All language subtitles for Inglourious Basterds (2009) ZDF UT Farbe

Lt. Aldo Raine

Col. Hans Landa

Sgt. Donny Donowitz/Der Bärenjude

Shosanna Dreyfus/Emmanuelle Mimieux

Kapitel Eins

Es war einmal

im von Nazis besetzten Frankreich

1941

(Musik)

Papa!

Geht zurück ins Haus und schließt die Tür.

Julie, hol mir Wasser
für mein Gesicht

und geh dann rein zu deinen Schwestern.

(Musik)

Hier, Papa.

Danke, mein Schatz.

Jetzt geh zu deinen Schwestern.

Nicht rennen.

(unverständliches Gespräch)

Gehört dieses Anwesen Perrier LaPadite?

Ich bin Perrier LaPadite.

Ich freue mich, Sie kennenzulernen,
Monsieur LaPadite.

Ich bin Oberst der SS, Hans Landa.

Was kann ich für Sie tun?

Ich hatte gehofft,
dass Sie mich herein bitten,

damit wir uns unterhalten können.

Natürlich. Nach Ihnen.

Oberst Landa, das ist meine Familie.

Oberst der SS, Hans Landa.

Mein Fräulein,

zu Ihren Diensten.

Die Gerüchte, die im Dorf
über Sie kursieren, sind begründet.

Von Ihren Töchtern
ist eine schöner als die andere.

Danke.

Bitte,

setzen Sie sich.

Suzanne, würdest du dem Oberst
bitte Wein bringen?

Nein, danke.

Nein. Vielen Dank, Monsieur LaPadite.
Kein Wein.

Da dies ein Milchviehbetrieb ist, darf ich
wohl annehmen, dass Sie Milch haben?

Ja.

Dann bevorzuge ich Milch.

Gern.

Julie, schließt du bitte das Fenster?

Danke.

Monsieur, zu Ihrer Familie
und Ihren Kühen

sage ich nur "Bravo".

Danke.

Bitte setzen Sie sich doch
zu mir an Ihren Tisch.

Gern.

Monsieur LaPadite,

das, was wir zu besprechen haben, sollten
wir lieber unter vier Augen besprechen.

Ich habe meine Männer
auch draußen gelassen.

Falls es sie nicht kränkt,
wären Sie wohl so nett,

Ihre charmanten Damen hinauszuschicken?

Sie haben recht.

Charlotte, gehst du
mit deinen Schwestern bitte raus?

Der Oberst und ich
haben was zu besprechen.

Monsieur LaPadite,

ich muss Ihnen leider sagen,
dass mein Französisch hiermit erschöpft ist.

Es so unangemessen weiter zu sprechen,
würde mich nur genieren.

Und soweit ich weiß, sprechen Sie
doch recht gut Deutsch, nicht?

Ja.

Nun, ich zufällig auch.
Da wir hier in Ihrem Hause sind

bitte ich Sie, ins Deutsch
wechseln zu dürfen

für den Rest unseres Gesprächs.

Natürlich.

Während ich bestens
mit Ihrer Familie vertraut bin,

habe ich keine Ahnung,
ob Sie wissen, wer ich bin.

Wissen Sie denn
von meiner Existenz? Ja.

Gut. Wissen Sie auch, wofür man
mich nach Frankreich beordert hat?

Ja.
Sagen Sie mir, was Sie gehört haben.

Ich hörte, dass der Führer Sie
beauftragt hat, die Juden zu fassen,

die hier sind. Die sich verstecken
oder sich als Nicht-Juden ausgeben.

Der Führer selbst hätte es nicht
besser sagen können.

Aber die Bedeutung Ihres Besuchs,

so erfreulich er ist,
ist mir unerklärlich.

Die Deutschen durchsuchten mein Haus
vor neun Monaten nach Juden

und haben nichts gefunden.
Ich weiß.

Ich hab die Berichte
über die Gegend gelesen.

Aber wie in jeder Firma
unter neuer Führung

kommt es immer zur Verdopplung
gewisser Arbeitsgänge.

Meist eine reine Zeitverschwendung,
aber was sein muss, muss sein.

Ich hab nur ein paar Fragen,
Monsieur LaPadite.

Wenn Sie mir die beantworten,
können wir Ihre Akte schließen.

Nun,

vor der Besatzung lebten vier
jüdische Familien in dieser Gegend.

Alle Milchbauern wie Sie.

Die Doleracs, die Rollins,

die Loveitts
und die Dreyfusens.

Ist das korrekt?
Soweit ich weiß,

waren das die jüdischen Familien
unter den Milchbauern. Herr Oberst,

stört es, wenn ich Pfeife rauche?
Bitte, Sie sind hier zu Hause.

Machen Sie es sich gemütlich.

Laut diesen Papieren sind alle
jüdischen Familien von hier

ausfindig gemacht worden,
bis auf die Dreyfusens.

Irgendwann im letzten Jahr
sind sie scheinbar verschwunden.

Woraus ich schließe, dass ihnen
entweder die Flucht gelang

oder sie jemand gut versteckt.

Was haben Sie über die Dreyfusens
gehört?

Nur Gerüchte.
Ich liebe Gerüchte!

Fakten sind oft irreführend,

wohingegen Gerüchte oft erhellend
sind. Also, Monsieur LaPadite,

welche Gerüchte haben Sie gehört
bezüglich der Dreyfusens?

Wie gesagt,
es ist nur ein Gerücht.

Aber wir hörten, die Dreyfusens
hätten es nach Spanien geschafft.

Dem Gerücht zufolge
sind sie also geflohen? Oui.

Ja.

Da ich die Dreyfusens nicht kenne,

würden Sie mir die Zahl
der Personen im Haushalt

und deren Namen nennen?

Sie waren zu fünft.

Der Vater Jacob.

Seine Frau Miriam.

Und ihr Bruder Bob.

Wie alt ist Bob?

30, 31.

Fahren Sie fort.
Und die Kinder.

Amos

und Shosanna.

Alter der Kinder?

Amos war neun oder zehn.

Und Shosanna?
Und Shosanna war...

18 oder 19.
Ich bin mir nicht ganz sicher.

Nun, das sollte reichen.

Ob ich wohl noch ein Glas Milch
bekommen könnte, bevor ich gehe?

Natürlich.

Monsieur LaPadite, wissen Sie,

welchen Spitznamen
mir die Franzosen gaben?

Ich interessiere mich nicht dafür.

Aber Sie wissen schon,
wie man mich nennt?

Das weiß ich.

Ja, und was wissen Sie?

Merci.

Man nennt Sie den Judenjäger.
Genau.

Ich verstehe Ihr Unbehagen,
dies auszusprechen.

Heydrich hasst den Spitznamen,
den ihm die Prager verliehen haben.

Warum er "Henker" nicht mag,
ist mir rätselhaft.

Zumal er alles getan hat, um ihn
sich zu verdienen. Ich andererseits

liebe meinen inoffiziellen Titel,
eben weil ich ihn verdient habe.

Die Eigenschaft, die mich zu einem
so erfolgreichen Judenjäger macht,

ist, dass ich denken kann
wie ein Jude.

Wohingegen sie nur denken können
wie Deutsche. Genauer gesagt,

wie ein deutscher Soldat.

Müsste man entscheiden,
welche Eigenschaft der Deutsche

mit einem Tier teilt, wäre das
der listige Instinkt eines Falken.

Müsste man jedoch die Eigenschaften
der Juden einem Tier zuordnen,

so wäre das die Ratte.

Der Führer und Goebbels
sagten gewissermaßen das Gleiche.

Aber wir unterscheiden uns darin,

dass ich den Vergleich
nicht als Beleidigung ansehe.

Stellen Sie sich nur mal kurz vor,
in welcher Welt eine Ratte lebt.

In einer feindseligen, in der Tat.

Wenn eine Ratte hereinkäme,
würden Sie ihr feindselig begegnen?

Ich glaube schon.
Hat eine Ratte Ihnen je was getan,

das diese Abneigung rechtfertigt?

Sie verbreiten Seuchen. Sie beißen.
Ratten übertrugen die Beulenpest,

aber das ist ewig her. Jede Seuche,
die eine Ratte überträgt,

kann ebenso in einem Eichhörnchen
stecken. Stimmen Sie mir zu? Ja.

Aber Sie verabscheuen Eichhörnchen
nicht so wie Ratten. Oder? Nein.

Obwohl beides Nagetiere sind, nicht?
Und bis auf den Schwanz

sehen sie sich sogar ähnlich, nicht?
Ein interessanter Gedanke.

So interessant er auch sein mag,

er hat nicht die geringste
Auswirkung auf Ihr Empfinden.

Angenommen, eine Ratte spazierte
jetzt hier rein, während ich rede,

würden Sie sie mit einem Schälchen
Ihrer Milch begrüßen?

Vermutlich nicht.
Ganz sicher nicht.

Sie mögen sie nicht.
Sie wissen nicht genau, warum,

Sie wissen nur, dass Sie sie
als abstoßend empfinden.

Dementsprechend durchsucht
der deutsche Soldat ein Haus,

in dem er Juden vermutet. Und wo
sucht der Falke? Er sucht im Stall,

unterm Dach, im Keller. Er sucht,
wo er sich verstecken würde.

Dabei gibt es viele Verstecke, die
einem Falken nie in den Sinn kämen.

Jedenfalls holte der Führer mich
aus den österreichischen Alpen

heute aufs französische Flachland,
weil es mir in den Sinn kommt.

Weil ich weiß, zu welch
enormen Taten der Mensch fähig ist,

sobald er seine Würde abgelegt hat.
Darf ich auch meine Pfeife rauchen?

Bitte, Herr Oberst,
fühlen Sie sich wie zu Hause.

Also,

meine Aufgabe sieht vor,

dass ich meinen Männer befehle,
in Ihr Haus zu kommen

und es zu durchsuchen, bevor ich
Sie von der Liste streichen kann.

Falls es Unregelmäßigkeiten gibt,
und es wird sie geben.

Es sei denn, Sie sagen mir etwas,
dass die Durchsuchung unnötig macht.

Jede Information, die die Erfüllung
meiner Pflicht erleichtert,

wird nicht mit einer Strafe belegt.
Im Gegenteil. Sie wird belohnt.

Und diese Belohnung
äußert sich darin,

dass Ihre Familie vom deutschen
Militär, solange wir hier sind,

nicht mehr belästigt wird.

Sie halten Staatsfeinde
bei Ihnen versteckt, nicht wahr?

Ja.

Sie verstecken sie
unter den Fußbodendielen, oder?

Ja.

Zeigen Sie auf das Versteck.

Ich vernahm keine Unruhe
während unseres Gesprächs.

Sie sprechen wohl kein Deutsch.

Nein.

Ich spreche nun wieder Französisch
und Sie spielen mit. Ist das klar?

Ja.

Monsieur LaPadite,

ich danke Ihnen für die Milch

und für Ihre Gastfreundschaft.

Damit wären wir dann wohl am Ende.

Meine Damen...

Ich danke Ihnen für die Zeit,
die Sie mir geopfert haben.

Wir belästigen Sie nun nicht länger.

Also, Monsieur,

meine Damen,

dann verabschiede ich mich und sage:

Adieu.

(Musik)

Das Mädchen.

(Musik)

(Musik)

Bumsti.

Au revoir, Shosanna!

Kapitel Zwei

INGLOURIOUS BASTERDS

Achtung!

Ich bin Lieutenant Aldo Raine. Ich
stelle ein Spezialkommando zusammen

und dazu brauche ich acht Soldaten.
Jüdische amerikanische Soldaten.

Ihr habt vielleicht gehört,
dass die Armada bald startet.

Wir brechen noch etwas eher auf.

Wir werden über Frankreich
abgeworfen, getarnt als Zivilisten.

Sobald wir auf feindlichem Gebiet
sind, als Guerillakampftruppe,

haben wir nur noch ein Ziel
und ein Ziel allein: Nazis töten.

Wie geht's euch? Ich komme nicht
extra von den Smoky Mountains,

überquere 5'000 Meilen Wasser,
kämpfe mich durch halb Sizilien

und spring aus 'nem Flieger, um den
Nazis Menschlichkeit beizubringen.

Das kennen sie nicht. Sie sind
Fußsoldaten eines judenfeindlichen,

massenmordenden Irren
und gehören vernichtet.

Deshalb wird jeder Drecksack,
der in einer Naziuniform steckt,

sterben.

Ich stamme von dem alten Trapper
Jim Bridger ab. Das heißt,

in mir steckt ein halber Indianer.
Und unser Schlachtplan lehnt sich

an den Widerstand der Apachen an.
Wir sind brutal zu den Deutschen.

Durch unsere Grausamkeit werden sie
uns kennenlernen. Den Beweis dafür

werden sie in den ausgeweideten
Toten finden, die wir hinterlassen.

Und die Deutschen werden nicht
anders können als sich auszumalen,

wie ihre Brüder zugerichtet werden.
Durch unsere Stiefelabsätze.

Und die Klingen unserer Messer.

Sie werden an uns erkranken.
Und sie werden über uns reden.

Die Deutschen werden uns fürchten.
Und wenn sie nachts schlafen gehen

und ihr Unterbewusstsein
sie foltert für ihre Untaten,

dann werden sie dabei an uns denken
und das wird sie quälen.

Klingt das gut?
(alle:) Jawohl, Sir.

Das hör ich gern. Kleine Vorwarnung
für meine angehenden Krieger:

Wer bei mir kämpfen will,
der hat ein Soll zu erfüllen.

Ein Soll, das er mir schuldet.

Jeder unter meinem Kommando
schuldet mir 100 Nazi-Skalps.

Und ich will meine Skalps.

Und jeder von euch bringt mir 100
Nazi-Skalps. Ich will 100 Skalps

von 100 toten Nazis.
Und wenn ihr dabei draufgeht!

Nein! Was alles soll ich von
diesen Judenschweinen noch ertragen?

Töten meine Männer wie Fliegen.
Kennen Sie schon das neuste Gerücht,

das sie in ihrem
angstgetriebenen Wahn verbreiten?

Der, der meine Männer
mit einem Prügel totschlägt,

der, den man "Bärenjude" nennt,
soll ein Golem sein.

Das ist doch Soldatentratsch.
Kein Mensch glaubt wirklich,

dass der "Bärenjude" ein Golem ist.
- Und wenn doch?

Die schlüpfen uns doch ständig
durch die Finger wie Gespenster,

die nach Belieben erscheinen
und verschwinden können!

Sie wollen beweisen,
dass sie aus Fleisch und Blut sind?

Dann bringen Sie sie mir!

Ich werde sie nackt an ihren Füßen
am Eiffelturm aufhängen!

Und ihre Leichen
in die Kanalisation werfen lassen,

dass die Ratten von Paris
sich an ihnen mästen!

Kliest!
- Ja, mein Führer?

Befehl an alle in Frankreich
stationierten deutschen Soldaten!

Der jüdisch Entartete,
bekannt als Bärenjude,

ist nie mehr als Bärenjude
zu bezeichnen. - Ja, mein Führer.

Wollen Sie den Gefreiten Butz sehen?
- Wer oder was ist ein Butz?

Der Soldat, den Sie treffen wollten.

Sein Trupp ist in einen Hinterhalt
der Juden von Leutnant Raine geraten.

Er hat als Einziger überlebt.
- Natürlich will ich ihn sehen!

Schicken Sie ihn rein.

Feldwebel Rachtmann,

Ludwig und ich waren die einzigen
Überlebenden des Angriffs.

Ein Mann hat uns bewacht,
die anderen entfernten die Haare.

(Musik)

Hey, Hirschberg.
Hol mir die deutsche Knackwurst.

Du, komm.

(Musik)

Feldwebel Werner Rachtmann.

Lieutenant Aldo Raine.
Freut mich.

Bist du schon mal auf dem Boden
gesessen?

Ja.
Dann setz dich.

Schön, dass du da bist. Ich will
dir ein paar Leute vorstellen.

Wicki, ein österreichischer Jude,
aus München abgehauen.

Ist Amerikaner geworden, wurde
eingezogen und ist zurückgekommen,

um euch einzuheizen.
Den da oben kennst du vielleicht.

Feldwebel Hugo Stiglitz.
Schon mal gehört?

Jeder in der deutschen Wehrmacht
kennt Hugo Stiglitz.

"Der Grund, weshalb Hugo Stiglitz
so berühmt ist, ist simpel:"

"Als deutscher Militärangehöriger
brachte er 13 Gestapo-Offiziere um."

(Musik)

"Anstatt ihn an die Wand zu stellen,
schickte man ihn nach Berlin,"

"um an ihm ein Exempel
zu statuieren."

"Natürlich ist er, als die Basterds
von ihm erfahren haben,"

"dort nie angekommen."

(Musik)

Feldwebel Hugo Stiglitz?

Lieutenant Aldo Raine.
Das sind die Basterds.

Schon von uns gehört?
Wir wollten nur mal sagen,

dass wir deine Arbeit toll finden.
Wenn es ums Nazis töten geht,

zeigst du großes Talent.
Und ich darf mich rühmen,

dafür ein gutes Auge zu haben.

Aber dein Status als Nazi-Killer
ist noch der eines Amateurs.

Wir wollten dich fragen,
ob du Profi werden willst.

Weißt du denn, wer wir sind?
Sie sind Aldo, der Apache.

Dann weißt du ja, dass wir nicht
in der Verhaftungs-Branche sind.

Wir sind in der Nazis-Kill-Branche.
Und die Branche, die boomt.

Wir haben jetzt zwei Möglichkeiten:
Entweder wir töten dich

oder lassen dich laufen.
Ob du am Leben bleibst oder nicht,

hängt allein von dir ab.

Den Weg rauf ist ein Obstgarten.
Auch wir wissen,

dass da 'ne Kraut-Patrouille
irgendwo herumstrolcht.

Falls darunter Scharfschützen sind,
wäre das ein wahres Blei-Paradies.

Willst du also jemals wieder
ein Sauerkraut-Sandwich essen,

dann zeig mir auf der Karte hier,
wo sie sind.

Sag mir, wie viele es sind und
was sie an Waffen bei sich haben.

Sie können von mir nicht erwarten,
dass ich deutsche Kameraden verrate.

Tja, Werner, da irrst du dich.
Denn genau das erwarte ich.

Wenn sich Deutsche in Bäumen
verstecken, muss ich das wissen.

Und du musst es mir sagen.
Jetzt nimm deinen Finger

und zeig mir, wo die Party steigt.
Wie viele Leute kommen

und was sie zum Spielen mitbringen.

Ich weigere mich ergebenst, Sir.
(Klopfen)

Hörst du das?
Ja.

Das ist Sergeant Donny Donowitz.
Sein Spitzname wirst du eher kennen.

Der Bärenjude.

Wer Aldo den Apachen, kennt,
der kennt auch den Bärenjuden.

Ich hörte vom Bärenjuden.
Was denn?

Er schlägt uns mit einem Prügel.

Er zerschmettert ihnen die Birne
mit einem Baseballschläger.

Ich frag dich ein letztes Mal.
Weigerst du dich dann immer noch,

rufe ich den Bärenjuden. Der
schnappt sich dann seinen Schläger

und donnert auf dich ein,
bis du tot bist.

Nimm deinen Wiener-Schnitzel-Finger
und zeig mir, was ich wissen will.

Leck mich. Und ihr Saujuden auch!

(Jubel und Applaus)

Du bist dein Geld wert, Werner.
Da wir nicht oft ins Kino kommen,

ist es nett, wenn Donny loslegt.
Donny! Ja?

Hier will einer für sein Vaterland
sterben. Tu ihm den Gefallen.

(Klopfen)

(Musik)

(Musik)

(Jubel und Applaus)

Ist das fürs Töten von Juden?
- Tapferkeit.

(Musik)

Donny!

Ich würde mir in die Hosen scheißen.

Teddy Fucking Williams
haut ihn aus der Hütte raus!

Der Fenway Park springt auf für
Teddy! Er hat ihn rausgepfeffert,

bis auf die Lansdown Street!
Du!

Mann, Hirschberg! Donny,
bring mir den Kerl her. Lebendig!

Steh auf! Bring dich in Position!
Zwei Schläge. Ich Kopf, du Boden.

Hast du Schiss? Ja.
Wicki.

Ich brauch dich zum Händchenhalten.
Willst du am Leben bleiben?

Ja, Sir.
Da will sich einer drücken.

Zeig uns die deutsche Stellung.

Wir könnten seine Eier abschneiden.
Wie viele Deutsche?

Ca. zwölf.
- Er will die Eier behalten.

Was für Waffen?
- Hier einen Maschinengewehrgraben.

Wie haben Sie diese Tortur überlebt?

Sie haben mich gehen lassen.

Die erschießen dich, wenn du denen
sagst, was du uns gesagt hast.

Die werden wissen wollen, warum wir
dich laufen ließen. Also sag ihnen,

dass du verbreiten sollst, was mit
Nazis passiert, die wir finden.

Sie werden kein Wort darüber
verlieren! Kein einziges Detail!

Ihre Einheit geriet in einen
Hinterhalt, Sie konnten fliehen.

Ja, mein Führer.

Hat man Sie ebenso gebrandmarkt
wie die anderen Überlebenden? - Ja.

Jetzt haben wir noch ein Problem,
wenn wir ihn laufen lassen.

Was machst du, wenn du heimkommst?
- Ich werde meine Mutter umarmen

wie nie zuvor in meinem Leben.

Das ist süß. Und danach spült er
seine Orden das Klo runter.

Wirst du die Uniform ablegen?
- Ich werde sie sogar verbrennen.

Ganz schlecht.
Das haben wir uns gedacht.

Das gefällt uns nicht. Wir mögen
die Nazis lieber in voller Montur.

So erkennt man sie blitzschnell.

Das wäre doch schade um die Uniform.
Er sieht so schneidig aus.

Wenn du sie nämlich ablegst, weiß
keiner mehr, dass du Nazi warst.

Das haben wir nicht so gern.
Und keiner wüsste,

wie viel Juden du getötet hast.
Deshalb 'n Geschenk für immer.

Nicht schlecht, Lieutenant.
Sie sind mittlerweile richtig gut.

Du weißt doch, wie man in die
Carnegie Hall kommt. Durch Übung.

Kapitel Drei

Deutscher Abend in Paris

1944

Juni

(Musik)

SHOSANNA DREYFUS

Vier Jahre nach dem Massaker
an ihrer Familie

Was läuft ab morgen?

Ein Max-Linder-Festival.

Den mochte ich immer lieber als Chaplin.

Nur war keiner seiner Filme
je so gut wie "The Kid".

Die Verfolgungsjagd in "The Kid"... superb.

Ich liebe Ihr Kino.

Danke.

Gehört es Ihnen?

Ob ich die Besitzerin bin?

Ja.

Ja.

Und wie kommt eine so junge Frau
zu einem Kino?

Meine Tante hinterließ es mir.

Danke für den "Deutschen Abend".

Ich habe keine Wahl.

Aber gern geschehen.

Ich liebe die Bergfilme von Leni Riefenstahl.

Besonders "Piz Palü".

Schön, dass eine junge Französin
die Riefenstahl verehrt.

"Verehren" ist nicht das richtige Wort

für meine Gefühle gegenüber
Fräulein Riefenstahl.

Aber Sie bewundern den Regisseur Pabst.

Sie setzen seinen Namen auf die Tafel,

obwohl Sie das nicht müssten.

Ich bin Französin. Wir respektieren
Regisseure in unserem Land.

Inklusive der deutschen?

Inklusive der deutschen, ja.

Danke für Ihre Hilfe, Soldat. Adieu.

Und der Rest?

Den mache ich morgen.

Verraten Sie mir Ihren Namen?

Wollen Sie meine Papiere sehen?

Emmanuelle Mimieux.

Ein sehr schöner Name.

Danke.

Sind Sie jetzt fertig?

Mademoiselle, darf ich mich vorstellen,

Fredrick Zoller.

Tja,

es war schön, mit jemandem zu sprechen,
der die Filmleidenschaft teilt.

Träumen Sie schön, Mademoiselle.

(Musik)

Guten Tag, Mademoiselle.

Darf ich?

Hören Sie, Fredrick...

Sie kennen meinen Namen noch?

Ja.

Hören Sie, Sie scheinen
ja recht nett zu sein...

Danke.

Bitte.

Aber bitte hören Sie auf,
mich zu belästigen.

Entschuldigen Sie, Mademoiselle.

Ich wollte Sie nicht belästigen.

Ich hatte nur freundschaftliche Absichten.

Ich will nicht Ihre Freundin sein.

Warum nicht?

Seien Sie nicht kindisch.
Sie wissen, warum.

Ich bin mehr als nur eine Uniform.

Nicht für mich.

Wenn Sie verzweifelt eine Französin suchen,

versuchen Sie es doch in Vichy.

Sind Sie Frederik Zoller?
- Jawohl, Herr Hauptmann.

Eine große Ehre, Sie kennenzulernen.
- Ganz meinerseits, Herr Hauptmann.

Wolfgang, mein Junge.
- Wolfgang.

Du machst Deutschland große Ehre.
Wir sind stolz auf dich. Heil Hitler.

Wer sind Sie?

Ich dachte, ich sei nur eine Uniform.

Sie sind kein normaler deutscher Soldat.

Sind Sie der Sohn von jemandem?

Die meisten deutschen Soldaten
sind jemandes Sohn.

Oh mein Gott. Sind Sie es?
- Möglich.

Sind Sie es?
- Wenn der Frederik Zoller ist, ja.

Hallo, Frederik Zoller.
Ich bin Walter Fratzer.

Es ist mir eine Ehre.
- Ganz meinerseits.

Wäre es möglich, für meine Freundin
ein Autogramm zu bekommen? - Gerne.

Sie hatten Glück, sich einen
so tapferen Kriegshelden zu angeln.

Nein, nein, die Mademoiselle
ist nicht meine Freundin.

Schreiben Sie bitte "Amour, Babette"?

Heil Hitler.
- Heil Hitler.

Oh, habt ihr auch was gekriegt.
Ist ja toll.

Sie sind also ein Kriegsheld.

Was haben Sie gemacht?

Ich befand mich im Glockenturm
einer Festungsstadt.

Allein, mit tausend Schuss Munition,
in einem Vogelnest,

gegen 300 feindliche Soldaten.

Was meinen Sie mit "Vogelnest"?

Als Vogelnest würde ein Scharfschütze
einen Glockenturm bezeichnen.

Ein hohes Bauwerk
mit 360 Grad Rundumsicht.

Sehr vorteilhaft
für einen Scharfschützen.

Wie viele haben Sie getötet?

68.

Am ersten Tag.

150

am zweiten Tag.

32 am dritten Tag.

Und am vierten Tag verließen sie die Stadt.

Natürlich erregte meine Tat
in Deutschland große Aufmerksamkeit.

Darum erkennen mich alle.

Man nennt mich
den deutschen Sergeant York.

Vielleicht verfilmt man Ihre Heldentat.

Genau das war Joseph Goebbels' Idee.

Der Titel lautet "Stolz der Nation".

Man wollte, dass ich mich selbst spiele.

Und das tat ich.

Joseph glaubt,
der Film werde sein Meisterwerk.

Und dass ich
der deutsche Van Johnson werde.

Der "Stolz der Nation" sind Sie?

Sie sind der Star in "Stolz der Nation"?

Ich weiß.

Komisch, oder?

Viel Glück für die Premiere.
Alles Gute für Joseph und Sie.

Auf Wiedersehen.

Brauchst du Hilfe?

Geht schon.

Ich bin dann im Lager.

Ist gut, Chéri.

(spannende Musik)

Mademoiselle Mimieux.

Ja?

Fragen Sie sie, ob es ihr Kino ist.

Ist das Ihr Kino?

Ja.

Sie soll runterkommen.

Kommen Sie runter!

Bitte.

Ich verstehe nicht. Was hab ich getan?

Sie will wissen, was sie getan hat.
- Beweg deinen Arsch ins Auto.

Das sind alles Nachkommen von
Sklaven, die es Amerika ermöglichen,

sportlich zu konkurrieren.
Amerikanisches Olympia-Gold

wiegt sich mit Negerschweiß auf.

DR. JOSEPH GOEBBELS
Die Nummer Zwei in Hitlers Reich

Gut, dass Sie gekommen sind.

Ich war nicht sicher,
ob Sie meiner Einladung folgen.

"Einladung" ...?

Ist das die besagte Dame?
- Jawohl.

Emmanuelle,
ich möchte Sie gerne vorstellen.

Emmanuelle Mimieux, darf ich vorstellen,
der Propagandaminister,

Chef der gesamten
deutschen Filmindustrie

und nun, da ich Schauspieler bin,
mein Arbeitgeber, Dr. Joseph Goebbels.

Ihr Ruf eilt Ihnen voraus,
Fräulein Mimieux.

Und normalerweise Dr. Goebbels'
französische Dolmetscherin,

Mademoiselle Francesca Mondino.

Bonjour.

Bonjour.

Den Sturmbannführer kennen Sie ja.

Ja, aber ich habe mich
noch gar nicht vorgestellt.

Sturmbannführer Dieter Hellstrom,
Gestapo. Zu Ihren Diensten.

Bitte nehmen Sie Platz.

Probieren Sie den Champagner.
Der ist wirklich ganz gut.

Aber eigentlich müsste ich
böse mit Ihnen sein, Fräulein.

(Sie übersetzt.)

Ich reise in Frankreich an

und möchte
mit meinem Star zu Mittag essen,

aber nichts da.

Er ist zum gesellschaftlichen
Ereignis von Paris geworden,

und jetzt muss er
Zeit für mich einräumen.

Andere Leute warten stunden- oder
tagelang, um mich zu sehen.

Ich warte auf den Führer
und den Schützen Zoller.

Endlich nun gewährt mir
der junge Herr Schütze eine Audienz

und spricht dann während des gesamten
Essens nur von Ihnen und Ihrem Kino.

Also, kommen wir zum Geschäft.
- Ich hab sie noch nicht eingeweiht.

Wenn das Mädel nicht allzu blöde ist,
hat sie's doch längst begriffen.

Francesca, bitte.

Man möchte Ihnen sagen,
dass der Soldat Zoller

seit einer Stunde versucht,
Herrn Goebbels zu überreden,

seine Pläne für die Filmpremiere
zu verwerfen

und den Veranstaltungsort
in Ihr Kino zu verlegen.

Was?

Ich wollte es ihr mitteilen.

Scheiße. Natürlich. Verzeihen Sie, Soldat.

Worum geht es denn?

Der Schütze wollte Mademoiselle
selbst einweihen. - Unsinn!

Bevor ich meine Fragen gestellt habe,
hat er gar nichts einzuweihen.

Ich habe einem Wechsel
des Ortes nicht zugestimmt.

Ist notiert.

Sie haben Logen?

Ja.

Wie viele?

Deux.
Zwei.

Mehr wäre besser.

Wie viele Plätze
hat der Zuschauerraum?

350.
350.

Das sind fast 400 weniger
als im Ritz.

Aber gestatten Sie,
das ist doch gar nicht so schlimm.

Sie wollen doch nicht,

dass jeder Franzosen-Bourgeois
sich breitmachen kann.

Mit weniger Plätzen
wird der Abend viel exklusiver.

Man wird sich um die Plätze reißen.

Und zum Teufel mit den Franzosen.
Das ist ein deutscher Abend.

Ein deutsches Fest!

Dieser Abend ist für Sie gedacht.
Für mich.

Deutsche Militär, den Führungsstab,
ihre Familien und Freunde.

Man sollte nur die reinlassen,
die der Film wirklich bewegt.

Ihr öffentliches Reden
hat sich verbessert.

Mir scheint,
ich habe ein Monstrum geschaffen.

Ein überaus überzeugendes Monstrum.

Wenn der Krieg vorbei ist,
da wartet die Politik.

Und trotzdem, Schütze.

Selbst wenn ich geneigt bin,
Ihnen jeden Wunsch zu erfüllen,

muss ich mir zunächst im Kino
der jungen Frau einen Film ansehen.

Also gut, Fräulein,

Sie werden Ihr Kino heute Abend
für eine Privatvorführung schließen.

Welche deutschen Filme
haben Sie denn da?

Ah, Landa! Da sind Sie ja!

(dramatische Musik)

Emmanuelle,
das ist Oberst der SS Hans Landa.

Er sorgt für die Sicherheit bei der Premiere.

Hocherfreut, Mademoiselle.

Au revoir, Shosanna!

Und jetzt muss ich den Reichsminister
zu seinem anderen Termin bringen.

Sklaventreiberin, hm?

Französische Sklaventreiberin!

Ich fürchte, als Sicherheitschef
dieses frohen deutschen Ereignisses

ein paar Worte
mit Mademoiselle Mimieux wechseln.

Was für Worte?

Das klang ja verdächtig
nach einem Schützen,

der den Befehl eines
Standartenführers in Frage stellt.

Nichts läge mir ferner.
Ihre Autorität steht außer Frage.

Aber Ihnen eilt ein Ruf voraus.
Müssen wir uns Sorgen machen?

Hans, der Junge meint's nicht böse.
Er hat sich vergafft in die Kleine.

Und er hat recht mit Ihrem Ruf.
Keine Sorge, ihr zwei.

Als Sicherheitschef muss ich einfach

mit der Besitzerin des möglichen
neuen Veranstaltungsortes plaudern.

Haben Sie den Strudel hier schon gekostet?

Nein.

Er ist gar nicht schlecht.

Woher kennen Sie
den jungen Soldaten eigentlich?

Zwei Strudel.
Einen für mich und einen für das Fräulein.

Für mich einen Espresso
und für das Fräulein

ein Glas Milch.

Also, Mademoiselle,
Sie waren dabei zu erzählen...

Noch vor zwei Tagen hatte ich
keine Ahnung von Soldat Zoller ...

und seiner Heldentat.

Für mich

war er nur ein Kinobesucher.
Wir sprachen ein paar Mal, aber...

Mademoiselle, gestatten Sie,
dass ich Sie unterbreche.

Dies hier ist eine reine Formalität.

Kein Grund zur Beunruhigung.

Verzeihen Sie bitte.
Ich vergaß, die Sahne zu bestellen.

Kommt sofort.

Warten Sie auf die Sahne.

Also, Emmanuelle.
Darf ich Sie so nennen?

Ja.

Also, Emmanuelle,

erklären Sie mir,

wie kommt eine so junge Frau wie Sie
in den Besitz eines Kinos?

Nach Ihnen.

Urteil?

Wie ich sagte, gar nicht schlecht.

Sie wollten erklären,
wie Sie in den Besitz des Kinos kamen.

Ursprünglich gehörte das Kino
meiner Tante und meinem Onkel.

Wie heißen die?

Jean-Pierre und Ada Mimieux.

Wo sind sie jetzt?

Mein Onkel ist im Blitzkrieg gefallen.

Beileid.

Fahren Sie fort.

Und Tante Ada starb am Fieber
im letzten Frühjahr.

Bedauerlich.

Es heißt, Sie beschäftigen einen Neger.
Stimmt das?

Ja.

Er ist Franzose.

Er heißt Marcel.

Er arbeitete für meine Tante
und meinen Onkel seit Eröffnung des Kinos.

Er ist mein einziger Mitarbeiter.

In der Funktion als...?

Verführer.

Taugt er was?

Er ist der Beste.

Tatsächlich leuchtet es ein,
dass das ein guter Beruf für die ist.

Können Sie einen Projektor bedienen?

Natürlich.

So wie ich den Reichsminister kenne,

bin ich mir fast sicher,

dass er den Erfolg oder Misserfolg
seines illustren Abends

nicht vom Können eines Negers
abhängig macht.

Das heißt,

wenn man zulässt,

dass das Ereignis bei Ihnen stattfindet,

so talentiert Ihr Neger auch sein mag,

werden Sie

die Projektoren bedienen.

Ist das akzeptabel?

Ja.

Zigarette?

Keine französischen.

Das sind deutsche.

Irgendwas wollte ich Sie noch fragen.

Aber ich erinnere mich beim besten Willen
nicht mehr daran, was.

Dann kann's nicht so wichtig gewesen sein.

Bis heute Abend.

Mir gefällt die Bescheidenheit
dieses Ladens.

Ihr Kino respektiert die Filmkunst
fast wie eine Kirche.

Aber wir wollten es
ein bisschen aufmöbeln.

Vielleicht wie im Louvre.

Wir verteilen ein paar nackte
Griechen über das Foyer.

Emmanuelle, wie hat
Ihnen "Glückskinder" gefallen?

Lilian Harvey?

Verwenden Sie den Namen
nie in meiner Gegenwart!

Das ist doch keine Schauspielerin!

(Musik)

Hey.

Scheiße, was sollen wir machen?

Scheinbar sollen wir
eine Nazi-Premiere ausrichten.

Sag ich doch:
Scheiße! Was sollen wir machen?

Ich muss mit dir darüber reden.

Ich verstehe nicht. Worüber reden wir?

Das Kino mit Nazis voll zu machen
und es dann anzuzünden.

Ich rede nicht darüber.

Du redest darüber.

Nein, wir reden darüber. Und zwar jetzt.

Wenn wir zwei dazu fähig sind,
es vor dem Feuer zu bewahren,

können wir es auch
durch das Feuer zerstören.

Ja, Shosanna, das könnten wir.

Und mit den 350 Nitro-Film-Kopien
von Madame Mimieux

bräuchten wir nicht einmal Sprengstoff.

Oder?

Du meinst, nicht noch mehr Sprengstoff?

"Zu jener Zeit war 35-mm-Nitrofilm
so leicht brennbar,"

"dass man damit nicht mal
in die Straßenbahn steigen durfte."

Nicht hier! Das sind Filme, oder?
- Ja.

Die sie brennbar. Raus mit dir.

"Nitrofilm brennt nämlich
dreimal so schnell wie Papier."

"Shosanna hat eine Sammlung"

"von über 350 Kopien
aus Nitrofilm."

Ich brenne das Kino
an dem Naziabend nieder.

Wenn ich das mache,

und das werde ich,

ist klar, dass du mich
das nicht allein machen lässt.

Weil wir uns lieben und du der einzige
Mensch bist, dem ich vertraue.

Aber damit begnügen wir uns nicht.

Funktioniert die Filmausrüstung oben noch?

Von der Kamera weiß ich es.
Das Tonbandgerät auch?

Das funktioniert wunderbar.

Ich nahm letzte Woche
einen neuen Gitarristen damit auf. Tadellos.

Wozu brauchen wir die Filmausrüstung?

Weil wir, mein lieber Marcel,

einen Film drehen werden.

Einzig und allein für die Nazis.

Kapitel Vier

OPERATION KINO

Hier entlang, Lieutenant.

Lieutenant Archie Hicox
meldet sich zur Stelle.

General Ed Fenech.
Rühren, Hicox.

Was zu trinken?

Falls Sie einen Scotch mit Wasser
hätten, würde ich einen trinken.

Recht so, mein Junge.
Machen Sie ihn sich selbst.

Die Bar ist im Globus.

Für Sie auch etwas, Sir?

Whisky. Pur.
Ohne das ganze Zeug drin.

Hier steht,
Sie sind Deutschland-Experte.

Land und Leute sind mir
bestens vertraut.

Und was waren Sie vor dem Krieg?
- Filmkritiker.

Zählen Sie Ihre Erfolge auf.

Nun, Sir, ich schreibe Kritiken
und Artikel

für eine Publikation namens
Filme und Filmemacher.

Und ich veröffentlichte
zwei Bücher.

Beeindruckend. Nicht so bescheiden.
Wie lauten die Titel?

"Die Kunst des Blicks,
des Herzens und des Verstands:"

"Der deutsche Film
in den 20er Jahren."

Und "24 Bilder da Vinci".

Eine unterschwellige
Filmkritik-Studie

über das Werk des deutschen
Regisseurs G. W. Pabst.

Auf was wollen wir trinken, Sir?
- Tja...

Auf den Untergang Hitlers.
- Dann nichts wie runter mit ihm.

Sind Sie mit dem deutschen Film
im Dritten Reich vertraut?

Ja. Ich habe zwar keinen der Filme
aus den letzten drei Jahren gesehen,

aber ich bin damit vertraut.
- Setzen Sie mich ins Bild.

Wie meinen, Sir?

Unser kleiner Streich erfordert
die Kenntnis des deutschen Films.

Erklären Sie mir
die UFA unter Goebbels.

Goebbels sieht in den Filmen,
die er macht,

den Beginn einer neuen Ära
des deutschen Films.

Eine Alternative zu dem,

was er den deutsch-jüdischen
Intellektuellenfilm der 20er nennt,

und dem jüdischen Dogma Hollywoods.
- Wie macht er sich?

Bitte um Verzeihung, Sir. Noch mal?

Sie sagen, er will es mit den Juden
in ihrer Königsdisziplin aufnehmen.

Wie macht er sich
im Vergleich zu Louis B. Mayer?

Hat er Erfolg?
- Er macht sich recht gut.

Seit Goebbels am Ruder ist,

sind die Besucherzahlen die letzten
acht Jahre stetig gestiegen.

Aber Louis B. Mayer
ist nicht das passende Beispiel.

Ich glaube, Goebbels vergleicht sich
eher mit David O. Selznick.

Weihen Sie ihn ein.

Lt. Hicox, ich möchte Sie jetzt
in die "Operation Kino" einweisen.

In drei Tagen veranstaltet
Joseph Goebbels eine Gala

zu seinem neuen Film in Paris.
- Zu welchem Film, Sir?

Der Film trägt den Titel
"Stolz der Nation".

Anwesend während dieses
freudigen Ereignisses

sind Goebbels, Göring, Bormann
und das gesamte Oberkommando,

inkl. aller hochrangigen Offiziere,
der SS und der Gestapo,

sowie die Koryphäen
der Propaganda-Filmindustrie.

Die Herrenrasse beim Tanz.

Im Grunde haben wir
alle faulen Eier in einem Korb.

Das Ziel von Operation Kino ist,

den Korb in die Luft zu jagen.

Auf dass er wie der Schnee vom
letzten Jahr für immer verschwindet.

Exzellent, Sir.

Eine Truppe des Secret Service
weit hinter den feindlichen Linien

wird Ihnen assistieren.

Die Deutschen nennen sie
"die Basterds".

Die Basterds?
Nie von ihnen gehört.

Das, mein Junge,
ist der Sinn des Secret Service.

Aber die Deutschen kennen sie.
Sie bereiten ihnen nämlich die Hölle.

Sie werden über Frankreich abgesetzt,
etwa 24 km vor Paris.

Die Basterds erwarten Sie dort.

Dann fahren Sie
in ein Dorf namens Nadine.

In Nadine ist eine Taverne
namens La Louisiane.

Dort treffen Sie
unsere Doppelagentin.

Sie wird Sie
auf die Premiere einschleusen.

Sie begleiten sie
mit zwei deutschstämmigen Basterds.

Alles, was Sie benötigen,
hat sie schon arrangiert.

Wie erkenne ich sie?
- Das wird Ihnen keine Mühe machen.

Ihre Kontaktperson
ist Bridget von Hammersmark.

Bridget von Hammersmark?

Der deutsche Filmstar arbeitet
für England?

Ja. Seit zwei Jahren inzwischen.

Man könnte sagen, Operation Kino
ist auf ihrem Mist gewachsen.

Tatsächlich?
- Alles klar?

Ich denke ja, Sir.
Paris ist ein heißes Pflaster.

Das Dorf Nadine

Du hast nichts von einem
verschissenen Keller gesagt.

Ich hatte keine Ahnung.
Du sagtest, es ist 'ne Taverne.

Es ist eine.
Ja. In einem Keller.

Ein Kampf in einem Keller
birgt viele Schwierigkeiten.

Z.B. Nr. 1:
Man kämpft in einem Keller.

Und wenn sie gar nicht da ist?
- Dann warten wir.

Keine Panik.
Sie ist eine britische Spionin.

Sie wird zu dem Treffen erscheinen.

(Musik)

Stiglitz, richtig?
- Ganz recht, Sir.

Es heißt,
Sie wären damit sehr geschickt.

Wir sind heute Abend
nicht auf Ärger aus.

Wir kontaktieren nur unsere Agentin.
Zwischenfälle sind unerwünscht.

Falls ich mich
unerwarteterweise irren

und es kommt doch zu Zwischenfällen,

ist das erste Gebot,
ruhig zu bleiben.

Wirke ich unruhig auf Sie?

Nun, jetzt, wo Sie so direkt fragen,
tun Sie das in der Tat.

Ihr deutscher Gefährte, Stiglitz,
ist ja nicht gerade gesprächig.

Nein. Muss er das sein
für unser Unternehmen?

Stimmt auch wieder,
Lieutenant.

Wenn ihr Ärger bekommt da unten,
was machen wir dann?

Wetten, wie die Nummer ausgeht?

Wir werden schon damit fertig,
falls wir Ärger kriegen.

Aber wenn,
müssen Sie unbedingt dafür sorgen,

dass kein Deutscher und kein Franzose
lebend aus dem Keller rauskommt.

Wenn Frau von Hammersmarks
Tarnung auffliegt, ist alles perdu.

Apropos Frau von Hammersmark.

Von wem stammt die Idee
mit dem Todeskeller?

Sie hat den Treffpunkt gewählt.
- Das war ja 'ne Spitzenidee.

Sie ist keine Militärstrategin.
Sie ist Schauspielerin.

Die Idee mit dem Keller
war einfach dumm!

Sie wählte keinen Kampfschauplatz,

sondern einen abgeschiedenen Ort
ohne Deutsche.

Bin ich deutsch?

Nein.

Gut. Du zählst. Äh...

Bin ich aus der Vergangenheit?
- Ja.

Bin ich eine Frau?
- Nein.

Mathilda! Schnaps?

Schnaps? Schnaps? Schnaps? Schnaps?

Fünf Schnaps.
- Bringe ich gleich.

Schwierig.
- Na, los. Fünf Fragen noch.

Ja, ich überleg ja.
Also...

Ich bin nicht deutsch.
Äh...

Bin ich vielleicht Amerikaner?
- Ja, das bist du.

Ja?
- Na ja, eigentlich nicht.

Natürlich ist er das.
- Wenn er so amerikanisch ist,

wieso wurde er dann nie
ins Englische übersetzt?

Er soll Amerikaner sein,

ist aber keine
amerikanische Erfindung.

In Wahrheit ist er ganz was anderes.
- Also, ich bin männlich,

ich bin eine literarische Figur,

ich bin aus Amerika,
aber darüber lässt sich streiten.

Da lässt sich
gar nicht drüber streiten.

Die Nationalität des Autors hat doch
nichts mit der der Figur zu tun.

Die Figur ist die Figur.

Hamlet ist kein Brite,
er war Däne.

Deine Figur ist auf jeden Fall
in Amerika geboren. - Na, also!

Schön, dass Sie das
mal festgelegt haben.

Wenn ich eine Frau hätte,
wär sie dann eine Squaw?

Ja!
- Er weiß es!

Drei Fragen noch!

Heißt mein Bruder Old Shatterhand?
- Ja!

Hat Karl May mich geschrieben?
- Wer bist du denn?

Ich bin Winnetou,
Häuptling der Apachen.

Ja!

Das war gut, das war gut!
Jetzt stoßen wir auf mich an!

(alle:)
Prost!

Achtung!

Hallo, ihr Lieben.

Setzt euch schon mal.
Ich bin gleich bei euch.

Ich verabschiede mich nur noch
von meinen fünf neuen Freunden.

Frau von Hammersmark, lassen Sie
sich nur Zeit. Wir warten.

Rührt euch.

Eric, das sind die Freunde,
auf die ich gewartet habe.

Gib ihnen alles, was sie möchten.
- Ihr Wunsch ist mir Befehl.

Meine Herren, wie es aussieht,
geht die Runde auf das Fräulein.

Was hätten Sie denn gern?
- Whisky. - Zwei.

Drei Whisky.
- Drei Whisky, gern.

Ich wünsche Ihnen noch einen
wunderschönen guten Abend. Danke.

Hey, Ihre Karte, Ihre Karte!
- Ja. Stimmt.

Wollen wir mal sehen.

Dschingis Khan?
Das hätt ich nie erraten!

Aber sicher doch.
- Mein Liebling.

Wie geht es dir?

Wie schön, dich zu sehen.

Ich dachte, hier kommen
mehr Franzosen als Deutsche hin.

Ja. Normalerweise schon.

Aber die Frau des Oberfeldwebels
hat gerade ein Kind bekommen.

Sein Vorgesetzter hat ihm und seinen
Freunden den Abend freigegeben,

damit sie feiern können.
- Wir sollten gehen.

Nein. Wir sollten bleiben.
Zumindest für ein Getränk.

Es sieht seltsam aus, wenn wir gehen,
ohne etwas getrunken zu haben.

Sie hat recht. Bleibt ganz ruhig
und genießt euren Whisky.

Eric, merci beaucoup!
- Je vous en prie.

Mathilda! Komm, spiel mit uns.
Nimm Frau von Hammersmarks Platz.

(alle:) Ja!
(Sie spricht Französisch.)

(Er spricht Französisch.)

Sie spielt liebend gern mit Ihnen!
(Jubel)

Ich werde übersetzen und beschützen.
- Keine Sorge, meine Hübsche.

Wenn einer von diesen Wölfen
aus der Reihe tanzt,

trimm ich ihn persönlich
zurück auf Linie. Schau.

Beiß ihm die Nase ab!

Schluss jetzt! Schnaps!
Den Schnaps in die Hand, Kameraden!

Bevor wir weiterspielen,
trinken wir.

Wir trinken
auf unseren Freund Wilhelm.

Und seinen kleinen Sohn Maximilian.
- Ja.

Auf Max!
- Auf Max!

Es hat sich was Neues ergeben.
Das Kino wurde getauscht. - Warum?

Das weiß niemand.
Sollte aber kein Problem sein.

Das neue Kino ist wesentlich kleiner.

Der Sprengstoff für das Ritz
müsste dort doppelte Wirkung haben.

Die andere Neuigkeit ist kolossal.

Also lasst euch nichts anmerken.

Der Führer wird dazu...
- Frau von Hammersmark.

Ob Sie wohl gerade vielleicht...

Würden Sie meinem Sohn zum Geburtstag
ein Autogramm geben?

Aber natürlich. Gerne, Wilhelm.

Dieser fesche Oberfeldwebel
ist heute glücklicher Vater geworden.

Glückwunsch! Gratuliere!

Danke.

Kennen Sie den Namen des Sprösslings
denn schon? - Jawohl.

Fräulein,
sein Name ist Maximilian.

Maximilian!
Das ist aber 'n schöner Name.

Danke, Obersturmführer.

Für den kleinen Maximilian
nur das Beste.

Danke. Meinen Dank.

Max weiß zwar noch nicht,
wer Sie sind,

aber er wird es wissen.
Ich werde ihm alle Ihre Filme zeigen.

Gut.

Er wird mit Ihren Filmen
aufwachsen und...

mit dieser Serviette
über seinem Bett!

Ich erhebe mein Glas auf die größte
Schauspielerin Deutschlands!

Es gibt keine Dietrich,
es gibt keine Riefenstahl!

Es gibt nur eine von Hammersmark!
Prost!

Prost!
- Prost!

Fräulein von Hammersmark! Prost!

So, jetzt noch mal.

Frau von Hammersmark,
was führt Sie nach Frankreich?

Das geht Sie nichts an,
Oberfeldwebel!

Sie haben vielleicht nicht
die Gastfreundschaft des Fräuleins

mit Ihrem betrunkenen,
rüpelhaften Benehmen strapaziert,

aber sehr wohl die meine!

Darf ich Sie erinnern,
Oberfeldwebel, Sie sind Soldat!

Das ist ein Offizierstisch!

Ich schlage vor, dass Sie
das Fräulein nicht weiter belästigen.

Und an Ihren Tisch zurückkehren!

Entschuldigen Sie,
Herr Hauptsturmführer.

Sie haben eine sehr
ungewöhnliche Art, zu reden.

Woher kommen Sie?

Sie müssen betrunken sein oder
völlig verrückt, dass Sie es wagen,

mit einem Vorgesetzten
so unverschämt zu sprechen.

Ich mache Sie und Sie verantwortlich!
Sie greifen jetzt Ihren Freund,

oder er verbringt Max' 1. Geburtstag
im Gefängnis!

Dürfte ich mich
vielleicht erkundigen?

Wie unserem
frischgebackenen Vater hier

ist auch mir aufgefallen, dass Sie
sehr ungewöhnlich sprechen.

Und wie er finde ich das
äußerst seltsam.

Woher stammen Sie?
- Ich finde es höchst...

Ich spreche nicht mit Ihnen,
Obersturmführer München!

Und auch nicht mit Ihnen,
Oberstürmführer Frankfurt.

Ich spreche mit dem
"Hauptsturmführer Heimatlos" hier.

Ich bin in einem Dorf geboren,
das im Schatten des Piz Palü liegt.

Dem Berg?
- Ja.

In dem Dorf sprechen alle so.

Haben Sie
den Riefenstahl-Film gesehen?

Ja.
- Dann haben Sie mich gesehen.

Erinnern Sie sich
an die Ski-Szene mit der Fackel?

Ja.

In dieser Szene spielen ich,

mein Vater, meine Schwester
und meine zwei Brüder.

Mein Bruder sieht so gut aus,

dass der Regisseur Pabst eine
Großaufnahme von ihm gedreht hat.

Herr Major,
wenn mein Wort etwas gilt,

ich kann mich ganz dafür verbürgen,
was der junge Hauptmann behauptet.

Er stammt wirklich
vom Fuße des Piz Palü.

Er war in dem Film und sein Bruder
sieht wesentlich besser aus als er.

Sie sollten mal besser
zu Ihren Freunden zurückkehren.

Darf ich mich zu Ihnen setzen?
- Gerne.

Wunderbar.

Das ist der Grund
für Ihre Art, zu reden, ja?

Das ist ungewöhnlich.
Was tun Sie hier?

Außer mit diesem reizenden Fräulein
ein Getränk zu nehmen?

Nun, dieses Vergnügens
bedarf es keiner weiteren Erklärung.

Nein. Ich meine, in Frankreich.

Sie sind wohl kaum hier stationiert,
sonst wüsste ich, wer Sie sind.

Sie kennen jeden Deutschen hier?
- Jeden, der es wert ist.

Tja, das ist vielleicht das Problem.

Wir haben diesen Wert
nie beansprucht.

Spaß beiseite.
Was tun Sie in Frankreich?

Ich begleite die Dame
zu Minister Goebbels' Filmpremiere.

Ach. Sie sind der Begleiter
von Fräulein von Hammersmark?

Irgendjemand muss ja
ihr Feuerzeug tragen.

Der Hauptmann ist mein Begleiter.
Aber alle drei sind meine Gäste.

Wir sind alte Freunde.

Wir kennen uns schon seit...

Jahren!

Eigentlich viel länger, als
eine Schauspielerin zugeben möchte.

Nun gut. In diesem Fall
lassen Sie mich mein Glas erheben

auf die drei glücklichsten Männer
im Raum!

Darauf trinke ich!

Königin Christina?

Mata Hari!

Was die da drüben spielen,
scheint sehr amüsant zu sein.

Ich wollte mich nicht dazusetzen,
denn Sie haben recht.

Ein Offizier sollte sich nicht
mit einfachen Soldaten verbrüdern.

Aber da wir ja alle Offiziere sind

oder kultivierte Bekannte
von Offizieren,

wie wär's, wir spielen das auch?
- Ja. Gerne! Ein Spiel!

Wunderbar.

Soldaten, die Karten.

Danke.

Also, Herrschaften:
Die Idee des Spiels ist es,

den Namen einer berühmten Person
auf eine Karte zu schreiben.

Fiktiv oder real ist egal.

Sie können z. B. Konfuzius schreiben
oder Dr. Fu Manchu. Eric? Stifte!

Nur berühmt muss sie sein.

Wenn Sie fertig sind,

schieben Sie die verdeckte Karte
der Person Ihrer Rechten zu. Danke.

Die Person Ihrer Linken
schiebt Ihnen Ihre Karte zu.

Sie nehmen sie, nicht umdrehen,
befeuchten sie mit der Zunge

und kleben sie sich
vorne an die Stirn.

(Musik)

Schreiben Sie. Schreiben Sie!

So.

Gut. Ich fange an, damit Sie sich
einen Begriff machen können.

Bin ich Deutscher?
- Nein.

Bin ich Amerikaner?
- Nein.

Na ja, er geht nach...

Er ist eindeutig nicht
in Amerika geboren worden.

Aber ich habe Amerika besucht,
richtig?

Ja.
- Ja.

War dieser Besuch erfreulich?
- Nicht für Sie.

Könnte man mein Geburtsland
als exotisch beschreiben?

Ja.
- Ja.

Das könnte ein Hinweis sein
auf den Urwald oder auf den Orient.

Ich folge meinem ersten Impuls.
Komm ich aus dem Urwald? - Ja.

Jetzt könnte man fragen,
ob mal real oder erfunden ist.

Ich finde diese Frage aber
zu einfach und frage noch nicht.

Ich bin also im Urwald geboren.
Ich habe Amerika besucht.

Der Besuch war für mich
nicht von Vorteil.

Aber die Schlussfolgerung liegt nahe,
dass es das für jemand anderen war.

Als ich

aus dem Urwald nach Amerika kam,

fuhr ich da mit dem Schiff?
- Ja.

Geschah die Reise
gegen meinen Willen? - Ja.

Ähm... Auf der Schiffsreise,
lag ich da in Ketten? - Ja!

Wurde ich dort in Ketten
zur Schau gestellt? - Ja.

Bin ich die Geschichte des Negers
in Amerika? - Nein.

Also, dann muss ich King Kong sein.

Bravo! Wirklich beeindruckend!

Ja. Und weil ich
die richtige Antwort gefunden habe,

müssen Sie jetzt alle austrinken.
- Prost!

Also, wer ist der Nächste?

Sturmbannführer.

Ich möchte nicht unhöflich sein,
aber wir vier sind sehr gute Freunde.

Und wir haben uns
lange nicht gesehen.

Also, Sturmbannführer,
ich fürchte,

Sie stören.

Ich bitte um Nachsicht,
Hauptsturmführer.

Aber nur, wenn das Fräulein meine
Gegenwart als störend empfindet,

bin ich auch ein Störenfried.

Wie ist es? Störe ich Sie?
- Nein.

Das hab ich mir nämlich gedacht.

Der Hauptsturmführer scheint einfach
immun gegen meinen Charme zu sein.

Das war 'n Scherz.

Ein Scherz!
Nein, natürlich stör ich.

Gestatten Sie,
dass ich Ihnen nachschenke?

Dann sag ich Ihnen
und dem Fräulein "adieu".

Eric hat 33 Jahre alten Whisky
aus dem schottischen Hochland.

Was sagen Sie, meine Herrschaften?
- Das ist sehr freundlich.

Eric! Der 33er! Und frische Gläser!

Sie sollen ihn ja nicht
mit Ihrem Gesöff verseuchen.

Wie viele Gläser?
- Fünf.

Für mich nicht.
Scotch mag mich nicht.

Ich bleib beim Schampus.
- Drei Gläser.

Frau von Hammersmark?

Danke.

Auf ein 1000-jähriges
Deutsches Reich!

(alle:)
Auf ein 1000-jähriges Reich!

Äh. Ich muss sagen,
ich hab genug von dem Affentheater.

Haben Sie das gehört?

Das ist meine Walther, die direkt
auf Ihre Hoden gerichtet ist.

Ja. Warum richten Sie Ihre Walther
auf meine Hoden?

Weil Sie sich eben verraten haben,
Hauptsturmführer.

Sie sind so deutsch
wie dieser Scotch.

Herr Major...
- Schnauze, du Schlampe!

Sie wollten was sagen?

Ich wollte sagen:
"Dann sind wir zu zweit."

Ich hab eine Pistole auf Ihre Eier
gerichtet, seit Sie hier sitzen.

Und ab jetzt sind wir zu dritt.

Und auf die Entfernung bin ich
ein richtiger Fredrick Zoller.

Unsere Lage
scheint mir heikel zu sein.

Was jetzt passieren wird,
Sturmbannführer...

Sie stehen auf und gehen
mit uns durch diese Tür. - Nein.

Das glaub ich nicht.
Ich glaube, Sie und ich,

wir beide wissen, Hauptsturmführer,

dass, egal, was mit den anderen
Leuten hier passiert,

wir zwei nirgendwo hingehen.

Wirklich schade um Oberfeldwebel
Wilhelm und seine berühmten Freunde.

Falls ihr am Leben bleiben wollt,
müsst ihr sie auch erschießen.

Sieht so aus,
als ob Klein Max als Waise aufwächst.

Wie traurig.

Wenn das nur der Abgesang ist,
würde ich

als Offizier Seiner Majestät
gern den Scotch noch austrinken.

Aber ich bitte darum.

Es gibt einen Extraplatz in der Hölle
für die Verschwender von Scotch.

Und vielleicht klopfe ich
ja gleich an die Pforte.

Ich muss schon sagen,
verdammt guter Stoff.

Nun zu der Klemme,

in der wir uns befinden.

Wie es scheint,
haben Sie nur eine Wahl.

Und was mag das wohl sein?

Stiglitz.

Sag deinen Nazi-Eiern
auf Wiedersehen.

(Poltern)

Ihr da draußen, wer seid ihr?

Engländer? Amerikaner?

Was?

Amerikaner. Was bist du?

Ich bin Deutscher, du Idiot.

Für einen Deutschen
schießt du ziemlich gut.

Find ich auch.

Lass uns reden.

Okay. Rede!

Ich bin Vater.

Mein Sohn wurde heute geboren.
In Frankfurt.

Vor ungefähr fünf Stunden.

Er heißt Max. Wir haben hier
getrunken und gefeiert.

Die anderen fingen an zu schießen.
Ich bin nicht schuld.

Okay. Du bist nicht schuld.

Wie heißt du, Soldat?
Wilhelm.

Hi. Ist von unserer Seite
noch irgendwer am Leben?

Nein.
- Ich lebe noch!

Noch einen Laut, und ich spucke!
Wer war das?

Gehört das Mädchen zu euch?

Welches Mädchen?
Na, welches wohl? Von Hammersmark.

Ja, die gehört zu uns.
Das dachte ich mir.

Geht's ihr gut?
Du bist also übergelaufen.

Wilhelm!
Widerliche Verräterin!

Sie wurde angeschossen.

Aber sie lebt. Noch.

Pass auf, Wilhelm.

Was hältst du davon,
wenn wir 'n Abkommen schließen?

Wie ist dein Name?
Aldo.

Also, Wilhelm, folgender Vorschlag:

Du lässt mich mit einem
meiner Männer das Mädchen holen.

Keine Waffen. Ich keine, du keine.

Wir holen das Mädchen und hauen ab.
Ganz einfach, Willi.

Du gehst deiner Wege
und wir unserer.

Und Klein Max wächst mit seinem
Daddy auf und spielt Fangen.

Was hältst du davon, Willi?
Ist das 'n Deal?

Aldo?

Ich bin hier, Willi.

Ich möchte dir gern trauen.
Aber...

Wie kann ich das?

Was bleibt dir übrig, mein Junge?

Okay. Okay.

Aldo?

Ich vertraue dir.

Komm runter.

Wozu das MG?
Ich dachte, wir hätten einen Deal.

Haben wir. Hol das Mädchen und geh.
Nicht so schnell.

Abgemacht war,
dass wir uns vertrauen.

Kein Mexican Stand-Off.

Dafür müsstest du auch
auf mich zielen.

Du zielst auf uns.
Wenn du schießt, sind wir tot.

Wir haben Granaten.
Werfen sie sie runter, bist du tot.

Das ist 'n Mexican Stand-Off.
Kein Vertrauen, kein Deal.

Wilhelm?

Sei nicht dumm.
Denk an Maximilian.

Also gut, Aldo.

Also gut.

Hol dir diese Verräter-Nutte
und schaff sie mir aus den Augen.

Hey! Langsam, Doc.
Er soll mit den Hunden spielen.

Allez hop.

(Hunde bellen.)

Bevor wir dir die Kugel rausziehen,
beantwortest du uns ein paar Fragen.

Fragen? Worüber?

Über den Verlust
von drei meiner Männer.

Wer hat da was verbockt?

Der Brite hat sich verraten und
der Sturmbannführer hat's gesehen.

Bevor wir zwei uns verzetteln,

sag mir, warum du meine Männer in
'n Keller voll Nazis bestellt hast.

Sie waren nicht da. Ich verstehe,
dass das komisch auf Sie wirkt.

Für die Art von Komik
kenn ich 'n anderes Wort.

Das heißt "verdächtig".

(Sie schreit.)

Können wir das in Ruhe besprechen?

Ihre Fantasie
spielt Ihnen einen Streich!

Sie erinnern sich doch
an Oberfeldwebel Willi.

Sie haben doch mit ihm gesprochen.
Ja, hab ich.

Seine Frau bekam heute ein Kind.
Er wurde heute... Ah!

Er wurde heute Vater!

Sein Vorgesetzter gab ihm und seinen
Kameraden zum Feiern den Abend frei.

Die Anwesenheit der Deutschen war
also entweder eine Falle von mir

oder ein unglücklicher Zufall.

Auf keinen Fall beides.

Wie hat die Schießerei angefangen?

Der englische Offizier
hat sich verraten.

Wie das?

Er verlangte drei Gläser.

Wir verlangen drei Gläser.

In Deutschland zeigt man
die Drei so.

Alles andere ist eigenartig.

Einem Deutschen
fällt so etwas auf jeden Fall auf.

Lassen wir die Deutschen weg
und tun so,

als wäre alles nach Plan verlaufen.
Was wäre der nächste Schritt?

Smokings. Sie in Militäruniformen
auf die Premiere zu schleusen,

vor all den Militärs,
wäre Selbstmord gewesen.

Aber als Filmschaffende
der deutschen Filmindustrie

wären sie dort in Smokings
nicht weiter aufgefallen.

Der Schneider sollte heute Abend
für drei Smokings Maß nehmen.

Und wie sollten sie
eingeschleust werden?

Geben Sie mir meine Tasche.

Lt. Hicox
wäre mein Begleiter gewesen.

Die anderen ein deutscher Kameramann
und dessen Assistent.

Kannst du uns noch einschleusen?

Gebt ihr bessere Deutsche ab
als eure Freunde? Nein.

Hat man mich angeschossen? Ja!

Ich sehe mich in den nächsten Tagen

nicht das Tanzbein schwingen
auf dem roten Teppich.

Schon gar nicht morgen Abend.

Außerdem gibt es etwas,
was ihr nicht wisst.

Es gibt zwei neue Entwicklungen
in Bezug "Operation Kino".

1.: Die Veranstaltung wurde vom Ritz
in ein viel kleineres Kino verlegt.

Planänderung aufn letzten Drücker?
Sehr undeutsch.

Warum macht Goebbels
so'n Quatsch?

Vermutlich hat das
mit der zweiten Entwicklung zu tun.

Die da wäre?

Der Führer erscheint zur Premiere.

Ich habe meine Einstellung

bezüglich Ihrer Pariser Uraufführung
von "Stolz der Nation" überdacht.

Und während
die letzten Wochen verstrichen

und der Amerikaner
an der Küste gelandet ist,

musste ich wieder und immer wieder

an den Schützen Zoller denken.

Der Junge hat Erstaunliches
für uns geleistet.

Und ich beginne zu glauben,

dass meine Teilnahme in Paris
von einiger Bedeutung sein könnte.

Fick die Henne!

Was denken Sie gerade?

Was für 'n Trip das wäre,
Onkel Adolf gleich mit abzuhalftern.

Was soll das denn bedeuten?
Dass du uns dort einschleust.

Ich werde wahrscheinlich
mein Bein verlieren!

Filmkarriere adieu. Schön war's.

Wie soll ich in diesem Zustand
auf den roten Teppich?

Der Hunde-Doc holt dir
die Kugel aus deinem Huf.

Dann gipst er ihn ein.

Und du machst
auf Bergsteiger-Unfall.

Ihr Deutschen
liebt doch die Berge.

Ich nicht. Ich rauche, trinke
und geh lieber ins Restaurant.

Aber Ihr Plan leuchtet mir ein.

Wir füllen dich mit Morphium ab,

und du humpelst ganz schick
über den rouge Teppich.

Also, die Jungs aus der Taverne
haben ja nun kläglich versagt.

Seid ihr eventuell eher dazu fähig,
euch zu verstellen?

Wir beide können etwas Italienisch.

Mit grauenvollem Akzent
zweifelsohne.

Aber das ist nicht so heikel
in diesem Fall.

Die Deutschen haben kein gutes Ohr
fürs Italienische.

Ihr schummelt euch also
nuschelnd mit Italienisch durch?

Ja, klar.

Das klingt gut.

Das klingt scheiße.
Aber was sonst? Nach Hause?

Nein. Gut! Wenn ihr's nicht versaut,
bringe ich euch so in das Gebäude.

Wer macht was?

Ich spreche am besten Italienisch
und bin dein Begleiter.

Donowitz spricht am zweitbesten
und ist dein Kameramann.

Omar am drittbesten.
Der ist der Assistent.

Ich sprech kein Italienisch.
Halt einfach dein Maul.

Kannst du ab sofort üben.

Na? Hugo.

Sind wir aufgestiegen in der Welt?

Da schau her, Herr Obersturmführer!

Und mit Ihrer Geschichte an
Insubordination - bemerkenswert.

Und der heißt Wilhelm Wicki.

Ein österreichischer Jude,
der in die USA emigrierte,

wie die Lage sich
für die Juden eintrübte.

Das sind die deutschstämmigen
Mitglieder der Basterds.

Sie locken Einheiten in deutschen
Uniformen in den Hinterhalt.

Was bringt euch
den weiten Weg bis hier raus?

Aber das schaut mir
nicht danach aus.

Das passt nicht.

Mir scheint, da fehlt jemand.
Jemand "fashionables".

Alle Mann raus!

Für Max. Alles Liebe.

Bridget von Hammersmark.

Kapitel Fünf

Die Rache des Riesengesichts

(Musik:
"Cat People" von David Bowie)

Am Abend der Premiere
von "Stolz der Nation"

♪ See these eyes so green

♪ I can stare for a thousand years

♪ Colder than the moon

♪ It's been so long

♪ And I've been putting out fire
with gasoline

♪ See these eyes so red

♪ Red like jungle burning bright

♪ Those who feel me near

♪ Pull the blinds
and change their minds

♪ It's been so long

♪ Still this pulsing night

♪ A plague I call a heartbeat

Nicht vergessen, auf Deutsch.

Oui.

Action!

Wer entwickelt uns das?

Nur lebensmüde Idioten wie wir
würden das entwickeln.

Und falls man ihn entwickelt bekommt,

wie kommen wir dann an eine Tonkopie?

Wir finden jemanden, der ihn entwickeln
und eine Tonkopie herstellen kann.

Wir zwingen ihn dazu.

Oder bringen ihn um.

Bring mir das Arschloch!
Kopf auf den Tisch!

Du tust, was wir sagen,

sonst hast du die Axt
in deinem Kollaborateur-Schädel!

Ich bin kein Kollaborateur.

Marcel, kennen dich
seine Frau und seine Kinder?

Ja.

Dann legen wir erst diesen Nazi-Köter um

und bringen dann sie zum Schweigen.

(Musik)

♪ See these tears so blue

♪ An ageless heart
that can never mend

♪ These tears can never dry

♪ A judgement made
can never bend

♪ See these eyes so green

♪ I can stare for a thousand years

♪ Just be still with me

♪ You wouldn't believe what
I've been thru

♪ You've been so long

♪ Well, it's been so long

♪ And I've been putting out fire
with gasoline

♪ Putting out fire with gasoline

♪ It's been so long

♪ It's been so long

♪ It's been so long

♪ And I've been putting out fire

Jannings, zeigen Sie noch mal
den Ring her! Komm!

Das ist die höchste künstlerische
Auszeichnung für den deutschen Film.

Ich fühle mich auch sehr geehrt!
- Sie haben es auch verdient!

Aber nach der heutigen Premiere
haben wir einen neuen Anwärter, was?

(unverständliche Gespräche)

Ah, Emmanuelle.

Darf ich vorstellen,
der größte Schauspieler der Welt,

Emil Jannings.

Es ist mir eine große Freude,
Sie kennenzulernen.

Sie haben ein wunderschönes Theater.
- Alter Charmeur.

(Musik)

Danke, Hermann.

(Musik)

Fräulein von Hammersmark!

Oberst Landa. Es ist lange her.

Schneidig wie eh und je.

Was ist mit Ihrem
wunderschönen Bein?

Ein Nebenprodukt der Arschtritte,

die Sie
in der deutschen Filmwelt austeilen?

Sparen Sie sich Ihre Komplimente.

Ich kenne zu viele
Ihrer früheren Eroberungen,

als dass ich in Ihren Honigtopf
treten könnte. Nein, im Ernst.

Tja, ich habe mich, dummerweise,
muss ich eingestehen,

im Bergsteigen versucht.

Dabei haben Sie Ihr Bein verletzt?
Ob Sie's glauben oder nicht.

Vergeben Sie mir, gnädiges Fräulein,

ich wollt mich nicht
über Ihr Unglück lustig machen.

Jetzt bin ich aber neugierig.

Was hat Sie zu einem dermaßen
tollkühnen Unterfangen getrieben?

Also, ich werde es nicht wieder tun,
das kann ich Ihnen sagen.

Der Gips ist so frisch
wie mein alter Onkel Gustaf.

Wann waren's denn bergsteigen?
Gestern Nacht?

Scharfes Auge, Oberst.
Es ist gestern Vormittag passiert.

Und wo genau in Paris
ist dieser Berg?

Nein. Ich mach doch nur Scherze.
Sie kennen mich doch.

Meine Scherze sind a bisserl grob.

Wer sind denn
Ihre feschen Begleiter?

Ich befürchte, dass keiner von ihnen
ein Wort Deutsch spricht.

Es sind Freunde aus Italien.

Dies hier ist der hervorragende
Sensationsdarsteller Enzo Gorlomi.

Ein sehr talentierter Kameramann,
Antonio Margheriti.

Und Antonios Kameraassistent
Dominick Decocco.

Meine Herren, ein alter Freund von mir.
Oberst der SS Hans Landa.

Buongiorno.

Meine Herren, sehr angenehm.

Die Freunde unseres geliebten Stars,
dem Juwel unserer Kultur,

stehen für die Dauer ihres Aufenthalts
natürlich unter meinem persönlichen Schutz.

Danke.

Gorlomi?

Spreche ich das richtig aus?

Äh, ja. Äh, korrekt.

Gorla... lomi?

Bitte, würden Sie es noch mal wiederholen?

Gorlami.

Es tut mir leid, noch mal?

Gorlami.

Noch einmal?

Gorlami.

Wie war Ihr Name noch mal?

Antonio Margarete.

Noch mal?

Margarete!

Noch mal. Aber diesmal möchte ich
die Musik darin hören.

Margarete!

Margeriti.

Und Sie?

Dominick Decocco.
Come?

Dominick Decocco.
Bravo! Bravo!

Ich glaube, meine Kamerafreunde
müssen ihre Plätze finden.

Lassen Sie mich Ihre Eintrittskarten sehen.

Für einen Star von Ihrem Status
war sicher nicht schwer,

Premierenkarten für Ihre Freunde
zu besorgen.

0023 und 0024.

Es dürfte nicht allzu schwer sein,
die zu finden. Auf Wiedersehen.

Arrividerci.
- Arrividerci.

Rividerci.

(unverständliche Gespräche)

(Musik)

(unverständlich)

(Musik)

(Sie sprechen Italienisch.)

(Klopfen)

O là, là, Danielle Darieux.

Ich muss runter, mit den
deutschen Schweinen reden.

Gehen wir noch mal alles durch?

Rolle eins ist im ersten Projektor.

Rolle zwei

ist im zweiten.

Rolle drei spule ich zurück.

Und Rolle vier ist noch in der Filmbüchse.

Bien.

Die große Heckenschützen-Schlacht

kommt gegen Ende der dritten Rolle.

Unser Film ist in der vierten Rolle.

Das heißt,
ungefähr in der Mitte der dritten

gehst du runter und verriegelst den Saal.

Du wartest auf mein Zeichen.
Und auf mein Zeichen

steckst du sie an.

Bitte nehmen Sie Ihre Plätze ein!

Die Vorstellung beginnt
in wenigen Augenblicken!

Bitte nehmen Sie Ihre Plätze ein!
Die Vorstellung beginnt!

Wir sehen uns später.
Nicht so schnell. Hermann?

Ein Glas Champagner
auf den "Stolz der Nation"!

Prost. Salute.
Prost.

Die Vorstellung beginnt!
Bitte nehmen Sie Ihre Plätze ein!

Gnädiges Fräulein, dürfte ich Sie
unter vier Augen sprechen?

Natürlich.

Entschuldigen Sie uns kurz.

Nehmen Sie jetzt sofort
alle Ihre Plätze ein!

Die Vorstellung beginnt
in wenigen Augenblicken!

Nehmen Sie Platz, gnädiges Fräulein.

Erlauben Sie?

Ich darf vorübergehend mein Lager
in Mlle. Minnieux' Büro aufschlagen.

Lassen Sie mich Ihren Fuß sehen.

Bitte?

Legen Sie Ihren Fuß
auf meinen Schoß.

Hans, Sie bringen mich
in Verlegenheit.

Greifen Sie bitte in die rechte
untere Innentasche meines Mantels

und geben Sie mir,
was Sie darin finden.

Darf ich?

Voila.

Wie heißt es bei Aschenputtel?

"Die rechte Braut,
die fliegt er heim."

Was jetzt, Oberst?

Der Kerl im weißen Smoking.

Scheiße! Ihr Scheißer!
Schwule Scheißer!

Ich scheiß auf euch!

Ihr Scheiß-Nazischergen!

Auf dich ist auch geschissen!

Nazischurke!
Ihr schwulen Faschisten!

Nehmt eure Finger weg,
ihr stinkenden Bratwurstficker!

Hm. Schlau.

Ich war beim Führer.
Er sollte jeden Moment eintreffen.

Danke, Hans.

Ihr Kraut fickenden,
schweißfüßigen... Loslassen.

La comedia e finita.

Lieutenant Aldo Raine, nehme ich an?

Hans Landa.

Sie haben's
ganz schön weit gebracht, Aldo.

Allein, Sie sind jetzt
in den Händen der SS.

In meinen, um genau zu sein.

Und die warten schon sehr lange
darauf, Sie anzufassen.

Da zuckt er.

Utivich?
Sind Sie das, Lieutenant?

Ja.

Wissen Sie, was mit Donny ist?
Mit Omar?

Mit der Frau?
Nein, weiß ich nicht.

Sagen Sie, Aldo,
wenn ich da säße, wo Sie sitzen,

wären Sie mir gegenüber gnädig?

Nope.

Wie war noch die Redensart
mit dem Blatt und der Wende?

Das Blatt hat sich gewendet.
Dachte ich auch gerade.

Sie können wegtreten.

Bleiben Sie am Posten draußen.

Sie sind also Aldo der Apache.

Du bist also der Judenjäger.
Ich bin Detektiv.

Ein verdammt guter.
Leute finden ist meine Spezialität.

Natürlich half ich den Nazis,
Leute zu finden.

Und darunter waren auch Juden.
Aber Judenjäger?

Das ist nur ein Name, der anhaftet.

Sie müssen zugeben,
dass er eingängig ist.

Beeinflussen Sie, welche Spitznamen
der Feind Ihnen gibt?

Aldo der Apache und der Knirps?

Was meinen Sie mit "der Knirps"?
Ihr Spitzname bei den Deutschen.

Der deutsche Spitzname
für mich ist "der Knirps"?

Als Beweis bin ich etwas überrascht,
wie groß Sie in Wirklichkeit sind.

Klein, ja, aber kein Zirkuszwerg
wie man vermuten könnte.

Wo sind meine Männer?
Wo ist Bridget von Hammersmark?

Tja. Sagen wir, sie bekam,
was sie verdient hat.

Wer sich Freunde holt wie sie,
der kann eben nicht viel erwarten.

Was Ihre Italiani angeht,
Sgt. Donowitz und Private Omar...

Woher kennst du unsere Namen?

Lieutenant Aldo.

Ich verhöre jeden mit Hakenkreuz
geschändeten Überlebenden.

Wir begegnen uns nicht
auf der gleichen Respektebene.

So sieht's aus.

Zurück zum Verbleib
der beiden italienischen Saboteure.

In diesem Moment

sitzen Omar und Donowitz auf genau
den Plätzen, die wir ihnen anwiesen.

0023 und 0024,
wenn ich mich recht entsinne.

Den Sprengstoff an den Waden,
zum Zünden bereit.

Und Ihre Mission,
mancher nennt es Komplott,

läuft momentan noch ganz nach Plan.
Eine nette Geschichte.

Hast du noch so eine auf Lager?
Gleichwohl...

Ich könnte jetzt
zu diesem Hörer hier greifen,

das Kino informieren,
und Ihr Plan ist kaputt.

Falls die noch da sind
und falls die noch leben,

und das ist 'n fettes "falls",

kriegt ihr die nie da raus,
ohne dass die Bomben hochgehen.

Zweifellos.

Einige Deutsche werden sterben.
Und der Abend ist versaut.

Und Goebbels wird stocksauer
auf Sie sein,

weil Sie
seinen großen Abend ruinieren.

Aber Sie kriegen weder Hitler,
Goebbels, Göring oder Bormann.

Und den Krieg beendet ihr
nur mit diesen vier.

Greife ich aber nicht
zu diesem Hörer hier,

kriegt ihr vielleicht doch
alle vier.

Und kriegt ihr die vier,

endet jetzt und hier der Krieg.

So, meine Herren,

wie könnten wir den Krieg
heute Abend beenden?

So, wie ich die Sache sehe,

hängt Hitlers Tod respektive Rettung
allein von meiner Reaktion ab.

Unternehme ich nichts,

trage ich zu seinem Tod
doch mehr bei als Sie. Stimmt's?

Sieht ganz so aus.

Was meinen Sie, Utivich?

Sieht ganz so aus.

Ich werde Hitler, Goebbels,
Göring und Bormann nicht töten,

noch im Alleingang den Krieg
für die Alliierten gewinnen,

nur um mich danach vor einem
jüdischen Tribunal wiederzufinden.

Wünschen Sie den Krieg
heute Abend also zu gewinnen,

müssen wir einen Vertrag schließen.

Was für einen Vertrag?

Der Art, wie Sie ihn zu schließen
nicht befugt sind.

Doch Ihre Mission untersteht
sicher einem Kommando.

Einem General.

Ja, ich tippe auf

das OSS zum Beispiel.

Das ist ein Bingo!

Sagt man das so? Das ist ein Bingo?
Es heißt einfach "Bingo".

Bingo! Wie lustig!

Aber ich schweife ab.
Wo waren wir? Ja, beim Vertrag.

Da drüben steht ein
sehr leistungsfähiges Funkgerät.

Davor sitzt Hermann, ein noch
leistungsfähigerer Funker.

Holen Sie mir jemanden
an dieses Funkgerät,

jemanden Federführenden,
um meine

Kapitulationsbedingungen
zu autorisieren.

Falls Ihnen der Begriff
leichter runtergeht.

Da, wo ich herkomme...
Ja, woher eigentlich?

Maynardville, Tennessee.

Alkoholschmuggel-Branche.

Wenn man da sein Geld
mit "Straftaten" verdient,

sprich, man verkauft Schnaps,
um die Familie zu ernähren,

dann tut man gut daran,
immer auf der Hut zu sein.

Kurz: Wenn 'ne Geschichte
zu schön ist, um wahr zu sein,

ist sie's nicht.

In Ihrer Position
würde ich wohl dasselbe sagen.

Und in 999'999 Fällen von einer
Million hätten Sie damit recht.

Aber in der Geschichtsschreibung
zeigt es sich gelegentlich,

dass das Schicksal hervortritt
und seine Hand ausstreckt.

Was soll
in den Geschichtsbüchern stehen?

(unverständlicher Filmdialog)

"Du feiges amerikanisches Schwein.
Dafür wirst du zahlen."

"Ich flehe Sie an.
Wir müssen diesen Turm zerstören!"

(Musik)

Kaugummi?

Pst. Pst!

Scusi. Scusi.

Scusi. Scusi. Pardon.

Scusi. Perdone.

Scusi.

(Musik)

Es wird Zeit.

Ich gehe jetzt hinter die Leinwand
und verriegle den Saal.

(Musik)

(Das Publikum jubelt.)

(dramatische Musik)

Militärgeschichtlich wird dieser
Abend also so dokumentiert:

Ich war bei Operation Kino von
Anfang an als Doppelagent dabei.

Alles, was ich als SS-Oberst
getarnt getan habe,

war vom OSS genehmigt,
als notwendiges Übel,

um meine Tarnung
bei den Deutschen zu etablieren.

Und ich deponierte
Ltd. Raines Dynamit

in Goebbels' und Hitlers Loge,
um deren Ableben zu sichern.

Ich war beim Führer.
Er sollte jeden Moment eintreffen.

Danke, Hans.

Der letzte Punkt
stimmt übrigens tatsächlich.

Ich will meine vollen Bezüge
und Pensionsansprüche

entsprechend meines Ranges.

Ich wünsche die Verleihung
der Medal of Honor

für meinen unschätzbaren Beitrag
zum Sturz des Dritten Reiches.

Eigentlich will ich,

dass alle Mitglieder von Operation
Kino die Medal of Honor erhalten.

Unbeschränkte Staatsbürgerrechte.
Aber das ist ja klar.

Und ich möchte,

dass die USA für mich ein Grundstück
auf Nantucket Island erwerben.

Als Belohnung für die Rettung
zahlloser Menschenleben,

indem ich die Tyrannei der NSDAP
unerwartet rasch beendet habe.

Haben Sie alles notiert?

Ich freue mich auch, Sie persönlich
kennenzulernen, Sir.

Lt. Raine? Ja, der ist da.

Ja, Sir?

Colonel Landa lädt Sie und Utivich
als Gefangene in einen Truck.

Dann fahren er und sein Funker
den Truck zu unserer Kampflinie.

Bei deren Überquerung ergeben sich
die beiden Ihnen.

Dann übernehme Sie das Steuer

und bringen sie zu mir
zu einer Nachbesprechung. Klar?

Jawohl, Sir.
Over und out.

Herr Dr. Goebbels?
Verzeihung. Kann ich kurz raus?

Natürlich, mein Junge.
Wir sehen uns nach der Vorstellung.

(spannende Musik)

(Klingeln)

(spannende Musik)

(Klopfen)

Wer ist da?

Fred rick.

Scheiße.

Sind Sie die Chefin hier?
Ich will mein Geld zurück.

Der Hauptdarsteller taugt nichts.

Was machen Sie hier?

Ich wollte Sie besuchen.

Sehen Sie nicht, dass ich zu tun habe?

Dann gestatten Sie, dass ich Ihnen helfe.

Im Ernst, Fredrick.
Sie können nicht hier bleiben.

Das ist Ihre Premiere.
Sie sollten bei denen sein.

Normalerweise hätten Sie recht.

Bei anderen Filmen mache ich das.

Ich ertrage solche Abende sonst immer,
wie es sich gehört.

Tatsache jedoch bleibt,

dass der Film auf meinen
militärischen Heldentaten beruht.

Und diese bestehen darin,
viele Menschen getötet zu haben.

Folglich ist das, was gerade gezeigt wird,

keine Passage, die ich mir gern ansehe.

Es tut mir leid, Fredrick, aber...
- Und da dachte ich,

ich geh nach oben und tu,
was ich am besten kann:

Sie belästigen.

Und an Ihrem Blick sehe ich, dass ich
dafür immer noch ein Händchen habe.

Hat Sie der Nazi-Ruhm schon so venNöhnt,

dass Sie vergessen haben,
was "nein" bedeutet?

Nein. Sie können nicht hier bleiben.

Jetzt verschwinden Sie!

Sie haben mir wehgetan.

Ach, schön zu sehen,
dass Sie auch etwas empfinden können.

Und sei es nur körperlicher Schmerz.

Zu mir sagt man nicht "Verschwinden Sie".

Über 300 Leichen in Italien würden das,
wenn sie könnten, bezeugen.

Ich habe Ihnen geholfen

und Sie benehmen sich derart respektlos.

Schließen Sie die Tür.

Was?

Schließen Sie ab.

Wir haben nicht viel Zeit.

Wofür?

Vergessen Sie's!

Nein, nein... Warten Sie.

Sie wollen, dass ich die Tür abschließe?

Zum 50. Mal, ja.

(Das Publikum johlt.)

(Musik)

(Frederick stöhnt.)

(Musik)

(Musik)

Wenn einer tot ist, bleiben dir
30 sec. für den anderen. - Okay.

(Das Publikum johlt.)

Champagner?

(Musik)

Fabelhaft, mein Lieber. Fabelhaft.
Ist Ihr bester Film bisher.

Danke, mein Führer.

Danke.

"Wer will Deutschland
eine Botschaft schicken?"

"Ich will eine Nachricht
an Deutschland schicken."

"Und zwar,
dass ihr alle sterben werdet."

Schluss! Aus!
- Projektor aus!

"Und ihr sollt ihr dabei
tief in die Augen sehen,

der Jüdin, die euch tötet!"

Ich weiß nicht, was hier los ist!
"Marcel."

"Brenne es nieder."

Oui, Shosanna.

(panische Schreie)

"Mein Name ist Shosanna Dreyfus."

"Und das ist das Gesicht
der jüdischen Rache."

(panische Schreie)

(panische Schreie)

(Shosanna lacht.)

(panische Schreie)

Die amerikanische Kampflinie,
Herr Standartenführer.

Ausgezeichnet, Hermann.

Hermann, nehmen Sie ihnen
die Handschellen ab.

Ich ergebe mich Ihnen
ganz offiziell, Lt. Raine.

Wir sind Ihre Gefangenen.

Und was ist mit meinem Messer?

Verbindlichsten Dank, Oberst.

Utivich, leg dem Oberst
die Handschellen an.

Ist das wirklich notwendig?
Bei so was bin ich pingelig.

Skalpier ihn.

Sind Sie verrückt?
Was haben Sie getan?

Ich hab vereinbart mit dem General,
dass der Mann verschont wird!

Ja, und? Die pfeifen auf den.
Die brauchen dich.

Dafür wird man Sie erschießen!

Glaub nicht. Eine Standpauke wird's
geben. Aber die gab's schon öfter.

Utivich und ich haben gehört,
was du ausgehandelt hast.

Den Krieg beenden, ja?

Hätte ich auch gemacht, den Deal.
Utivich? Du auch?

Hätte ich auch gemacht.
Versteh ich. Verdammt guter Deal.

Und deine Schäfchen
sind auch im Trockenen.

Na ja, wer das Oberkommando
abzufackeln bereit ist,

bei dem kann man schon mal
'n Auge zudrücken.

Trotzdem hab ich noch eine Frage.

Wenn du
nach Nantucket Island kommst,

nehme ich an, wirst du
deine schmucke SS-Uniform ausziehen.

Oder nicht?

Hab ich's mir doch gedacht.

Und das kann ich nicht billigen.

Utivich, kannst du das billigen?

Nicht die Bohne
kann ich das billigen.

Wenn es nach mir geht,

trägst du diese Drecksuniform bis
ans Ende deiner Pimmellutschertage.

Aber das geht ja nicht. Irgendwann
musst du sie mal ausziehen.

Und darum

verpasse ich dir jetzt was,
was du nicht ausziehen kannst.

(Landa schreit.)

Weißt du was, Utivich?

Sieht aus, als hätte ich soeben
mein Meisterwerk vollbracht.