
Welch wundervolle Worte.

Ich w�nschte, ich k�nnte sie
glauben. Du musst mir glauben.

Jeder Mann verliebt sich in dich.

Sogar der Junge,
der mir das Leben gerettet hat.

Ein Junge hat dich gerettet?
Giacomo. Giacomo Casanova.

Er sagt, du seist ungl�cklich.

Halte ihn von mir fern.

* melancholische Musik *

Geh weiter.

Geh, geh schon.

Geh, geh, geh.

* Sie kichert. *

* Sie lacht. *

* romantische Musik *

* Sie kichert. *

* romantische Musik *

* Sie atmet schwer. *

* romantische Musik *

* Sie atmet schwer. *

Das ist das Gl�ck,
dich so zu halten.

Es gibt auf der Welt
nichts Vollkommeneres,

au�er uns existiert nichts.

Ich sterbe ihn dir.

Und ich bin neugeboren in dir.

* romantische Musik *

* leise, spannende Musik *

Ziehen Sie sich an.

* leise, spannende Musik *

Warum?
- Weil ich dich liebe.

Und ich m�chte,
dass du gl�cklich wirst.

Was haben Sie vor?

Er wird mich umbringen, Elisabetta.

Beantworten Sie folgende Frage.

Lieben Sie Elisabetta wirklich?

Sind Sie bereit, sie ein Leben
lang zu lieben? Nat�rlich.

Stellen Sie sich neben sie.

Los, stellen Sie sich
neben Elisabetta.

Sagen Sie ihr, dass Sie in der Lage
sind, sie ehrenvoll zu versorgen.

Und sie das ganze Leben lang
zu lieben.

Selbst dann, wenn sie krank wird.

Auch wenn sie fett und h�sslich
werden sollte.

Selbst wenn sie
noch so wundervoll ist.

Aber nicht mehr imstande,
Sie zu �berraschen.

Sagen Sie ihr, dass kein Unbill
euch jemals trennen wird.

Sagen Sie ihr, dass Sie nie
wieder eine andere Frau anr�hren.

Sagen Sie ihr, dass Sie jeden Morgen
f�r die n�chsten 20.000 Tage

mit ihr im Bett eine Tasse
Schokolade trinken.

Mit ihr, nur mit ihr. Weil es
das ist, was Elisabetta will.

Ist es nicht so, Elisabetta?

(schreit) Ist es nicht das,
was du willst?

Denn das macht eben eine Ehe aus,
Senor Casanova.

Oder die Art von Ehe,
die Elisabetta verdient.

Nicht L�gen, falsche Schw�re,
Treuebr�che.

Das w�re ein schandhaftes Leben.

Wenn Sie ein Mann
mit Sinn f�r Ehre und Anstand sind,

dann versprechen Sie ihr all das.
Und ich werde gehen.

Wir warten, Senor.

Giacomo, antworte ihm.

Giacomo?

Ich liebe dich.
Ich liebe dich sehr.

Ich liebe dich sehr, Elisabetta.

Ich kann dir
nichts Falsches versprechen.

Ich glaube nicht, dass ich mein
Leben lang eine Frau lieben kann.

Verzeihe mir.
Eines Tages wirst du an mich denken.

Und dich daran erinnern,
dass unser Gl�ck zu vollkommen war,

um es von Langeweile
zerst�ren zu lassen.

Falls ich dich get�uscht habe,
dann aber auch mich selbst.

Verschwinde!

* Elisabetta weint. *

Es ist nichts geschehen.

Ich empfinde kein Mitleid mit dir.
Mitleid t�tet die Liebe.

Und f�hrt nur zur Verachtung.
Und ich liebe dich.

* Sie weint heftig. *

* traurige Violinenmusik *

Sie haben gewonnen.

Du h�ltst ein Florett
wie ein Bandit.

Du solltest deine Klinge
stets etwas offener f�hren.

Auf diese Weise bietest
du deinem Gegner ein Ziel.

Du wirkst mutiger.
Hast in Wahrheit mehr Kontrolle.

Lass mich dir was zeigen.
Was f�r eine seltsame Frau.

Giacomo, das ist ein Mann.

Ein Mann?
Sieh ihn dir an.

Sie haben recht.
Sollte ich jetzt besorgt sein?

* Beide lachen. *

Siehst du.

Hast du Elisabetta schon vergessen?
Ich vergesse niemals irgendetwas.

Auch nicht Elena Foscarini?
Ich werde sie finden.

Um sie dazu zu bringen,
mich zu lieben.

Das einzige Mittel
gegen die Liebeskrankheit

sind zwei nackte K�rper,
die sich umschlingen.

Das sind Ihre Worte.
Aber es ist viel mehr.

Es ist das Heilmittel f�r das Leben.

Es wird ein Schaden sein.
Was ist der Einsatz?

Bewahren wir es als Geheimnis.
Wer verliert, wird es erkennen.

* traurige Musik *

Elena!

Sie schon wieder.

Sie haben die Wahl.

Sie k�nnen mich
mit einem Wort ausl�schen.

Oder akzeptieren meine Liebe
und lassen mich am Leben.

Mein Wunsch, Sie gl�cklich zu sehen,

ist so stark,
dass er mir den Atem nimmt.

Jede Sekunde, die verstreicht,
ist unn�tz. Entscheiden Sie.

Ich sch�tze Sie nicht.

Ich verachte Ihre Bel�stigungen.

Ich verachte Ihre Impulsivit�t.

Und ich verachte
Ihre Selbstsicherheit.

Ich will Sie nie wieder sehen,
und ich will Sie nie wieder h�ren.

Gehen Sie fort.

Und dieses Mal f�r alle Zeit.

Gehen Sie!

Ich habe dieses Bild gemalt,
nachdem ich Sie zum ersten Mal sah.

* traurige Musik *

Das kann nicht sein.
Es darf nicht wahr sein.

Oh, Gott.

Verzeihen Sie bitte.

Um Gottes Willen, sie ist es.

* Er r�uspert sich. *

Ist es so dringend?
- Ich glaube schon.

* Sie pustet heftig. *

(singt) Er liebt mich nicht!

(singt weiter)
Aber das wird er noch!

Ich habe geh�rt
Monsieur de Bernis sei hier.

Er ist gegangen.
Ich muss schlie�en.

Ich bin davon �berzeugt,
dass Sie eine Frau sind.

Warum sagen Sie mir nicht,
dass Sie eine Frau sind?

Es ist sp�t. Gehen Sie.

Ich schlie�e ab und hinterlasse die
Schl�ssel in der Taverne zum Abt.

Ich m�chte, dass Sie eine Frau sind.

Also sch�n,
nehmen Sie sich eine Waffe.

* Die Klinge klirrt. *

* Lautes Knacken *

* Musik wird dramatischer. *

* dramatische Barockmusik *

* Musik stoppt. *

* dramatische Barockmusik *

Der n�chste Ausfall ist Ihrer,
Madame.

* dramatische Barockmusik *

Mein Gott, nein,
Sie haben die Spitze abgenommen.

Sie Dummkopf!

* Er wimmert leise. *

Die Ber�hmteste von allen,
Madame Bontain.

Die hat mir in Paris
die Zukunft vorausgesagt.

Neun Verbindungen,
Frauen und Verm�gen.

Hatte sie recht?

Falls dies meine Zukunft ist, ja.

Hast du meinen Giacomo gesehen?

Wieso?
Bist du eifers�chtig?

Eifersucht ist unn�tz und vulg�r.

Nun ja,

ich denke nicht, dass er
sich mir noch einmal n�hern wird.

* Er lacht. *

Ich frage mich, wo er steckt.

Er ist nicht nach Hause gekommen.
Eigentlich sagt er mir so etwas.

Vermutlich
ist er in einem Bordell.

* Er kichert vor sich hin. *

* Glocken l�uten. *

* T�r �ffnet sich quietschend. *

Wie viel Zeit ist vergangen?

Verdammt. Sagen Sie mir, weshalb
Sie so etwas Dummes getan haben?

W�ren Sie gestorben,
h�tte ich �rger bekommen.

Ich wei� nicht, wieso.
Ich liebe das Leben.

Verzeihen Sie.
Ich werde jetzt gehen.

* Glocken l�uten leise. *

Verzeihen Sie.

Ich wollte nicht.

* Er muss in die Stille
hinein schlucken. *

* traurige Musik *

Du kannst, wie �blich,
nicht schlafen.

Darf ich wissen, woran du denkst?

Falls wir Kinder gehabt h�tten,
w�re es dann anders gewesen?

H�tte ich dich dennoch
sehr sch�n gefunden?

W�re das Leben leichter
zu ertragen gewesen?

Herrgott, sag doch etwas!

Ist das armselig.

Eine Frau,
die ihren Ehemann schlafen schickt.

* traurige Musik *

* dramatische Musik *

* Sehr dramatische Musik *

Euer Exzellenz.
* Er hustet. *

* Drau�en l�uten Glocken. *

Ich m�chte Sie sprechen,
wegen eines kleinen Ratschlags.

Fragen Sie danach,
oder geben Sie mir einen?

Heute gebe ich Ihnen einen.

Ich habe aus Paris geh�rt,

Sie haben eine gro�e
politische Zukunft vor sich.

Es w�re unpassend f�r Ihre Karriere,

durch einen Skandal
kompromittiert zu werden.

Fahren Sie fort.

Lassen Sie die Finger von den Frauen
venezianischer Adliger.

Sie sind Huren, wie alle Frauen.

Aber einige Ehem�nner halten
sie gerne an der kurzen Leine.

Wissen Sie, ein anonymer Brief
w�rde v�llig ausreichen.

Dies ist in unserer Stadt
ein beliebter Zeitvertreib.

Sollte Foscarini jemals dahinter
kommen, w�ren Sie ein toter Mann.

Ich danke Ihnen f�r den Ratschlag.
Er ist wertvoll.

Ein Letztes noch.
Euer Ehren?

Was ist aus dem jungen Mann
geworden,

an dem Sie einen Narren
gefressen hatten?

Ich habe schon seit Tagen
nichts von ihm geh�rt.

Er soll auf und davon
mit einem Pederasten sein. Oh.

Casanova geh�rt
einem Teil der Menschheit an,

mit dem Sie nichts zu schaffen
haben sollten.

Venedig war einst bekannt als
la Serenissima und la Dominante.

Heute ist es nicht heiter,
und es beherrscht nichts.

Mit uns Venezianern
hat es ein Ende.

Doch wenn es schon so sein wird,
dann aber nicht als Schweine.

Vergessen Sie Casanova.

Ich danke Ihnen sehr, euer Ehren.

Mein Vater kam wegen Landesverrats
ins Gef�ngnis.

Er starb in den Bleikammern.

Als Frau blieben mir
nur zwei M�glichkeiten.

Nonne zu werden oder Hure.

Ich habe mich entschlossen,
ein Mann zu werden.

Bin nach Osten geflohen.
Und ich studierte die Sterne.

Ich beobachte gerade Andromeda.

Andromeda.

Andromeda besteht aus 66 Sternen.
Drei davon habe ich gesehen.

Serai, der Kopf einer angeketteten
Frau. Mirach, ihre H�ften.

Und Alamak, ihre angeketteten F��e.

Lass uns gemeinsam fortgehen.

Als ich dich fragte, sagtest du,
es w�re Wahnsinn.

Ist es also zu sp�t?

Das soll hei�en, dass ich dir nicht
glaube, weil ich dich kenne.

Du hast dich schon immer sehr gerne
selbst reden h�ren.

Vor allem,
wenn es um die Liebe geht.

Fran�ois.

Ich liebe dich nicht mehr.

Verzeihe mir.
Ich sch�me mich so.

(schluchzt)
Fortgeschickt habe ich ihn.

Mit ganzer Verachtung.
Idiotisch, wie ich bin.

Weil er es doch ist, den ich will.

Deshalb bin ich fortgerannt.

Vergib mir.

Ich habe deinen Sohn
zu deinem Feind gemacht.

Ich verspreche dir,
ich werde ihn finden.

Und ich f�hre ihn in deine Arme.

* Sie schluchzt
und atmet tief durch. *

Monsieur?

Monsieur!

F�hlen Monsieur sich unwohl?

Ich bin tot, Filippo.
Monsieur scherzt doch nur.

Wieso sehen alte Leute so aus,
als seien sie schon tot?

Sie sind nicht alt, Monsieur.

Bleich wie ein Leichentuch.

* romantische Musik *

Du bist Andromeda. Und wir
sind jetzt im Himmel vereint.

* Sie lacht. *

Haben deine Spione ihn gefunden?
Nein.

Und es hat uns
bereits 3.000 Dukaten gekostet.

Sucht weiter.

* Uhr tickt im Hintergrund. *

* Er st�hnt leise. *

Lucrezia?

Lucrecia?

Auch Lucrezia wirst du vergessen.

* Er lacht leise. *

Wenn eine Liebesaff�re endet,

sollte man so tun, als sei es
ein wunderbarer Traum gewesen.

Und dann vergiss ihn.
Und qu�le dich nicht selbst.

Ich will aber Lucrezia
nicht vergessen.

Die Erinnerung an sie hilft mir,
weiterzuleben.

Elena Foscarini will dich.

Sie liebt dich.
Sie will dich sehen.

Ist das ein Spiel von Ihnen,
auf meine Kosten?

Ihr Mann wird morgen von
4 bis 7 beim Racket-Spiel sein.

Ich habe eine geheime Wohnung.

Gehe maskiert dorthin.
Elena wird informiert sein.

* Wasser blubbert. *

Eines Tages wei�t du,
wie viel mich das kostet.

* Wasser pl�tschert. *

* leise Musik wird dramatischer. *

Was haben Sie in diesem Raum
ber�hrt?

Haben Sie irgendetwas ber�hrt?

Wom�glich diese Vase?

* leises Kussger�usch *

Haben Sie diesen Tisch gestreift?

Wo sind Ihre F��e gewandelt?

Meine Liebe.

Mein Leben.

* Beide atmen schwer. *

* Beifall *

Senor Marchese?

Ein Brief f�r Sie.

Von wem hast du den?

Von einem maskierten Mann.

Lies ihn vor.

Mein lieber Marchese.

Was einst Laster waren,
sind heute Gebr�uche.

F�r viele Ehem�nner
ist es nicht l�nger eine Schande,

zum Hahnrei gemacht zu werden.

Aber da Sie ein Mann
von Selbstachtung und Ehre sind,

sollten Sie wissen, dass ...
- Lies doch!

Ihre Frau ...

Flammen der Finsternis.

Ihr verdammt mich gewiss zu denen,
die unter Schmerzen sterben.

An gebrochenem Herzen.

Ich teile diese Pein,
nicht geliebt zu sein.

Aber f�ge es mit Zauberkraft,
dass meine Liebsten niemand straft.

K�nnten wir immer zusammen sein.
Auch in der Dunkelheit.

Auch ohne zu sprechen.

Ich habe dich schon geliebt,
bevor ich dich sah.

Wieso?

Ich w�re gerne das,
was du dir ertr�umt hast.

Du kannst dir gar nicht ausmalen,
wie sehr du das bereits bist.

Was ist denn?

Ich war de Bernis Geliebte.

Ich dachte, ich w�rde ihn lieben.

Und von dir sprach er
wie ein liebender Vater.

Deshalb �berlie� er mich dir,
ohne Gegenwehr.

Er ist ein Freund.

Ein Freund ist mehr als ein Vater.

* metallisches Klappern *

* dramatische Musik *

* T�r wird aufgerissen. *

* Klinge f�llt klirrend zu Boden. *

Nein! Nein!

Schlagt ihn, tut ihm weh.
Aber bringt ihn nicht um.

* Casanova st�hnt vor Schmerz. *

* Casanova schreit und
st�hnt im Hintergrund weiter. *

* Sie schreit auf. *

* Verst�rende Musik
und Wasserpl�tschern *

Du bist also eine Hure.
Ich will h�ren, wie du es nennst.

Du bist eine Hure.
Los jetzt, sag es.

Auch noch mit diesem Tier.

Wie oft hat er dich besprungen?
* Kleidung zerrei�t. *

* Sie schluchzt leise. *

Ich sollte dich halb tot pr�geln.

Jeden Knochen im Leib
sollte ich dir brechen.

Du Hure.

* Sie st�hnt auf. *

* Er weint. *

Ziehe deine Kleider wieder an.

* Er weint. *

Ich werde dir nie
wieder in die Augen sehen.

Mein ganzes Leben lang.

Ich verschaffe dir nicht
die Befriedigung meiner Verachtung.

* dramatische Musik *

Giacomo Casanova.

Sie werden beschuldigt, Luca
Foscarini, Edelmann dieser Stadt,

angegriffen und verwundet zu haben.
Mit der Absicht, ihn umzubringen.

Weiterhin beschuldigt man Sie,

das Kloster
Santa Maria degli Angeli gesch�ndet,

die Ehre der Elisabetta Manero
befleckt, subversive Reden gef�hrt

und verheiratete Frauen
verf�hrt zu haben.

Sie haben beim Kartenspiel betrogen,
auf Kosten anderer gelebt,

in Ausschweifungen geschwelgt und
sich l�sternen Spielen hingegeben.

F�r all dies werden Sie zu
lebensl�nglicher Haft verurteilt.

In den Bleikammern.
Geben Sie das Manon Baletti.

* schicksalhafte Musik *

Ich verlange ein Verfahren!

* T�r quietschend ins Schloss. *

* Er lacht h�misch. *

Ich verantwortete mich
vor meinem Gewissen.

Nicht vor eurer Autorit�t.

H�rt ihr mich?

* dramatische, traurige Musik *

* Sie schluchzt. *

* Er atmet zitternd. *

Mit wem habe ich die Ehre?

Sie wollten nach Paris abreisen,
ohne sich zu verabschieden?

Bitte enth�llen Sie Ihre Identit�t.
Ist schon gut, Filippo.

Wie sch�n, dich zu sehen.

Ich gehe mit deinem Gesicht
vor meinem geistigen Auge.

Dann schaue mich genau an.
Und sage mir die Wahrheit.

Ich dachte zun�chst,
das wurde inszeniert,

um dir eine Falle zu stellen.

Wer auch immer meinen Mann
gewarnt hat, musste annehmen,

dass du es warst, der bei mir war.
Du warst mein einziger Liebhaber.

Wer wusste etwas von Giacomo?

Aber dann wuchsen
in mir furchtbare Zweifel.

Dass du es warst,
der meinem Mann geschrieben hat.

Kann Eifersucht so verdorben sein?
Fragte ich mich dann.

Oder tat er es vielleicht
aus politischen Gr�nden?

Entledigte er sich so einer
Geliebten und eines Patensohnes?

Die seiner Karriere im Wege stehen.

Und dann fragte ich mich, ob nicht
mein Kummer verantwortlich ist

f�r diese
weit hergehalten Fantasien.

Sagen kannst nur du es mir.

Jetzt.

Du warst meiner �berdr�ssig,
ich wurde langsam alt.

Nun denn.

Und ich schenkte dir f�r einen
kurzen, aufregenden Augenblick

ein Abenteuer.

Und gerade dann,
als ich es dir schenkte,

nahm ich es dir wieder weg.
Aus Eifersucht, ja.

Und auch aus Liebe.

Nicht die sorglose,
berauschende kurze Liebe,

wie von diesem Burschen, nein.

Sondern die altmodische Art,
eine Art Tollwut.

Die Tiere r�chen sich,
indem sie bei�en.

Sich selbst und andere.
* Spuckger�usch *

Es ist erregend, weder Mitleid
zu empfinden, noch Schuld.

Leb wohl, Elena.

* Sie atmet tief durch. *

Eine maskierte Frau
schickt dir das hier.

Lass die Finger davon.

* Er lacht h�misch. *

* T�r wird verschlossen. *

* Musik wird triumphierend. *

(Elena) Es bricht mir das Herz,
wenn ich daran denke,

dass ich die Ursache
deines Leids bin.

Bis zu meinem letzten Atemzug werde
ich mich an unsere Liebe erinnern.

Sie war das wundervollste Geschenk,
was das Leben f�r mich bereith�lt.

Allein dieser Gedanke reicht aus,
um mir Frieden zu schenken.

Das Schicksal steht in der Seele
geschrieben. Hast du mal gesagt.

Dein Schicksal ist die Freiheit.
Ich wei�, dass du frei sein wirst.

Trage die Erinnerung an
mich dein Leben lang in dir.

Es gibt noch etwas,
was du wissen solltest.

Es war de Bernis,
der uns verraten hat.

Es gibt noch etwas,
was du wissen solltest.

Es war de Bernis,
der uns verraten hat.

* Musik wird dramatischer. *

* Er weint leise. *

* Lautes Schluchzen *

* dramatische Musik *

(schreit) Nein!

Lorenzo!

Was willst du, Casanova?

Gef�llt es dir wirklich?

Ich m�chte
mich waschen und rasieren.

Und ich m�chte viel
Papier, G�nsefedern und Tinte.

* treibende Musik *

* Schritte gehen weg. *

* treibende Musik *

* treibende Barockmusik *

* laute Klopfger�usche *

* dramatische Musik *

* triumphierende Musik *

* Er atmet laut ein und aus. *

* dramatische Musik *

* Er st�hnt vor Anstrengung. *

* dramatische Musik *

Schei�e.

* Er lacht h�misch. *
Diese verfluchten Karten.

* dramatische Musik *

* Er atmet schwer vor Anstrengung. *

Casanova, bringe mir bei,
wie man betr�gt.

Verfluchter!

* Er schreit. *

* Klirren *

* Er atmet schwer. *

* Gewittergrollen *

* triumphierende Musik *

Aus dem Weg!

* treibende Barockmusik *

Casanova!

* Pferdewiehern *

* treibende Barockmusik *

* Hufgetrappel *

* romantische Musik *

* Geschrei und Ger�usche
vom Gerangel *

* Schreie *

Paris!

950 Stra�en, 50 Brunnen.

Acht Triumphb�gen.

330 Spielcasinos.

700 Caf�s.

Und 52 Fleischer.

Und wie viele Bettler?
Sicher mehr als Ratten.

* Sie st�hnt leise und lustvoll. *

* Er g�hnt lautstark. *

* Sie atmet schwer. *

* Sie atmet schwer und st�hnt. *

* Pferdewiehern *

* Gepolter und Schreie *

* Pferdewiehern *

(�rgerlich) Ich habe meine Schuhe
verloren. Die Tasche!

Hoh!

Bitte vorsichtig.

Sanft, bitte, ich bin eine Dame.

Sagen Sie, brauchen Sie Hilfe?

Kann ich etwas f�r Sie tun?

Sie irgendwo hinbringen?

Ach, Herrje, was f�r ein Schreck.
Sie sind so reizend.

Sagen Sie Ihren Freunden,
wenn sie auch? - Nein, nein.

Michelle, geh nicht.
Michelle!

Ich kenne die gar nicht,
schenken Sie denen keine Beachtung.

Das kannst du doch nicht tun.
Michelle!

(verzweifelt) Michelle!

(Ruf) Seine Majest�t, der K�nig.

* triumphierende Chor�le *

Haltet ihn auf! Erweist dem K�nig
gef�lligst den Respekt.

Oh, mein Gott.

Jemand stie� mir seinen Ellbogen
in die Rippen.

Der K�nig ist verletzt.

Du hast Frankreich verraten.
Du und deine Hure.

Es war ein Attentat.

* Sie lachen ausgelassen. *

Wie ist dein Name?

Nennen Sie mich, wie Sie wollen.
Wieso denn das?

Willst du ihn verheimlichen?

Ich nehme einfach jeden Namen an,
den Sie mir geben.

Dann nenne ich dich Burgunder.

Einverstanden, gut, Burgunder.

Der K�nig wurde niedergestochen.

Ich hoffe, er stirbt.
- Tod allen Tyrannen!

Er lebt noch.

Der Anschlag geschieht ihm recht.

Der Schuft hat es
nicht anders verdient.

Der Kerl soll verrecken.

Verrecken soll der K�nig.

Weinst du um den K�nig?
Oder um dein Weib?

Michelle hatte
alle meine Ersparnisse.

In ihrem Gep�ck.
Was macht das schon?

Du bist mir begegnet, und
ich werde reich und ber�hmt.

Kannst du eine Kutsche lenken,
ohne dass sie umst�rzt?

Als ehrlicher Buchhalter
k�nnte ich Ihnen eher n�tzen.

Und ich ertrage
den Zug und Dreck nicht.

Und wer sind Sie?

Ich bin jemand,
der gerade ein Leben beendet hat.

Und just ein neues anf�ngt.
Ja.

Nur das ist mir geblieben.

Davon kann man doch drei Jahre
wie ein F�rst leben.

Nein, allenfalls drei Tage.

Denn erstmal brauche ich
eine noble Kutsche.

Und einen Gehrock
mit diamantenbesetzten Kn�pfen.

Wie der K�nig ihn tr�gt.
Was haben Sie nun eigentlich vor?

An den Hof gehen, nehme ich an.
So ist es.

In die H�hle des L�wen.

* leise, treibende Musik *

Madame.

Wie f�hlt er sich?

Kein lebenswichtiges Organ
wurde verletzt.

Aber der Boden in seinem Raum
ist mit Blut bedeckt.

Um Gottes Willen.

Wieso will er mich
�berhaupt nicht sehen?

Der K�nig hat den Befehl erlassen,

dass Madame de Pompadour
Versailles zu verlassen hat.

Versailles verlassen?

Madame stehen verschiedene Pal�ste
zur Verf�gung.

Der K�nig schl�gt den Elysee vor.

* Sie r�uspert sich verlegen. *

Er w�re an Melancholie gestorben,
wenn ich nicht gewesen w�re.

Er hat nun dem Tod, dem wirklichen
Tod ins Antlitz geschaut.

Und er hat die K�nigin und
seine T�chter um Vergebung gebeten.

F�r alle Skandale.
Skandale? Bin ich da gemeint?

Wissen Sie, de Bernis,
wie viele Jahre es her ist,

als der K�nig
zuletzt in meinem Bett lag?

Aff�ren des Bettes verursachen keine
Skandale, die des Herzens schon.

Ich wei�, ich wei�.
Und eine des Herzens ist unsere.

Liebe im reinsten Sinne.

Niemand deutet das Herz des K�nigs,
noch seine Gedanken, au�er mir.

Und der K�nig wei� das.
Ebenso die K�nigin.

Deren Talente sich auf die
einer Zuchtstute beschr�nken.

Und Sie, de Bernis,
wissen es ebenfalls.

Wir verbrachten doch herrliche Tage,
Sie und ich.

Frei von Meinungsverschiedenheiten
und Streitereien.

Wir haben Gedichte gelesen
und teilten ambitionierte Tr�ume.

Sie verdanken mir
den Posten in Venedig. Und heute?

Wie ist denn Ihre
wahre Meinung heute?

Was sollte ich Ihrer Ansicht
nach tun? Muss ich gehen?

Wer das Spiel aufgibt,
der verliert es.

* Sie klatscht in die H�nde. *

Ich danke Ihnen.

Selbst der Schatten eines Freundes
ist besser als keiner.

* Klirren *

Ich werde dich vernichten,
de Bernis.

* Wasserrauschen *

* Idyllische Musik *

Du solltest doch im Bett bleiben.

Ich bin au�er Gefahr.

Ein Stuhl.

Komm doch, setze dich.

* Er st�hnt, etwas atemlos. *

An all diesen Tagen habe
ich nur gefastet und gebetet.

Was ist der Grund f�r
diese schreckliche Unordnung hier?

Du hast doch angeordnet,
dass ich gehen soll.

Wie soll ich denn in diesem
Labyrinth ohne dich zurechtkommen?

Wenn du glaubst,
es w�re das Beste f�r dich.

Und wenn du glaubst,
dass es dich gl�cklich macht.

Es hei�t, ich w�re der Anlass
f�r den Mordanschlag gewesen.

Aber ich sehe mit deinen Augen,
Louis.

Ich wei�, das Volk liebt dich.
Das war irgendein Irresinniger.

Vergisst das doch bitte.
- Du darfst nicht gehen.

Ich wurde verschont.
Von einem geheimnisvollen Gott.

* fr�hliche Barockmusik *

Ich hoffe, Sie verbringen
einen herrlichen Tag, euer Gnaden.

Danke sehr, Esprit.
Mein Name war Burgunder.

Heute lautet er Esprit.
Sie schmeicheln mir.

* treibende Barockmusik *

Bonjour.
Bonjour, Monsieur.

Die K�nigin!

* treibende Barockmusik *

Hier entlang, Monsieur Lecante.
Wenn Sie mir bitte folgen w�rden.

Melden Sie mich an, Filippo.

Der Minister ist nicht hier.

Hinterlassen Sie freundlicherweise
Ihren Namen, Monsieur.

Ich muss mit de Bernis sprechen.
Und zwar sofort.

Versuchen Sie es n�chste Woche.

Haltet den Mann auf.
Aufhalten, er ist bewaffnet!

Giacomo Casanova.
Ein Wunder.

Giacomo, ich bin �bergl�cklich,
dich zu sehen.

Kommst du her, um mich zu t�ten?
Nein, um Ihnen zu danken.

Sie waren ein sehr guter Mentor.

Sarkasmus und Groll.

Das ist sehr gesund.

Es beginnt mit Liebe,
und es endet mit Hass.

Aber ich hasse dich nicht mehr.

Du bist durch deine H�lle gegangen,
wie ich durch meine.

Ich bin geheilt.
Ich bin es nicht.

Ich werde sie nicht vergessen.
Diese 15 Monate und f�nf Tage.

Allein, Tag und Nacht, dank Ihnen.

Du hast die Frau verf�hrt, die
ich liebte. Das wusste ich nicht.

Das ist nicht von Bedeutung,
sie hat dich erw�hlt.

Du hast sie get�uscht,
so wie anderen.

Dabei gibst du vor,
nur Jugend und Freude zu spenden.

Ich sehe in Ihren Augen
nichts anderes als Furcht.

Die Furcht,
eines Tages so alleine aufzuwachen,

dass Sie nicht mal imstande sind,
es heraus zu schreien.

So schwach und impotent, dass Sie
ebenso gut gel�hmt sein k�nnten.

Verzeihen Sie mir.

Ich glaube, ich hatte
noch nicht das Vergn�gen.

Ich bin gerade erst eingetroffen.

In Venedig bin ich ein guter Freund
von Minister de Bernis gewesen.

Ah, Venedig.

Ich habe geh�rt, wie de Bernis es
mit einer alten Hure verglichen hat,

die ihre M�bel verkauft.
Sie tut Schlimmeres.

Sie ist auch dabei, ihre
j�ngeren St�cke zu verbrennen.

So wie mich zum Beispiel.
Ein Mann von Witz, wie ich sehe.

Was f�hrt Sie nach Versailles?

Ich habe eine Idee, die ich Madame
de Pompadour unterbreiten m�chte.

Wenn Sie de Bernis Freund sind,

nehmen Sie sich
vor Madame de Pompadour in Acht.

Hassen die Zwei sich?
Es ist kein Hass.

Sie befinden sich in
einem heftigen Privatkrieg.

Die Beute ist die Kontrolle
�ber den K�nig.

* fr�hliche Barockmusik *

Verzeihen Sie.

Wo geht es hier zum Spiegelsaal?

Gehen Sie hier entlang.

Durchqueren Sie den Saal de Diane.
Dann durch die dritte T�r rechts.

Durch den Salon des �berflusses.

Dann der Salon des Merkurs.
Und der Salon der Venus.

Das f�hrt Sie zum Ochsenauge.
Und dann sind Sie praktisch dort.

Sie k�nnen es nicht verfehlen.
* Er atmet tief durch. *

Welch ein Labyrinth.

Wenn es nicht Liebe ist,
was ich f�hle. Was f�hle ich dann?

Und woher stammt dieses Missbehagen?

Einem Gift gleich,
das mein Blut gefriert.

Fort aus dem Herzen,
du verborgener Feind.

Greife mich an, im Licht des Tages.

Tritt vor mich,
in Gestalt einer wilden Bestie.

Denn das bist du doch. Und dann
kann ich mich deiner entledigen.

* lebhafter Beifall *

Nein, nein, nein, es reicht.

Und jetzt probt euren Tanz.

(franz�sisch) 1, 2, 3.

* Barocke Streichmusik setzt ein. *

Ich wurde hierher zitiert,
von Ihrer Stimme.

Sie haben mein Herz
zerspringen lassen.

Ersparen Sie mir hohle Komplimente.

Ein Herz wird nur von einem Dolch
oder von Gram zerst�rt.

Meine Worte waren banal,
aber Sie m�ssen mir verzeihen,

denn nur ein Gott
kann sich verlieben

und gleichzeitig noch denken.
Und ich bin kein Gott.

Noch nicht einmal Franzose.
Nein, ich bin Venezianer.

Wer sind Sie?
Ich war auf dem Weg zum Spiegelsaal.

In der Hoffnung,
Madame de Pompadour zu begegnen.

Aber jetzt habe ich
daran das Interesse verloren.

Ich m�chte bei Ihnen sein. Was
wollten Sie von Madame de Pompadour?

Eine Empfehlung? Nein, ich m�chte
ihr einen Vorschlag unterbreiten.

Zur Auff�llung der Staatskasse.

Ich m�chte mich mit den
Finanzexperten Frankreichs treffen.

Tr�umen Sie Wunder in der Nacht?
Es ist keine Frage von Wundern.

Nur von Zahlen. Sie erwarten,
dass ich das glaube? Sie? Nein.

Aber Madame de Pompadour schon.
Das Problem ist,

dass Madame de Pompadour und ich
ein und dieselbe Person sind.

Ich erflehe Ihre Vergebung, Madame.

Mein Name ist Giacomo Casanova.
Und ich bin kein Edelmann.

* Musik wird dramatischer. *

Madame.

Sie werden erfahren, dass ich
ein entflohener Str�fling bin.

Tats�chlich? Welches Verbrechen
haben Sie begangen?

Ich war jung und naiv. Ich dachte,
die Regierung meines Staates

w�rde ihren B�rgern gestatten,
das Leben zu genie�en.

Erz�hlen Sie mir
von Ihrem Ausbruch.

Das w�rde zu lange dauern.
Dann fassen Sie sich kurz.

Ich wurde in den Bleikammern
eingesperrt.

Was sind die Bleikammern? Das
w�rde eine Viertelstunde erfordern.

Wie sind Sie hinunter gelangt?

Daf�r w�rde ich
eine halbe Stunde ben�tigen.

Wieso hat man Sie eingesperrt?
Das dauert 1 Stunde.

Sie sind schon
ein au�ergew�hnlicher Halunke.

* Beide lachen. *

Nichts f�r ungut, Mademoiselle,
seien Sie nicht entmutigt.

Gleichwohl war das, was ich bisher
gesehen habe, unbeholfen.

(�rgerlich) Verzeihen Sie bitte,
Madame.

Es kommt nicht wieder vor. Ich war
nur f�r einen Augenblick ...

Gleich noch einmal.
Vergeuden wir bitte keine Zeit.

Sie m�chte ins Bett des K�nigs
schl�pfen.

Alle versuchen das.

Und Gott wei�,
dass es nicht schwierig ist.

Aber sie ist anders.

Sie ist eine Sch�lerin
von de Bernis.

Madame, bitte, d�rfte
ich einen Handel vorschlagen?

Ich werde Mademoiselles
Wirkung entsch�rfen.

Sie werden mich bei den f�hrenden
Finanzleuten einf�hren.

Ich handele mit niemandem.
Verzeihen Sie bitte.

Ich wollte
nicht arrogant erscheinen.

Ich sprach, ohne nachzudenken.

Es war ein gro�es Privileg,
Ihnen begegnet zu sein.

Gott stehe Ihnen bei,
wenn Sie mich entt�uschen.

Seien Sie morgen um 10.00 Uhr
im Salon des Apollo.

Entt�uschen werde ich Sie
bestimmt nicht.

* treibende Barockmusik *

Mademoiselle d'Estrades.

Ich wurde hergeschickt
von Maitre Marcel.

Ah, bien.

Ah, Caravaggio.

Oh.
* Er lacht verr�ckt. *

Unterlassen Sie das.
Wie k�nnen Sie es wagen?

Was f�llt Ihnen ein?

Was gibt Ihnen das Recht?
Wer sind Sie?

Mein Name ist Giacomo Casanova.

Ich bin ein Sch�ler
des gro�en Noverre.

Marcel schickt mich, um Ihnen
zus�tzlich Unterricht zu erteilen.

Kommen Sie. Es liegen 2 Stunden
schwere Arbeit vor uns.

Auf gar keinen Fall,
ich bin erledigt. Aha.

Wieso grinsen Sie wie ein Idiot?
Cicero.

(sp�ttisch) Sie lesen Cicero?

Nein, ich benutze ihn
als Anschlag f�r die T�r.

* Er lacht verr�ckt. *

Nun ja, weder Latein, noch Kunst

werden einen Besenstiel
in eine T�nzerin verwandeln.

Die man dem K�nig vorstellen kann,
Mademoiselle.

Auch womit wollen Sie beginnen?

Mit den F��en.

(franz�sisch) 2, 3, 1 - 2, 3, 1.

Ein T�nzer muss provokativ sein.

Sie folgt ihm.

Kommen Sie n�her, kommen Sie n�her.

Kommen Sie n�her.

Halt, bewegen Sie sich fort.

Bewegen Sie sich fort.

Halt!

Verharren Sie genau so.

Alles f�ngt vom Kopf aus an.

Sie m�ssen immer
an Ihre Muskeln denken.

Und wie Sie sie
am besten einsetzen.

Die R�ckenmuskeln, zum Beispiel.

Falls die Haltung nicht korrekt ist,

verliert der ganze K�rper
sein Gleichgewicht.

Und dann das Becken,

das leicht gedreht ist,

das Gewicht ganz sanft
vorw�rts bewegen muss.

Wenn das Bein so ist, etwas gebeugt,

muss der Muskel entspannt werden.

Vollkommen locker.

Und dann der Fu�.

So in etwa.

* dramatische Musik *

Sie sind kein Tanzmeister.
Nein.

Aber ich bin eine gute Imitation.

Lassen Sie sich
hier nie wieder blicken.

Ich habe nur
der Stimme Gottes gehorcht.

Manon.

Giacomo.

Heilige Mutter Gottes,
wie kommst du denn hierher?

Du Sohn einer ...

Du hinterlistiger Teufel.

Du lebst, du bist frei.

Du bist in Paris.

Das ist Giacomo, das ist er.

Guten Tag.

Und du? Wo sind deine Eltern?

Sie sind nach Venedig zur�ck.
Sie haben es zu sehr vermisst.

Ich spiele hier.
Ich bin jetzt richtig gut.

Hast du gar kein Heimweh?

Nicht l�nger,
jetzt sehe ich dich ja hier.

* Er macht missbilligende
Schnalz-Ger�usche. *

Hiermit lernst du,
wen auch immer kennen.

Ich dachte, ich hei�e Esprit.

Wie soll ich ohne dich in Paris
zurechtkommen? Wer auch immer. Wer?

Auch immer.

Das ist Manon Baletti.

Welch ein Vergn�gen, Mademoiselle,
ich bin ein ehrlicher Buchhalter.

Ich wei� gar nicht, wo ich anfangen
soll, Sie anzuschauen.

Du darfst sie eigentlich
gar nicht anschauen.

Danke, dass du zu mir kommst.

Ich hatte Angst vor dem Schlafen.

Ich habe getr�umt,
einen Hirsch zu jagen.

Und das endete in einem Brunnen.

Ich schoss dreimal auf ihn,
aber er wollte nicht sterben.

Er trat um sich,
in einem Meer von Blut.

Na?

Es ist wundersch�n.

Wie ich Monsoir Esprit
schon sagte ...

Mein Name ist "Wer auch immer".
- Wer auch immer? - Wer auch immer.

Jedenfalls sagte ich bereits
zu Monseuir "Wer auch immer",

der letzte Mieter
bezahlte 80 Louis d'or im Monat.

Als ich noch Esprit war,
waren es 70.

Aber f�r "Wer auch immer"
sind es 80.

Das ist Halsabschneiderei.
Ehrlicher als Ehrabschneiderei.

Ich nehme die Wohnung. "Wer auch
immer", gib ihm die Anzahlung.

Siehst du,
ich habe ihn nie abgenommen.

Nein, nein, nein, lass das.

Behalte ihn.

Habe ich mich ver�ndert?

Du bist eine
wundersch�ne Frau geworden.

So sch�n,
dass du dich in Acht nehmen musst.

Und auch sch�n genug f�r dich?
Viel zu sch�n f�r mich.

Jetzt verf�hre mich doch endlich.
Und richtig, schamlos.

Und wenn du dich in mich verliebst,
wen schert es?

Wer glaubt denn eh
schon an die Liebe? Nein, nein.

Verliere nicht deine Zartheit.

Sie ist zu wertvoll, f�r mich auch.

Du kannst sie haben.
Alles geh�rt dir.

Und wird mit niemandem geteilt.

F�r immer und ewig.

* R�uspern *

Yvonne.
- Ein Frauenname? Nein!

Casenet.
Zu kompliziert.

Papillon de Fonpertiere.
Zu lang.

Ich hab's.
Silhouette.

Mit dem gr��ten Vergn�gen.

Silhouette.

* Sie lacht kurz und gequ�lt. *

Wie ging es von statten?

Seine Majest�t
hat meinen Hals gek�sst.

Dann liebkoste er meine Br�ste.
Und wollte, dass ich ihn liebkose.

Weiteres habe ich
aber nicht zugelassen.

Er sagt, dass er mich will,
uneingeschr�nkt.

ich sei f�r ihn
zu einer Obsession geworden.

Nur wenn er mich sieht,
ist er nicht traurig.

Hast du die Dokumente gelesen,
die ich dir gab?

Der K�nig will nicht
mit mir �ber Politik reden.

Du musst ihn davon �berzeugen,
dass du denken kannst.

Dass du keine Frau
wie die anderen bist.

Dass du intelligenter und gebildeter
bist als Madame de Pompadour.

Du musst Vertrauen in ihm wecken.

Und ihn dazu bringen, dass
er wahnsinnig vor Begierde wird.

Du gibst dich ihm nicht hin, ehe er
nicht Wachs in deinen H�nden ist.

Wann wei� ich, wann er Wachs
meinen H�nden ist?

Wenn du mit eigenen Augen siehst,

dass er seine Unterschrift unter
die Verbannung der Pompadour setzt.

Falls du versagst,

sorge ich daf�r, dass
dein Sturz schmerzhaft sein wird.

Es ist nicht n�tig, dass
Sie mich immer daran erinnern,

dass Sie mich erpressen.
Du musst daran erinnert werden.

Damit das B�se in dir erwacht.
Denke daran,

selbst die Heiligen werden erregt
durch die Vorstellung von Macht.

Lass dir ein neues Kleid machen.

Wei�es Muarre mit Fr�hlingsmotiven,
mit blauer Seide abgesetzt.

Und lass dich von Prion
neu frisieren.

Und wechsle dein Parf�m.
Das Jetzige ist vulg�r.

* Rufe des Kutschers *

* Husten *

Ich bin kein Kutscher.

Ich bin nur
ein ehrlicher Buchhalter.

* zarte Barockmusik *

Meine Herren.

Bei meinem Vorschlag geht
es um Zahlen, Kalkulationen.

Mathematik.

Dies ist ein Vorschlag, die Lotterie
in Frankreich einzuf�hren.

Eine Lotterie mit 90 Zahlen.
Von denen f�nf Gewinner sein werden.

Die werden nach dem Zufallsprinzip
einmal im Monat gezogen.

Wer soll das finanzieren?

Die k�nigliche Schatzkammer,
per Dekret.

Es reicht doch aus,
wenn man dem K�nig glaubt,

dass er bis zu 100 Mio.
auszahlen kann. 100 Millionen?

Verehrte Herren, das Prinzip
dabei ist die Verbl�ffung.

Der K�nig k�nnte verlieren.

Monsoir Casanova,
schon bei der ersten Ziehung

k�nnte der K�nig eine riesige
Geldsumme einb��en. Ja oder nein?

Ja, das r�ume ich ein.
Alles bleibt dem Zufall �berlassen?

Nicht dem Zufall,
nein, nein, der Mathematik.

Es ist wie bei den Versicherungen,
meine Herren.

Die reich sind, die aufbl�hen.

Sie vertrauen nicht auf den Zufall,
sondern auf die Kalkulation.

* treibende Musik *

Sehen Sie, wenn man Bernoullis
Wahrscheinlichkeitsrechnung

anwendet, zeigt sich,
dass die Gewinne der Lotteriebank

nicht unter 20 % liegen k�nnen.
Korrekt! Mathematisch korrekt.

Aber kombinieren Sie das
mit diesen Kalkulationen.

Dann stellen Sie fest,
dass nach 36 Ziehungen

sich der k�nigliche Gewinn
bei 50 % einpendelt.

Aus 100 Millionen
werden dann jedes Mal 150.

Eine Frage, Senor Casanova.

Viele Menschen in Frankreich
sterben an Hunger.

Warum sollten sie
Ihre k�mmerlichen Ersparnisse

f�r eine Lotterie ausgeben?

Was sie Hoffnung brauchen, dass sich
ihr Leben vielleicht ver�ndert.

Und die Lotterie bietet ihnen diese
Hoffnung. �beraus zynisch.

Ich habe es bei einem Experiment
an mir selbst festgestellt.

Ein Traum ist 1000 mal
appetitanregende ist

als eine alte Brotkruste.

Wie viel w�rden Sie verlangen,
um die Lotterie zu betreiben?

10 % des Profits.
10 %?

Sie d�rfen sich zur�ckziehen,
Senor Casanova.

Noch in dieser Woche
erhalten Sie eine Antwort.

Ich danke Ihnen, meine Herren.
Und Ihnen, Herr Minister.

Ich gratuliere Ihnen.

Sie haben alle zu Ihren Gunsten
gestimmt. Sogar de Bernis.

Ich versprach doch,
Sie nicht zu entt�uschen.

Sie �berlassen Ihnen
6 % des Profits. Akzeptabel?

Ich bin ungemein dankbar.

Jetzt erwarte ich die Resultate
Ihrer Dankbarkeit.

Darauf m�ssen Sie
nicht lange warten, Madame.

* Sie singt Italienisch. *

* Die Gesangsstimme
klingt ins Treppenhaus. *

Giacomo.

Danke f�r Ihre Stimme.

Ich wurde schwach,
weil wir Freunde waren. Und du?

Nein.

Du hast nur eine Schw�che
f�r venezianische Frauen.

Ich bin nicht l�nger an Liebe
interessiert. So wie Sie.

Was wei�t du schon.
Leben Sie wohl, de Bernis.

Ich w�re Ihnen dankbar,
wenn Sie mich vergessen w�rden.

Ein lesender Kutscher.
�u�erst selten.

Was lesen Sie da?

"Die ewige Falschheit der Liebe".
Ihre unsichtbarer Faszination.

Ihre nat�rliche Grazie.

Montesquieu.

Philosophie?

Ehrlich gesagt, ich bin
weder Kutscher noch Philosoph.

Ich bin nur
ein ehrlicher Buchhalter.

Das ist fabelhaft. Dann ist
Ihnen der Wert des Geldes bekannt.

Ich bin interessiert an jeglicher
Information �ber Ihren Herrn.

Verstehen Sie mich?

Gibt es so etwas
wie einen ehrlichen Buchhalter?

* Ganz leises Klopfen *

Mademoiselle d'Estrades.

* Er atmet tief durch. *

Heute Nacht werden sie meinen
Attent�ter in St�cke rei�en.

Tod.

Leben.

W�nscht Ihr, dass ich gehe?

Nein, kommt doch ans Licht.

Blau?

Wei�? Der Fr�hling.

Ich freue mich, dass euer Majest�t
mein Kleid gef�llt.

Ich trug diese Str�mpfe
an meinem Hochzeitstag.

Ich war 15.

Und ich m�chte beerdigt werden,
in diesen Str�mpfen.

Mit Ihrer Erlaubnis, Sire.

Es w�re eine edle Geste,
barfu� beerdigt zu werden.

Und das Gold den Armen zu schenken.

Eine edle Geste.
W�re es das?

Wo willst du beerdigt werden?
Hast du schon daran gedacht?

Ja. Zu F��en meines K�nigs.

* Er atmet l�stern aus. *

* Er atmet durch. *

Dieser Sch�del ist wundersch�n,
er ist so rein.

Nur der �bergang
von uns zu ihm ist scheu�lich.

Gr�sslich.

Und der Gedanke
daran ist unzumutbar.

Was willst du, Charlotte,
was willst du?

Ich will die Einzige sein.

Ich will euer Leben sein.

* getragene Musik *

* Wasserrauschen und
Kichern einer Gruppe von Menschen *

* getragene Musik *

Mademoiselle d'Estrades.
Sie schon wieder.

Ich habe Sie den ganzen Tag
lang gesucht.

Was ich getan habe,
war unverzeihlich.

Was ich vor allem gern tun w�rde,
Ihnen den Hof zu machen.

Aber ich schaffe es nicht.

Ich komme mir entwaffnet vor
und l�cherlich.

Vergeben Sie mir ein zweites Mal.

Casanova.

So und so,
als w�re die v�llig verr�ckt.

Die Arme und Beine v�llig verdreht.

Ich bin erst 20
und w�nsche mir den Tod.

Aber f�r den Augenblick
wird das Bier es tun.

Wenn ich traurig bin, versuche ich,
mich selbst zu vergessen.

Neugierde ist ein besseres
Heilmittel als Bier.

Ich bevorzuge Bier.
Was ist die Liebe?

Wenn nicht eine bestimmte Art,
neugierig zu sein?

Das Wort Liebe verdirbt
den Geschmack meines Bieres.

Und was Ihre Neugierde angeht,
ich bin arm, eine Weise,

habe einen Adelstitel,
der nichts wert ist. Nun, zufrieden?

Geben Sie mir ein Glas Aquavit.

Sie sind betrunken. Und Sie kennen
nicht das Gl�ck, geliebt zu werden.

Sie sind betrunken!

Was m�ssen Sie denn vergessen?

Ich habe meinen Vater umgebracht.

Ich sagte ja schon,
Sie sind betrunken.

Ich habe ihn vergiftet,
als ich elf war.

Nach dem Tod meiner Mutter fing er
an, meine Schwester zu missbrauchen.

Eloise.

Aber das reichte ihm nicht.

Dann holte er sich Charlotte.

Ins Gef�ngnis kam ich nicht.

De Bernis rettete mich.

Er war ein Vetter meines Vaters.

Meine H�nde zitterten nicht.

Und sie zittern auch jetzt nicht.

Darf ich?
- Gern.

* Sie spielt
eine schwerm�tige Melodie. *

Niemand ist gl�cklich.

Weder ein Engel, noch ein Strau�.

Montesquieu hat
diesen Teufel nicht gekannt.

* Wasserpl�tschern *

* Sie kichert. *

Nein, das ist
das Schlafgemach des K�nigs.

Ich wei�, aber er ist nicht hier.

Er ist zur Jagd in Marly.

Pst.

* Der Falke flattert. *

* romantische Musik *

Sei aufrichtig.
T�uschung macht mich traurig.

Sei gl�cklich,
Traurigkeit t�tet mich.

* Sie atmet schwer. *

* Sexger�usche
und Musik werden lauter. *

* Laute Musik und Sexger�usche *

* Wasserpl�tschern *

* Pferdewiehern *

* Vogel schreit. *

* Platschger�usch *

* treibende Barockmusik *

Ich hasse dich.

(hysterisch) Ich hasse dich, wo bist
du die ganze Nacht gewiesen?

Monon, beruhige dich,
bist du verr�ckt geworden?

H�r auf! Dreckskerl!
H�r auf damit, beruhige dich.

Wo bist du gewesen? Du stinkst.
Du stinkst nach Hure.

Du warst bei einer Hure.
Einer stinkenden, dreckigen Hure.

H�r sofort auf damit.

* Sie atmet gierig. *

* Musik wird ruhiger. *

Ich mache dir einen Kaffee.

Sag mir,
was dir an mir nicht gef�llt.

(weinend) Ich verdiene es nicht,
verachtet zu werden.

Ziehe deine Kleider wieder an.
Ich verdiene es nicht.

Ich will
von niemandem verachtet werden.

Ich verachte dich nicht.
Ich verachte dich nicht!

Du bist von vollkommener Sch�nheit.

Wie albern muss ich aussehen.

Als du im Gef�ngnis warst,
da konnte ich jede Nacht nur weinen.

Ich weinte,
bis meine Augen blind waren.

Ich bot Gott mein Leben an,

falls er dich retten w�rde.

Jetzt bist du hier.

Das sollte doch
wohl ausreichend sein.

Aber das ist es nicht.

(weinend) Das ist es nicht.

Verzeihe mir! Verzeihe mir!

Ich bin nur eine dumme Gans.

Albern. Nackt.
Und erb�rmlich.

* idyllische Barockmusik *

Der k�nigliche Falke hat
sich von seiner Kette losgemacht.

Er flog durch 27 T�ren.

Bis er das Schlafgemach des K�nigs
erreichte. Das war geschlossen.

Wenn das nicht ein Omen ist,

dann kenne ich die Bedeutung
des Wortes nicht.

Anscheinend war das Bett warm.

Obwohl seine Majest�t die Nacht
in Marly verbracht hat.

Was hat dieses Omen zu bedeuten?
- Dieser Falke sind Sie, Madame.

Ich? Das Symbol der Wahrnehmung,
der nichts entgeht.

es ist nicht verwundbar.
- Ich w�nschte, ich w�re es.

Gottes Segen liegt auf Ihrem Genie,

eine Allianz mit �sterreich
anzustreben.

Es ist verbl�ffend, wie viele Dinge
ein Falke bedeuten kann.

Ich habe, ehrlich gesagt, keine
Ahnung, was ein Falke bedeuten kann.

Aber sollte er mit der �ster-
reichischen Allianz zusammenh�ngen,

erkenne ich darin nichts Gutes.
- Wieso nicht?

Diese Allianz bedeutet Krieg
gegen Friedrich von Preu�en

und die Engl�nder. Das h�tte
ernste Konsequenzen f�r Frankreich.

Und tragische f�r Europa.

Wir werden die Anma�ung
Friedrich von Preu�ens strafen.

Wenn Sie von Anma�ung reden,
dann meinen Sie sicher,

dass er sein Lieblingshaustier
Pompadour nennt.

Im christlichen Symbolismus
t�tet der Falke den Hasen.

Denn der verk�rpert
Schw�che und Sinnlichkeit.

Die Tatsache, dass wir Frauen sind,

macht uns
zum schw�cheren Geschlecht.

Und was die Sinnlichkeit angeht:

Da f�rchte ich jene Frauen,
die sie nicht mehr besitzen.

* gek�nsteltes Lachen *

* Huftrappeln *

Hoh!

Giacomo, was soll
ich dem Arschgesicht sagen?

Die Wahrheit.

Hast du denn den Verstand verloren?
Nein.

Sieh zu, dass er dich gut bezahlt.
Und erz�hle ihm alles.

Aber wieso? Weil ich
vor de Bernis keine Angst habe.

Wie draufg�ngerisch. Der
k�nigliche Falke. Sch�n inszeniert.

Aber nutzlos.
Ich schaffe sie von hier fort.

Sie schaffen sie nirgendwo hin.
Der K�nig wird nach ihr fragen.

Ich will, dass Charlotte
besudelt wird mit Schmutz.

Ich will, dass die blo�e Idee,
mit ihr ins Bett zu steigen,

dem K�nig den Magen umdreht.
* Sie hustet. *

* Husten wird immer heftiger. *
Suchen Sie einen Arzt auf, Madame.

* Kirchenglocken von drau�en,
sie schnappt nach Luft. *

Ich habe mich v�llig verschlissen.

Durch den Versuch,
vollkommen zu sein.

Es ist eine undankbare,
unvollkommene Welt.

Ich habe mein Leben lang gek�mpft.

Etwas zu sein, was ich nicht war.

Ich habe mich geschunden
und studiert, Tag und Nacht.

Um Geheimnisse zu entr�tseln.

Um mir kluge,
sachkundige Meinungen zu bilden.

Um die Kompetenteste
von allen zu werden.

Sie sagen,
mein einziges Motiv war Ehrgeiz.

Aber alles, was ich getan habe,
tat ich aus Liebe.

F�r diese nutzlose, alberne Sache,
die sich Liebe nennt.

* traurige Musik *

* Wasserrauschen *

Sieh an.

Du hast dich also
von Casanova verf�hren lassen.

Ich hab dich nicht ausgew�hlt,
weil ich dich erpressen konnte.

Und auch nicht,
weil du sehr sch�n bist.

Ich habe dich ausgew�hlt
wegen deiner Intelligenz.

Habe ich mich get�uscht?
(bohrend) Habe ich mich get�uscht?

Lassen Sie mich in Ruhe.

Ich hab nichts getan,
was ich zu bereuen h�tte.

Was hat Casanova, dass
du riskierst, dich zu ruinieren?

Er ist ein oberfl�chlicher
italienischer Blender.

Er bietet der Welt die Stirn,
er strebt nach den Gipfeln.

Aber erreichen wird er sie nie.
Er ist stolz und ein Nichts.

Worauf k�nnen Sie stolz sein?

Sicher nicht darauf, Politik
mit solchen Waffen zu betreiben.

Aber auf mein Ziel,
wenn alles getan ist, ja!

Wei�t du, wer Casanova
in deine Arme getrieben hat?

La Pompadour.

Per Dekret entsteht nunmehr
die zentrale Lotteriebank.

In der Rue Montmatre.

Ausbezahlt werden die Gewinner
acht Tage nach der Ziehung.

Nichtsdestotrotz
treibt uns die Schw�che

einer menschlichen Befindlichkeit
oft zu der Notwendigkeit,

schlechte Mittel anzuwenden,
um ein gutes Ende zu erreichen.

Und zur Bestrafung von Arroganz,
ein f�r alle Mal.

* T�rklopfen *

* leises Trommeln *

Das Leben ist ein Mann und
eine Frau, die einander suchen.

Denn am Anfang
waren sie ein Fleisch.

Charlotte.

* Leises T�rklopfen *

Bist du da?

* leise, traurige Musik *

Fort aus meinem Herzen.

Fort aus meinem Herzen,
du verborgener Feind.

Greife mich an im Licht des Tages.

Tritt vor mich in Gestalt
einer wilden Bestie.

Denn das, Liebe, bist du doch.

Und dann kann ich
mich deiner entledigen.

* traurige, in tiefen T�nen
gespielte Melodie *

Und morgen wird
Madame de Pompadour fortgeschickt.

* Trittger�usche vom Marschieren *

So, beeilt euch.

Silhouette!

Wir werden das schaffen.

Wir werden Tag und Nacht arbeiten.

Und alles wird fertig sein.

Giacomo, morgen ist ein gro�er Tag.
Suche mir einen Kutscher. Was?

Ich ernenne dich zu
meinem ehrlichen Chef-Buchhalter.

Oh, danke, edler Herr.

Giacomo!

Marivaux hat mich engagiert.

F�r die Hauptrolle
in seiner neuen Kom�die.

Ist ja wunderbar.
Gib ihr einen Kuss, Giacomo.

Gib ihr einen Kuss!

* Beide kichern. *

* d�stere Musik *

Du hast mir sehr weh getan.

Ich wollte mich sogar umbringen.

Aber dann dachte ich mir ...

Dass du viel zu gerne Kuchen isst?

Ich wollte
vor allem deine Ehefrau sein.

Auf, dass du und ich
bis ins hohe Alter zusammenbleiben.

Um gemeinsam zu sterben.

* Giacomo muss lachen. *

Bist du verliebt?

Nicht das allerkleinste bisschen.

Giacomo, wei�t du noch,
was du mal zu mir gesagt hast?

Wenn keine Liebe da ist,

ist es nichts anderes
als das rein tierische Verlangen.

Ein Verf�hrer ist jemand,
der Frauen hasst.

Und? Bist du so einer geworden?

Ja.

Ich bin die verabscheuungsw�rdigste
Kreatur geworden.

Wieso?

(weinend) Wie traurig ist es,

wenn einer nur irgendeine Macht
�ber den anderen hat.

* Sie atmet tief ein. *

Leb wohl, Giacometto.

Ich sehe dich dann
in einem anderen Leben.

Manon!

* vereinzeltes Gel�chter *

Das war doch reine Absicht.
Ihr Gesicht gef�llt mir nicht.

Ich kann das Ihre auch nicht leiden.
Suchen Sie sich einen Sekundanten.

Ich brauche keinen.
Ich versichere Ihnen,

dass die Waffe, die Sie
gew�hlt haben, vollkommen ist.

Ich werde es erst wissen,

wenn ein gezielter Schuss
Ihre Stirn getroffen hat.

Sie werden die Befriedigung haben,
Monsieur Casanova,

vom besten Scharfsch�tzen
Frankreichs get�tet worden zu sein.

Mein Schicksal sieht es noch nicht
vor, dass ich heute sterben werde.

Es wird eine Entt�uschung f�r Sie
werden. Das werden wir sehen.

Kopf.

Ich schie�e zuerst.

Ihr Schicksal ist
jetzt nicht ganz so sicher.

* dramatische Musik *

* Zwei Sch�sse knallen. *

* Musik wird dramatischer. *

Er war der beste Sch�tze
Frankreichs.

Seine Kunden
hat er immer zufriedengestellt.

Was machen wir jetzt, euer Gnaden?

Unterstehen Sie sich,
mit mir zu reden.

Mich anzusehen
oder an mich zu denken.

Ich wei� nicht,
was de Bernis Ihnen gesagt hat.

Er hat einen M�rder
auf mich angesetzt.

Schade, dass er Sie verfehlt hat.
Lass uns gemeinsam fortgehen.

Alles aufgeben, f�r uns leben.
Lassen Sie mich in Ruhe.

Lasst den Mann nicht hinein.

* Kampfger�usche von drau�en *

Charlotte!

Ich habe versucht,
ihn aufzuhalten.

Vergebt mir, euer Majest�t.

Falls ich auch nur
einen Augenblick gedacht h�tte,

dass Madmoiselle d'Estrades
mein Bett verlassen hat,

um vor ihren K�nig zu treten,

dann h�tte ich es nicht gewagt,
ihr zu folgen.

* Stille *

* romantische,
traurige Musik setzt ein. *

* T�r wird geschlossen. *

Wer ist dieser Herr?

Ich bin Giacomo Casanova, Sir.
Ah, der Lotterie-Bursche.

Ich werde auch mitspielen.

Veranlassen Sie, Casanova
10.000 Louis d'or zu geben.

Monsieur Casanova
darf die Zahlen ausw�hlen.

Obwohl das keine gro�e Rolle spielt,
nicht wahr? Ich gewinne sowieso.

* Der K�nig lacht schallend. *

Wo ist Madmoiselle d'Estrades?

Sie ist fort.

Wo ist sie hin?
Wo ist sie?

Ich wei� es nicht.

Ich habe au�erdem erfahren,

dass Sie nicht l�nger
des Vertrauens w�rdig sind,

das ich in Sie gesetzt hatte.

Folgerichtig werden Sie,
bei Erhalt dieses ...

Du bist die Einzige.

Denn du bist unersetzbar.

Aber, bitte, r�hr mich nicht an.

* traurige Musik *

* Sie muss sich r�uspern. *

Ich befehle Ihnen, Versailles
unverz�glich zu verlassen.

Ohne noch irgendwen aufzusuchen
oder gar zu sprechen.

Wo ist Charlotte?
Du wirst dich nie �ndern.

Zu naiv, um zu begreifen.
Zu ehrgeizig, um sich fernzuhalten.

Wo ist Charlotte?

Aber auch f�r dich wird
der Tag kommen,

an dem du in den Spiegel blickst
und weinen m�chtest.

Wo ist Charlotte?
Was schert dich Charlotte?

Du hast alles, was du wolltest.
Sie ist fort, glaube ich.

Falls du sie findest, sag ihr,

dass sie von mir
nichts mehr zu bef�rchten hat.

Sie versteht das schon.

Und jetzt liegt alles
in la Pompadours H�nden.

Der Gnade ihrer Launen
und Qualen ausgeliefert.

Sind Sie denn besser als sie?

Es ist diese Wahnsinnige, nicht ich,
die die Hungersnot verursacht hat.

Jetzt st�rzt sie uns noch in einen
elenden, hoffnungslosen Krieg.

Und nun schie�, verdammt!

Du willst doch nicht gehen und
deine Arbeit nur halb erledigen.

Vielleicht haben wir unsere Rollen
zu ernst aufgefasst.

La Pompadour
hat nicht mehr lange zu leben.

Und ich habe eine Alter erreicht,
in dem ich gelernt haben sollte,

mein Scheitern hinzunehmen.
Aber du, was wolltest du denn?

Nehmen Sie die Pistole runter.

* Schuss knallt. *

Vielleicht ist es besser so.

Er hat mich zu sehr geliebt.

Um sich ohne Schwierigkeiten an
meine neuen Umst�nde zu gew�hnen.

Gib mir die Pistole. Ich werde
sagen, dass ich es getan habe.

Geh, schnell, beeile dich.
Was wollten Sie mir sagen?

Ich wollte wissen, wieso du ein
schlechterer Mensch werden wolltest,

als der, den ich einst kannte?
Nur um dich an mir zu r�chen?

Oder weil Ehrgeiz und Korruption
alles au�er Kraft setzen?

Und wieso war es
genau so zwischen uns?

* schwerm�tige Musik *

* r�chelndes Husten *

Ich gratuliere, Casanova.

Ein weiteres,
bemerkenswertes Schurkenst�ck.

Charlotte d'Estrades
ist verschwunden.

Das w�re dann
eine furchtbare T�nzerin weniger.

Ich bedaure,

dass Sie sich so mit
Ihrer Rolle identifiziert haben.

Ja, das habe ich.
Jetzt bin ich ...

Verloren? Wie kindisch. Belasten
Sie sich nicht mit so etwas.

Es ist leichter, aus
den Bleikammern zu entfliehen,

als eine ungel�ste Liebesaff�re
aus dem Kopf zu kriegen.

Wieso vertrauen Sie mir das an?
Helfen Sie mir, sie zu finden.

Ungl�cklicherweise haben Sie mir
nicht mehr das Geringste anzubieten,

als Gegenleistung.

Leben Sie wohl, Monsieur Casanova.
Und viel Gl�ck.

* Stimmengewirr *

Ruhe!
Bitte Ruhe!

27!
- 27!

* vereinzelter Beifall *

* Stimmengewirr *

Giacomo, die Einnahmen sind enorm.

2 Millionen Franc.
- 8!

* vereinzelter Jubel *

Giacomo, du bist reich.
Reich! Reich! Reich!

* melancholische, d�stere Musik *

Silhouette?

Wir haben wirklich
alles unternommen, glaube mir.

Vielleicht ist sie
ins Ausland gegangen.

Vielleicht hat sie ihren
Namen ge�ndert. Gib auf, Giacomo.

Menschen l�sen sich nicht
in Luft auf. Sucht weiter.

Wieso versuchst du nicht,
sie zu vergessen?

Wieso f�ngst du nicht an, sie
zu hassen? Weil ich sie liebe.

Ich habe ein Verm�gen verloren.

Spiele nie,
wenn du verzweifelt bist.

Madame.

* verzaubernde Musik *

Kleiner Schatz.

Liebst du mich nicht mehr,
kleiner Schatz?

Ich mag dich nicht mehr.

Ich werde heiraten.

Ich heirate Blondel.

Er ist Architekt
an der k�niglichen Akademie.

Und? Liebt er dich?
Ja.

Und ich werde mir alle M�he geben,
nie wieder an dich zu denken.

Sollten wir uns je wieder begegnen,

dann tue so,
als ob du mich nicht kennst.

Ich w�re dir sehr verbunden.

* bezaubernde, traurige Musik *

* K�uzchen-Schrei *

* z�rtliches Frauen-Lachen *

* treibende Musik *

(�rgerlich)
H�r auf, nimm deine H�nde von mir.

Lass mich in Ruhe.
- Komm her, du Mistst�ck!

* Sie schreit. *
H�r auf damit.

* klatschendes Ger�usch
von einem Schlag ins Gesicht *

Lass sie in Ruhe.
Mistst�ck, du! Schlampe!

* Ger�usche einer Keilerei *

* dramatische Musik *

* Ger�usche einer Keilerei *

* Casanova atmet schwer
und schreit dann mehrfach laut. *

Giacomo!

Ich habe dich so sehr gehasst,
dass ich geheilt bin.

Wo bist du gewesen?

Auf einer Insel,
ganz nahe an der See.

Ich habe mich
fast in Salz verwandelt.

Vergib mir.

Ich kenne immer noch nicht
das Gl�ck, geliebt zu werden.

* Beide l�cheln. *

Junge Liebe.

* romantische Musik *

Silhouette!

Silhouette, rasch!

Er stirbt.

Giacomo!

Sag doch etwas.

Antworte mir.

Antworte mir. Giacomo!

Er wird dir nicht antworten,
weil ich ihn vergiftet habe.

Dieses Gegengift k�nnte ihn retten.

Wir haben noch 3 Stunden.
- Was verlangst du?

Wie viel habt ihr auf der Bank?

1 Million Francs.
- Ich will 3 Millionen.

Ich sagte 1 Million.

Es ist nur sehr d�nnes Glas.

* treibende Musik *

Wo ist das Gegengift?

Charlotte?

Charlotte?
Das Gegengift! - Hey.

Charlotte!

Merk dir Pummelchen.

Die Frauen sind nicht so verrucht,
wie du denkst.

* Er weint und jammert. *

* Giacomo st�hnt. *

Giacomo?

Dieser Wein,
was f�r ein furchtbares Zeug.

Ich muss kotzen.

Was hast du denn?
Hast du auch zu viel gesoffen?

Sie hatte eine Pistole
und hat jetzt alles Geld.

Wollte mehr, als wir hatten.

Ich musste eine Hypothek aufnehmen,
auf das Haus.

Sie hatte Gift, verstehst du?
Silhouette, wirst du sterben?

Nein. Gl�cklicherweise, ein Bursche,
mit einem Pferd.

Ich habe ihm versprochen,
falls, falls, falls ...

Er ist ihr gefolgt.

(leise) Nein, nein, nein, nein.

Giacomo.

Nein.

Es war nicht die Pistole,
die mir Angst gemacht hat.

Ich h�tte sie erw�rgen k�nnen,
diese Hure.

Aber damit h�tte ich riskiert ...

Das Fl�schchen mit dem Gegengift
zu zerbrechen.

Dabei war es nicht mal ein
Gegengift, diese verlogene Hexe.

Wir sind ruiniert.

Du wirst dich doch nicht umbringen,
oder?

Pst.

* Pferdegetrappel *

Hast du sie gesehen?
- Sie hat die Fahrt unterbrochen.

In der Poststation,
57 Meilen entfernt.

Sie brauchen ungef�hr 5 Stunden.

Sofern die Pferde gut sind
und sie nicht zusammenbrechen.

Ich werde dich reich machen.
Danke sehr, danke.

Giacomo, Giacomo, mein Pferd.

Warte auf mich!
Giacomo.

* dramatische Barockmusik *

Dort, die erste T�r rechts.

* Sie erschrickt stark. *

Ich habe dich erwartet.

Aber nicht so fr�h.

Die ist nicht geladen.
Deine schon, m�chte ich meinen.

Bedecke dich.

Ich sterbe lieber nackt.

Wei�t du,
was alle Vernunft �bersteigt.

Dass Frauen uns tats�chlich
alles antun k�nnen.

Und wir es uns bieten lassen.

Euripides hat das gesagt,
vor �ber 2000 Jahren.

Wei�t du,
was alle Vernunft �bersteigt?

Dass M�nner uns tats�chlich
alles antun k�nnen.

Und wir es uns bieten lassen.

Wo wolltest du hin?

Nach Italien.

* romantische Musik *

Gut, wir brechen bald auf.

* Eine Ziege meckert. *

Verzeihen Sie.

Darf ich fragen, wohin Sie reisen?
- Nach London.

In einem Londoner Theater

stand meine Mutter
zum ersten Mal auf den Brettern.

Bist du soweit, mein Schatz?
- Oh, ja.

* idyllische Musik *

Darf ich?

Ja, gern.

Lieber Silhouette.

Ich habe zwei kostbare Dinge
wieder entdeckt,

die mir verloren gegangen waren.

Die Neugierde
und die Freude am Reisen.

Ich breche nach London mit
dem Geld auf,

was ich noch in meiner Tasche habe.

Aber mein gr��ter Reichtum ist,
dass ich mein eigener Herr bin.

Ich bin von niemandem abh�ngig.

Sollten Probleme auftauchen,
dann sollen sie es doch.

Ich will
kein schlechterer Mensch werden,

nur um mein Leben zu fristen.

Sie sehen doch, er ist fort.
Was machen wir mit Ihrem Gep�ck?

Verstauen Sie es in meiner Kutsche.
Du Mistkerl!

* Sie atmet tief durch. *

Ich habe dich geliebt, du Mistkerl.

* traurige Musik *

* Sie lacht kurz auf. *

Der Wind weht mich
wieder einmal weiter.

Dies sind die sch�nsten Augenblicke
des Lebens.

Zwei gro�e, strahlende Augen
blicken in meine.

Eine unvorhergesehene,
unerwartete Begegnung.

In Folge eines reinen Zufalls.
Und deshalb ja umso gl�cklicher.

Merke dir, Silhouette.
Nur Dumme empfinden Langeweile.

Lebe wohl, mein Freund.
Ich werde niemals alt werden.

* Kutscher schreit,
sehr dynamische Musik. *

* dynamische Musik *

Untertitel:
Marco K�ber und Lea Pagonidis

ARD-Text im Auftrag des MDR 2020