All language subtitles for Onkel.Toms.Huette.1965.GERMAN.dTV

(flotte Instrumentalmusik)

(Das Wasser plätschert laut.)

(Die Stille wird nur durch die
Schritte des Jungen unterbrochen.)

(Sprecher) Abraham Lincoln.

Er kämpfte für die Freiheit
seiner Mitbürger.

Damit rettete er die Einheit
der Vereinigten Staaten von Amerika.

Dieser Tempel
ist seinem Gedächtnis geweiht.

Sein Name in Stein gemeißelt.

So lebt er als unauslöschliche
Erinnerung im Herzen seines Volkes.

Darf ich vorstellen, Herr Präsident?

Frau Harriet Beecher Stowe.

Sie sind also die kleine Frau,
die das Buch geschrieben hat.

Das Buch, das unseren
großen Krieg entfesselte.

Ich danke Ihnen für dieses Buch.

(Es klopft dreimal.)

(Sprecher) 14. April 1865.

Ein historischer Tag.

Galavorstellung im Ford-Theater in
Washington zu Ehren des Präsidenten.

Er hat die Freiheit der Negersklaven
auf seine Fahnen geschrieben.

Er hat den Weißen der Nordstaaten
zum Sieg verholfen.

Zum Sieg im großen Bruderkrieg
gegen die Weißen der Südstaaten.

Amerika atmet auf.

Man spielt ein heiteres Stück.

Nach Jahren der Trauer und der Tränen
finden die Leute ihr Lächeln wieder.

Auch der Präsident lächelt.

Aaah!

(Tumult)

(Gesang setzt ein.)

♪ Go down, Moses,
Way down in Egypt Land

♪ Tell old Pharaoh

♪ Let my people go

♪ Thus spoke the Lord
bold Moses said:

♪ Let my people go

♪ If not I'll smite
your firstborn dead

♪ Let my People go

♪ Go down, Moses,
Way down in Egypt Land

♪ Tell old Pharaoh

Master George.

♪ Let my people go

♪ Thus spoke the Lord
bold Moses said:

♪ Let my people go

♪ If not I'll smite
your firstborn dead

♪ Let my People go

♪ Go down, Moses,
Way down in Egypt Land

♪ Tell old Pharaoh

♪ Let my people go

Koste mal den Maiskuchen.
- Ja.

Wenn

aber

des Menschen

Sohn

kommen wird...

Nicht. Singen kannst du sicher
wunderschön, Onkel Tom.

Aber lesen kann ich besser.

Da wird dann der König sagen zu denen
zu seiner Rechten: Kommt her...

Wann ist Verlobung?

George muss erst noch
3 Jahre aufs College.

Er schafft es sicher in einem Jahr.

Glaubst du?
- Hm.

...ihr habt mich nicht gespeist.

Ich war durstig und ihr
habt mich nicht getränkt.

Ich war Gast und ihr
habt mich nicht beherbergt.

Ich war nackt und ihr habt mich bekleidet.

Ich war krank und ihr habt mich besucht.

Schon wieder. Dauernd sitzt ihr auf
der Treppe und versperrt mir den Weg.

Diese Kinder!

Will der gnädige Herr
heute noch ausfahren, Lizzy?

Die Stiefel gehören einem Gast.

Gast? Haben wir heute Gäste?

Ich hab gar keine Kutsche gesehen und
Koffer wurden auch nicht gebracht.

Aber Stiefel hat er an.

(Es klopft.)

Herein.

Ich bringe Ihre Stiefel.

Danke.

Wie heißt du?
- Eliza, gnädiger Herr.

Die hast du aber gut geputzt, Eliza.
- Danke, gnädiger Herr.

Bist du immer so scheu?

Na, was hast du denn?
- Nichts.

Nichts? Auch keinen Bräutigam?
- Oh, doch.

Sieh mal an.

Wer ist denn der Glückliche?
Wird auch geheiratet?

Wir sind schon verheiratet.
Wir wohnen nur nicht zusammen.

Er gehört dem Nachbarn. Man hat ihn
an die Sackfabrik vermietet.

An die Sackfabrik vom alten Wilson?
Wie heißt dein Mann?

Harris, der Mulatte.
Kennen Sie ihn?

Nein.

Darf ich gehen, bitte?

Du gefällst mir, Eliza. Hättest du
Lust, mit mir nach Süden zu kommen?

Mach ich dir Angst?

Nein.

Oder vor dem Süden?
Gar nicht so heiß da unten.

Ich, ich bin sehr glücklich hier.

Kommst du später wieder?

♪ Ho-ho, glory.

Mimi, Andy soll das Wasser
in das Gästezimmer bringen.

Ich geh da nicht mehr rauf.
Lieber stürze ich mich in den Fluss.

So was darf man als Christ nicht denken.

Sie wollen aus uns Christen machen.
Aber in die Kirche dürfen wir nicht.

Was ist in dich gefahren?

Du siehst aus, als wäre dir
der Teufel selbst begegnet.

Ich weiß nicht, wie der Teufel aussieht.

Aber so habe ich ihn mir
immer vorgestellt.

Ich habe die Wechsel nun mal, Mister
Shelby. Mein Geschäft ist handeln.

Aber faule Wechsel sind
so schlecht wie faule Nigger.

Die Wechsel waren gedeckt,
als ich unterschrieb.

Sie waren. Was war,
interessiert mich nicht.

Sind Sie sich nicht im Klaren...
- ...dass ich Ihr Gast bin?

Wenn Ihnen meine Anwesenheit nicht
passt, ziehe ich gern in ein Hotel.

Aber ich bitte Sie.
Ich wollte reden...

...vom Geschäft, hoffe ich.

Sagen Sie, warum spekulieren Sie
eigentlich mit Goldminen?

Sie sind doch nicht von gestern.

Ich bekam falsche Referenzen.
Ja, ich habe einen Fehler gemacht.

Sie haben sich anschmieren lassen
wie ein Dummkopf.

Ihre Haltung ist bedauerlich.

Ungedeckte Wechsel
sprechen für sich selber.

Shelby, entweder Sie lösen
die Wechsel ein, oder...

Oder?

Ich will Sie und Ihre Familie
ja nicht ins Unglück stürzen.

Wir sind ja alle Menschen mit einer
ehrlichen weißen Haut. Aber...

Ich habe schon alles verkauft.
Ich bin ruiniert.

Sie haben bereits alles.
Ich kann nicht noch mehr auftreiben.

Und Ihre Nigger, hm?

Ich mache Ihnen einen Vorschlag.

10 dieser Dinger da gegen 10 Ihrer
Nigger. Da zahle ich noch drauf.

Hier steht schon alles.
Sie müssen nur noch unterschreiben.

10 männliche Arbeitssklaven
bei freier Wahl.

Zur Abdeckung der gesamten Schuld.

Die Leute gehören fast zur Familie.
Sie sind uns ans Herz gewachsen.

Die meisten sind verheiratet,
haben Kinder.

Es ist ein großer Schmerz für mich,
das können Sie mir glauben.

Diesen Vertrag zu unterschreiben,
ist die dreckigste, schäbigste Tat.

Das wissen Sie genau.

Schäbig, sagen Sie?

So lange Sie sich Sklaven halten,
bin ich als Händler ebenso ehrbar.

Unterschreiben Sie, ja oder nein?

Ich zwinge Sie nicht.

Wenn Ihnen Ihre Nigger
lieber sind als Ihre Familie?

Sie können mir auch Haus und Hof
abtreten. Wie Sie wollen.

Dank Ihnen.

Morgen sind Sie mich los. Die 9
Sklaven sind schnell ausgesucht.

Hab ein Auge für die Ware.
- Wieso 9?

Für eine Person hab ich mich
schon entschieden. - Für welche?

Äh, das Zimmermädchen.

Aber das können Sie nicht machen.
Unsere Lizzy? - Hm.

Das kommt nicht in Frage, ausgeschlossen.

Sie ist der persönliche Besitz meiner
Frau. Eliza ist unverkäuflich.

Freie Auswahl, Sie haben es
unterschrieben.

Ja, ja, ich weiß. Augenblick, Moment.

Das habe ich ja gar nicht unterschrieben.

Es tut mir leid, Mister Legree.

Aber in unserem Vertrag ist
von 10 männlichen Sklaven die Rede.

Ist Eliza etwa ein Mann?

Nicht, dass mir das aufgefallen wäre.

Sie gefällt mir.
Warum kann ich sie nicht haben?

Sie ist hier verheiratet.

Seit wann sind Sklavenehen gesetzlich?

Nein, das kommt nicht in Frage.
Sie ist Mutter und hat einen Sohn.

Sie würde sich nie von ihm trennen.
- Einen Jungen.

Wie alt ist denn der Junge?

Keine 2 Jahre.
- Den kaufe ich.

Aber Sie kennen das Kind gar nicht.
- Ich kenne die Mutter.

In Herrgottsnamen, was wollen Sie
denn mit dem Kind?

Glauben Sie, die Mutter lässt
das Kind allein mit mir weg?

Eine Mutter bleibt immer eine
Mutter, auch wenn sie schwarz ist.

Meine Frau hat keine Ahnung
von meinem Ruin.

Ich weiß nicht, wie ich ihr
die Sache erkläre.

Haben Sie Erbarmen und verzichten Sie
auf den kleinen Harry.

Ihr kleiner Harry wird ein großer
Harry und sein Geld wert sein.

Ich kann es nicht tun. Ich kann es
nicht vor mir verantworten.

Ich muss wenigstens meine Frau
auf den Schock vorbereiten.

Tun Sie das, tun Sie das.

Und auch Elizas Mann, Harrys Vater,
wollen Sie keine Rücksicht nehmen?

Wollen Sie zu mir, Mister Morrison?

Glauben Sie, ich reite 10 Meilen
zum Vergnügen? Wo ist Harris?

Was wollen Sie denn von ihm?

Ich habe mir erlaubt,
meinen Sklaven zu verkaufen.

Ausgerechnet Harris,
er war der tüchtigste Mann.

Ich weiß, was ich tue.
Misch dich nicht ein.

Sehen Sie sich die Maschine an.
Die hat er erfunden.

Sie ersetzt Ihnen 6 Sklaven.

Ach, Maschinen! Sklaven sind mir
sicherer. Die rosten nämlich nicht.

Ha, das hat mir gerade noch gefehlt.

Nigger spielen sich als Erfinder auf.
Runter mit dem Dreck.

Dazu haben Sie kein Recht,
Mister Morrison.

Ich habe nicht ein Gehirn vermietet,
sondern Arme.

Er ist mein bester Mann.

Lieber kaufe ich ihn selber,
bevor ich ihn weggebe.

Legree hat einen guten Preis
für ihn bezahlt.

Er wird ihn lehren, was arbeiten
heißt. Los, du Scheißer!

Geh schon.

Nehmen Sie ihn mir nicht weg,
Mister Morrison.

Ich zahle Ihnen mehr als Legree.

Lassen Sie mich in Ruhe.
Wir leben in einem freien Land.

Ich mache mit meinen Niggern,
was mir passt.

Ich biete Ihnen 1.000 $
für den Mann.

Tut mir leid, verkauft ist verkauft.

1.500 $!

Los!
- 2.000!

Den sehen Sie nie wieder.

(laute, treibende Musik)

Heja!

Idiot! Morgen hängt dein Steckbrief
an jedem Baum von Kentucky.

Fühlen Sie sich wohl
hier bei uns im Norden?

Nachdem das Geschäftliche erledigt ist.

Wo ist Ihr Sohn? Wie heißt er noch?
- George heißt er, bitte.

Ich kann Unpünktlichkeit nicht leiden.

Er ist sicher bei Onkel Tom.
- Er kann auf die Uhr sehen.

Wir waren alle mal Kinder.

In einem Jahr kommt er aufs College.

College, so, das muss ja
ein schönes Stück Geld kosten.

Na ja, wenn man eben so einen
herrlichen Besitz hat, nicht?

Macht auch viel Arbeit, Mister Legree.

Ja, wem sagen Sie das, Madam. Ich
habe selber eine Plantage, im Süden.

Baumwolle?

Ja, das einzig Wahre, wenn man
genug Leute auftreiben kann.

Leider enorme Ausfälle
durch das Klima, Sumpffieber.

Die Leute krepieren wie die Fliegen.

Man hat es nicht leicht.
- (Lachen von draußen)

Entschuldigt, aber wir wollten
wieder die Negerlieder hören.

Ich glaube, Sie kennen sich noch nicht.

Das ist unsere Virginia.
- Habe schon viel von Ihnen gehört.

Mein Name ist Legree.

Darf man gratulieren?
- Guten Tag.

(Mutter) Liebst du diese Negerlieder?

Sie singen schöner als in der Kirche.

Die Nigger, ja, sie singen schön,
selbst bei der Arbeit.

Ihr Beruf muss recht lustig sein.

Nicht immer. Da hatte mal einer
eine Mutter in Kommission, mit Kind.

Aber der Käufer wollte das Kind nicht.

Glauben Sie mir, ich höre heute noch
das Jammern der Mutter im Ohr.

Man schleppte das Kind weg
und sperrte die Mutter ein.

Die Mutter schnappte über und starb
binnen einer Woche. 1.000 $ weg.

Einfach rausgeschmissen,
wegen falscher Behandlung.

Ein Kind gehört zu seiner Mutter, sag ich.

Das ist ja grauenvoll.
- Was wollen Sie, Madam?

Der Mann handelte nach den Gesetzen.
- Die gehören verboten.

Sie wollen wohl Advokat werden?

Ich weiß nur, was ich
ganz bestimmt nicht werden will.

Zum Beispiel Sklavenhändler.

Zum Beispiel.
- George!

Ein Sklavenhändler
verdient sein Geld wie alle.

Ist Geld so wichtig?

Man braucht es zum Leben.

Entweder Geld oder ein schönes Gesicht.

Wie Sie, Fräulein.
Aber nicht jeder hat eins.

Und nicht jeder verdient eins.
- Entschuldige dich, George!

Verzeih bitte, Mama.

Es tut mir leid, Vater, aber ich
werde mich nicht entschuldigen.

Komm sofort zurück!

Darf ich?
- Geh nur, mein Kind.

Ein wenig College
wird Ihrem Sohn nicht schaden.

Netter Abend.

Ich will die Familie nicht stören.

Darf ich weiter servieren?

Nein, Lizzy, geh.

Warum ist dieser schreckliche Mensch
dein Gast, Robert?

Bist du schon wieder
in finanziellen Schwierigkeiten?

Ich habe dir meinen ganzen Schmuck
gegeben. War das nicht genug?

Dieser Mister Legree
hat dich in der Hand, nicht wahr?

Hast du ihm etwas versprochen?

Hast du was unterschrieben,
damit er dich in Ruhe lässt?

Du hast ihm doch ..., du hast ihm
niemand von unseren Leuten verkauft?

Nicht nur einen, Milly, 10.

Meine Wechsel waren ohne Deckung.
Legree hat sie alle aufgekauft.

Mir blieb einfach keine andere Wahl.

Entweder ich bezahle oder unser
ganzes Gut wird versteigert.

Dann sind wir alle obdachlos.

Tja, so sieht es aus.

Es ist besser, 10 Mann zu verlieren,
als unser ganzes Hab und Gut.

Ich weiß, wie dir zumute ist,
aber ich kann es nicht ändern.

Tja, also morgen kommt er
und sucht sie sich aus.

Und dann ist endlich meine
ganze Schuld getilgt, Emely.

Du irrst, Robert.

Deine Schuld ist
ins Unermessliche gestiegen.

Und niemand wird sie dir abnehmen.

Mister Morrison, Mister Morrison.

Wieso hat er das Recht dazu?

Wer hat ihn zu meinem Herrn gemacht?

Ich bin doch kein Tier.

Weil ich mich für Maschinen
interessiere, werde ich verkauft.

Wie ein lahmer, alter Gaul.
Das zahle ich ihm heim.

Was willst du schon tun?

Ich gehe nach Kanada.

Da gibt es Menschen, keine Sklaven,
nur freie Menschen.

Dort mache ich Dollars,
viele, viele Dollars.

Ich kauf uns alle zurück.

Pass gut auf dich und das Baby auf.

Um uns mach dir keine Sorgen.
Wir sind bei guten Leuten.

Wartet auf mich.
Ich komme euch holen.

(Eliza schluchzt, das Kind weint.)

Ich muss jetzt gehen.
- Oh, Harris!

Ich muss weit weg sein, bevor an
jedem Baum ein Steckbrief hängt.

Wir werden auf dich warten, immer, immer.

(viele Gespräche)

Was machen wir?

Ich hab gehört, dass 10 verkauft werden.

Warum geht ihr nicht an die Arbeit?

Der Mann mit der Teufelsnarbe ist da.

Er ist Gast unseres Herrn.

Weißt du nicht, dass wir verkauft werden?

Was redet ihr da?

Da kommt Mister Shelby.
(alle) Guten Morgen, Mister Shelby.

Ich muss dich sprechen, Onkel Tom, allein.

Ja, Mister Shelby.

Geht ruhig an eure Arbeit.
- Geht, geht nur.

Die Leute sind halb wahnsinnig vor Angst.

So ein Gerücht verbreitet sich
wie der Wind im Zuckerrohr.

Mach es mir nicht noch schwieriger.
- Das könnte ich doch gar nicht, Sir.

Wo wir als Kinder wie Brüder
im Kornfeld Verstecken spielten.

Und wenn nun an dem Gerücht
etwas Wahres dran wäre?

Wenn ich einige von euch
hätte verkaufen müssen?

Äh, dann würde ich sagen, es ist
beschlossen im Buch unseres Lebens.

Dann blättern wir
die Seite nicht einfach um.

Wie den Abschnitt von Jesus in der Bibel.

Wo gehst du hin?
- Ich packe mein grünes Hemd ein.

Aber Tom, dich verkaufe ich nicht.

Du gehörst hier auf die
Shelby-Plantage genau wie ich selbst.

Alle gehören wir zur Shelby-Plantage.

Wir sind eine große Familie.

Wenn Sie einen verkaufen müssen,
dann bitte, Sir, verkaufen Sie mich.

Hier steht es in der Bibel.

Es ist keine größere Liebe, als wenn
man das Leben gibt für einen Freund.

Wenn Ihnen meine Liebe wehtut, Sir,
dann tue ich es für Master George.

Hören Sie nicht auf ihn,
verbieten Sie es ihm.

Tom kann überhaupt nicht lesen.
Was weiß er von der Bibel?

Da steht, dass er nicht gehen soll.
- Das steht nicht drin.

Dann schreib es hinein!

Was hast du vor, George?

Den schlage ich zusammen.

Willst du deinen Vater bloßstellen?
- Das hat er selbst getan.

Bitte bleib, mir zuliebe.

Ich liebe dich, Virginia.

Aber die Männer da draußen wollen
auch lieben und vor allem leben.

Ich muss mit George etwas besprechen.
Entschuldige, Virginia.

Ich weiß nicht, was es da
noch zu besprechen gibt.

Viel. Das, was ich für mich behielt,
um dich und Mutter zu schonen.

Aha! Und deswegen müssen die Männer
da draußen stehen wie Schlachtvieh.

Ich habe alles Menschenmögliche
getan. Ich habe mir Geld geliehen.

Ich habe Mutters
gesamten Schmuck versetzt.

In Gottes Namen,
was soll ich denn noch tun?

Lass Gott aus dem Spiel.
Im Prinzip bist du gegen Sklaverei.

Aber in der Not bist du dafür.

(Vater) Du bist noch zu jung,
um diese Dinge zu verstehen.

Das ist die letzte Ausrede, wenn ihr
Alten mit der Weisheit am Ende seid.

Ich will deine Ungezogenheit
ausnahmsweise nicht bemerken.

Ich verstehe dich,
es trifft dich ja genauso wie mich.

Die da unten trifft es
am schlimmsten. Sieh!

Sieh dir das an.

(Legree kommandiert die Leute herum.)

Behandelt man so Menschen?
Menschen, die nichts getan haben?

Er hat sogar freie Auswahl.
- Und wenn er Tom wählt?

Dann muss er mitgehen. Übrigens
ist es Onkel Toms eigener Wunsch.

Und wenn er dich 100-mal gebeten hätte.

Du hättest ihn nie verkaufen dürfen.

Du hast darauf spekuliert,
Gold zu gewinnen.

Nun verkaufst du Leute, die dir lange
das Gold in die Erde gesät haben.

Hier, das Geld, das du mir
fürs College gegeben hast.

Was ist in dich gefahren?
Wer bezahlt jetzt dein Studium?

Was ich lernen muss,
kann mir kein College beibringen.

Ich will Geld verdienen,
um Onkel Tom zurückzukaufen.

Ich zweifle langsam an deinem Verstand.

Aber wie verrückt du auch sein magst,
du heißt immer noch Shelby.

Ist das wirklich
so etwas Besonderes, Vater?

Dieser Freilassungsschein
ist nicht vom Sheriff beglaubigt.

Aber er bewahrt dich vorm Ärgsten.

Hier, du bist frei.

War ich das nicht immer, Misses Shelby?

Das zählt nicht in der Welt,
in die du gehst.

Vergiss nicht, dass für Klein-Harry
dieser Freibrief nicht gilt.

Vor dem Gesetz gehört er Mister Legree.

Vor dem Gesetz stiehlst du
einem fremden Mann sein Eigentum.

Ich bin arm, Eliza. Hier sind 20 $.

Nein, ich habe jeden Cent von Ihnen
gespart. Ich brauche kein Geld.

Nimm sie, du brauchst sie.
Dein Weg ist weit.

Sag Jim, er soll
das schnellste Pferd anspannen.

Am Fährhaus lässt du den Wagen stehen.

Wie soll ich Ihnen danken?

Schreib mir, wenn du
deinen Mann gefunden hast.

Jetzt beeile dich. Mister Legree
ist gefährlich und nicht dumm.

(Angestellter) Was ist denn?

Nummer 8.

Los, weiter.

Nummer 9.

Weiter.

Wo ist Nummer 10?

Wer soll das sein?

Das Kind von der Magd.
Wie heißt sie? Eliza.

Die hab ich überall gesucht,
einfach verschwunden.

Wo ist das Kind?

Es ist nirgends zu finden.
Es ist weg.

Was heißt das?

Fragen Sie Misses Shelby,
Eliza ist ihr persönlicher Besitz.

Tue mir den Gefallen und lade Mister
Legree zu einem Abschiedsessen ein.

Muss das sein?

Das halte ich nun
wirklich nicht für nötig.

Ja, es muss sein.

Warum sollen wir ausgerechnet diesen...

Ich dachte, ich hätte es
mit einem Ehrenmann zu tun, Shelby.

Was meinen Sie?
- Ich kann diesen Harry nicht finden.

Das Kind wird bei seiner Mutter sein.

Und wo ist die Mutter?

Ich habe sie in den Wald geschickt.

In den Wald, so?

Darf ich das nicht?

Die einen legen ihre Sklaven in
Ketten, ich lasse sie Pilze suchen.

War das Kind dabei?

Das müssen Sie die Mutter
schon selber fragen.

Sie haben den beiden zur Flucht verholfen.

Was erlauben Sie sich?
- Mich hintergeht man nicht so leicht.

Mein Ehrenwort, dass ich nicht weiß,
wo die beiden sich aufhalten.

Ihre Ehre imponiert mir nicht.

Wie steht es mit Pferden,
haben Sie welche für mich?

Mit dem größten Vergnügen.

Wann wollen Sie sich an die
Verfolgung machen? Nach Tisch?

Vor Tisch.

Wenn er nochmal mein Haus betritt...
- Gibt ihm langsame Gäule.

Langsame.

(dramatische Musik)

Wo geht es hier weiter?

Das ist der bessere Weg, das der kürzere.

Den nimmst du.

Hier. Ich muss über den Fluss.

Es ist ganz unmöglich.
Die Fähre geht nicht.

Vielleicht hat jemand ein Boot.
- Der Fluss ist vereist.

Es geht nicht.
Du musst warten, bis es taut.

Ich muss hinüber.

Du bist verrückt! Bleib hier!
Du kannst nicht hinüber.

(spannende Musik)

Hast du eine junge Niggerin
gesehen mit einem Kind?

Niemand.
- Und dieser Wagen?

Ich weiß nicht, wo er herkommt.

Bist du wahnsinnig!
Das Weib gehört mir nicht.

Aber der Kleine.

Triffst du sie, bin ich 1.000 $ los
und du bist ein Mörder.

Aber ich habe gedacht...
- Seit wann denken Nigger?

Komm, deine Brüder warten auf dich.

Wie man es macht, ist es falsch.

(Sie stöhnt.)

Halt!

Er wird dich so lange weiterschlagen,
bis du mit der Sprache herausrückst.

Wo steckt dein dreckiger Bruder?

Morrison, ich komme diesen Harris
abholen. Sie können ihn aufladen.

Der verfluchte Kerl ist weg.
- Sie machen Witze.

Aber seine Schwester
wird schon sagen, wo er ist.

Ich werde es aus ihr rausprügeln.
- Schwester?

Mir ist seine Frau mit Kind
durch die Lappen gegangen.

Wir haben mit der Familie kein
Glück. Das Luder will nicht reden?

Hübsche Frau. Wie heißt sie?
- Cassy.

Hübscher Name.

Hättest du Lust, anstelle deines
Bruders mit mir zu kommen?

Hm? Kochen kannst du doch, oder?

Gut, Sie kommt mit.

Da machen Sie noch ein gutes
Geschäft, Morrison.

Einem Freund kann man nichts
verweigern. Gute Reise.

(Der Dampfer tutet.)

Los.

Aufstellen.

Komm.

Los, weiter, weiter.

Arme Cassy.

Mund halten! Weiter.

Gehen wir?
- Ja.

Morgen.

(Fahrgast) Wann kommen wir an?
- Übermorgen, gegen Abend.

Was ist denn?
Das Schiff wartet nicht auf euch.

Beeilt euch mit der Ladung,
wir müssen abfahren. - Sehr wohl.

Na los, weiter.

Pass doch auf! Stoß die Tiere nicht!

Los, weiter. Wir sind hier
auf keinem Ausflug. Weiter.

Warum tragen die Männer Ketten, Vati?
Waren sie böse?

Nein, Sie tragen Ketten, weil sich
ihre Herren vor ihnen fürchten.

Warum fürchten sie sich vor ihnen?

Weil sie selbst böse sind.

Sie können sich nicht vorstellen,
dass andere nicht böse sind. Komm.

Mach, dass du weiterkommst, schlaf
nicht ein. Schlafen kannst du später.

Los.

Weiter.

Wie gefällt es dir hier, hm?

Da. Eigentlich habe ich diese Sachen
für Lucienne gekauft.

Das ist eine Sängerin in meinem Lokal.

Aber du bist hübscher. Da.

Such dir aus, gehört dir.
Schau in den Spiegel.

Und hier, noch was.

Ah.

Willst du mal riechen, he?

Wie gefällt es dir?

Riecht gut, was?

(Er lacht.)

Wenn du willst,
mache ich aus dir eine Dame.

Ich bin keine Dame.
Ich bin eine Negerin.

Das überlass mir.

Wer Neger ist, das entscheide ich
und ich allein. Verstanden?

Mutti, hinten auf dem Schiff sind
viele Neger und alle gefesselt.

Ein Glas Milch, bitte.

Im Süden sagt man, Neger leben als
Sklaven freier als freie Menschen.

So sind sie aller Sorgen enthoben.
Was sagen Sie, Mister St. Clare.

Sie wissen gar nicht, wie Recht Sie haben.

Es gibt Menschen, die sagen, Indianer
leben nur gut, wenn sie tot sind.

Sind Sie Amerikaner?
- Sogar ein überzeugter.

Dann begreife ich Sie nicht.

Ich begreife mich manchmal auch nicht.

Und da bringen es diese geldgierigen
Händler fertig, Familien zu trennen.

Sprechen Sie von mir, Madam?

Ich bin nämlich einer von diesen
geldgierigen Händlern.

Entschuldigen Sie.
- Warum sind die Neger so traurig?

Traurig. Findest du sie traurig?

(Legree lacht.)

So was nennt sich Mensch.
Abscheulich!

Wenn er es nicht ist, ist es ein anderer.

Geh gefälligst dorthin, wo du hingehörst.

Ihr vergesst unsere Schuhe.
Wo ist das geblieben?

Es gibt Schuhe genug auf den
Plantagen. So viele, wie tote Nigger.

Sieht ja aus wie bei einer Beerdigung.

Was sollen sich denn die Leute denken?

So, wie ihr euch benehmt, so gut
oder schlecht, habt ihr es bei mir.

Haben wir uns verstanden? Antwortet!

Ja. - Ja, Herr.

In Ordnung.

Und jetzt singt gefälligst was.
Na, irgendein, irgendein Lied eben.

Na, was ist los? Singen sollt ihr.

Wird es bald?

♪ Old, old Mississippi,
many you have seen

♪ Old, old Mississippi
good friends we have been

(Die Anderen setzen ein.)

♪ Oh, you know my yearning
burning in my heart

♪ And you know my sadness
when we part

(Sie summen die Melodie weiter.)

♪ Old, old Mississippi
rolling to the sea

♪ Old, old Mississippi

Ja, ist gut.

♪ way down carry me

♪ Take away my sorrows

Entschuldigen Sie.

♪ make me gay and strong

♪ All the time of weeping
was to long

(Sie summen.)

Hat es dir gefallen?

Ihr singt viel schöner als wir
bei uns. Warum die Ketten?

Damit wir nicht fliehen können?
- Wollt ihr denn fliehen?

Wohin wohl, mein Kind?

Geh weg, sonst wirst du geschimpft,
weil du mit uns sprichst.

Darf ich wiederkommen?
- Erlaubt es denn deine Mutter?

Die ist zuhause.
Aber mein Vater erlaubt mir alles.

Meinst du?

Oh, gut, dass du hier bist, Vati.
Bitte mach ihnen die Ketten ab.

Das darf ich nicht.
Die Männer gehören uns ja nicht.

Wem gehört ihr?
- Dem lieben Gott und Mister Legree.

Mit Gott spreche ich und
mit Mister Legree spricht mein Vati.

So?

Ich heiße Evangeline,
aber alle sagen Eva zu mir.

Ich heiße Tom, aber alle sagen Onkel
Tom. Du musst mich auch so nennen.

Danke, Onkel Tom. Jetzt muss ich aber
gehen. Mit dem lieben Gott reden.

Guten Tag.

Entschuldigen Sie bitte.

Gehören Ihnen die armen Leute
mit den schweren Ketten?

Ja, sie gehören mir.

Und weshalb müssen Sie allein sitzen?

Ich muss nicht,
aber ich sitze gern allein.

Entschuldigen Sie, dass sie Sie
belästigt. - Aber keineswegs.

Es war mir eine Ehre, Ihre Tochter
kennenzulernen, Mister St. Clare.

Sie kennen meinen Namen?

Ja, ich habe auch
eine kleine Farm im Süden.

Wir sind Nachbarn,
selbst wenn Sie es nicht wissen.

Ich kenne die meisten Herren
der Gegend. Mein Name ist Legree.

Ich gebe Ihnen meine Karte.

Wenn Sie etwas brauchen sollten...

Nein, danke schön, aber ich glaube
nicht, dass wir ins Geschäft kommen.

Guten Tag.

Aber wenn du die Sklaven kaufst,
seid ihr im Geschäft.

Dann kannst du ihnen die Ketten abnehmen.

Nein, ich kann nicht
alle Sklaven der Welt kaufen.

Aber wenigstens den Onkel Tom.
- Entschuldigung.

Gute Nacht.

Gute Nacht.

Du musst ja was essen.

Ab morgen esse ich mit dir in der Kabine.

Es scheint, ich gefalle
den Herrschaften nicht.

Und weißt du, warum nicht?

Weißt du es wirklich nicht?
Deinetwegen!

Hast du verstanden,
was ich dir gerade gesagt habe?

Antworte, wenn ich mit dir rede!

Sie gefallen den Herrschaften nicht,
meinetwegen.

Stimmt.

Warum hast du dich nicht umgezogen?

Sind die Kleider nicht gut genug,
nicht teuer genug?

Zieh dir die Fetzen aus.

Zieh dich aus.

Ausziehen!

(Trommelmusik)

(Trommelmusik)

Trink.

(Es erklingt die Melodie
des Liedes "Old Mississippi".)

(Die Sklaven summen wieder
das Lied "Old Mississippi".)

Hat dir das Lied
denn keine Freude gemacht?

Nein, denn du hast es mir ja
zum Abschied gesungen.

Ich werde viel an dich denken,
kleine Miss Eva.

Du wirst es spüren.
Gute Gedanken können fliegen.

Ich möchte, dass du immer bei mir bist.

Dann wirst du vielleicht
noch einmal glücklich.

Ich war den ganzen Fluss
hinunter glücklich.

Und morgen, wenn wir ausgestiegen sind?

Dann legt euch Legree wieder die
Ketten an. Deshalb bin ich traurig.

Ach, Onkel Tom.

Schau mal, was ich da habe.

Onkel Tom, ist die für mich?
- Ja.

Das ist die schönste Puppe, die ich
je gesehen habe. Außer der von Papi.

Aber deine hat ein Gesicht wie...
Jetzt lachst du mich sicher aus.

Habe ich dich mal ausgelacht, Miss Eva?

So stelle ich mir das Jesuskind vor.

Ich glaube, alle kleinen Kinder
sehen wie das Jesuskind aus.

War das Jesuskind schwarz oder weiß?

Nein. Um Himmels willen, nein.

Sag nie mehr so was Schreckliches,
dass darfst du gar nicht denken.

Was ist daran so schrecklich?

Du kannst es nicht verstehen.
- Dann erkläre es mir.

Nein, ich darf nicht.

Dann frage ich Vati. Er sagt mir
alles. Ich komm gleich wieder.

Ich habe noch keinen Engel gesehen.

Aber eins ist sicher. Er muss
so süß sein, wie dieses Kind.

Sogar weiße Mädchen sind süß,
solange sie klein sind.

Warum isst du nicht?

Kannst ruhig essen.
Deine Freunde kriegen auch was.

Ich lass niemand verhungern.

Schlechte Ware verkauft sich schlecht.

Ah, junges Fräulein,
was bringt Sie denn hierher?

Ist das bitte Ihre Frau?

Pah, warum willst du das wissen?

Dann würde ich sie nämlich fragen,
ob Sie mir Onkel Tom schenken dürfen.

Ah, den Tom.

Schenken Sie ihn mir?
- Schenken? Nein.

Schenken kann ich ihn dir nicht.
- Dann verkaufen Sie ihn mir.

So viel kannst du nicht zahlen,
wie Tom wert ist.

Vielleicht doch. Lange wird er es
auf der Plantage nicht mehr machen.

Davon verstehst du nichts.

Tom ist mein bestes Pferd im Stall.
- Er ist kein Pferd.

Er hat mir eine wunderbare Puppe
geschenkt.

Mann über Bord, Napoleon.

Napoleon.

Ein Mensch ist ins Wasser gefallen?

(allgemeines Stimmengewirr)

Evangeline?

(Alle reden erregt durcheinander.)

Er ist da runtergesprungen.

(Legree schießt.)

(spannende Musik)

Das hat er nun davon.

Aaah!

Evangeline!

Danke.

Armer Junge.

Das hat er nun davon.

Weg, einfach weg, 1.000 $ weg.

Was ist mit dem Mann?
Musste er sterben?

Es ist alles vorbei.
Du darfst nicht mehr an ihn denken.

Er war doch gar nicht glücklich.

Er wollte frei sein
und jetzt ist seine Seele frei.

Und wenn ich dich jetzt sehr schön
bitte, nicht an ihn zu denken?

Erfüllst du meine Bitte?

Was du willst. Was möchtest du?

Komm her.

Setz dich.

Schau mich an.

Schau mich an.

Schau mich an!

(Es klopft.)

Ja?

Entschuldigung...

Äh, nein, nein, bitte, Sie stören
nicht. Kommen Sie herein.

Ich bin gleich wieder draußen.

Es geht um den alten Neger.
Sie sagen Onkel Tom zu ihm.

Ich möchte ihn kaufen.
- Ach der. Bitte setzen Sie sich.

Nein, ich steh lieber. Was kostet er?

Äh, der kostet 2.000.

Dafür kriege ich in Virginia
einen weißen Senator.

Er ist stark wie ein Pferd. Die hohe
Stirn beweist, dass er klug ist.

Ist das der letzte Preis?

Tja, 2.000.

Machen Sie bitte den Vertrag fertig.

Es ist möglich, dass wir uns
morgen nicht mehr kennen.

Wie Sie wünschen.

Was nehmen Sie für Ihre Großmutter,
Mister Legree? Guten Abend.

Ich liebe feine Menschen.

Da! Scheinst mir Glück zu bringen.

Jetzt kostet mich der tote Nigger
überhaupt nichts mehr.

Warum nimmst du es nicht?

Warum nimmst du das Geld nicht?

Nimm das Geld!

Noch hat er diesen Tom nicht.
- Aber er wird ihn bekommen.

Das wird ganz von dir abhängen.

Der Junge kommt mit.

Komm.

Guten Morgen.
Zeig ihm, wo er schläft.

Wo ist Lucienne?
- Im Büro, Chef.

Hab dir einen Gehilfen für die Bar
mitgebracht. Er wartet draußen.

Augenblick, bin gleich fertig.

Du wusstest, dass ich heute zurück bin.

Da, die Abrechnung, Legree.

Wie geht das Geschäft?

Hast du dich da nicht verrechnet?
- Wieso?

In den 8 Tagen meiner Abwesenheit
war der Umsatz nicht überwältigend.

Das Geschäft zieht erst nach der Ernte an.

Anständige Menschen leben nicht
über ihre Verhältnisse.

So? Dein Herr St. Clare hat mir
2.000 $ für einen Neger bezahlt.

Du hast ihn betrogen.
- Einen Kavalier von dir?

Hat er nach mir gefragt?

St. Clare bespricht sein Privatleben
nicht mit einem Sklavenhändler.

Deine Prozente, aufgerundet.
Wollen ja schließlich alle leben.

(fröhliche Musik)

Willkommen Zuhause.

Hallo, Maud, Viola!

Macht es so, wie wir es geübt haben.

Hier herüber. Wo sind die Blumen?

Mein, Gott, wie lange braucht ihr?
Sitzt denn deine Schleife?

Miss Evangeline!
Miss Evangeline ist wieder da.

Hallo, Tommy!

Herzlich willkommen,
Mister St. Clare.

Endlich sehen wir unseren
eleganten Dolph wieder.

Ohne Sie und Miss Eva fehlt etwas im Haus.

Mir fehlt auch immer etwas, wenn ich
weg war. Schöne Weste, die kenne ich.

Sie war nur noch gut genug
für einen armen Neger.

Gewaschen wäre sie noch gut genug
gewesen für einen reichen Weißen.

Onkel Tom, gefällt es dir hier?

Ja, Herr, so viel Sonne.
- Die wirst du noch verfluchen.

Aber ich fluche nie.
- Nimm dir ein Beispiel, Dolph.

Das ist unser neuer zweiter Kutscher, Tom.

Behandele ihn so gut wie dich selbst,
dann wird es ihm an nichts fehlen.

Darf ich Onkel Tom sein Zimmer zeigen?

Hast du Harriet begrüßt und
deine Mutter, die Tante?

Tu es gleich, danach kannst du Tom
alles zeigen. Ich danke euch schön.

Komm mit.

Meine Frau ist nicht da.
Wissen Sie zufällig, wo sie ist?

Sie hatte gestern Abend Migräne.
Ich darf sie vor 10 Uhr nicht wecken.

Aber es ist jetzt 10.
- Ob Mutti sich freut?

Wir würden uns freuen,
wenn sie sich freut.

Das ist das beste Mittel gegen Migräne.

Über die Puppe, meine ich.

Die willst du ihr schenken?

Tom sagt, man soll verschenken,
was man selbst gern hat.

Medizin mag ich nicht.

Ich glaube trotzdem,
dass sie sich darüber freut.

Harriet.

War deine Reise erfolgreich?

Neues Kleid?

Vielen Dank.

Und, und die Ärzte, was sagen die?

Wir müssen alles tun, um das Kind
gesund zu machen, Harriet.

Wir dürfen jetzt nicht an uns denken.

Also, ich kann jetzt nur für sie da sein.

Harriet.

Ein merkwürdiges Gebilde.
Verkauft man so was in Washington?

Aber nein, Onkel Tom
hat mir die Puppe geschnitzt.

Und wer ist dieser Mister Tom?
- Er ist mein Freund.

Er schnitzt mir eine neue,
du kannst sie ruhig nehmen.

Du hast mir schon das Migräne-Mittel
gegeben. Behalte die Puppe.

Wie heißt sie denn?

Sie heißt ..., das heißt,
sie hat noch keinen Namen.

Hilft dir die Essenz?

Mein Leiden hat tiefere Ursachen.
Es wird von so was nicht besser.

Das wird wohl kaum die Wurzel
meines Leidens beseitigen.

Onkel Tom kennt bestimmt ein Mittel
gegen dein, äh, Wurzeln.

Ach, du redest noch wie früher.
Nimm doch Rücksicht auf mich.

Ich war die ganze Nacht wach
vor Kopfschmerzen.

Ich will gleich Onkel Tom fragen,
was da hilft.

Ach, Onkel Tom, Onkel Tom.
Ist das ein Arzt?

Ach, der ist viel mehr.

Ich hab ihm von deinen
Kopfschmerzen erzählt.

Er sagt, da sollst du
Wacholderbeersaft trinken.

Seine Mutter hat es sich
im Busch immer gebraut.

Also ein Neger.

Und was für einer, Mutti.
Soll er dir Wacholderbeersaft machen?

Was einen Neger heilt, würde mich
wahrscheinlich umbringen.

Ich bin eine zarte Frau.

Und außerdem sind alle Weißen
sensibler als Neger.

Du hast recht, Mutti.
Onkel Tom ist viel gesünder als wir.

Entschuldige bitte.

Siehst du, das ist mein Baum.

Dein Baum?
- Ja.

Komm, jetzt zeige ich ihn dir.

Sag, Onkel Tom, hast du schon je
so einen schönen Baum gesehen?

Nein, niemals.

Und da oben, da wohnen sie.

Wer?

Alle!

Die sieben Zwerge.

Die Feen und die Elfen.
Aber nicht jeder kann sie sehen.

Nur meine Freunde.

Zum Beispiel Papi.

Siehst du jemand?

Ich denke, sie schlafen gerade.

Na, dann siehst du sie morgen.
Komm, ich zeig dir mein Schloss.

(zarte, schwebende Klänge)

Und das ist mein Schloss.

Ist es nicht auch
wie im Märchen, Onkel Tom?

Ja, wie im Märchen.

Ich bin oft hier. Vati hat ja
nicht immer Zeit für mich.

Aber dann ist seine Puppe hier.

So bin ich nie allein.

Auch, wenn ich traurig bin.

Traurig?

Manchmal habe ich Sehnsucht
und weiß gar nicht wonach.

Dann gehe ich in mein Märchenschloss.

Komm, Onkel Tom, setz dich hierher.

Hier besuchen sie mich manchmal.

Wer?
- Na, die vom Baum.

Ah, natürlich, die Feen und die Elfen.

Sie haben goldene Haare
und sehen aus wie Engel.

Aber es sind keine Engel, es sind Feen.

Was für welche denn?
Es gibt gute und es gibt böse.

Meine Feen sind immer gut.
Sie lächeln immer.

Wenn ich die Augen ganz fest zumache,
dann kann ich sie deutlich sehen.

Eine von ihnen liebe ich am meisten.

Sie ist immer so lustig, weißt du?

Sie hat eine Stimme,
die schönste Stimme von allen.

Sie singt wie in der Kirche.

Aber nein, noch viel schöner.

Möchtest du meine Feen
singen hören, Onkel Tom?

Ja.

Dann musst du die Augen
ganz fest schließen.

Du darfst aber nicht schwindeln,
Onkel Tom, sonst laufen sie weg.

Hörst du sie?

Ja, ich glaube, ich kann sie hören,
Miss Eva. Sie singen wundervoll.

Dann singe doch bitte mit.

(Tom summt eine getragene Melodie.)

Ich finde, du warst vor der Reise
viel gesprächiger.

Ich war zu lange
auf mich allein angewiesen.

2 Monate.

Mir ist es vorgekommen wie 2 Jahre.

Ja.

Aber jetzt sind wir zurück.
Freust du dich nicht?

Doch.

Du siehst aber nicht so aus.
Ist was geschehen?

Vati!

Ich bin ja so glücklich, Vati.
- Und warum?

Weil du mir Onkel Tom geschenkt hast.

Früher wolltest du mich,
jetzt liebst du Tom.

Ist Vati nicht der wundervollste Mann
auf der Welt?

Ja, das ist er.

Aber weißt du, ich glaube,
du müsstest jetzt schlafen.

Du hast eine anstrengende Reise
hinter dir.

Darf ich Topsy mein Geschenk bringen?

Ja.
- Und ich möchte eine Bettgeschichte.

Gab es schon einen Abend ohne Geschichte?

Nein.

Hey!

Sie behauptet, diese Puppe,
Harriet, sieht mir sehr ähnlich.

Ich glaube, sie sieht in allem,
was sie liebt, immer nur dich.

Die gnädige Frau bittet Sie, mit dem
Klavierspiel aufzuhören. Sie hat...

...Migräne. Danke schön.
- Entschuldigung.

Du brauchst heute eine Ewigkeit.
Wie lange dauert es denn noch?

Ich bin fertig, Miss Philly.

So, das ist schön.
Na, dann zeig mal her.

Hast du meine Brille gesehen, Topsy?

Das Ding, das du beim Lesen
auf der Nase hast? - Ja.

Die habe ich... nicht gesehen.

Du, gib sofort die Brille her.
- Deine Brille?

Gib sofort die Brille heraus.

Wir können weiterlesen,
wenn du das Ding gefunden hast.

Nichts, komm, kein Wort mehr.
Wir werden sehen. Aha!

Aha! Was ist denn das?

Ich glaube, das ist Miss Phillys Brille.

Wie kommt meine Brille in deine Tasche?

Das möchte ich auch wissen.
- Du hast sie gestohlen, böser Junge.

Die muss reingeklettert sein.

Seit wann können Brillen klettern?

Eigentlich hättest du jetzt
Prügel verdient.

Einen armen Neger prügelt man nicht.

Aber Kinder müssen Prügel bekommen.

Dann bin ich lieber ein armer Neger
als ein armes Kind.

Du hast bestimmt noch etwas
gestohlen, Topsy. Gestehe, gestehe!

Gestohlen, gestohlen?
Miss Evas Tasche.

Was hast du gestohlen?
Gib sie sofort wieder her.

Ich habe sie verbrannt.

Ja, warum stiehlst du sie dann überhaupt?

Weil ich böse bin.

Ich hab dir was mitgebracht,
Topsy, einen Talisman.

Er bringt dir Glück.

Eva, ja wie kommt denn
diese Tasche hierher?

Die war schon immer da.

Ich kann mit diesem Jungen
nicht mehr auskommen.

Warum hast du mir erzählt,
dass du die Tasche verbrannt hast?

Ich sollte doch unbedingt etwas gestehen.

Aber doch nicht Sünden,
die du nie begangen hast.

Ich wollte dir einen Gefallen tun,
weil du mich so gern erziehst.

Wenn du Tante Ophelia Kummer machst,
dann heirate ich dich nicht.

Du kannst ihn doch nicht heiraten.
- Warum denn nicht?

Ja, aber, Kind, ich kann ihn doch
schließlich nicht umfärben.

Ich will ja gar keinen Grünen.

Komm, Kind, es ist schon spät
und du musst zu Bett.

Ach was.

Reg dich nur nicht auf. Ich hab
gar nicht die Absicht zu heiraten.

(Die Band spielt flotte Unterhaltungsmusik.)

(Die Band stimmt ein ruhiges Stück an.)

(Sie singt das französische Lied
"Tant Pis, Tant Pis Pour Moi".)

Immer, wenn St. Clare da ist,
hat sie dieses Tremolo.

Der Bibber kommt ihn
sicher teuer zu stehen.

Aus dir spricht der pure Neid.

5 plus 10, wer kommt mit?

Legree weiß, wie man es macht.

Er verkauft schwarze Tränen
und blondes Lächeln.

Alles zu Höchstpreisen.

Man tut, was man kann.

Full Hand.

(Das wehmütige Chanson klingt aus.)

(Die Leute applaudieren.)

(Die Band spielt wieder Tanzmusik.)

Guten Abend.
- Guten Abend.

Komm, setz dich zu mir.

Danke. Ich hab dich
eine Ewigkeit nicht gesehen.

Ja, ich war lange weg.

Ich hab deine Cousine gesehen.

Am Sonntag. Sie kam aus der Kirche.
Ich hab sie gleich erkannt.

Sie ist wirklich wunderschön.

Ist sie in dich verliebt?

Ja, Lucienne.

Ich wollte eigentlich ein Glas
Champagner mit dir trinken.

Danke. Es ist lieb von dir, dass du
mit mir zusammen sein wolltest.

Aber in Wirklichkeit bist du
nicht meinetwegen gekommen.

Du wolltest sie doch nur vergessen.

Du willst gar nicht trinken mit mir.

In Wahrheit meinst du sie.
So ist es doch.

Oder irre ich mich?

Willst du mir trotzdem
Gesellschaft leisten?

Wieso denn nicht?
Gehört zu meiner Arbeit.

Frauen wie ich,
sind so eine Art Trostpreis.

Im Konkurrenzkampf der Liebe.

Und du liebst sie wirklich?

Ja.

Ununterbrochen bist du
in Gedanken bei ihr?

Du solltest gehen.

Ich weiß, sie wartet auf dich.

Warum wollt ihr euch unnötig quälen?

Danke, Lucienne.

Wie fandst du eigentlich Evangeline?

Deine Liebe zu ihr ist hysterisch.

Sie sah nie blühender aus,
als nach dieser anstrengenden Reise.

Sie ist gesünder als ich.

Aber wie ich aussehe,
interessiert hier keinen.

Doch, jeden interessiert es, jeden.

Auch die liebe Cousine Harriet?

Auch die liebe Cousine Harriet.

Der ich zu großem Dank verpflichtet
bin, weil sie endlich abreist.

Sie verlässt uns?

Was heißt hier uns?

Madam, der Herr Doktor ist da.

Wie? Ach ja, ich habe ihn bestellt.
Er soll in meinem Zimmer warten.

Nein, ich möchte ihn zuerst sprechen.

Warum?

Es gibt Wichtigeres
als eingebildete Migräne.

Hast du gehört, wie er
mit mir gesprochen hat?

Mein eigener Mann. Mein eigener Mann!

Madam, Sie dürfen sich nicht aufregen.

Seit er von der Reise zurück ist,
ist er mein Feind.

Sie hatten leider recht.
Das Kind ist sehr krank.

Wie nennen die Ärzte die Krankheit?

Sie wissen es nicht. Nichts.

Sie haben festgestellt, dass es...

Es ist eine Krankheit,
die noch gar nicht erforscht ist.

Eine Zersetzung des Blutes.

Ja. Es ist ein langsamer
Kräfteverfall.

Sie wissen nur eins,
dass es keine Rettung gibt.

Dabei wird sie immer schöner und
lebenslustiger und ich lache mit ihr.

Und ich weiß, ich kann ihr nicht helfen.

Niemand kann ihr helfen.
Sie ist verloren.

Entschuldigen Sie.

Aber es ist so schrecklich,
den ganzen Tag Theater zu spielen.

Für sie.

Und eigentlich für jeden, nicht?

Mit wem soll ich denn reden,
wenn nicht mit Ihnen?

Mit meiner kranken Frau?
- Ihre Frau ist nicht krank.

Aber dass sie es sich einbildet,
macht die Sache noch schlimmer.

Wir irren uns alle.

Auch die Wissenschaft
macht täglich neue Fehler.

Warum sollten Ärzte unfehlbar sein?

Mein Gott.

Das wäre das schönste Geschenk
meines Lebens.

(Virginia liest vor.)

Und ich hoffe, dass ich dich
bald wiedersehen werde.

Ich denke oft an Misses Shelby
und den gnädigen Herrn.

Hoffentlich hat er nicht viel Sorgen.

Und an Master George.
Ich muss Schluss machen.

Topsy sagt, die Hand wird ihm steif.

Grüße alle auf dem Gut
von ihrem Onkel Tom.

Schöne Grüße auch an Miss Virginia.

Wir müssen glücklich sein, Mimi.
Er hat es gut getroffen.

Ich bin glücklich über den Brief.
Aber ich halte mein Versprechen.

Was für eins? - Ihn zurückzukaufen.

Er hat vielleicht gar keine Lust
zurückzukommen.

Natürlich kommt er.
Hier ist seine Heimat.

Schreiben Sie ihm, dass Sie heiraten.
Er wird so glücklich sein.

Gut, wir schreiben ihm einen Brief.

Danke, auch Ihnen, dass Sie
den Brief vorgelesen haben.

Mich ärgert, dass ich ihm
noch nicht helfen konnte.

Wie sich die Dinge entwickeln, wird
Tom deine Hilfe nicht mehr brauchen.

Wieso nicht?

Hier, lies selbst.

In Washington geht es drunter und drüber.

Danke, mein Kind.

Dieser Advokat aus Springfield
gibt keine Ruhe.

Welcher Advokat?
- Dieser Holzfäller, Lincoln.

Hm, Abraham Lincoln.

Er scheint fest entschlossen,
die Sklaverei für immer abzuschaffen.

Endlich ein Amerikaner.

Es wird noch dauern, bis Schwarze und
Weiße an einem Tisch sitzen können.

Setz dich.

Warum setzt du dich nicht?

Unerhört, was?

Das lassen wir uns nicht gefallen.
- Gehen wir.

Was guckst du so blöd.
Frag die Dame, was sie wünscht.

Mir bring ein Bier.
- Danke, nein.

Warum trinkst du nicht?
Weil die dich alle anglotzen?

Sollen sie doch. Du bist ja bei mir.

Bestell was.
- Darf ich erst das Kleid holen?

Als wenn du nicht genug hättest.
- Du hast es mir aber versprochen.

Da.

Danke.
- Beeil dich.

Sieh dir das an. Aufgeputzt
wie eine Pfingstrose. Eine Negerin.

(Eine Turmuhr schlägt.)

Eine Negerin!
- Schlimm steht es für Amerika.

Dieser Legree ist total verrückt.

Ach was, in der Nacht sind alle
Katzen grau, selbst die schwarzen.

Am besten, man geht
überhaupt nicht mehr aus.

Wo ist sie?

Du?

Ja, ich. Ich konnte
erst heute kommen.

Wie kommst du hierher?

Ich habe gute Nachrichten für euch.
Harris hat geschrieben. - Harris?

Er kommt euch bald holen.
Er hat genug gespart.

Weiß Harris, dass du an seiner Stelle
gegangen bist, Cassy?

Er weiß alles.
Er konnte nicht hierbleiben.

Wo sollen wir hin?
- Wo Legree euch sicher nicht findet.

Bei ihm in seinem Haus.

Dort wird er euch nicht suchen.
Darauf kannst du dich verlassen.

Ich hole euch bald.

Oh, Cassy, oh, Cassy!

Ich danke dir.
- Es wird alles wieder gut werden.

Mein kleiner Harry,
du wirst frei sein, verstehst du?

(St. Clare) Harriet,
ich möchte dich etwas fragen.

Aber ich bitte dich, sag mir die Wahrheit.

Also was ist der wahre Grund,
dass du uns verlassen möchtest?

Hat Mary dich beleidigt?

Sie hat gar nichts damit zu tun,
dass ich nicht mehr hierbleiben kann.

Du liebst sie ja nicht, Pierre.

Aber sie ist meine Frau, Harriet,
und eine sehr unglückliche Frau.

Das mag sein. Aber sie ist
selber schuld daran.

Ich sehe, wie einsam du hier lebst.

Du bist auch nicht glücklich, Pierre.

Kein Mensch ist in diesem Haus
glücklich, niemand.

Niemand außer Eva.

Außer Eva?

Pierre, ich bin hier völlig überflüssig.

Ich wollte deine Rückkehr aus
Washington schon nicht mehr abwarten.

Ich dachte nur, du brauchst mich.
Aber ich kann nicht mehr so leben.

Wie kannst du nicht leben?

Was nimmst du denn Eva weg,
wenn du mir nur einmal, einmal...

Wenn ich...

Wenn du mir doch einmal nur
sagen würdest...

...dass du dich nach mir sehnst.

Dass du mich liebst.

Ich liebe dich, Pierre.

Ich habe dich geliebt, seit du
durch die Tür gekommen bist, Harriet.

Du bist mir zu schade für Heimlichkeiten.

(Eine Tür wird geöffnet.)

Gewiss, Ophelia. Was ist?

Mister St. Clare, Miss Eva!

Was ist mit ihr?
- Sie ist nicht da.

Nicht da? Mein Gott,
bist du verrückt?

Ihr Bett ist unberührt.

Hast du sie gestern
nicht zu Bett gebracht?

Fragen Sie meine Frau nach Eva, Rosa.

Evangeline!

Evangeline!

Mister St. Clare lässt fragen,
ob Sie wissen, wo Evangeline ist.

Sie wird noch schlafen.
- Sie war gar nicht in ihrem Zimmer.

Sie wird sich bei ihren Negern rumtreiben.

Das ist ihr Lieblingsaufenthalt.

Evangeline!

Tom, ist Evangeline bei euch?
Hat sie jemand von euch gesehen?

Bei uns, wieso?

Sie war nicht in ihren Bett.
Irgendwo muss sie sein.

Bitte such sie.
- Ja, ich werde sie finden.

Schaut im Stall und in der Scheune.
Evangeline!

Miss Eva!

Miss Eva.

(Sie atmet schwer.)

Ich bringe sie raus.

Hier.

(Eva atmet schwer.)

Sagen Sie die Wahrheit.

Sie hat zu der anderen Krankheit
eine doppelseitige Lungenentzündung.

Wir können sie doch nicht einfach,
wir müssen doch...

Vielleicht geschieht noch ein Wunder.
Das soll es geben.

Ich komme am Abend wieder.

Pierre.

Ja.

Sag mir, warum hat sie das gemacht?
Warum ist sie nur weggelaufen?

Eva glaubte, sie hätte dich verloren.

Du warst es, der sie am Leben erhielt.

Jetzt war es wertlos geworden.

Pierre, sie weiß etwas.
Ich bin ganz sicher.

Als ich vorhin oben war, sah sie
mich an, als wäre ich ihre Mörderin.

Ich bin schuldig.
- Du?

Ja, nur ich bin schuldig.

Und Eva weiß es.

Ich allein.

Ich möchte Onkel Tom, bitte.

Was sagt sie da?

Sie verlangt nach Onkel Tom.

Ruf ihn bitte.

Er kommt gleich.

Wolltest du mir was sagen?

Wir haben uns doch immer alles gesagt.

Frei.

Onkel Tom, er soll frei sein.

Bitte, Vati.

Ja.

Er wird frei sein.

Sonst willst du mir
nichts sagen, Evangeline?

Bitte, alle... alle... alle...

Vater unser, der du bist im Himmel.

Geheiligt werde dein Name. Dein Reich
komme, dein Wille geschehe.

Wie im Himmel, also auch auf Erden.

Haben Sie sich das ganz genau überlegt?

Ja.

Sie können mit Ihren Sklaven machen,
was Ihnen beliebt.

Aber ich würde an Ihrer Stelle
noch darüber nachdenken.

Herr Anwalt, hier sind
die Befreiungsdokumente.

Bitte beglaubigen
und unterschreiben Sie sie.

Ich komme dann morgen mit meinen
schwarzen Leuten vorbei.

Morgen ist Unabhängigkeitstag,
ein Feiertag.

Eben. Den Tag kann man
nicht besser feiern.

Sehr verehrter Mister St. Clare.

Ich bitte Sie bei aller gebührenden
Achtung vor dem Trauerfall.

Denken Sie auch an die Anderen.

Die Anderen?
- Jawohl, die Anderen.

An alle, die halfen, den Süden aufzubauen.

Alle tapferen, aufrichtigen Pflanzer.
- Ich gehöre doch zu ihnen.

Aber wissen Sie, man kann, man kann
nicht ein glückliches Land aufbauen.

Und Sklaven darin halten.

Sonst wird man das
eines Tages schwer bezahlen.

Das klingt etwas fantastisch.

Was unbequem ist, findet man oft
fantastisch. Ich sag Ihnen noch was.

Freiheit heißt nicht,
dass jeder tun kann, was er will.

Freiheit heißt, seiner inneren Stimme
gehorchen zu dürfen.

Ich habe diese innere Stimme gehört
durch meine Tochter Evangeline.

Bis morgen.

Ja, ich glaube, der Sheriff
muss da zugegen sein.

Seien Sie so freundlich und sorgen
Sie dafür, dass er da ist.

Entschuldigen Sie, ich möchte Ihnen
mein Beileid aussprechen.

Danke.

Armer Mensch.

Was wollte er von Ihnen?
Will er sein Gut verkaufen?

Nein, sein Gut will er behalten. Aber
er will seine Sklaven freilassen.

Er will was?

(Männer lachen.)

Und kennt ihr die Geschichte, wie der
Yankee in den Negerhimmel kam?

Nein, erzähl.

In Washington wurde ein Yankee
vom Schlag getroffen.

Er landete versehentlich im Negerparadies.

Da sagt Petrus zu dem Nigger...

Hören Sie mal, was der Herr Notar
gerade erfahren hat.

Morgen will St. Clare
seine Sklaven freilassen.

Ich soll den Sheriff bestellen.

Wenn er so verrückt ist
und sein Geld zum Fenster rauswirft.

Es geht auch um unser Geld.

Meinetwegen kann er sie alle aufknüpfen.

Wenn das Beispiel Schule macht,
können wir uns dazuhängen.

Es sind eben leider seine Sklaven. Er
kann mit ihnen machen, was er will.

Hat er den Verstand verloren?

Seine Tochter hat es sich
auf dem Sterbebett gewünscht.

Dann können wir uns begraben lassen.

Dann hätten wir Jahre umsonst gearbeitet.

Er überlegt es sich noch.
- Eher nicht.

Morgen unterschreibt er die Urkunde.
- Bis morgen ist noch viel Zeit.

Und solange er die Urkunde
nicht unterschrieben hat...

(Die Spieluhr ist verstummt.)

Eine Runde für die Herren, Charly.

(Die Kirchenglocken läuten.)

(Die Kapelle spielt Marschmusik.)

(Jahrmarktsmusik erklingt.)

Sehen Sie, wie gut sie
gebaut ist, wunderschön.

Danke, Tom.

Lasst mich durch.

(Gedämpft dringt
die Marschmusik in den Raum.)

Komm her.

Es ist ein Unglück geschehen.
Hol einen Arzt, schnell. Lauf!

Hier ist das Gewehr.
Der da hat geschossen.

Schnappt euch den Nigger!

Nein, nein, ich war es nicht.

Nein!

Werft den Strick auf den Baum!

Rauf mit ihm!
- Hängt ihn auf.

Nein! Nein!

Runter mit der Schlinge.

Nein!

Nein!

Nein!

(Die Marschmusik endet.)

(Die Kirchenglocken läuten.)

Herr, vergib ihnen, wenn du kannst.

Denn sie wissen, was sie tun.

Männlich, bei strotzender Gesundheit,
zum Ersten, zum Zweiten...

300.

Und wer zahlt das Futter?
- 350.

350, verkauft.

Einmalige Gelegenheit.

So billig bekommen Sie nie wieder
einen Negersklaven.

Absoluter Ausverkauf.

Wenn Sie heute nicht kaufen,
kaufen Sie nie.

Überwältigendes Angebot.

Noch nie hat ein solcher Ausverkauf
stattgefunden.

Erstklassige Ware zum Schleuderpreis.

Alles junge, gesunde, starke Burschen.

Zum Ersten, Zweiten und Dritten.

Gutes Herz, sehen Sie, solche
Muskeln, bester Futterverwerter.

Hab keine Angst, dich hat er mir
geschenkt. Darum bist du frei.

Aber vergiss nie,
dass die Anderen es nicht sind.

Schauen Sie das Gebiss an.
Ein besseres Geschäft gibt es nicht.

Weiblich, 4 Jahre, anspruchslos.
Mutter schon verkauft. Nur 50 $.

...zum Zweiten, zum Dritten, fertig!

(Das Geschrei des Verkäufers ist zu hören.)

Es fehlt noch eine Gabel.

Wer die kauft, bekommt Nachwuchs,
garantiert gebärfreudige Maße.

Kann als Amme gezüchtet werden.
Mutter hat 20 Waisenkinder gesäugt.

Das Gebiss ist erstklassig,
hinten ist auch alles in Ordnung.

Wenn das kein Angebot ist.

500.
- 600.

650.
- 700.

800.

Ich schenk sie dir.
Sorg für schöne Mischlinge.

Hier ist ein großer Gelegenheitskauf.
Männlich, 22, Muskeln erstklassig.

Guter Arbeiter, schnell, fleißig.
Na, wie viel?

Wir kennen uns doch. Du bist,
äh, na, wie heißt du denn?

Tom.

Ja, natürlich, von der Shelby-Ranch.

War ein gutes Geschäft.

Pech für dich. Der feine Herr stirbt
und die Witwe zieht in die Stadt.

Na ja, werd mal versuchen,
wieder was für dich zu tun.

Wir sind ja alle Menschen. Wie viel?

Was wollen Sie mit dem Alten? Hier,
aus dem wird ein guter Pflücker.

Diesen da will ich.

Du könntest meiner Bande zeigen,
wie man arbeitet.

Mit Leuten umgehen, das kannst du ja.

Wie viel?
- Was zahlen Sie?

Was er wert ist, nichts.
- Und 1.000 dazu.

Der ist doch halb blind.
- 900.

Verkrüppelt.
- Er kann schreiben und lesen.

Das sind Nachteile. Wer denken kann,
krepiert am schnellsten. 500.

800.
- 500.

650.
- 500, und Sie sind ihn los.

In Ordnung.
- In Ordnung.

(Auktionator) 50, männlich, Gebiss
noch gut, noch 15 Jahre nutzbar.

Guter Pflücker, kann mit oder ohne
Frau und Kinder verkauft werden.

(Draußen schreit der Auktionator.)

(Die Vögel schreien.)

Legree kommt. Ich muss runter. Er
darf nicht merken, dass ich weg bin.

Du darfst nicht weinen.
- Und wenn er weint, jemand ihn hört?

Hier, schau. Hab keine Angst, Eliza.

Bis zu euch kommt keiner durch.
Dafür habe ich gesorgt.

(Die Hunde bellen.)

(Mit ihrem Fuß lässt sie ein Brett wippen.)

(Die Hunde bellen, die Vögel kreischen.)

10 Stück. Teile sie gleich ein.

Und sag nicht wieder, wir haben
nicht genug für die Ernte.

Gestern sind 3 durchgebrannt.
- Was?

Die Hunde waren hinterher, da sind
sie ins Moor gelaufen und ersoffen.

Idiot. Darüber sprechen wir noch.

Habt ihr das gehört?

Keiner von den dreien ist durchgekommen.

Hier kommt keiner weg.

Und so schön wie bei einem St. Clare
ist es hier auch nicht.

Ihr könnt euch beklagen, wenn ihr
wollt. Hier hört euch niemand.

Auch traurig könnt ihr sein,
wenn es euch Spaß macht.

Es ist euer gutes Recht.

♪ Joshua fit the battle
of Jericho, Jericho, Jericho

♪ Joshua fit the battle of Jericho
and the walls come tumbling down

(alle) ♪ Joshua fit the battle
of Jericho, Jericho, Jericho

♪ Joshua fit the battle of Jericho
and the walls come tumbling down

♪ You may talk about
your king of Gideon

♪ You may talk about
your man of Saul

♪ There's none like good old Joshua
at the battle of Jericho

♪ Joshua fit the battle
of Jericho, Jericho, Jericho

♪ Joshua fit the battle of Jericho
and the walls come tumbling down

♪ Up to the walls of Jericho
he marched with spear in hand

♪ "Go blow them ram-horns"
Joshua cried

♪ "'cause the battle is in my hand."

Ich kann sie zum Schweigen bringen.
- Warum? Hast du Angst vor einem Lied?

♪ Joshua fit the battle of Jericho
and the walls come tumbling down

♪ Then the lamb ram sheep horns
begin a blow, trumpets begin a sound

Was führt Sie denn hierher?

Der dort war doch der zweite Kutscher
von St. Clare.

♪ Joshua fit the battle
of Jericho, Jericho, Jericho

♪ Joshua fit the battle of Jericho
and the walls come tumbling down

Das gefällt mir nicht.

♪ Joshua fit the battle
of Jericho, Jericho, Jericho

♪ Joshua fit the battle of Jericho
and the walls come tumbling down

Wenn unsere schwarzen Brüder singen,
sind sie mir fast sympathisch.

Setzen Sie sich.
- Auch, wenn sie durchbrennen?

Bei mir ist noch keiner weit gekommen.

Nachbar John sind gestern Nacht
über 15 entflohen.

Jetzt, vor der Ernte.

Haben Sie keine Hunde und Wächter?
- Doch, 4 haben wir geschnappt.

Und die andern?

Im Kloster sind sie untergekrochen.

Haben wir den Betbrüdern nicht schon
mal das Dach überm Kopf verbrannt?

Ja, doch hat sich die Situation
gewaltig geändert.

Die Mönche haben Hilfe.
- Hilfe? Geld?

Kein Geld, Menschen.

Sehr arme Menschen.

Sie werden Quäker genannt.

Die kenne ich.
Können auch nur beten.

Oh, da irren Sie. Auch kämpfende
Quäker gibt es, die schießen können.

Auf Rebhühner, ja?

Sie töten kein Tier und essen kein Tier.

Aber um der Gerechtigkeit willen,
würden sie auch töten.

Vergessen Sie die Gerechtigkeit.

Wir sind nicht im Gerichtssaal.
- An Ihrer Stelle würde ich überlegen.

Irgendwo muss es aufhören. Ein
Menschenleben ist ein Menschenleben.

Dafür müssen Sie vielleicht mal
Rechenschaft ablegen. Hören Sie zu.

St. Clare hatte gute Freunde
in Washington.

Er hatte, er hat nicht mehr.
- Eine Kommission ist in der Stadt.

Was geht das uns an?

Es geht uns sehr viel an
und das müssen wir besprechen.

Das ist der Grund unseres Besuches.

Die Yankees wollen wissen, wer auf
St. Clare geschossen hat und warum.

Es ist wohl keiner unter uns,
der sich den Mund verbrennen möchte.

Oder?
- Sie fragen auch die Schwarzen.

Einem Nigger glaubt niemand.

Kommt ganz darauf an,
wer der Fragende ist.

Ein Abend voller Überraschungen.

Was verschafft mir die Ehre, Herr Nachbar?

Lesen Sie selbst.

Über die Kommission wissen wir alles.

Nichts wissen Sie.

Lincoln ist zum Präsidenten
gewählt worden.

Sie machen Witze.
- Mit knapper Mehrheit, aber immerhin.

Er ist gewählt worden, und das bedeutet...

...Krieg, was sonst.

Lincoln macht sein Versprechen wahr
und gibt den Sklaven die Freiheit.

Dadurch gewinnt er
5 Millionen neue Anhänger.

Tja, das wird viele Opfer kosten,
meine Herren.

Dann war St. Clare eben das erste.

Guten Abend.

Guten Abend.

Ich errate, was sie sich
alle denken, meine Herren.

Dass man nie weiß, was hinter
so einer schwarzen Stirn vorgeht.

Und Sie haben recht.

Wenn ich Whiskey trinke, denke ich:
Vielleicht ist der vergiftet.

Sie müssen ihn nicht trinken.

Vor 2 Wochen flog mir ein Rad vom
Wagen. Die Bolzen waren angesägt.

Die würden uns umbringen,
wenn sie könnten.

Aber an ihrer Stelle
würde ich dasselbe tun.

Auf Lincoln und seine Nigger.

Hast du deine Bibel mitgebracht?

Hier brauchst du sie nicht mehr.

Hier gibt es nur einen Gott,
Mister Legree.

Weißt du, ich kenne
Mister Legree besser als du.

Halt das Maul!
Macht es euch gemütlich.

Freust du dich über die Neuigkeiten,
die die Herren mitgebracht haben?

Was für Neuigkeiten?

Du willst doch nicht sagen,
du hast nicht gelauscht?

Ich war im Keller Whiskey holen.
Ich kam leider zu spät.

Ein paar Nigger sind ihnen durchgebrannt.

Schon rutscht ihnen das Herz in die Hosen.

Und du, bist du deiner so sicher?
- Ja.

Ich weiß, ihr liebt mich nicht,
aber ihr fürchtet mich.

Da, ich habe dir was mitgebracht.

Ja, danke, könntest du ja wenigstens sagen.
- Danke.

Ist doch eine schöne Kette, nicht?

Auch erwürgen könnte man jemanden damit.

Du hast 1.000 $ für mich bezahlt.

Das war ein Leichtsinn.

Aber so bin ich eben.

♪ Go down, Moses,
Way down in Egypt Land

♪ Tell old Pharaoh,
Let my people go

Weg da, hier, hier rüber!

Harris!

War Legree zuhause?
- Nein.

Hast du meine Frau und mein Kind gesehen?

Nur deine Schwester.

Weiß sie, dass sie sich beeilen muss?
Das Schiff wartet nicht.

Sie weiß es.

Ich zahle jeden Preis,
den der Kerl für sie verlangt.

Ich fürchte, bei dem wirst du
mit Geld nicht viel ausrichten.

Ich glaube, das weiß ich besser.

Was suchen Sie hier?

Der Herr ist nicht zuhause.

(Eine Tür wird geöffnet.)

Hab auf dich gewartet.

Das Schwein da sagt, du hast
einen Geliebten, einen Schwarzen.

Er sah ihn kommen, aber nicht wieder gehen.
- Er lügt.

Hörst du, du lügst! Verschwinde!

Gib mir deine Hand.

Wo hast du den Mann versteckt?
- Welchen Mann?

Ist er im Haus? Wo, bei wem?

Mein Arm, du brichst...

Ich brech dein Genick,
wenn du es nicht sagst.

Auf dem Dach...
- Was?

Auf dem Dachboden im Stall.

(Die Hunde bellen aufgeregt.)

Pass auf die Misses auf, Sambo.

Ja, Herr.

(Die Hunde bellen.)

(Die Dielen knarren.)

Ich komme.

(Legree steigt die Treppe runter.)

Der Boden ist morsch da oben.
Den müssen wir reparieren lassen.

Erinnere mich morgen daran.

Warum siehst du so ängstlich aus?

Ist mir nichts geschehen,
habe ja Glück gehabt.

Aber das war schon gut ausgedacht.

Mistvieh! Wolltest wohl,
dass ich krepiere?

Aber das tue ich dir nicht zu Gefallen.

Von morgen an gehst du arbeiten,
auf die Felder.

Hast du gehört? Ab morgen geht
die Misses in die Baumwollfelder.

Und so, in diesem Kleid.

Los, bring sie zu ihren Leuten.

(Musik: das Lied
"Old, old Mississippi")

♪ Old, old Mississippi,
many you have seen

♪ Old, old Mississippi
good friends we have been

♪ Oh, you know my yearning

♪ burning in my heart

♪ And you know my sadness
when we part

♪ Old, old Mississippi
rolling to the sea

♪ Old, old Mississippi
way down carry me

♪ Take away my sorrows,
make me gay and strong

♪ All the time of weeping
was to long

Na, hast du es dir überlegt?

Ist es nicht doch besser bei mir, im Haus?

Nein! Halt!

Es gibt einen Spruch.

Ich hab ihn früher nie verstanden.

Er ist sehr wichtig.

Aber jetzt weiß ich es.

Ich verstehe, was er bedeutet.

Ich muss...
- Nicht so viel reden, Onkel Tom.

Ich muss es euch sagen.

Ich muss es euch sagen.

Ich weiß nicht, wie lange ich reden kann.

Der Spruch heißt...

Wenn... du dir... hilfst,
hilft dir Gott.

Vergiss nicht, dass Gott
von den Weißen gepachtet wurde.

Gott ist mit euch.

Er wird euch helfen.

Ihr müsst fliehen.

Dann folgt ihr Gottes Wort.

Sie haben Gewehre, Onkel Tom.

Und Hunde.

Öffnet die Schleusen.

Sie werden im Wasser eure Spur verlieren.

Wenn niemand euch hilft,
wird euch die Natur helfen.

Um mich kümmert euch nicht. Ich wäre
nur eine Last auf eurem Weg.

Ihr müsst mich vergessen.

Dich können wir nie vergessen.

Vergesst den Onkel Tom,
der ich war, für immer.

Geht, geht euren Weg.

Ich hoffe, es wird eine gute Ernte.
Wir nehmen ab, was Sie haben.

Sie können alles haben,
bis zum letzten Ballen.

Wir haben nichts gegen gute Geschäfte.

Und Sie haben nichts gegen Baumwolle
von schwarzen Sklaven gepflückt.

Aber sie würden wohl auch pflücken,
wenn sie keine Sklaven wären.

Glauben Sie? Sie irren sich.

Und auch ihr Lincoln und alle
anderen Lincolns im Norden.

Die wollen uns die Welt verändern.

Sie verstehen sie nicht und sie
geht sie nichts an. Prosit!

Ich befürchte, wir sind nicht so
einig, wie ich es vorhin annahm.

Auf Wiedersehen, Mister Newman.

Netter Mensch, dieser Newman.

Geh und trink ein Gläschen
mit ihnen und lass sie reden.

Interessiert mich, was Yankees
sagen, wenn die Zunge gelöst ist.

(Es klopft.)
- Ja.

Mister Legree.

Ja, mit wem habe ich das Vergnügen?

Erkennen Sie mich nicht?
- Kann mich nicht erinnern.

Ich schulde Ihnen noch Geld,
Mister Legree.

Geld?

Bitte.

Es handelt sich um meine Schwester Cassy.

Sie kauften sie an meiner Stelle.

Und um meinen Sohn Harry,
den Mister Shelby Ihnen verkauft hat.

Kleider machen Leute. Hab dich
nicht erkannt. Was willst du?

Ich erfand eine Maschine.

Sie macht schnell die Arbeit
von 1.000 Sklaven, und besser.

Und ich kaufte meine Freiheit
von Mister Morrison.

Ich bin ein freier Mann.

Ich gehöre mir selber, Mister Legree.

Interessant, da kannst du auch
selber wieder abhauen.

Sagen Sie den Preis
für mein Kind und meine Schwester.

Ich hab nur Cassy und verkaufe nicht.

Wenn der kleine Harry
nicht hier ist, um so besser.

Ich bezahle seinen Freibrief auf
jeden Fall und auch für Cassy.

Cassy bleibt bei mir, freiwillig.

Sie glauben das doch
nicht einmal selber, Legree.

Mister Legree, Harris!
Ich habe zu tun.

Nein, ich gehe nicht, bevor Sie mir...

Also bitte, bitte, wir können
uns ja darüber in Ruhe unterhalten.

Ich bin ja ein vernünftiger Mensch.
Und Geld brauchen wir auch alle.

Sind ja schließlich alle Menschen, nicht?

Wer hat den dreckigen Nigger reingelassen?

John!

Hände weg!

Dreckiger Nigger!

Da ist dein dreckiger Hut!

Wenn sich noch einer sehen lässt,
dann hat er es mit uns allen zu tun.

Wir wollen reine Luft atmen.
Wir wollen hier keine Nigger.

Ach, nein? Schämen Sie sich.
Neger sind Menschen wie wir alle.

Ja, wohl solche wie du.

Bist du besser?

Wir wollen auch keine
weißen Nigger. Raus jetzt!

(Stumme Szene. Der Lärm
des Kampfes übertönt alles.)

Aufhören! Meine Neger
sind durchgebrannt.

Morgen können es die euren sein.
Das geht uns alle an.

Ich rechne mit jedem.

(Die Suchhunde bellen.)

(Spannende Musik setzt ein.)

Komm, Eliza, wir müssen
noch Onkel Tom holen.

Onkel Tom.

Komm, Onkel Tom, wir müssen fort.

Halte dich an mir fest.
Wir haben einen langen Weg vor uns.

Mein Weg ist ein anderer.
Den muss ich allein gehen.

Bis zum Ende.

Ganz allein, ganz allein.

Ich werde bald frei sein.

Aber ihr müsst noch hier frei werden.

Darum dürft ihr nur an euch denken.

Geht!

(Harry schreit. Sein Schreien
entfernt sich allmählich.)

Öffnet die Schleusen!

Zu den Schleusen, öffnet die Schleusen!

Kommt hier her!

Hier, beeilt euch!

Da rein mit dem Balken.

Los, rein damit!

Hau ruck, hau ruck, hau ruck.

Los, lauft!

(Eine Kirchenglocke läutet Sturm.)

Tor auf, da kommen wieder welche.

Kommt rein.

Ihr müsst jetzt gehen.

Was soll aus deiner Familie werden?

Ich kann die anderen nicht warten lassen.

Ihr Leben steht auf dem Spiel.

Das Schiff geht heute Nacht.

Tor zu!

Versorgen Sie bitte das Pferd.
- Ja, Sir.

Pater, kennen Sie einen alten
Sklaven, der Tom heißt, Onkel Tom?

Onkel Tom, ich habe nie von ihm gehört.

Aber vielleicht kennt
ihn einer der anderen.

Danke.

Kennt einer von euch Onkel Tom?

Nein.
- Nein.

Kennt ihr Onkel Tom?

Onkel Tom?
- Ja, kennt ihn einer?

Ja, den kennen wir gut.
- Er wollte, dass wir fliehen.

Und wo ist er?

Er kam nicht mit.
Er wollte uns nicht belasten.

Er ist sterbenskrank.

Und wo kann ich ihn finden?
- Bei Legree.

Los!

Man hat sie gesehen.
- Wo?

Waldweg, 2 Frauen, eine war Cassy.

Cassy? In welche Richtung?

Auf dem Weg zum Kloster.
- In Richtung des Klosters?

Los, zum Kloster! Die Brüder
sollen mich kennenlernen.

Hü!

Eliza! Cassy!

Eliza, ist dem Kind etwas geschehen?

Cassy, nimm das Kind.

Komm, Liebling, steh auf.
- Harris.

Eliza.

Hier bist du in Sicherheit.
Hier tut man euch nichts.

Mein Sohn, er wird frei sein.
Du wirst ein freier Mann sein.

Sollen wir sie holen?

Ausräuchern.
- Ja, Herr.

Packt die Fackeln aus.
- Los, vorwärts.

Ihr bleibt da.
- Ich komme mit, Harris.

Komm.

Das wird ein Feuerwerk.
- Ersticken sollen sie.

(Ein Schuss.)

(Harris schluchzt.)

Bringt die Leute in Sicherheit.
- Alle in die Kirche!

Gebt uns Gewehre.
- Nein, werdet nicht schuldig.

Eure Freiheit ist unsere Sache.

(Die Glocke wird geläutet.)

Mit predigen erreichen wir
bei denen nichts, Vater.

Wir müssen ihnen was sagen,
was sie ablenkt.

Was könnte sie ablenken?
- Geld, mein Vater.

Aber wir haben doch kein Geld.

Ich spreche von ihrem Geld,
ihrer schönen Ernte.

Aaah!

Nimm diesen Fetzen als weiße Fahne.
Hast du es dir auch gut überlegt?

Wenn man sowas lange überlegt,
tut man es nicht mehr.

Eine Botschaft.

Ich bringe euch eine Botschaft.

(Die Glocke läutet.)

Eine Botschaft.

Eine Botschaft.
- Gebt unsere Sklaven raus!

Und die Ernte? Eure wunderschöne
Ernte, mein Sohn? Alles unter Wasser.

Die Schleusen sind geöffnet.
Ihr vergeudet hier nur eure Zeit.

Beten sollst du, nicht lügen.

Die Schleusen sind offen, Legree.
Unsere Ernte ersäuft.

Wir kommen wieder.

Los, auf die Felder!

Wir sind immer da.

Beeilt euch!
- Auf die Felder!

Diese Schweine!
Verfluchte Niggerbrut!

Los, rettet, was ihr könnt!

Los, weiter!

Zu den Schleusen! Zu den Schleusen!

(Das Feuer prasselt.)

(Dramatische Musik)

Da liegt noch einer.

Auf dich haben sie alle gehört.
Du hast sie aufgehetzt.

Lassen Sie den Mann los!

Ich will ihn zurückkaufen.
Sagen Sie mir den Preis.

Tote Nigger kosten nichts.

(Tom atmet schwer.)

Onkel Tom.

Onkel Tom.

Danke, dass Sie gekommen sind,
Master George.

Ich wusste...

...wir sind nicht...

...allein.

♪ Old, old Mississippi

♪ many you have seen

♪ Old, old Mississippi

♪ good friends we have been

♪ Oh, you know my yearning

♪ burning in my heart

♪ And you know my sadness

♪ when we part

♪ Old, old Mississippi

♪ rolling to the sea

♪ Old, old Mississippi

♪ way down carry me

♪ Take away my sorrows

♪ make me gay and strong

♪ All the time of weeping was to long

♪ Old, old Mississippi

♪ many you have seen

♪ Old, old Mississippi

♪ good friends we have been

♪ Oh, you know my yearning

♪ burning in my heart

♪ And you know my sadness

♪ when we part

Copyright MDR 2015
UT: S. Büschel