All language subtitles for 2021_Ferdinand von Schirach - Feinde - Gegen die Zeit.deu (1)

(Nadler off):
Mein Name ist Peter Nadler.

Ich bin seit 28 Jahren Polizist.

Es gibt das Böse.

Ich sehe es
jeden Tag auf der Straße:

Diebe, Mörder, Vergewaltiger,

Drogendealer.

Eine friedliche Gesellschaft
kann nur existieren,

wenn sie bestraft werden.

Das ist für mich Gerechtigkeit.
Daran glaube ich.

(Biegler): Herr Nadler irrt sich.

Ich heiße Konrad Biegler und
verteidige seit über 30 Jahren

Menschen vor Gericht.

In dieser langen Zeit
habe ich nie einen nur guten

oder einen nur bösen Menschen
kennengelernt.

Die Gerechtigkeit,
die Nadler will,

bekommen wir
nur durch unsere Gesetze,

durch die Anwendung des Rechts.

Ich weiß, manchmal
ist das schwer zu ertragen.

Sehen Sie sich jetzt
meine Geschichte an.

*Düstere Musik*

*Knirschende Fahrtgeräusche*

*Leise Popmusik*

*Lisa murmelt*
- (Ben): Sorry.

(Lisa): Nächstes Mal nimmst du
aber deine Tür, ja?

(Mutter off): Beeil dich, Lisa.
- Ja.

*Popmusik ist etwas lauter*

(Ben): Lisa, geht's auch
etwas leiser? - Ja.

(Ben): Danke.

(Lisa): Tobi!
*Hund bellt*

(Lisa): Da bin ich.

(Mutter): Dein Müsli.
Gut geschlafen? - Ja.

(Vater): Kommt Ben?
- (Lisa): Keine Ahnung.

(Mutter): Nicht füttern.

Komm, Tobi! Na, komm.
Geben Sie ihm was.

(Vater): Mathe heute?
- Ja, aber gutes Gefühl.

Kommt nicht wieder vor, Mama.
Mein Fehler.

(Ben): Hallo, da bin ich.
Guten Morgen allerseits.

(Eltern): Morgen.

(Ben): Ah, 'tschuldigung.

Ich müsste da einmal lang...
Danke.

*Bedrohliche Musik*

Tschüss, Tobi.

(Haushälterin): Tschüss,
schönen Tag. - Danke.

Tschüss alle.

(Vater): Viel Glück.

Bitte.
- Danke.

(Vater): Gehst du heute Abend
mit Tobi? - Ja.

(Mutter): Lisa!

Hallo.

(Lisa): Oh.
- Sehr gerne.

(Lisa): Danke, Mama.

Ich gehe später noch zu Franzi.

(Mutter): Ruf vorher kurz an, ja?
- Mache ich.

So.

(Lisa): Tschüss.
- Tschüss.

(Ben): Ciao, viel Glück bei Mathe.
- Danke.

*Bedrohliche Musik*

(Wache): Morgen.

Bin gespannt, wie viel Verspätung
das Flugzeug hat.

Wann bist du wieder da?

Heute Abend, gegen neun.

Gut.

Dann bis heute Abend.

*Bedrohliche Musik*

*Erstickte Schreie, Türgeräusch*

*Erstickte Schreie*

*Erstickte Schreie*

*Klicken der Gurtschnalle*

*Erstickte Schreie*

*Bedrohliche Musik*

Sie bringen die beiden direkt ins
Konferenzzimmer. Ich übernehme.

Ja, das denke ich auch.

Was haben wir danach?

*Schließgeräusch*

*Schlüsselklappern*

*Bedrohliche Musik*

*Leise, knirschende Schritte*

*Türgeräusch*

*Stöhnen*

Lassen Sie mich gehen. Bitte.

*Lodern der Flammen*

*Schließgeräusch*

*Plätschern*

*Knirschen*

*Bedrohliche Musik*

Morgen.
- Morgen.

*Bedrohliche Musik*

*Melancholische Musik*

(Angestellte):
Das lag im Briefkasten.

(Mutter): Das ist Lisas Handy.

Ich ruf Rudolph an.
Er müsste in der Kanzlei sein.

Lass Ben bitte sofort von
der Schule abholen. - Gut.

*Seufzen*

*Würgen*

*Düstere Klänge*

*Husten*

Wir haben eine Entführungslage.
Mädchen, zwölf Jahre.

Lisa von Bode.

(Lansky am Telefon):
Mhm. Gut. Vielen Dank.

Die Polizeipräsidentin
hat mit der Familie gesprochen.

Von Bodes sind einverstanden.

Ihr erster Entführungsfall?

Ja.

*Düstere Klänge*

*Piepsen*

*Schritte*

Hallo.
Hallo.

Ich kenne die Bodes.

Ich gehe davon aus, dass sie
Ihre Ratschläge annehmen werden.

Die Soko wird gerade gebildet.
Briefing in einer Stunde.
Gut.

(Angestellte): Bitte.

Das ist Peter Nadler, Leiter
der Sonderkommission "Lisa".

Lansky.
(Vater): Tag.

(Rudolph): Bennmann, angenehm.

(Vater): Danke fürs schnelle
Kommen. Wir schätzen das.

Es werden 5 Millionen Euro
in Bitcoin gefordert.

Wir wollen nicht mit dem Entführer
verhandeln. Wir bezahlen das.

Ich kann Sie natürlich verstehen.

Ich habe eine Tochter
in Lisas Alter.

Aber es gibt ein paar Dinge,
die Sie bedenken sollten.

Das Geld
wird schwer nachzuverfolgen sein.

Das Geld ist egal.

Verstehe.

Aber das Geld
führt uns zum Entführer.

Die Schwachstelle jeder
Entführung ist die Übergabe.

Ist egal.

Lisa darf nichts passieren.

Erfahrungsgemäß beschleunigt
eine schnelle Lösegeldzahlung

den Prozess der Freilassung
nicht zwangsläufig.

Das kann die Polizeipräsidentin
bestätigen.

(Ben): Warum?
Er hat, was er will.

Er hat das Geld dann
sehr leicht bekommen.

Der Entführer wird davon
ausgehen, dass mehr zu holen ist.

Er sitzt am längeren Hebel. Oft
wird dann die Forderung erhöht,

und das Opfer kommt gerade
deshalb nicht schneller frei.

Ich bitte Sie,
das abzuwägen.

Das ist die zentrale Entscheidung
am Anfang jeder Entführung.

Und wenn ihr etwas passiert,
weil wir zu langsam waren?

Das können Sie nicht ausschließen.

Nein, keiner kann das.

Es gibt für uns keine Alternative.
Wir überweisen sofort.

Mein Anwalt und ich
veranlassen das umgehend.

Können Sie uns Lisas
genauen Schulweg beschreiben?

(Mutter): Lisa geht
die Gerhard-von-Richter-Straße

bis zur Ecke hoch.

Das sind so ungefähr 150-200 Meter
oder so.

Dann biegt sie rechts
in die Wittenstraße

und geht die Erste
wieder links.

Das ist ungefähr nochmal
die gleiche Strecke.

Bis zum Bergauplatz.

Bei der Litfaßsäule trifft sie
dann meistens zwei Freundinnen.

*Melancholische Musik*

Boah...

100 m von hier ist eine Stelle,
die man nicht einsehen kann.

Spuren?
Neuschnee.

Der Briefkasten
wurde um 11:15 Uhr geleert.

Wir haben das Videomaterial
durchgesehen: nichts.

Könnten Sie das nochmal abfahren?

Es gibt vier Kameras
auf dem Gelände - zwei davon

sind auf den Eingang gerichtet.
Keine zeigt den Briefkasten.

Wir haben das ganze Videomaterial
zwei Mal durchgesehen.

Morgens ein paar Passanten, und
dann um 11:15 Uhr der Postbote.

Sonst war niemand in der Nähe.

Herr Nadler?

Okay.

Wir bräuchten noch ein paar
Dinge. Sie können helfen.

Eine Liste von Angestellten und
Besuchern, die im Haus verkehren.

Es spricht viel dafür, dass es
jemand gewesen sein könnte,

der in Ihrem Haushalt
ein und aus ging oder noch geht.

Ja.
Danke.

Herr...

Nadler.

Herr Nadler.

Ist es wahr, dass es
fast aussichtslos wird,

wenn man die entführte Person
nicht binnen 48 Stunden findet?

Nein.

Lansky hab ich losgeschickt.

Ja, das sieht auf dem Lisa-Foto
für mich aus wie ein Transporter.

Ein Transit vielleicht.
Ja.

Hört euch in der Nachbarschaft
nach einem Transit um.
Klar.

*Entfernte Rufe*

(Mann): Die sind unten.

*Martinshorn im Hintergrund*

Lansky, Kripo Berlin, Tag.
Sind Sie Herr Hensel?

Es geht um die Familie von Bode.

Kenn ich nicht.

Doch. Sie haben im Auftrag
der Firma Rovulex

im August und September
mit Manfred Schäfer

die Sanitäranlagen
im Haus der Bodes saniert.

(Frau): Was ist denn?
- Polizei.

Wegen dem, was ich für Rovulex
gemacht habe, in Grunewald.

Es dauert nicht lange.

Gehen wir hoch?

Die Liste der Besucher
sind wir noch nicht durch.

Die meisten haben wir aber
erreicht. Fehlanzeige.

Lisas Handy:
keine DNA, keine Faserspuren.

Wurde mit Ammoniak abgewischt.

Abdrücke nur vom Wachmann,
der Mutter und ihrer Assistentin.

Immerhin: Auf dem Foto
ist ein winziges Stück Polster

vom Wagen zu sehen, unten links.

Die Kollegen gehen alles durch.

Wohl ein Ford Transit, Baujahr
zwischen 1986 und 2000.
Farbe?

An der Innenausstattung
nicht feststellbar.

Wurde in allen möglichen Farben
hergestellt.

Könnte lackiert worden sein.

Der Erpresserbrief?
Ist eben nur ein Foto.

Normales Druckerpapier,
Schriftart Helvetica.

Unspezifisch.
Kein Ermittlungsansatz.

Für die Überprüfung der Handys,
die zwischen 7:30 Uhr und 11 Uhr

in den Funkzellen waren,
kam eben der Beschluss.

Und bei Ihnen?

Krass?
- Was?

Julian hat den Arsch von seiner
Katze gepostet. - Gib her.

Gib's her!

Guckt euch das an.
Was ist das?

Was denn?
- Alter.

Man hier. Guck.
Das stinkt voll.

Lass mal hin.

Mach ein Foto.

Raucht übelst dort.

Vorsicht, der brennt noch.
- Hier liegen so Teile.

Die Überreste des Transit sind
nur sehr vorläufig analysiert.

Es sieht aber so aus,

als gäbe es keine verwertbaren
Spuren, keine Reifenabdrücke.

Sturm, Feuer und Feuerwehr
haben wohl alles vernichtet.

Genauere Analyse folgt.
*Handypiepsen*

Der Förster des Waldgebiets
hat erklärt,

es gäbe keine Hütte und keinen
Unterschlupf im gesamten Umkreis.

Sämtliche
Verkehrsüberwachungskameras

vom Grunewald bis zum Fundort
des Fahrzeuges werden überprüft.

Die Alibis der ca. 20 Personen,
die wir aufgrund der Liste

von Lisas Mutter aufsuchten,
sind belastbar.

Eine Hausangestellte hatte eine
Vorstrafe wegen Unfallflucht.

Das ist alles. Daraus
hat sich nichts ergeben.

Wir wollten das Gebiet
nahe des verbrannten Transits

mit Wärmebild-Drohnen
überfliegen.

Die können wegen des Sturms
aber nicht fliegen.

Wir durchsuchen das Gebiet
mit 3 Hundertschaften.

Das bekommt die Presse mit.
Wir machen eine Konferenz.

*Bedrohliche Musik*

*Hubschrauberlärm*

*Handyklingeln*

(IT-Mann):
Man kann nicht exakt sagen,

wie lange die Überweisung
der Bitcoins dauert.

Fahndung immer noch ergebnislos.

Sorry. Fahren Sie bitte fort.

Ja, also, wie gesagt, man kann
nicht genau sagen, wie lange

die Überweisung der Bitcoins
an den Entführer dauert.

Es ist auch nicht wie eine
Überweisung auf ein Girokonto.

Der Transfer muss immer erst von
anderen Usern verifiziert werden.

Sobald das passiert ist,
taucht er in der Blockchain auf.

Was da steht ist nachvollziehbar.
Von jedem, für immer.

Das weiß der Entführer.

Wir müssen davon ausgehen,
dass er auch weiß,

wie er sich möglichst lange
anonym halten kann.

Herr von Bode hat den Transfer
heute Mittag veranlasst.

Ich gehe davon aus, dass bei
diesem Betrag die Verifizierung

schnell geht, weil die User
damit Geld verdienen.

Trotzdem denke ich,

dass wir mit mindestens
einem Tag rechnen können,

bis der Entführer sicher weiß,
dass das Geld wirklich da ist.

*Melancholische Musik*

Ich soll Ihnen ausrichten:
Bisher wurde nichts gefunden.

Herr Nadler meldet sich
nach der Pressekonferenz wieder.

Die Angestellten
der Sicherheitsfirma

arbeiten je zu zweit
in Schichten von 8 Stunden.

Keiner ist vorbestraft,
alle seit Jahren beschäftigt.

Es gibt eine Ausnahme:

Ein Wachmann schied vor vier
Monaten aus dem Dienst aus.

Den haben wir überprüft, er liegt
seit 2 Wochen im Krankenhaus.

Für ihn wurde aber ein Ersatz
eingestellt: Georg Kelz.

Hat die Stelle übernommen.
Seine Bewerbungsunterlagen.

Das könnte er sein.
Was haben wir über den?

Aktenkundig ist er nicht.

Wurde er schon befragt?

Wir haben ihn
noch nicht erreicht.

Ich besorge
einen Durchsuchungsbeschluss.

Pressekonferenz.

*Lansky stöhnt*

*Düstere Klänge*

*Rauschen des Haartrockners*

(über Funk):
Kelz betritt gleich das Haus.

Er geht zum Fahrstuhl,
kommt zu euch hoch.

Georg Kelz?
Ja.

Kripo Berlin. Können wir kurz
mit Ihnen sprechen?

Worum geht's denn,
wenn man fragen darf?

Können wir kurz reinkommen?

Nein.

Wir haben
einen Durchsuchungsbeschluss.

Ah.

Gut. Bitte.

Am besten, wir gehen durch.

So. Und jetzt?

Sie arbeiten bei der Familie
von Bode als Wachmann?
Ja.

Lisa von Bode ist heute Morgen
entführt worden.

Wie bitte?

Wir überprüfen alle,
die im Haus arbeiten.

Ich hab damit nichts zu tun.
Dürfen wir in Ihre Tasche sehen?

Ja.

Danke.

(Beamter): Nichts.

Sie müssten
mit aufs Revier kommen.

*Düstere Klänge*

*Türgeräusch*

Er schweigt.

Was hat er
zur Hausdurchsuchung gesagt?

Hat sich den Beschluss zeigen
lassen und uns dann reingelassen.

Aha.

Was ist Ihr Eindruck?

Ich weiß nicht.

Unangenehm... Eitel.

*Verkehrslärm*

*Düstere Klänge*

Peter Nadler.

Ich leite die Ermittlungen
im Entführungsfall Lisa von Bode.

Wo waren Sie heute Vormittag
zwischen 6 und 12 Uhr?

Das wurde ich
von Ihrer Kollegin gefragt.

Sie haben nicht geantwortet.

Sind Sie bereit zu reden
oder nicht?

Ich habe heute Morgen bis
ungefähr halb elf geschlafen.

Dann war ich frühstücken,
im Café Döblins.

Waren Sie die ganze Nacht
allein zuhause?
Mhm.

Sie arbeiten seit ca. vier
Monaten bei Familie von Bode.
Ja.

Gefällt Ihnen die Arbeit?
Ja.

Sie verstehen sich gut
mit Ihren Arbeitgebern?
Sehr.

Wie haben Sie
Bodes kennengelernt?

Durch ein Bewerbungsgespräch.
Wie war das?

Frau Bode wollte mich
persönlich sprechen.

Das verstehe ich.

Man will wissen, wem man
die Sicherheit anvertraut.

Wir waren uns sofort sympathisch.

Nette Leute, tolles Haus -
was will man mehr?

Herr Kelz, leben Sie
über Ihre Verhältnisse?

Nee, wieso?

Wir reden mit Personen aus Ihrem
Umfeld. Haben Sie Schulden?

Wer sagt sowas?

Wollen Sie
mehr sein als Sie sind?

Hören Sie mal.

Ich führe ein ganz normales
Leben. Erfolgreich bin ich auch.

Ich arbeitete immer in den besten
Häusern, nicht irgendwo.

Und ich hab
immer gute Arbeit gemacht.

Das hab ich vorgestern
zum Geburtstag gekriegt -

von Frau Bode persönlich.

Kann ich jetzt wieder gehen?

Hatten Sie im Haus
Umgang mit Lisa?

Meine Aufgabe ist der Wachschutz,
nicht die Kinderbetreuung.

Klar.
Aber hatten Sie Kontakt zu ihr?

Nein, nie direkt.

Wir sind uns öfter begegnet,
guten Tag gesagt. Das war's.

Sagen Sie mir, wo sie ist.

Was?

Herr Kelz, ich bin zu lange im
Beruf. Ich weiß, Sie waren es.

Was soll das?
Lisa ist zwölf Jahre alt.

Wissen Sie, was Sie ihr antun?

Allein da, wo immer Sie
sie hingebracht haben?

Können Sie sich vorstellen,
was die Eltern durchmachen?

Nein, das können Sie nicht.
Sie wollen nur das Geld.

*Er atmet tief durch*

Kelz geht in Gewahrsam.

Warum?

Weil er's getan hat.

Wie können Sie sich
so sicher sein?

Ich weiß es.

Das können Sie nicht wissen.

Wir haben nichts in der Hand.

Aber wir müssen jetzt handeln.
Morgen ist es vielleicht zu spät.

Nennen Sie's Intuition, Lansky.

Er hat es getan,
ich bin mir sicher.

Was haben Sie vor?

Es geht nicht anders.
Was?

Was geht nicht anders?

Wir müssen ihn zwingen.

Wir machen ihm Angst. Solche
Typen haben immer Angst.
Angst?

Sie können gehen.
Ich mache das alleine.

Was reden Sie da?
Gehen Sie.
Nein!

Gewalt.

Ich werde ihm sagen, dass wir ihn
foltern, wenn er nicht redet.

Sind Sie verrückt?

Deswegen bin ich
nicht Polizistin geworden.

Glauben Sie mir,
er wird Lisa sterben lassen.

Ich ersuche es
bei der Polizeipräsidentin.

Dem stimmt sie nie zu.

Sie müssen mit dem Ergebnis
leben, wie ich.

Das ist absurd.

Sie wissen nicht,
wie sowas enden kann.

Ich schon.

(TV):" ... keine neuen Hinweise
auf den Verbleib des Mädchens.

Das bestätigte
ein Polizeisprecher,

und auch, dass die Suche

vorerst abgebrochen wurde.

Grund dafür
ist der einsetzende Schneefall.

Sobald die Witterung sich bessert,
soll die Suche fortgesetzt werden.

Man geht davon aus, dass Lisa
im Freien festgehalten wird."

*Handyklingeln*

Ja?
Ich bin noch drüben.

Und? Was hat die
Polizeipräsidentin gesagt?

Na ja,
sie hat den Antrag abgelehnt.

Keine Androhungen,
keine körperliche Gewalt. Punkt.

Gehen Sie nach Hause, Lansky.
Ihre Arbeit ist für heute getan.

Wir haben alles versucht.

Danke.

*Düstere Klänge*

Wo ist Lisa?

*Bedrohliche Musik*

(Frau Nadler): Sie ist vor der
ganzen Klasse aufgestanden

und hat gesagt, dass Frau Kunze
eine Lügnerin ist,

weil sie das mit der Klassenfahrt
nicht einhält.

Morgen soll sie sich jetzt
vor allen entschuldigen.

Das will sie natürlich nicht.
Sie hat fürchterlich geweint.

Ich hab ihr vorgeschlagen,
dass sie so hinterm Rücken macht.

*Leise Popmusik im Hintergrund*

Hey.

(Tochter): Ich kann nicht
schlafen.
Komm mal her.

Hast du was Schlechtes geträumt?
Weiß nicht.

(Frau Nadler): Kommst du?

*Düstere Klänge*

Was ist denn los?

Nichts, schlaf weiter.

*Küssen*

*Prasseln des Regens*

Georg Kelz.

*Schließgeräusch*

*Schließgeräusch*

Herr Kelz?
Herr Kelz, kommen Sie?

Ja.

*Schließgeräusch*

Ich komm zurecht.
Okay.

Und jetzt?

Drehen Sie sich um.

*Reißen*

Was soll das?

Ganz ruhig.

Scheiße.

Was machen Sie denn da?
Ganz ruhig, du bleibst ruhig.

Was machen Sie denn da?

Was haben Sie denn vor?
Hinsetzen!

Ganz ruhig.

Was soll denn das?
Du bleibst ganz ruhig.

Scheiße.

*Zurren*

Was soll diese Scheiße?

Das ist deine letzte Chance,
Kelz.

Wo ist das Mädchen?

Was?

Wo ist sie?

Ich...

*Plätschern*

Wo ist das Mädchen?

Ich...

Bitte.
*Aufschrei*

Wo ist sie?

Wo?
Ich sage nichts.

Hilfe!

Hilfe! Holt mich einer raus,
jetzt!

Nein!

Nein!

Ganz ruhig.
Ganz, ganz ruhig.

*Erstickte Schreie*

Wo ist sie!

*Husten und Würgen*

*Husten und tiefes Atmen*

*Husten*

Ich weiß es nicht.

Wo ist sie?

*Schreie*

*Erstickte Schreie*

*Erstickte Laute
und Wasserplätschern*

Mensch!

Wo? Wo ist sie?

*Erstickte Laute*

Ernst-Thälmann-Straße 16,
Halle 4.

*Würgen*

*Keuchendes Atmen*

*Entferntes Husten*

Die vermisste Lisa von Bode ist
in der Ernst-Thälmann-Straße 16,

Halle 4, Marzahn.
Los, ausrücken.

*Schluchzen*

*Schluchzen*

*Schrei*

*Keuchen*

So. Du trocknest dich jetzt ab
und ziehst dich wieder an.

Ich bring dich
zurück in deine Zelle.

In 15 Minuten
holen wir dich zur Vernehmung.

Du wirst alles gestehen und
ansonsten schweigen. Verstanden?

Wiederhol es.

Gestehen und schweigen.

Nochmal!

Nochmal!

(Weinend):
Gestehen und schweigen.

Gut.

*Schließgeräusch*

*Leise Schritte*

*Schließgeräusch*

Kommen Sie bitte mit?

*Türsummen*

Morgen.
Morgen.

Morgen.
Morgen.

Sie ist in der Ernst-
Thälmann-Straße 16, Halle 4.

*Leise Klänge*

*Knallen*

*Leise Musik*

*Leise melancholische Musik*

*Türgeräusch*

Was denn?

Ich will einen Anwalt.

*Türgeräusch*

Lisa ist tot.

*Prusten*

*Melancholische Musik*

*Ben schluchzt*

(Ben): Verdammt! Warum habt ihr
euren Scheißjob nicht gemacht, he?

Warum habt ihr euren Scheißjob
nicht gemacht?

Sagt doch was?

*Zischendes Atmen*

Mhm.

Ja.

Ja, natürlich.

Ja.

Ja.

Nein.

Ich ruf Sie später zurück -
er ist da.

Guten Tag, Herr Nadler.

Herr Biegler.

Bitte.

Danke schön.

*Niesen*

Gesundheit.
Danke. Entschuldigung.

Waren Sie schon bei Kelz?

Ich werde noch heute
Akteneinsicht beantragen.

Ich verstehe das nicht.

Was?

Dass Sie das machen.

Herr Kommissar,
mir ist klar,

dass es nicht leicht ist
für Sie.

Soviel ich verstanden habe,
ging es nur um Stunden.

Wollen Sie noch etwas sagen?

Was soll ich sagen?
Der Mann hat gestanden.
Und?

Ihr Fall ist aussichtslos.

(Mann am Telefon): Herr Nadler?
Ja?

Sie müssen früher aussagen.
Warum?

Herr Kelz hat sein Geständnis
vor Gericht nicht wiederholt.

(Journalist): Herr Nadler,
was erwarten Sie vom Prozess?

Gerechtigkeit.

(Saaldiener): Herr Nadler
ist eingetroffen.

(Vorsitzende): Herr Nadler?
Ja.

Wenn Sie bitte im Zeugenstand
Platz nehmen würden.

Ich belehre Sie,
dass Sie als Zeuge

der Wahrheit verpflichtet sind
und unrichtige

oder unvollständige Aussagen
mit hohen Strafen bedroht werden.

Ihr vollständiger Name lautet?
Peter Nadler.

48 Jahre.
Polizeibeamter in Berlin.

Ich bin mit dem Angeklagten
weder verwandt noch verschwägert.

Schildern Sie uns bitte
den Gang Ihrer Ermittlungen.

Herr Kelz
hatte kein belastbares Alibi.

Wir nahmen ihn
zur Befragung mit.

Er machte keine Angaben.

Er hat also gar nicht
mit Ihnen gesprochen?

Doch, aber er machte an dem Tag
keine Angaben zur Sache.

Als wir ihn am nächsten Morgen
vernahmen,

nannte er uns die Adresse, wo er
Lisa gefangen hielt.
Einfach so?

Das überraschte uns.
Wir schickten ein SEK dorthin

und setzten die Vernehmung
später fort.

Als er von Lisas Tod erfuhr,
bat er um einen Anwalt.

Er sagte nichts weiter aus.

Sie hörten bisher keine
ausführliche Beschreibung der Tat

vom Beschuldigten?

Herr Kelz gab zu, Lisa entführt
und eingesperrt zu haben,

um Bodes zu erpressen. Das hat er
ausgesagt und unterschrieben.
Ja.

Danke, Herr Nadler.
Gibt es Fragen an den Zeugen?

Bitte, Frau Staatsanwältin.

(Staatsanwältin): Wie
wirkte Familie Bode auf Sie,

als Sie das erste Mal
mit ihnen sprachen?

Sehr gefasst.

Waren Sie in Sorge um ihre
verschleppte Tochter?
Natürlich.

Suchten Bodes
den Kontakt zu Ihnen?

Der Entführer warnte im Brief
davor, mit der Polizei zu reden.

Ihr Anwalt riet ihnen, sich
polizeilich beraten zu lassen.

Die Familie war dem
Erpresser gegenüber kooperativ?

Sehr. Mehr als uns lieb war.

(Staatsanwältin): Bitte schildern
Sie uns die Situation,

in der Sie Lisa fanden.

Sie lag am Boden des Raums, in
dem sie gefangen gehalten war.

Können Sie den Raum beschreiben?

Ein geschlossener,
gekachelter Raum,

Teil eines ehemaligen
Küchentrakts.

Wie groß?

Etwa 20 Quadratmeter.

Was befand sich in dem Raum?

Es gab eine Matratze,
einen Fernseher, Wasser, Kekse,

einen alten Ofen und einen Eimer.

Ein Eimer?

Na ja, als Toilette.

Also ein ca. 20 Quadratmeter
großer, fensterloser Raum

ohne Tageslicht, mit einem alten
Ofen, einem Eimer als Toilette.

Schall- und offenbar
auch weitgehend luftdicht,

inmitten einer Industrieruine

bei Temperaturen
unter dem Gefrierpunkt.

Herr Nadler, hätte Lisa sich Ihrer
Einschätzung nach befreien können?

Nein, das halte ich
für ausgeschlossen.

Ich habe keine weiteren Fragen.

(Vorsitzende): Danke, Frau
Staatsanwältin. Herr Verteidiger?

Bitte.

Herr Zeuge.

Sie waren der Ermittlungsführer
in dieser Sache?
Ja.

Sie sind seit beinahe 30 Jahren
im Dienst.

Also ein erfahrener
Polizeibeamter.

Wenn gerade Sie das sagen.
*Gelächter*

Und wie würden Sie
mit all Ihrer Erfahrung

die Ermittlungen in dem Fall Lisa
beschreiben?
Was meinen Sie?

War es ein großes Durcheinander
oder würden Sie sagen,

dass die Ermittlungen ordentlich
abliefen?
Ach so.

Es waren äußerst professionelle,
sorgfältige Ermittlungen.

Das bestätigt Ihnen jeder Beamte
und die Staatsanwaltschaft.

Gab es während der Ermittlungen
irgendwelche Pannen?

Nein, nicht soweit ich weiß.

Wir hatten kurz Schwierigkeiten
mit dem neuen Computersystem.

Danke.

Bitte entschuldigen Sie
meine Nachfragen.

Ich möchte
nur sicherstellen,

dass ich Sie vorhin
richtig verstanden habe.

Was haben Sie richtig verstanden?

An dem Ort der Entführung.

Sie haben dort nichts gefunden,

was in Beziehung mit dem
Angeklagten steht, oder?

Sie meinen auf dem Bürgersteig
vor dem Haus?
Oder der Straße.

Zum Beispiel
Schuhabdrücke im Schnee,

eine fallengelassene
Zigarette, irgendetwas.

Nein.
Und an der Mauer?

Fingerabdrücke?

Faserspuren? DNA?

Etwas, was Sie Herrn Kelz
eindeutig zuordnen können?

Nein.
Aber Sie haben danach gesucht.

Natürlich. Sehr gründlich.
Und später?

In dem Ford Transit,
der zu der Entführung

benutzt worden sein soll -

gab es dort etwas?

Der Wagen
ist vollständig ausgebrannt.

Alle Spuren
wurden durch das Feuer

und das Löschen vernichtet.
Alle Spuren, verstehe.

Sie wissen also im Grunde nicht,
ob dieses Fahrzeug

wirklich bei
der Entführung verwandt wurde?

Wir gehen davon aus,
dass es das war.

Ja, aber bitte
beantworten Sie meine Frage.

Es ist doch nur eine Vermutung,

ob Lisa in diesem Wagen
entführt wurde.

Eine Idee, die Sie hatten.

Sie lässt sich nicht beweisen.
Oder täusche ich mich?

Nicht zu hundert Prozent.

Dieses Gericht
soll aber einen Menschen

zu hundert Prozent
ins Gefängnis schicken.

(Staatsanwältin): Lassen Sie
die Bemerkungen.
Wie?

Wir haben verstanden,
worauf Sie hinaus möchten.

Ich will auf gar nichts hinaus.

Auch wenn es also unsicher ist,
lassen Sie uns

einen Moment so tun,
als sei es tatsächlich

das Tatfahrzeug gewesen.

Wissen Sie denn dann wenigstens
sicher, dass Georg Kelz

der Fahrer war?

Nein.
Ach.

Auch das nicht? Nein?

Also auch das nur eine Vermutung?
Wenn Sie so wollen.

Nein, bitte. Nein.

Nicht, wenn ich "so will".

Es geht darum,
ob Sie beweisen können,

dass Herr Kelz der Fahrer
dieses Wagens war.

Nein, das können wir nicht.

Eben.

Kommen wir zu der nachträglichen
Telefonüberwachung,

die auf Ihre Anregung hin
durchgeführt wurde.

Wir sahen uns die Verbindungen
aller Telefone an,

die in den 24 Stunden vor und den
12 Stunden nach der Entführung

in einer der beiden Funkzellen
vor Lisas Haus eingeloggt waren.

Zu welchen Ergebnissen
kamen Sie?

Keines der Handys stand mit
der Entführung im Zusammenhang.

Nur damit ich es
richtig verstehe:

Ist das Handy des Angeklagten
bei der Entführung

in der Funkzelle
aufgetaucht?
Nein.

Oder in der Nähe der Fabrikhalle,
in der Lisa gefunden wurde?

Nein.

Vielleicht irgendwann
in der Nähe des Ford Transit?

Auch das nicht.
Hm.

Sie haben das Tablet des
Angeklagten sichergestellt.

Waren dort irgendwelche Hinweise
auf die Entführung?
Nein.

Ebenso nichts auf seinem Handy.
Ist das richtig?

Ja, das ist richtig.

Ihre Ermittlungen
kann man also so zusammenfassen:

Es gibt keinerlei objektive
Beweise, dass Georg Kelz

mit der Entführung
etwas zu tun hat.

Das nennen wir den CSI-Effekt.
Wie bitte?

(Lauter): Der CSI-Effekt.

Akustisch habe ich es
schon verstanden.

Aber was soll das sein?

Die Leute sehen sich dauernd
die US-Krimisendungen

mit Super Detectives an
und versuchen dann,

die Fehler zu vermeiden,
die dort gemacht werden.

Sie verwischen ihre Spuren.
Sie lernen von den Serien.

Ah, ich verstehe.
Sie nennen das den CSI-Effekt.

Aber es könnte genauso gut sein,

dass Georg Kelz mit der Sache
nichts zu tun hat.

Es gibt ja keine
objektiven Beweismittel,

die den Angeklagten überführen.

Es gibt sein Geständnis.

Dazu kommen wir gleich.

Ich möchte zunächst von Ihnen
wissen, Herr Nadler:

Wie sind Sie denn überhaupt
auf den Angeklagten gekommen?

Es musste jemand sein,
der die Gepflogenheiten

im Haus von Lisas Eltern gut
kennt.
Welche Gepflogenheiten?

Zum Beispiel die Einstellung
der Sicherheitskameras.

Als der Täter das Handy
in den Briefkasten warf,

wurde er von Kameras
nicht erfasst.

Weil er sich an der Mauer
entlang drückte.
Genau.

Aber ist es nicht so,

dass die Kameras von der Straße
aus sichtbar sind?

Sie stehen auf den Säulen
des Eingangstores, richtig?
Ja.

Also kann jeder,

der das Haus
von außen beobachtet,

die Winkel der Kameras sehen.
Richtig?

Das ist nicht leicht.
Na ja.

Aber möglich ist es schon.
Möglich ist es, ja.

Welche Einzelheiten sind es noch?

Der Täter kannte Lisas Schulweg:
Er wusste, dass sie 300 m weiter

Mitschülerinnen trifft.

Auch diese Kenntnis ist
von einem Entführer zu erwarten.

Jeder Täter, der plant,
das Mädchen zu entführen,

muss es über lange Zeit
beobachten.

Das ist doch kaum ein Hinweis
auf den Angeklagten.

Es gibt noch andere Hinweise.
Die Leerung des Briefkastens.

Der Täter musste sicher sein,
genug Zeit zum Fliehen zu haben.

Keiner kann wissen, wann die
Wachleute den Briefkasten leeren.

Wie oft leeren Sie Ihren
Briefkasten, Herr Nadler?

Ich?
Ja, Sie.

Einmal am Tag.
Genau. Ich auch.

Wissen Sie, warum wir das tun?

Weil wir aus Erfahrung wissen,
wann etwa der Postbote kommt.

Ist das bei Ihnen anders?
Nein.

Also, jeder, der das Haus
beobachtet, konnte wissen,

dass der Postbote täglich

zwischen 10:30 Uhr
und 11 Uhr kommt.

Man muss kein Genie sein,
um daraus zu schließen,

dass der Briefkasten regelmäßig
vormittags nach 11 Uhr

von den Hausbewohnern
geleert wird.

Auch andere Details konnte
nur der Täter wissen.
Welche?

Lisas Handy war mit
einem Fingerabdruck gesichert.

Ihre Mutter kannte den Code
zum Entsperren.

Der Täter musste das wissen.

Sein Erpresser-Brief hätte
die Eltern sonst nie erreicht.

Wie alt war Lisa noch?
12 Jahre.

12 Jahre, ja.

Ist es da nicht völlig normal,
dass in diesem Alter

besorgte Eltern die Handys
ihrer Kinder kontrollieren?

Vielleicht. Der Täter muss das
sicher gewusst haben.

Die Wahrscheinlichkeit reichte
nicht. Alles wäre schiefgegangen.

Auch das ist nur ein vielleicht.
Ein schwacher Punkt.

Was gibt es noch?
Sie verstehen nicht.

Es sind nicht die Details,
es ist ihre Summe.

Das verstehe ich
tatsächlich nicht.

Alles, was Sie uns bisher
gesagt haben, zeigt doch nur,

dass es einen Entführer gab,
der die Entführung vorbereitete.

Nichts von dem,
was Sie gesagt haben, erklärt,

warum Kelz
der Entführer sein soll.

Für uns schon. Es gibt Indizien,
die auf ihn deuten.

Indizien, ja.

Aber nicht mehr.

Und es sind schwache Indizien.

Könnte es also sein, Herr Nadler,

dass es letztlich
Ihre Intuition war?

Ihre lange Erfahrung
als Polizeibeamter,

die Sie glauben ließ,
Kelz sei der Entführer?

Intuition spielt natürlich immer
eine Rolle.
Ich verstehe.

Lassen Sie uns zu einer
ganz anderen Frage kommen.

Sie haben einen Tag, bevor Kelz
die Tat gestanden hat,

einen Antrag an
die Polizeipräsidentin geschickt.

Ist das richtig?

Das stimmt.
Der Vermerk liegt in der Akte.

Ist das...

*Schritte*

... Ihr Antrag?

Ja.

Band 12, Blatt 26 und folgende.

Ihr Antrag ist umfangreich.

Sie fassen darin

die Ergebnisse Ihrer bisherigen
Ermittlungen zusammen.

Sie schreiben, die Dringlichkeit
ergebe sich daraus,

dass Lisa
an Unterkühlung sterben könnte.

Richtig. Ich gab die
Einschätzung der Ärztin wieder.

Es war sehr kalt.
Sie standen unter Druck.

Nicht nur ich: alle, die in
der Sonderkommission arbeiteten.

Wie hat die Polizeipräsidentin
auf Ihren Antrag reagiert?

Sie hat mich einbestellt und...
Was hat sie Ihnen gesagt?

Sie hat den Antrag abgelehnt.
Warum?

Gewalt käme unter
keinen Umständen infrage.

Das seien die Beschränkungen, die
uns der Rechtsstaat auferlege.

So oder so ähnlich
hat sie es gesagt.

Wie haben Sie reagiert?

Wie soll ich reagieren?
Es war eine Anweisung.

Sie hat abgelehnt.

Ich bin verpflichtet,
mich daran zu halten.

Nein, ich meine, wie haben Sie
sich damit gefühlt?

Waren Sie zufrieden? Mehr konnten
Sie doch nicht tun, oder?

Ich...
Oder waren Sie wütend?

Wütend, weil Sie das Richtige tun
wollten, aber nicht durften?

Na gut...

Ja, ich war wütend.

Es war die einzige Möglichkeit,

diesen Mann zum Sprechen
zu bringen und Lisa zu retten.

Die Polizeipräsidentin sagte,

"Unter keinen Umständen"
dürfe gefoltert werden.

Halten Sie denn Folter

allgemein für eine sinnvolle
Vernehmungsmethode?

Nein, natürlich nicht.
Aber?

Ich glaube, dass es in extremen
Fällen Ausnahmen geben muss.

Welche?

Ich will versuchen,
es zu erklären:

Stellen Sie sich vor,
eine Bank wird überfallen.

Ein Geiselnehmer hält seine Waffe
an die Schläfe einer Geisel,

spannt den Hahn und sagt:

"Sie ist die Erste, die ich
erschieße. Weitere folgen."

Als Polizist sehe ich,

wie sich sein Finger
am Abzug krümmt.

Dann darf ich den
Geiselnehmer erschießen.

Sie meinen den
"finalen Rettungsschuss".
Ja.

Wenn ein Mann ein Kind entführt
und droht, es zu töten,

dürfte ich ihn erschießen,
wenn es ernst wird.

Aber ich darf kein
viel milderes Mittel anwenden.

Erschießen darf ich ihn also,
aber ihm keine Folter androhen.

Das ist
ein Fehler im Gesetz.

(Mann): Jawohl!
*Applaus*

(Vorsitzende):
Wenn sich das wiederholt,

lasse ich Sie entfernen.

Bitte, fahren Sie fort.

Das ist
ein interessantes Argument.

Stellen wir uns kurz einmal vor,

Sie foltern - gegen alle Gesetze
- einen Gefangenen.

Was würden Sie tun, wenn er
trotz der Folter nichts sagt?

Er lacht Sie aus.

Nun wissen Sie, dass der Mann
eine zwölfjährige Tochter hat.

Sie sind sich ziemlich sicher,
dass er reden wird,

wenn Sie seine Tochter vor seinen
Augen foltern. Tun Sie das auch?

Nein, die Tochter ist doch
vollkommen unschuldig.

Unschuldige also
darf man nie foltern.

Selbstverständlich nicht. Nie.
Aber was war mit Kelz?

Woher wussten Sie,
dass er der Schuldige ist?

Sie sagten,

Ihre Beweise hätten für eine
Verurteilung nicht ausgereicht.

Sie wollten also aufgrund
der schwachen Indizien foltern?

Oder genauer: Sie wollten ihn
foltern, weil Sie glaubten,

er sei der Täter.

Ich glaubte es nicht nur,
ich war mir sicher.

Sie wissen, dass die Folter
auch deshalb abgeschafft wurde,

weil Gefangene
unter Schmerzen alles gestehen?

Sie sagen nicht die Wahrheit,
sondern das,

was der Folterknecht hören will.

Herr Nadler.

Ihnen ist natürlich bekannt,

dass unsere Gesetze
das Foltern verbieten.
Ja.

Und dass auch unsere Verfassung
das tut.
Natürlich.

Sie wissen also, dass die Würde
eines jeden Menschen -

auch die eines Entführers -

unter dem Schutz der Verfassung
steht.

Und Ihnen ist klar,

dass Sie seine Würde
durch die Folter verletzen.

Ja, das ist mir klar.

Aber was ist
mit der Würde des Opfers?

Auch sie muss ich schützen.

Ich glaube, ich verstehe,
was Sie meinen.

Sie treffen eine Entscheidung.

Ein entführtes Kind
ist unschuldig,

der Entführer ist schuldig.

Er hat seine Würde verspielt,

das Kind aber muss ich retten.
Richtig?

Ja.

Es ist... eine Rettungsfolter.

Eine Rettungsfolter?
Was für ein Begriff!

Das ist dann eine Art härtere
Vernehmung für ein edles Ziel?

Wenn Sie unter edel verstehen,
ein Kind zu retten,

dann ja, dann ist es das.
Und diese Rettungsfolter,

soll sie unter ärztlicher
Aufsicht stattfinden?

Es ist eine Frage
der Organisation.

Aber ja, ich kann
mir das vorstellen.

Wird der Arzt Ihnen dann

nach eingehender Untersuchung
des Verdächtigen

aus medizinischer Sicht erlauben,
noch einen Finger abzuschneiden?

Oder werden in einem Gesetz
Stufen der Folter festgelegt?

Wie stellen Sie sich das
überhaupt vor?

Sollen wir
an den Polizeiakademien

Folterknechte ausbilden?

Sollen wir junge Beamte lehren,
wie man das richtig macht?

Dem Zufall
können wir es nicht überlassen,

professionell muss das ja schon
zugehen.
Es...

Sehen Sie nicht, wohin das führt,
wenn Sie diese Tür aufmachen?

Sie übertreiben es völlig.
Ja? Meinen Sie?

Lange nachdem die Folter in
diesem Land abgeschafft wurde,

haben die Nazis sie
wieder eingeführt.

Sie haben sich auch

einen besonderen Ausdruck
dafür ausgedacht.

Sie nannten es "verschärfte
Vernehmungsmethoden".

Klingt fast so gut wie
Rettungsfolter, finden Sie nicht?

Was Sie sagen, ist Unsinn.
Die Nazis folterten nicht,

um Menschen zu retten,
sondern zu töten.

Ihre Gräueltaten haben mit
unserer Situation nichts zu tun.

Wonach würden Sie
Ihre Entscheidung treffen?

Welche Entscheidung?

Sie müssen sich entscheiden,
wen Sie foltern.

Das sagte ich doch:
Das Kind ist unschuldig,

der Entführer schuldig.
Sie
würden jeden Schuldigen foltern?

Nein, natürlich nur
in extremen Ausnahmen.

Aber was sind diese Ausnahmen?

Wer sagt, dass gerade dieser oder
jener Fall die eine Ausnahme ist?

Ich...
Also, Herr Nadler.

Wo ziehen Sie die Grenze?

Wann foltern Sie?

Wer bestimmt in Ihrer Welt,
wann gefoltert werden darf?

Sie selbst?

Als eine Art Richter,
Staatsanwalt und Verteidiger

und Vollstrecker in einer Person?

Es reicht. Das sind keine Fragen,
das ist eine Anklage.

Ich verbitte mir das.

Das ist schon
das zweite Mal!

Wenn das Gericht mir das Wort
entziehen soll,

stellen Sie einen Antrag!

Wir sind
in einer Hauptverhandlung

und nicht in einer Talkshow,
wo jeder mal was sagen darf.

Ich habe jetzt das Fragerecht,
und Sie schweigen.

Lassen Sie uns
doch bitte versuchen,

den Zeugen zu verstehen.

(Vorsitzende): Ich lasse die Frage
zu. Mich interessiert das.

Also?

Ich bin kein Jurist.

Das ist keine juristische Frage.

*Düstere Klänge*

Ich weiß nicht, wie ich die Frage
beantworten soll.

Ich weiß.

Lassen wir das jetzt.

Kommen wir zu etwas anderem.

Können Sie uns was über
den Charakter von Kelz sagen?

Seinen Charakter?

Ja.

Wie schätzen Sie ihn ein?

Wir haben seine Kollegen,
seine Ex-Freundin, seine Mutter

und andere Personen
aus seinem Umfeld befragt

und sie alle schilderten
mehr oder weniger das Gleiche.

Herr Kelz ist ein junger Mann,
der mit seiner Herkunft

und Ausbildung unzufrieden ist.
Er will mehr sein, als er ist.

Können Sie uns
ein Beispiel nennen?

Als typisch kann gelten, was
seine Ex-Freundin uns erzählte.

Kelz kaufte sich die englische
Ausgabe der Financial Times.

Eine Zeitung,
die auf rosa Papier gedruckt ist.

Damit ging er ins Café,
wollte von Leuten gesehen werden.

Sie sollten ihn
für einen Manager halten,

dabei konnte er kaum Englisch.

Gelesen hat er die Zeitung nie.

Können Sie mit all Ihrer
beruflichen Erfahrung

den Charakter zusammenfassen?

Ich halte ihn für einen durch
und durch verkommenen Menschen.

Ja.

Bei der ersten Vernehmung durch
Ihre Kollegin Lansky schwieg er.

Ist das richtig?
Ja.

Und bei Ihrem eigenen ersten
und zweiten Vernehmungsversuch?

Er sagte immer nur wenig. Man kam
äußerst schwer ins Gespräch.

Sie haben
in dem Begleitprotokoll vermerkt,

er habe - ich zitiere -
"nur höhnisch gegrinst".

Das nahm ich am Ende
des ersten Gesprächs so wahr.

Ihr letzter Vernehmungsversuch,
am Abend der Festnahme,

war um 23:40 Uhr beendet.

Kurz danach
schrieben Sie diesen Vermerk.

Ist das so richtig?
Ja, das ist richtig.

Und nun,
keine acht Stunden später,

passiert etwas Merkwürdiges.

Dieser "ganz und gar verkommene
Mensch" gesteht plötzlich.

Er nennt Ihnen den Aufenthaltsort
der entführten Lisa.

Ja.

Das widerspricht aller
kriminalistischen Erfahrung.

Was ist in dieser Nacht passiert?

Wieso wandelte sich Kelz
vom Saulus zum Paulus?

Er bekam wohl ein schlechtes
Gewissen, sowas kommt vor.

Bei einem Mann, der allen Ihren
Vernehmungsversuchen widersteht?

Der, wenn Sie Recht haben,

keinen einzigen Beweis
zurückgelassen hat?

Der die Tat,
falls Ihre Theorie stimmt,

vollkommen kalt
und perfekt geplant hat?

Der das Mädchen
in Sicherheit wusste?

Dieser Mann,

dieser verkommene Mensch,
soll plötzlich

sein Gewissen entdeckt haben?

Wollen Sie uns das im Ernst
sagen, Herr Nadler?

Ich weiß nicht,
worauf Sie hinauswollen.

Ich will Ihnen sagen,
was Sie getan haben.

Sie waren wütend über den
Beschluss der Polizeipräsidentin.

Sie sind nach Hause gefahren.

Sie haben sich
alle die Argumente für Folter,

die Sie uns eben genannt haben,
überlegt und vorgesagt,

und dann, nachdem Sie wohl ein
paar Stunden geschlafen haben,

beschlossen Sie, die Dinge
selbst in die Hand zu nehmen

und das Richtige zu tun.

Sie sind zurück
zum Revier gefahren.

Sie sind zu Kelz
in die Zelle gegangen,

haben ihn
in den Waschraum geschleppt

und ihn dort so lange
einem Waterboarding unterzogen,

bis er Ihnen gesagt hat,
wo Lisa ist.

Ich habe Herrn Kelz erst auf
dem Weg zum Zeugenraum gesehen.

Wann begann
die Vernehmung von Kelz

an diesem Morgen?

Weiß nicht genau.
Es könnte 7 Uhr gewesen sein.

So steht es auch im Protokoll.

7 Uhr: Vernehmungsbeginn.

Band 14, Blatt 91.

Aber tatsächlich

ging schon um 6:50 Uhr
Ihr Anruf beim SEK ein.

Band 16, Blatt 22.

Um 6:50 Uhr haben Sie Ihren
Kollegen mitgeteilt, wo Lisa ist.

Und tatsächlich rückte das SEK

nach dem Einsatzprotokoll
auch um 6:58 Uhr aus.

Acht Minuten nach Ihrem Anruf.

Sie riefen um 6:50 Uhr an -

also 10 Minuten
bevor die Vernehmung von Kelz

überhaupt begann.

Sie konnten zu diesem Zeitpunkt

noch gar nicht wissen,
was Kelz sagen wird.

Das ist Ihr Beweis, dass ich Kelz
gefoltert haben soll?
Eindeutig.

Sie haben vor der offiziellen
Vernehmung gewusst,

wo sich Lisa befindet.

Nein, Herr Verteidiger,
Sie irren.

Ich war bei der Vernehmung
von Kelz nicht alleine.

Meine Kollegin Frau Lansky war
dort und die Schreibkraft.

Beide werden Ihnen bestätigen,
dass Kelz sofort gestand.

Er sagte uns auf dem Weg
nach oben, wo Lisa ist.

Noch bevor wir eine
einzige Zeile schrieben.

Ich rief dann sofort das SEK.

Dieses erste Blatt,
auf dem die Uhrzeit steht,

dieses Blatt mit den persönlichen
Angaben zum Zeugen und so weiter,

das wurde erst später
vervollständigt.

7 Uhr war eine ungefähre Angabe.

Das mag mein Fehler gewesen sein,
eine Ungenauigkeit.

Aber mir deshalb zu unterstellen,
ich hätte Kelz gefoltert,

ist lächerlich!
Herr Zeuge.

Ich frage Sie jetzt
ein letztes Mal:

Waren Sie gegen 6 Uhr früh

an diesem Tag
in den Gefangenzellen?

Bevor Sie antworten, Herr Nadler.

Ich habe, wie Sie wissen,
selbst an diesem Tag

Kelz in seiner Zelle aufgesucht.

Ihr Name stand im Besucherbuch
über meinem Namen.

Sie waren bereits
um 5:30 Uhr dort.

Das Besucherbuch beweist es.

War es so, Herr Nadler?

Waren Sie dort?

Ja.
Was ja?

Ich war bereits um 5:30 Uhr dort.

Haben Sie Kelz dort
einem Waterboarding unterzogen?

Nein.

Wollten Sie Lisa retten?

Wollten Sie das Richtige tun?

Ein Kind zu haben bedeutet,

sein Herz außerhalb
seines Körpers zu tragen.

War es eine Rettungsfolter?
Ich...

Hat Kelz die Tat

unter dem Eindruck
des Waterboarding gestanden?

Ja, das hat er.

*Leises Gemurmel*

Wir Polizisten sollen Ihr Leben
und das Ihrer Familie beschützen.

Wenn es gefährlich wird, rufen
Sie. Wir sollen alles tun.

Was wäre, wenn ich Lisa hätte
retten können?
Ich bin Anwalt.

Ich beantworte keine Fragen,
ich stelle sie.

So sieht das
unsere Prozessordnung vor.

Aber ich kann
eine Ausnahme machen,

wenn das Gericht es erlaubt.
(Vorsitzende): Bitte schön.

Wenn Sie Lisa gerettet hätten,

wären Sie für mich ein Held.
Ein Held?

Sie haben sich gegen unsere
Rechtsordnung gestellt,

gegen alles, woran ich glaube.

Sie haben die Würde
eines Menschen verletzt.

Kelz wurde durch Ihre Folter
zu einem bloßen Objekt gemacht.

Weil Sie
an seine Gedanken nicht kamen,

hielten Sie sich
an seinen Körper.

Deshalb müssten Sie -
wenn es nach mir ginge -

für das, was Sie getan haben,
hart bestraft werden.

Ich würde Ihnen
die Pension entziehen

und Sie aus dem Dienst
entlassen.

Aber ich würde Sie bewundern,

weil Sie Ihre Zukunft für das
Leben des Mädchens opferten.

Die Folgen für Sie
müssten fürchterlich sein.

Helden werden geehrt,
aber Sie scheitern.

Aber wie hätte ich sonst
erfahren, wo das Mädchen ist?

Was mache ich, wenn ich
keine Antworten bekomme?

Dann bekommen Sie eben keine.

So einfach ist das.

Die Polizeipräsidentin
hatte Recht.

Wir müssen das ertragen.

Wir legen uns selbst Grenzen auf.

Es gibt keine Wahrheitsermittlung
um jeden Preis.

Genau das
zeichnet den Rechtsstaat aus.

Lisa von Bode
wurde nur 12 Jahre alt.

Ich habe keine weiteren Fragen
an den Zeugen.

Wenn es von der Staatsanwaltschaft
keine Fragen mehr gibt,

dann ist der Zeuge
mit Dank entlassen.

Ich beantrage
die Aufhebung des Haftbefehls.

Kelz' Geständnis
ist nicht verwertbar.

Es ist durch verbotene
Vernehmungsmethoden,

das heißt unter Folter,
zustande gekommen.

Alle weiteren Geständnisse
von Kelz

sind ebenfalls nicht verwertbar,

weil der Druck durch diese
furchtbare Folter fortwirkte.

Außer dem erzwungenen Geständnis

gibt es aber
keine hinreichenden Beweise,

die den Angeklagten
überführen können.

Um es noch einmal
ganz anders zu sagen:

Nach diesem Folter-Geständnis
wissen wir noch nicht einmal,

ob Kelz nur ein Mitläufer
oder der Haupttäter war

oder ob er das alles nur
von dem Haupttäter gehört hat.

(Vorsitzende): Das Gericht
zieht sich zur Beratung zurück.

Im Namen des Volkes
ergeht folgendes Urteil:

Der Angeklagte Georg Kelz
wird freigesprochen.

Der Haftbefehl gegen ihn
wird aufgehoben.

Die Kosten des Verfahrens
trägt die Staatskasse.

Zur Begründung:

Das Geständnis des Angeklagten
wurde durch Folter erpresst

und kann daher nicht gegen ihn
verwendet werden.

Ein anderweitiger Tatnachweis
konnte nicht geführt werden.

*Melancholische Musik*

Danke.

Es wird eine Ermittlung
gegen Sie geben.

Ich halte Sie aus allem raus.
War meine Entscheidung.

Tut mir leid.

*Düstere Klänge*

*Schluchzen*

(Tochter): Papa! Papa!

*Die Tochter lacht*

Wir kommen gleich.

(Off): Finden Sie das ungerecht?

Bevor Sie urteilen, sehen Sie
sich auch meine Geschichte an.

Jetzt erklären Sie's mir endlich!
Was ist passiert?

Die Polizei hatte nichts
gegen Sie in der Hand.

Verteidige Kelz
bitte nicht.

Bleiben Sie
beim Geständnis.

Nur der Täter konnte wissen,
wo Lisa gefangen war.

UNTERTITELUNG:
Globe tv GmbH, Saarbrücken,