All language subtitles for Zettl.2012.DVDRip.Xvid.dCd.German

(Musik setzt ein)

(Glockengel�ut)

(Erz�hler) 'Als M�nchen noch heimliche
Hauptstadt der Bundesrepublik war,

'galt der Klatschreporter Baby
Schimmerlos als lkone seines Metiers.

'Und Herbie Fried war sein Leibfotograf.

'Wenn z.B. Irgend 'ne Hollywood-Diva

'ihren 30 Jahre j�ngeren 6-gepackten
Hometrainer heiraten wollte,

'hatte Baby immer als Erster die Story
und Herbie das Foto.

'Von dem Hometrainer.

'Dann fiel jedoch irgendwann
in Berlin die Mauer

'und Herbie von 'ner Promi-Yacht
in Monte Carlo.

'Der Fotograf landete im Rollstuhl.

'Baby ergab sich der Trunksucht,

'und Mona, Babys Dauergeliebte,
machte Karriere als Volksmusik-Star.'

(Jodeln)

'Die beiden hatten sich sehr geliebt.

'Und daher ungef�hr 30 Jahre lang
immer nur gestritten.'

(Weinen)

'Als Baby nach Jahren
pl�tzlich bei Herbie anrief

'und ihm erz�hlte,
da g�be es einen Schweizer Milliard�r,

'der in Berlin so 'n Kultur-Elitemagazin

'wie den amerikanischen "New Yorker"
finanzieren wollte,

'und er, Baby, w�rde Chefredakteur
und k�nnte einen Fotografen brauchen,

'da h�tte Herbie vor Freude fast
seinen Invalidenausweis aufgefressen.

'Dann jedoch, kaum in Berlin angekommen,

'erfuhr er vom jungen Chauffeur
des Milliard�rs, Max Zettl,

'die traurige Nachricht,

'dass Chefredakteur Schimmerlos
leider gerade t�dlich verungl�ckt sei.

'Chauffeur Zettl
f�gte jedoch tr�stend hinzu,

'dass er, als begeisterter
Zeitungsleser, bereits 'ne Idee h�tte,

'wer als Einziger
f�r Babys Nachfolge infrage k�me.

'Dazu br�uchte er, Zettl,

'aber die Hilfe eines erfahrenen
�lteren... alten... Society-Hasen.

'K�nnte auch
ein Fotograf im Rollstuhl sein.

'Und der Milliard�r, der allerdings

'm�sste nat�rlich erst noch
�berzeugt werden von der Idee.'

(Frank Sinatra: "New York, New York"
im Hintergrund)

Bonjour, Zettl. Vous allez bien?

Bonjour, Herr Doucier.
Bienle! Bien! Bienstens!

(lmmer noch "New York, New York")

(Musik tritt in den Hintergrund)

(Schweizer Akzent) Wie konnte
einem �lteren Herrn so etwas passieren?

(Bayrischer Akzent) Weil er
mit Vollgas auf seinem frisierten Bike

Unter den Linden abi, also, runter ist.

Bike? Ja, hat der nicht einen Porsche
gehabt, der Schimmerlos?

Bis zur Altersrente mit 65,

aber dann war ihm der Porsche
nicht mehrjugendlich genug.

Da hat's dann
eine Harley 1.5er Twincam sein m�ssen.

Mit der wollte er
direkt durchs Brandenburger Tor durch,

und an einer S�ule vom Tor
hat's ihn dann zerbr�selt.

Er war sofort tot.

Seine letzten Worte
waren angeblich ein Schrei.

Ein Schrei?

Ja. So wie "Juchhe" oder "Holladrio",
oder so.

Ja, ja, ja, er warja auch ein Bayer.

Ja, das war er.
Der gute, alte Schimmerlos.

Gott hab ihn selig.

Ja, weinen Sie jetzt?

Ja. So gut es halt geht.

(lmmer noch "New York, New York"
im Hintergrund)

- Herbie!
- Mona!

(Bayrischer Akzent) Seine Mutter w�rde
sich im Grab umdrehen,

wenn sie w�sste, dass ihr Sohn
in Berlin unter der Erde liegt!

Mona! Seine Mutter ist tot
und dreht sich nicht mehr.

Und sie wei� nicht, wo er ist, und sie
wei� auch nicht, dass sie's nicht wei�.

Er wollte immer
in bayrischer Erde liegen.

Mona, er ist auch tot!

Und einem Toten in seinem Zustand
ist es schei�egal, wo er beerdigt ist.

Aber mir nicht!

(Glockengel�ut)

Ach, so viele Leute!

Ich hab gar nicht gewusst,
dass der Baby in Berlin so bekannt war.

Und so beliebt. (Schnieft)

Bis er dann mitten in der weltweiten
Wirtschaftsfinanzkrise

ein gro�z�giges Angebot
von dem weltweit erfolgreichen

Schweizer Finanzmagnaten
Urs Doucier erhielt,

um nach dem Vorbild der New Yorker
Zeitschrift "The New Yorker"

der Stadt Berlin endlich das geben,
was New York immer noch fehlt,

�h, �h, um endlich
'ne Weltstadt wie Berlin zu werden,

den Berliner New Yorker,

nee, �h, New Yorker Berliner.

Nicht einmal gescheit lesen kann der.

Jedenfalls war sein letzter Wusch,
dass er einen jungen Nachfolger kriegt.

Der muss nicht unbedingt
von der Branche sein,

kann auch mal z.B.
Prominenten-Chauffeur gewesen sein,

oder so was �hnliches.

Haben Sie den Text geschrieben, Zettl?

Nur grammatikalisch und sprachlich.

Und nun ruhe er endlich in Frieden,
in nomine patris

et filius et spiritus sanctis, Amen.

Halt mal.
Gib mir mal das andere Ding. Gut.

(Berliner Akzent) Frau M�dlinger, d�rfte
ich bitte ein Autogramm bekommen?

Wir sind ja so ger�hrt,
mein Mann und ich.

Das ist n�mlich genau so, wie Sie das
immer in lhrem Lied im Fernsehen singen.

(Mona) Ja, schon gut.

Es wird ein Wein sein
und wir werden nimmer sein.

Ja, danke. Schon recht. Wiedersehen.

H�tte ja heute gut gepasst, was?

Jetzt hau ich endg�ltig den Deckel
auf die Mona vom Musikantenh�usl.

Servus.

Das hast du vor 20 Jahren
auch schon gesagt.

Schuld war er.

"Sei froh, dass du deine Sendung hast.

"Verdienst einen Haufen Geld,
bist ein Volksmusik-Star."

Andauernd hat er sich
in mein Leben eingemischt! In alles!

Also, die Rechnung schick ich dann an
die Doucier Holding in der Schweiz, ja?

Also, inklusive 2 Ministranten waren das
110 Leute in festlicher Kleidung,

das macht mal 10011.000.

Dann hatte jeder 'ne wei�e Lilie gehabt,
das macht 1.100.

Und ich hatte eine Sprechrolle
in ausl�ndischer Sprache,

also "domine in spiritus" und so...

- Zettl, was wird hier eigentlich...
- Einen Moment.

- Aber wir hatten doch alles ausgemacht.
- Ja, gleich, gleich.

Wollen Sie in Berlin vor allen Leuten
und in allen Zeitungen dastehen

wie jemand, der seinem gewesenen
Chefredakteur in spe

nicht einmal
eine anst�ndige Beerdigung spendiert?

�h, die werden auch von uns,
respektive von Ihnen, bezahlt.

L�cheln Sie.

Nein, halt, ist ja eine Beerdigung.
Machen Sie ein trauriges Gesicht.

Mein herzliches Beileid, gn�dige Frau.

(Mona) �h, danke.

- Herzliches Beileid.
- Hm.

Herzliches Beileid.

(Doucier) Herzliches Beileid
zum pl�tzlichen Ableben lhres, �h...

- (Mona) Lebensgef�hrten.
- Lebensgef�hrten. Herzliches Beileid.

(Zettl) Ich bin jung, hungrig, und ich
bin auf der Journalistenschule gewesen.

�brigens sogar auf verschiedenen, wo sie
lauter Zeug in dich hineinstopfen,

was du heutzutage
gar nicht mehr brauchst.

Hab ich jahrelang umsonst studiert.
Alles komplett "old school".

Heute gibt's 3 Hauptkategorien:

"Rumor", "Gossip"
und "Talk of the Town". That's it.

Der Rumor ist aber nur dann gut,
wenn ein bisschen Twitter dabei ist.

Beim Gossip werden die Leute
nur fertiggemacht,

und deswegen ist mein Favorit
der Talk of the Town.

Aber auch schon modernisiert.

So ein bisschen ein Cocktail
mit einem Schuss Rumor,

mit einem Spritzer Twitter
und 1, 2 Tropfen Gossip.

Aber auch nicht zu viel.
Und dann ist der Job...

Den Job bekommt nur einer, Zettl,
der das kann.

Ja, selbstverst�ndlich. Ein anderer
kommt ja gar nicht infrage.

Einer, der sich da auskennt
und jeden kennt, auch international.

Kennen Sie z.B. Da die Dingsda, die...
Wie hei�t sie?

- Julia Roberts?
- Nein, die meine ich nicht. Die andere.

- Penelope Cruz?
- Ja! Genau! Die hat was Besonderes!

Ja, die kenn ich gut. Mit der Penelope
hab ich gerade vorhin telefoniert.

- Tats�chlich?
- Ja.

Dann rufen Sie sie
doch noch einmal schnell an.

Ah, die Penelope? Jetzt gleich?

- Ja, wenn Sie sie so gut kennen?
- Nat�rlich, und wie!

�h, wo hab ich jetzt die Nummer?

Die Nummer hab ich
in meinem VIP-Notizb�chlein.

Wo ist jetzt mein VIP-Notizb�chlein?

Ah! Jetzt wei� ich's wieder.

Das hab ich in der anderen Hose,
die ich daheim ausgezogen hab,

bevor ich zum Helikopter geflogen,
�h, gefahren bin,

damit ich eine frische neue Hose anhab,
wenn ich Sie abhol.

Die Penelope, �h, die Hose,
�h, ich mein, Sie, gro�geschrieben.

- Warum l�gen Sie mich an, Zettl?
- Warum? �h, warum ich Sie anl�g?

Ja, das kann ich Ihnen schon sagen.
Weil ich mir geschworen hab,

dass ich auf alles, was Sie mich fragen,
immer eine Antwort wei�.

Die wirklich gro�en M�nner geben
auch einmal zu, etwas nicht zu wissen.

Ja, aber erst, wenn sie schon gro� sind.
Vorher nicht.

Bitte. �h, bitte,
Herr Doucier, bitte. Bitte.

Bitte, bitte, Herr Doucier!
Geben Sie mir eine Chance.

Ich kenne jede und jeden,
und mich kennt auch jeder und jede,

jedenfalls in Berlin,

und der alte Fotograf, der Herbie Fried,
der kennt auch jede und jeden,

international und weltweit,
und ich mach doch sowieso alles f�r Sie.

F�r mich ist nichts zu klein, nichts
zu gro�, nichts zu fr�h und nichts zu...

Kreuzkruzifixsakrament!
Hoffentlich ist er noch da!

Ja, hoffentlich f�r Sie, Max!

Die Berlinerin, der Berliner,
den Berliner...

- Den Berliner gibt's doch gar nicht.
- So gesehen, Frau B�rgermeister,

- gibt's den New Yorker auch nicht...
- Ahhh!

- Ah, der Pantoffel-Strahlemann ist da.
- Herr Ministerpr�sident...

(Schw�bischer Akzent) Bitte
um Entschuldigung f�r die Versp�tung.

(B�rgermeisterin) Wenn der neue MP von
Meck-Pom und seine Frau Mutti-Hilde

auch schon keine Mecklenburger
mehr sind, sondern Schwaben,

und erjetzt hier
mit Kanzler-Ambitionen...

- (R�chelnd) Ist das lhr Glas?
- Die Frau B�rgermeister ist heute...

Sie wollen doch Kanzlerin werden,
habe ich gedacht.

Wer hat das jetzt gleich wieder gesagt?
Ich glaub, das war meine Hilde-Mutti.

"Die Gutzow ist so machthungrig,

"die w�rde jede bucklige Kr�te
schlucken..."

- Wenn ich da mal einhaken darf...
- Die Kanzlerfrage stellt sich nicht.

Der Kanzler ist entgegen allem,
was in dieser Stadt hier so gered...

- Aber hier wird ja immer alles...
- Sag ich ja!

- Kerngesund und topfit...
...und darum ist ein Magazin

- wie der Berliner New Yorker...
- Kerngesund und topfit,

macht t�glich seinen Work-Out
und s�uft inzwischen weniger

als die meisten Alkoholiker
in dieser... Oder besser gesagt:

Die meisten trinken in dieser Stadt
mehr als der Kanzler.

(Kleines Lachen, Handy klingelt)

Entschuldigung,
aber ich glaube, ich muss doch, �h...

Was muss er?

Tut mir leid, aber... Max Zettl.

Hendrik Schafmon.
Ist �berhaupt kein Problem.

Ich habja h�chstens
eine halbe Stunde gewartet.

- Das macht er immer.
- Wer macht was immer?

Ah, der Chef. Das macht er immer.
Immer und mit jedem.

So eine Art Test, sagt er, der Chef.

Wie sich die Leute verhalten,
wenn sie warten m�ssen. Bitte.

Sind Sie jetzt der Chauffeur
oder der Personalchef,

oder wie hab ich mir das,
�h, Sie, �h, vorzustellen?

Sagen wir's mal so: Auf mich h�rt er.

- Ist ein bisschen eng, gell.
- Ja, ein bisschen eng.

Also, wenn ich z.B. Zu ihm sag,
dieser Herr, �h, Sowieso,

derjetzt der neue Chefredakteur
vom Berliner New Yorker werden m�chte,

das ist der typische Typ von Verdr�nger.

Dem stinkt's zwar wahnsinnig, dass man
jemanden wie ihn hat warten lassen,

aber dass es ihm stinkt, unterdr�ckt er
zun�chst einmal. Schei�-Schalter.

- Was ist denn mit dem Schalter?
- Och, nix.

�h, aber dann kriegt er
einen furchtbaren Zorn,

und das muss er rauslassen,
weil er sonst platzt.

Bei Ihnen ist das wahrscheinlich
in 2 Stunden der Fall.

Jetzt ist's halb 10:00. Ich w�rde sagen,
Sie platzen so gegen halb 12:00.

(Asiatische Kl�nge)

(Unverst�ndliches Chinesisch)

(Lacht leise)

Was haben Sie jetzt gesagt zu der Dame?

- "Schick einen Lift abi".
- Abi?

�h, runter. "Susi, du Schlampe,
du chinesische.

"Sonst bei� ich dich
in deine Lotusbl�te, in deine s��e."

- Auf Chinesisch.
- Ja.

Halt!

Du s��e Susi, du.
Jetzt geh'n wir.

�h, warten Sie einen Moment.
Bleiben Sie stehen. Da.

Da ungef�hr.

Sch�n stehen bleiben.
Ich bin gleich wieder da, gell?

(Doucier) Ja? Ja, ich bin's, ja.

Was hei�t "eine Billion Dollar",
Herr Jaeggi?

- Eine Billion im amerikanischen Sinn?
- Guten Abend, Herr Doucier.

Also im deutschen Sinn eine Milliarde
im Sinn von 1.000 Millionen,

oder sind es 1.000 Milliarden

im Sinn von einer Billion im deutschen
Sinn von einer Million Millionen?

Na, dann fragen Sie noch mal genau nach
und dann simsen Sie mir das.

Milliarden! Billionen! Als ob's
heutzutage keine Millionen mehr g�be!

- Urs Doucier.
- Schafmon.

- Herr Schlafmohn, ja. Schafmon.
- Schafmon. Henrik Schafmon.

'Tschuldigung, bin gleich wieder da.
Hab da irgendwie gar keinen Empfang.

- M�gen Sie simsen? Alle simsen.
- Herr Ministerpr�sident!

- Ich finde das sehr unpers�nlich.
- Ja. Ja.

- Der Mensch soll reden miteinander!
- Ja.

(Bayrisch) Nein, ich bin gerade bei der
Veranstaltung von meiner Gewerkschaft.

Die proben da
f�r die Rosa Luxemburg-Parade.

Ich wollte dir gerade simsen,
weil deine SMS versteh ich nicht.

Was hei�t denn das?
"AFVBIDWVLMMDIHFHANSTAP"?

"An Fr�ulein Verena bin ich dran,

"wie vereinbart, Lieferung
morgen Mittag direkt ins Hotel,

"f�r heute Abend Natalia, slawischer
Typus, anspruchslos und preiswert."

Was wissen Sie eigentlich
�ber den kranken Kanzler, Herr Doktor?

Ah, der Kanzler ist krank? Aha.

Ja, ich bin ja f�r Innenpolitik
und auch f�r Au�enpolitik

und auch f�r die Wirtschaftspolitik
nicht wirklich...

Mein Ressort war bisher ausschlie�lich
die Kultur und die Gesellschaft.

- Wollen Sie sagen, Herr Schlafmohn,
- Schafmon.

Dass ein Kanzler nicht zur Kultur,
�h, zur Gesellschaft geh�rt?

(Kleiner verlegener Laut)

(Sehr getragen gespielte
deutsche Nationalhymne)

Olli? Olli!

Sch! Pscht!

Wieso schl�ft er?

(Berliner Akzent)
Ist gerade wieder eingeschlafen.

Jedes Mal, wenn er mich besuchen kommt,
legt er sich gleich auf die Couch,

und dann schreibt er angeblich
an seinen Memoiren.

Dabei schl�ft er regelm��ig ein.

Manchmal wacht er pl�tzlich auf
und br�llt wie am Spie�. So wie heute.

Heute war es besonders schlimm.
Deswegen habe ich dich angerufen.

Sonst nichts... so... Zwischenmenschliches
zwischen euch?

(�chzen und St�hnen)

Nee. Schon lang nicht mehr.

Wiggerl, ist das die?

Ist das der Busen
von dem Gesicht vorher?

Den Arsch musst du mir nicht schicken,
ich brauch ja was zum Entdecken.

Wie? Nein, nein,
ich war blo� gerade abgelenkt.

(Unverst�ndliches Fl�stern)

(Wieder unverst�ndliches Fl�stern)

Darf ich jetzt mal eine kleine Lanze
f�r die Kultur brechen?

- Nee.
- Jetzt spricht die Frau B�rgermeister.

Setzen! Jetzt spreche ich und niemand
sonst. Und ich rede, solange ich will.

Und wehe, einer unterbricht mich. Wehe!

Ich bin ja nicht irgendwer, den man auf
der Stra�e aufliest wie einen Penner!

Den man vor einem Bahnhof
30 Minuten warten l�sst,

um zu testen, wie er sich verh�lt,
weil man ja inzwischen jeden testet!

In was f�r einer Welt
leben wir eigentlich?

Ich wei� nicht, in welcher Welt
Sie leben, Herr Schlafmohn...

Schafmon! Setzen!

Ich h�tte beim Spiegel,
bei der FAZ, bei der SZ,

f�r die Welt, f�r die BUNTE, f�r
die Cosmopolitan und f�r die Brigitte,

�berall h�tte ich... Und f�r die BUNTE!
Teilweise hab ich auch!

- �berall hab ich!
- Ja, ja. Das Gep�ck, Herr Schlafmohn.

Jetzt hab ich die Arbeitslosigkeit,
danke, Schafmon, vorgezogen.

Jetzt werd ich ein Buch schreiben!
�ber Sie alle!

- (Doucier) Machen Sie das.
- (Ploppen)

�ber die moralische Verschmutzung
des Geistes und des Herzens.

Also, das ist doch super gelaufen,
was das Platzen betrifft, ha?

Auf die Minute
sind Sie in der Zeit geblieben.

- Ja? Ja.
- Ja.

- War es nicht ein bisschen zu...
- Nein!

Ganz im Gegenteil! Das war wunderbar.
Wunderbar! Wiederschauen!

- Danke.
- Bitte.

Ach, geben Sie's zu, Orhan, Sie sind es!

Ich habe noch nie den Sohn eines
t�rkischen Nobelpreistr�gers gehabt.

Kommen Sie, Orhan.
Fahren Sie mich nach Hause.

- �h, ich muss noch arbeiten.
- Nein, nein.

Ni hau. Er muss doch nicht mehr
arbeiten, Herr Chung Ching?

- Nein, nein, gn�dige Frau.
- Hm! Ching Ching!

New York, New York!
Ich liebe diese Stadt.

Wo kann man noch um diese Zeit

einen chinesischen Nobelpreistr�ger
abschleppen?

Nee, Urs. Sorry, nee.
Dass so ein Intellektuellen-Bl�ttchen

dich prestigem��ig
bei so ein paar Eierk�ppen upgradet,

ok, das versteh ich noch.

Aber das kostet dich doch
zig Millionen aufw�rts! F�r was denn?

Die tollen Arbeitspl�tze seh ich auch
nicht. Und ich, das sag ich dir,

will in so einer Elfenbein-Tower-Nummer
gar nicht drin sein.

Das schadet mir doch nur. Das sind
doch nicht meine W�hler und -rinnen!

Wenn's dir wirklich so am Herzen liegt,
Ursmaus,

mach nicht so 'nen elit�ren Kack,
sondern mach 'ne BILD f�r ganz Arme!

Davon haben wirjede Menge.
Und mach es am Anfang erst mal im Netz.

Und wenn du mich da drin
featuren willst, Ursmaus, be my guest!

Gern, Gutzele, gern.

Du wei�t doch, dass ich dir
mit Leib und Seele verfallen bin!

Ich liebe dich so!

Ich begehre dich so leidenschaftlich,
mit all meinen Sinnen,

mit meinem Herzen, mit meiner Seele,
mit meinem...

Pfoten weg, du! H�r aufjetzt!
Mensch, h�r aufjetzt!

Zimmerservice.

- (Operngesang)
- (Scheffer) Ja, Fr�ulein Susi!

So eine �berraschung!

- �h, Wiggerl!
- Was machst denn du da?

Du, �h, room, room... Ich geh ein
bisschen room, herum... servicen.

- (Russisch)
- Arschloch. Na, dann...

- �h, du Wiggerl, der Dings...
- Was?

�h, also nur f�r den Fall,
dass du zum MP...

Also, er ist schon. Er hat schon.
Also, er wird schon...

(Russisch)

Misch du dich nicht in meine
Machenschaften, �h, Angelegenheiten ein.

Gell, du Ratte, sonst hast du
deinen letzten Furz gelassen.

Arschloch.

- Ich hol jetzt mal deine Leute, ja?
- Mm.

(Deutschlandhymne im Hintergrund)

Sag mal, M�uschen...

�h, haben wir eigentlich?

Nee, Olli, aber... das machen wir
das n�chste Mal, ja? Komm jetzt.

Jetzt gehst du sch�n... regieren.

- Ja?
- Ja.

Was schaust du denn so traurig,
M�uschen?

Wird schon wieder.

(lmmer weiter deutsche Nationalhymne
im Hintergrund)

Ah!

(Motor wird angelassen)

(Verena) Hm! Du bist s��.

(Zettl) Ja, ich wei�.
Ich m�chte lieber sexy sein.

Dann mach halt endlich mal.

Ich kann nicht, Verena.

Ich steh wahnsinnig auf dich, aber wenn
ich denke, dass du gerade mit dem da...

Ich hab seit 'nem halben Jahr
nicht mehr. Mit dem.

Das war fr�her. Da haben wir uns
noch nicht mal gekannt.

Das kann man jetzt glauben
oder auch nicht.

Soll ich's dir beweisen?

Ich w�sste zwar nicht,
wie man so was macht, aber bitte.

So. Das hier ist f�r die Miete.

Dauerauftrag, 1.520,00.

Das letzte Mal eingegangen
vor 6 Monaten.

Seither nicht mehr. Und das hier
ist f�r monatliches... alles M�gliche

in H�he von 3.500,00.

Das letzte Mal ebenfalls eingegangen
vor 6 Monaten. Seither nicht mehr.

Und jetzt hab ich 20 Mille Miese.

Das ist ja ein Haufen Kohle.

Sag, dass du's hast.

Ich bin ein armer Chauffeur, Mausibutzi,
ich hab's nicht.

Bitte. Sag's halt.

- Ich nehm's ja eh nicht von dir.
- Wieso soll ich's dann sagen?

Mmm... Weil ich halt wissen will,
ob ich's dir wert bin.

Dann sag du "Ich liebe dich,
obwohl du ein armer Chauffeur bist".

Ich liebe dich,
weil du ein armer Chauffeur bist.

Nein, nicht "weil", sondern "obwohl".

Ist das so ein gro�er Unterschied?

Ja, aber das macht jetzt nix,

weil... Jetzt, glaub ich,
jetzt geht's doch.

(Mona) Jetzt probier's einmal.

(Herbie) Das brauch ich nicht,
das seh ich mit blo�em Auge.

- Probier's doch!
- Das geht nicht!

Das Bett muss die richtige H�he haben.

Genauso hoch wie die H�he
der Sitzfl�che des Rollstuhls.

Ist es zu niedrig,
dann klappt das zwar beim Hinlegen,

aber nicht beim Aufstehen.
Und andersrum ist es genau andersrum.

- Ist recht.
- Wenn's hoch ist, das Bett.

Ist recht.

Nein, kommt gar nicht infrage.
Nicht in deinem...

Du sagst jetzt, ob das Bett
die richtige H�he f�r dich hat.

Mona, ganz bestimmt schlaf ich nicht...

- Ist es zu hoch, ja oder nein?
- Nein, glaub ich nicht.

Zu tief?

Wei�t du, dass du
eine furchtbare Nervens�ge bist, Herbie?

Ja, wei� ich. War ich immer schon.

(Leise Klavierkl�nge)

(Es klopft)

Mona?

- Schl�fst du schon?
- Eigentlich schon.

Ich wollte nur sagen, ich f�hle mich
sehr wohl in deiner Wohnung.

Ich bin ja in Berlin geboren.
Ich bin ja hier zur Schule gegangen.

Kannst du mir das alles
morgen in der Fr�h erz�hlen?

Ja, klar. 'tschuldige.

(Mann) Ich sage dir,
arm frisst er mich noch, der Coco.

(2. Mann) Kauf doch Abf�lle
vom Schlachter, das ist billiger.

Frisst er doch nicht, der Coco,
und wenn, dann kriegt er D�nnschiss von.

Dann schaff sie doch ab, die T�le.

Das ist keine T�le,
das ist ein ganz lieber Kampfhund.

Und heute Nacht haben wir
schon 2 Ferrari gemacht,

und jetzt machen wir noch 'nen Bentley,
das ist sein Lieblingsauto.

Morgen, Chef.

(Zettl) Seit dein Coco nur noch
argentinisches Bullenfleisch frisst,

- wird's alleweil teurer.
- Wer arbeitet, muss auch fressen, Chef.

Ja.

(Getragene Saxofon-Musik
im Hintergrund)

(Marschmusik, auf dem Klavier gespielt)

- Ah, sehr sch�n. Die haben Sie noch?
- Ja, das sind wertvolle Zeitdokumente.

So was schmei�t man doch nicht weg,
Fr�ulein Verena.

Wollen Sie ein Autogramm von mir oder
wollen Sie mich mit dem Dreck erpressen?

Bitte benutzen Sie solche Kraftausdr�cke
nicht in meiner Gegenwart, Fr�ulein,

sonst f�hl ich mich
in meiner Ehre verletzt

und dann brauchen wir
gar nicht weiterreden.

Sie wollen doch gewiss nicht,
dass aus irgendwelchen... Gr�nden

solche Fotos demn�chst in der Zeitung
erscheinen? Und au�erdem drinsteht,

dass der Olli,
also der Herr Bundeskanzler,

seit �ber einem Jahr sehr konsequent

und r�cksichtslos zwischen Ehe
und Privatleben unterscheidet.

Und dass Sie
den deutschen Bundeskanzler wiederum

mit einem Chauffeur,
einem gewissen Max Zettl, beschei�en.

Ich w�sste nicht, wem das was n�tzen
w�rde, wenn so was in der Zeitung steht.

Ja, eben drum m�ssen Sie erst recht
mit dem Ministerpr�sidenten Scheffer...

Sie wollen ihm ja nicht schaden.

Wem jetzt?

Beiden. Also, keinem. Keinem schaden

und sich selber n�tzen. Dazu haben Sie
jetzt eine einmalige Chance, Fr�ulein.

(Singt) Was Gott tut, das ist wohlgetan.

Er ist mein Licht und Leben.

- Der mir nichts B�ses...
- (Es klopft)

(Es klopft wieder)

Hallole?

Long time, no see.

Brauchst du mal wieder
'ne pers�nliche Referentin?

Kann ich dir was zum Trinken anbieten?

- Hast du irgendein Augenleiden?
- Das da?

Nein, ich bin nur gestern
in einen unvorhergesehenen... Ah!

- Sieht man ja gar nix.
- Aber sp�ren tu ich's.

In eine Handgreiflichkeit zwischen
einem chinesischen Karatek�mpfer

und einem russischen Freistilboxer...

M�gen sich halt nicht,
die Chinesen und die Russen.

War das jetzt bei dir immer
Prosecco mit Himbeersaft

- oder mit schwarze Tr�uble?
- Was willst du von mir, Conny?

Nicht die Sauerei da,
die der Wiggerl meint.

War's doch mit schwarze Tr�uble, gell?
Hab ich mir gleich gedacht.

Kannst du mich nicht selber anrufen?

Wieso muss das dieser schmierige Kuppler
machen, derjetzt glaubt, dass ich...

Es muss ja nicht jeder alles wissen.

Was wei� ich, was ich alles nicht wei�.

Und was der Wiggerl jetzt glaubt,
das soll er auch glauben.

- Das ich 'ne k�ufliche...
- Apropos k�uflich...

Ich wei� beim besten Willen nicht mehr,
wer's war, hat irgendwo was geh�rt...

Jedenfalls sollst du
finanzielle Schwierigkeiten haben.

- Hat irgendwer irgendwo geh�rt.
- Ja.

Und jetzt wollte ich dich fragen,
ob ich dir helfen kann.

Und du mir.

Welche Zeitung wir da
genau machen wollen,

das m�ssen wir uns genau �berlegen, Max.

- Wir?
- Ja, Sie, Max.

Sie machen sie.

Das wollten Sie doch, nicht?

- Ich?
- Ja, ja. Ja.

Ich hab die ganze Nacht nachgedacht,

und was ich absolut nicht will,

das ist so ein Intellektuellen-Bl�ttchen
f�r ein paar Eierk�pfe,

die da in ihrem Elfenbein-Tower
auf dem hohen Ross hocken, oder?

Das sind nicht unsere W�hler,
�h, unsere Leser.

Die Stadt hat ganz viele arme Leser,
�h, Leute.

An die m�ssen wir uns direkt wenden,
direkt und pers�nlich.

An die Frau, die von ihrem Mann
jeden Tag verpr�gelt wurde,

bevor er sie verlassen hat,
und die jetzt putzen muss.

Vielleicht auch noch bei T�rken.

Diese Frau will tr�umen.

Und sie will nicht dauernd
vorgef�hrt bekommen,

dass die Sch�nen und Reichen
bessere Menschen sind als sie.

Das sind sie n�mlich nicht.

Und das zeigen wir auch, Max.

- �h, was zeigen wir da genau?
- Alles.

Jetzt machen wir erst mal
eine Super-Nullnummer im Netz.

- Eine Nullnummer im Netz?
- Ja, eine Probebohrung,

ein Versuchskaninchen sozusagen.
Damit wir wissen, wie's geht.

H�chste journalistische Qualit�t,
aber zum niedrigsten Preis.

Stellen Sie sich vor, Sie sind derjunge
Bill Gates von vor 30, 40 Jahren.

Holen Sie sich
lhre jungen, hungrigen Freunde,

und in ein paar Jahren
ist jeder von Ihnen ein Multimillion�r.

Der Bill hat das
in einer Garage machen m�ssen.

Der hat nicht
so ein sch�nes B�ro gehabt.

(Mann mit Berliner Akzent) Herr Zettl!
Herr Zettl, kommen Sie mal her!

Ja, kommen Sie mal!
Sehen Sie sich das mal an hier!

Da denken Sie doch,
Sie sind in New York, hm?

Hier.

Ja. Gucken Sie mal raus.

Das reinste Manhattan.
Wie es leibt und lebt.

Ja.

Da kommt auch schon der Russe.
Die schmei�en hier mit der Kohle

immer noch um sich wie Graf Koks
von der Gazprom, was?

Da denkst du wirklich,
du bist in Moskau.

- Der Russe, gell...
- Ja. Sag ich doch.

Bitte sch�n.

- Was genau unterschreib ich da genau?
- Eine B�rgschaft f�r 5 Millionen,

die unsere Bank Herrn Doucier
als Kredit f�r das Magazin-Projekt gibt,

- und f�r den Sie b�rgen.
- B�rgen? Ich? Mit was?

Ja, mit lhrem Anwesen plus Reitstall
und Pferden am Vierwaldst�tter See.

Wo?

�h... Am...

Vierwald... See.

Ja, ich hab nur gefragt,
weil ich da verschiedene habe.

Also, verschiedenen Grundbesitz auf
verschiedenen Pferden. Und umgekehrt.

(S�chsischer Akzent) Ich sprech
von lhrem Landsitz in der Schweiz

mit einem Herrenhaus
mit einer Wohnfl�che von 830 qm,

sowie 3,5 ha park�hnlicher Grund
mit Seeufer und 60 Pferden,

darunter 2 Weltcup-Sieger: Marie de
Montrose und Marquise de Montherlant.

Ah ja, genau.

Die Marie und die Marquise.

Wof�r brauchen wir eigentlich
so viel Kredit?

Naja, wir zahlen allein f�r das B�ro
mit allem Drum und Dran

- eine Miete von fast 20.000 im Monat.
- Wie viel?

Ja, das verlangt der Makler.
In dieser Gegend sind die Preise so.

Wieso der Makler?
Das B�ro... Ganze geh�rt doch Ihnen.

Tja, geh�ren...
So direkt w�rde ich das nicht sagen.

Man k�nnte auch sagen, es geh�rt uns.

Sie entschuldigen mich einen Augenblick?

Ich muss den Vorgang
nur noch genehmigen lassen.

Von wem l�sst der sich das
jetzt genehmigen?

- Von sich selber.
- Glaubt der das alles?

Also das mit dem grundst�ck�hnlichen
Park und den Weltcup-Siegern am See?

Nein, nat�rlich nicht.
Aber ich schulde ihm so viel Geld,

da hat er keine andere Wahl.
Er muss es glauben. Alles.

Alles. Ja.

Und, was sagst du jetzt?

Riecht komisch hier drinnen.

Journalisten-Schwei�.
War da vorher schon 'ne Zeitung drin?

Schon etliche. Lifestyle-Magazine
und so. Haben alle dichtgemacht.

Und das Stinken kommt von der
Aircondition, die nicht richtig geht.

- Dann machen wir halt die Fenster auf.
- Gehen nicht mehr auf, Max,

seit sich hier mal ein Chefredakteur
runtergest�rzt hat.

Da haben sie dann alle Fenstergriffe
abgeschraubt,

damit der Bau
nicht so ein negatives lmage kriegt.

Und seither k�nnen sie von innen auch
nicht mehr geputzt werden, oder wie?

Nee, das ist wieder ein anderes Problem.

Da bl�st das Gebl�se von der Heizung
die Partikel wieder hoch,

die die Aircondition
vorher rausgefiltert hat.

Das gibt dann manchmal so Verpuffungen.

(Puffen und R�hren)

Ungef�hr so.

Dann m�ssen sie halt
�fter geputzt werden, die Fenster.

Das ist �brigens die Fotografen-Legende
Herbie Fried.

Ich bin der Holm.
Hab schon viel von Ihnen geh�rt.

- Mein Gro�vater hat mir...
- Ja, ja, ist schon gut.

Der Holm ist ein alter Spetzl von mir
aus einer Garage in Neuk�lln.

Der ist jetzt der CTO.

- Was ist er?
- Mein CTO.

Holm, was ist mit den Anschl�ssen?
Sind die jetzt fertig?

Ja, jetzt m�sste es wohl gehen.
Also, wenigstens das Internet.

Was ist mit Telefon?

Ja, hallo, hier spricht Fried.

Ich ruf Sie auf lhre Pflege-Annonce
in der BZ an.

�h, was sprechen Sie nicht?

Ah, deutsch.

Ich wei� nur, dass der Anschluss
momentan gesperrt ist.

No, no, no, no, no. No blowjob.
No, �h, thank you.

Drum hab ich ja auch das W-Lan von dem
Curryd�nerwurstfritzen unten angezapft,

sonst h�tten wir n�mlich
Internet auch keins.

Was f�r ein Currywurst-Dingsda?

Ich nehm doch kein Internet
von einer Curry-D�ner-Bude!

Woher das Internet kommt,
ist doch dem Internet schnurzpiepe!

Aber mir nicht, Holm!

Was soll ich denn
auf meine Visitenkarten draufschreiben?

Max Zettl, Chefredakteur,
mail@currywurst-d�ner.de, oder was? Ha?

(Mann mit Berliner Akzent)
Ich gr��e Sie, Herr Zettl.

Telefonnummer und E-Mail
sollten schon hin.

Also, das finde ich, �h, gar nicht.

Das hat jajeder. Gibt's nicht
irgendwas, was nicht jeder hat?

- Z.B. Nur der Name?
- Nur der Name?

Das ist ganz selten.
Ich glaube, der Prinz Charles hat das.

Das ist nat�rlich das Alleredelste.

- Ehrlich? Was hat der?
- Der hat so 'n Papier,

so 'n �hnliches wie das da,
da steht nur drauf,

angeblich in Gold,
Charles, Prince of Wales.

- In Gold? Sonst nix?
- Nee, sonst nichts.

Der ist ja ganz bescheiden, der Charles.

Gut, dann machen wir es auch so.

Ganz bescheiden.

(Robert Randolph & The Family Band:
"Ain't Nothing Wrong With That")

Darf ich Sie fragen, Herr Zettl,

ob Sie V- oder L-Tischler sind?

�h, V oder L?
Ich bin �berhaupt kein Tischler.

Ich suche einen Tisch f�r mich.
Einen Schreibtisch.

Darum frage ich Sie ja. Haben Sie ihn
im Allgemeinen eher voll oder eher leer?

Den Tisch? Ja, wie man ihn halt so hat.

Wie hat man ihn denn so im Allgemeinen?
V oder L? Wenn man Chefredakteur...

L wie leer. Da w�ren die Schreibtische

von Kashiri Kashimoto ideal.
Die sind besonders...

- Teuer?
- Ja.

- Und sehr, sehr...
- Unpraktisch.

Sie sagen es.

- Geh�rt dieser...
- (Knarzen)

- Unbequeme Stuhl auch dazu?
- Ja, unabdingbar.

- Ohne diesen Stuhl...
- m�sste man den ganzen Tag stehen.

Ja. Am besten kommt das Ensemble
zur Geltung, wenn es ganz alleine

und L im Raum steht.

Wobei Boden, W�nde und Decke

in der gleichen Lackfarbe
gestrichen werden sollten,

die eine Oktave h�her oder eine tiefer
sein sollte als Stuhl und Schreibtisch.

Eine Oktave? Die Farbe?

Ja. Daf�r besteht Herr Kashimoto
auf seinem Spezial-Wandmaler.

Aha.

- Guck mal, so mach ich das.
- (Mann) 'Wer ist denn da? '

Lhre B�rgermeisterin,
Herr, �h, Plaschke.

'Wollen Sie mir mein Hartz IVjetzt
pers�nlich vorbeibringen, oder was? '

Nee, keine Sorge, Herr Plaschke.

Wir haben nur ein paar Tafeln Schweizer
Schokolade f�r Sie und lhre Kinder.

Original Schwyzer Schoggi.

- Sie haben doch Kinder, nehme ich an?
- 'Mehr als genug.

'3. Stock, aber machen Sie leise,
sonst wecken Sie die G�ren wieder auf.'

- (T�rsummer)
- Komm jetzt.

Herrschaftszeiten, das ist ja...
Das ist ja...

So, jetzt, Gutzele.

Nimm das einfach mal in die Hand.

So, sch�n. Ja, genau.

So! Ich find das so herzig,
ich find das so sch�n von dir,

dass du so ein guter Mensch bist
und mir alles zeigst.

Wie lebendig deine gro�e Stadt ist,
und wie der Mensch �berall so... lebt.

Ja, was ist da... Ah, jetzt kommt er.
Pass auf, Lippen auseinander.

Zeig die Z�hne! So ist's gut, Gutzele.
Ja, ein bisschen mehr! Ja, lach! Gut!

Ja!

(Lautes Schl�rfen
und zwitscherndes Zuzeln)

Ja, also der... der bringt's.

Sehr... wohl.

Ich glaub, du spinnst!

- 'Ne Flasche Wein f�r 300,00!
- Wieso?

Wir werden doch ein Glas Wein trinken
d�rfen! Ich bin jetzt Chefredakteur...

Bei deinem durchgeknallten Milliard�r,
der immer die Gutzow angr�bt, oder was?

Die 2 haben 'ne Leiche im Keller.
Das sag ich dir.

Das ist mir doch wurscht,
was die im Keller...

haben.

Ich verdien jetzt einen Haufen Geld.

Ich hab einen tollen Job und wenn du
magst, hab ich f�r dich auch einen.

Das ist lieb von dir,
aber ich hab schon einen.

Seit wann und wo?

Ich war heute beim Ministerpr�sidenten
von Mecklenburg-Vorpommern,

und der hat jemanden gesucht f�r seine
Public Relations und das mach ich jetzt.

- Bei dem Scheffer?
- Hm-hm.

Diesem notorischen Rumv�gler?

Du, wen und wo der rumv�gelt,
ist mir Jacke wie Hose, solange ich...

Solange du sie anbehalten darfst,
deine Hose.

- (Wieder lautes Schl�rfen)
- So.

Wenn ich wirklich so 'ne Nutte w�r,
wie du versuchst, mich darzustellen,

dann h�tte ich gar keine Schulden,
dann h�tte ich so viel Kohle,

dass du dir mich
�berhaupt nicht leisten kannst.

Aber Butzi, Schnucki, Schnuckimausi,
jetzt reg dich nicht schon wieder auf.

Von Nutte war gar nicht die Rede,
ganz im Gegenteil.

Was, bitte, ist das Gegenteil von Nutte?

�h...

Gratuliere! Dir zum Ministerpr�sidenten

und dir, mein Freund,
zum Doucier und zur B�rgermeisterin.

Jetzt braucht nur noch der Herr Bundes-
kanzler das Zeitliche... Nicht wahr...

Dann ist aufjeden Fall einer
von euch beiden im richtigen Lager.

Getrennt marschieren, vereint schlagen,
nur daneben darf's nicht gehen, gell?

Lhr seid so ein sch�nes Paar.
Gratuliere!

(Herbie) So ein Schei�-Tag,
so ein beschissener!

Den ganzen Tag kannst du vergessen!

�berall diese freundlichen Pflegerinnen
aus Moldawien, Bulgarien, Rum�nien...

Sei doch froh,
dass du so eine Auswahl hast.

Nee, bin ich eben nicht.

Die verstehen mich nicht
und ich versteh die nicht.

Stell dir mal vor, die gehen einkaufen.
Mit was kommen die wieder?

Na, mit dem, was die aus dem Regal
im Supermarkt genommen haben.

Aha! Und wie machen die das?

Wenn ich 200 g
mageren gekochten Schinken will,

- d�nn geschnitten, Fett weg am Rand...
- Hm-hm-hm-hm, tsch-tsch-tsch...

Aha, mit Zeichensprache
sagt sie's der Verk�uferin,

die bulgarisch-rum�nische Pflegerin.

Und wie sag ich's ihr?

Mach mir mal 'n Zeichen
f�r gekochten Schinken.

Du m�chtest jemanden haben, der sich
dauernd um dich k�mmert, gell, Herbie?

Nee.

D.h. Ja, gelegentlich.

Ach, Mona...

Kann ich das haben? Zum Andenken?

Ja.

(Ruhige Klaviermusik)

Ja, liebe Mona, was machen wir dann
alle 4 Wochen am Samstag?

Wer ist "wir", Frau Intendantin?

Ich und all die vielen Menschen,

die sich immer in... bei lhrem
Musikantenh�usl so richtig entspannen

und die Seele baumeln lassen,
�h, k�nnen.

�brigens, liebe Mona, waren wir 2 schon
mal bei Carla und Mona,

und ich glaube sogar, dass wir uns
diezten... �h, suzten... �h, duzten.

Tats�chlich?

Da sieht man wieder mal,
was der Beruf aus einem macht.

Was deine Seele betrifft, die musst du
halt in Zukunft woanders baumeln lassen.

Lhr habt ja genug Programme
in eurem Fernsehsender,

wo man alles M�gliche baumeln
lassen kann, inklusive das Hirn.

Ja, nat�rlich, aber deine Sendung,
liebe Mona, war halt so erfolgreich,

weil man diese menschliche W�rme
von dir bei jeder Sendung...

Ich war immer kalt bis ans Herz.

Du, klar. Kam aber w�rmer r�ber.

Weil die Zuschauer
einfach irgendwo gesp�rt haben,

dass du dein volkst�mliches Liedgut
halt mit Lust und Leidenschaft...

Ich hab's gehasst, dieses Liedgut.

Und mich hab ich daf�r gehasst,
dass ich das gemacht habe.

Ja, ja. Das hat er schon
schmerzlich gesp�rt.

- Wer?
- Der Marktanteil. Der ist sensibel.

Ist ein bisschen runtergegangen.
Nicht nur bei dir.

Auch bei anderen,
die an die oder �ber 50...

Na, das ist ja sch�n,
dass ich da nicht allein bin.

Aber verstehen tu ich's nicht. Ich habe
meine Zahlen da von der letzten Sendung,

- und die sind sehr gut.
- Nicht...

...von dem neuen
Marktforschungsinstitut.

Ach so, du hast ein neues
Marktforschungsinstitut, liebe Carla.

Ja, klar, liebe Mona.
Und das sagt mit Recht Folgendes:

Die Frau, also der Mensch,
der heute 70 ist, der f�hlt sich

wie einer, der fr�her,
vor 20 Jahren, 50 war.

Also f�hlt sich die 60-j�hrige wie 40,
die 50-j�hrige wie 30,

- und die 30-j�hrige wie, �h, �h...
- Ja, ja. Ja.

Also, nach dieser neuen Rechnung
m�sste ich mich jetzt so wie Ende 30

oder eher Anfang 40... f�hlen.

Gef�hlte 40. V�llig richtig.
So siehst du auch aus, liebe Mona.

Im richtigen Licht.

Die Frage ist doch nur,

wie muss und kann ein Programm,

das von einer gef�hlten 40-J�hrigen

die in Wirklichkeit Ende 50,
Anfang 60 ist,

- f�r gef�hlte 20- oder 30-J�hrige...
- (Stimme verhallt)

(Doucier) Haben Sie denn gestern Abend
noch den ein oder anderen Prominenten

f�r uns abschie�en k�nnen, Herr Fried?

In irgendeiner verf�nglichen Situation?
Das ist doch lhre Spezialit�t.

Sie wollen doch f�r das viele Geld,
das Sie von mir kriegen,

- auch etwas leisten, oder?
- Unbedingt.

Aber leider war gestern
nichts wirklich Verf�ngliches,

also im Sinne von wirklich s�uisch,
wie Sie das meinen, dabei. Leider.

- Ab... Ja.
- (Lautes Knarzen)

Als Erstes muss ich gleich sagen,

Chef gibt's bei uns nicht.

Wir sagen alle "Du" zu uns, und ich...
bin der Urs und muss gleich weg.

Und ihr macht jetzt diese Nullnummer da,

und in einer Woche komme ich wieder
und dann will ich sie sehen.

Und zwar �berall.

In Berlin sowieso
und nat�rlich auch bundesweit.

Es darf keinen Laptop,
kein Handy und nix mehr geben,

wo wir nicht jeder und jedem
ins Auge springen

mit unseren exklusiven Storys
in einer ganz neuen Bildsprache.

Nicht wahr, Herr Herbie?

Mit allen Tricks und Apps und Kniffen,
dem ganzen digitalen Gezwitscher

bist du, Holm, der richtige Mann.

Und dar�ber du, mein lieber Max,

als der geniale Kommunikator,
der die Richtung vorgibt,

auf der wir durch das unendliche Meer
der Daten-Autobahnen

und Informations-Highways
hindurch, �h, ja, segeln.

Ja. Mehr, glaube ich,
muss ich gar nicht sagen.

(Lautes Puffen, R�hren und Blubbern)

(Herbie) Ja, dann machen wir das so.

- �h, wie?
- Genau so, wie er's gesagt hat.

Was ganz Konkretes hat erja nicht...
Also, so, so inhaltlich, mein ich.

�h, also inhaltlich
mischt er sich ja gar nicht ein.

(Textmessage-Signal)

�h, aber... Vorschl�ge macht er
nat�rlich. Als Erstes schl�gt er vor

ein gro�es Feature
�ber die regierende B�rgermeisterin,

die n�chtelang in Plattenbauten

Schweizer Schokolade
an arme und �rmste Leute verteilt.

So 'ne populistische Anwanz-Schei�e
fotografier ich nicht.

Das ist auch gar nicht n�tig,

weil die Verteilung dieser Schweizer
Schokolade hat ja schon stattgefunden.

Und der Urs hat das dankenswerterweise
gleich mit seinem Handy, also...

Ja, das ist ganz eindeutig
'ne neue Bildsprache.

(Deutschlandhymne im Hintergrund)

Jetzt leg dich endlich hin, Olli,
und schnall dich an.

(Weiter Deutschlandhymne im Hintergrund)

Ich hab dir hier die Kurven ausgedruckt.
Sieht leider nicht gut aus, Olli.

Herz geht gerade noch,
aber Kopf gef�llt mir gar nicht.

- Wieso?
- Hirnstr�me sind...

Str�men nicht, oder wie?

Nee.

Wenn ich noch irgendwas
f�r dich tun kann?

Kannst deinen Kindern sagen...

- Ich hab keine, das wei�t du ja.
- Wirst du schon noch kriegen.

Erz�hl deinen Kindern, dass du mal
die Geliebte des deutschen...

Bundeskanzlers warst.

Das ist was.

Darauf sollen sie mal stolz sein.

Er hat sie sehr geliebt.

Sie ihn auch.

(Deutschlandhymne verklingt)

(St�hnt)

Alexander Sikridis hier.
Die B�rgermeisterin, bitte.

Ja, es ist dringend.

H�r zu, Gutzelchen, ich hab
den Olli noch mal genauer untersucht,

und es sieht gar nicht gut aus.

(Stimmgabel ert�nt)

(Wilder schriller Schrei)

(Unverst�ndlicher Singsang)

Du, an was arbeiten die eigentlich alle
so aktuell, au�er dem Fensterputzen?

Das sind alles meine Followers
aus der Web-Community,

und die schaffen jetzt Content ran,
weil mit so 'ner einzigen Schokostory

- �ber die B�rgermeisterin...
- Ja, das meint der Urs auch. Er meint,

dadurch, dass wir in diesem Info-Meer
nicht alle H�fen gleichzeitig, �h,

ansegeln k�nnen, schl�gt er als Zentrum
unsererjournalistischen Bem�hungen

- zwar die Gutzow vor...
- Was?

Aber damit's nicht nur so monothema-
tisch positiv sympathisch r�berkommt,

sollen wir nat�rlich auch andere...
negativ vorkommen lassen.

Wie z.B. Ganz besonders den Scheffer,
weil der...

Eine besonders sympathische Story
�ber die Gutzow w�re z.B.,

dass sie wahrscheinlich
gar keine Frau ist.

Was ist sie... nicht?

Also, wie verstehst du das hier?

B�rgermeister(in)...

- Was ist denn das?
- Das ist das alte Notizbuch

von Baby. Da hat er sich
alle Storys aufgeschrieben,

die er noch recherchieren
oder machen wollte.

Das ist doch ein ganz alter Hut, Herbie.

Die Ger�chte, dass sie lesbisch ist,
hat's in Berlin schon gegeben,

da war der Potsdamer Platz noch
ein menschenverachtendes Minenfeld.

Privat hat man sie nie mit einer Frau
gesehen, nur mit M�nnern.

Mit wem denn?

Also, wenn du's genau wissen willst,
Herbie,

der Doucier z.B.,
der v�gelt die B�rgermeisterin.

Deswegen kommt erja
dauernd nach Berlin.

Deswegen macht er auch diese Zeitung,
damit er Eindruck bei ihr schinden kann.

Die Frage ist doch nicht,
ob sie lesbisch ist,

weil schwul oder lesbisch
ist heute jeder.

Alsojeder nicht.

Naja, jeder Zweite meinetwegen,
das interessiert doch hier keine Sau.

Wohingegen ein Weib,
das die B�rgermeisterin von Berlin,

in Wirklichkeit aber ein Kerl ist,
der einen Schweizer Milliard�r... dingst

oder von ihm gedingst wird,
der auch ein Kerl ist,

aber auf Frauen steht,
die in Wirklichkeit gar keine sind,

einerseits ja, andererseits nicht,

das ist eine Story, verstehst du?

Was ist sie, oder der, oder was?

(Schrille Kampfschreie)

(Herbie) Geboren in Berlin Ost,
nach dem Mauerbau.

(Stimmgabel erklingt)

Als S�ugling gefunden vor der T�r
von schwulem Klassenfeind,

ehemaliger Gutsherr, Baron von Gutzow.

Waisenkind adoptiert von Baron,

der immer schon einen Sohn haben wollte.

Hat das namenlose Kind dann angeblich
deshalb Werner genannt.

Immer wieder vereinzelte Ger�chte,

dass mit Veronique von Gutzow
sexm��ig irgendwas nicht...

- Fragezeichen.
- Fragezeichen?

- Fragezeichen.
- Ja, das ist ja... ein solcher Hammer.

- Ja.
- Das ist ja ein Supermega...

Also, wenn das stimmt und bekannt wird,

dann kann ja die Frau,
also der Mann, niemals Kanzler werden.

Achtung, sie kommt.
Schie�, Herbie, schie�!

Was soll das werden? Der Urs hat gesagt,
es handelt sich um ein Interview,

was ich so f�r die kleinen Leute tue.

Sag mal, du Ratte, wei� dein Chef
eigentlich, was du hier so treibst?

Ja, ich glaube,
dann warte ich erst mal drau�en.

Ja, was der Herr Doucier wei�,
das wei� er sicher selber besser.

- Au�erdem ist das seine Privatsache.
- Genauso wie die meine auch.

Lhre auch.
�h, gut, wenn Sie meinen, bitte sehr.

Nur, was das betrifft, sehe ich das
bei Ihnen doch ein bisschen anders,

wenn ich das sagen darf,
Frau B�rgermeisterin.

Weil als B�rgermeisterin der Hauptstadt,

da k�nnen Sie vielleicht noch
ein bisschen ein Privatleben haben,

im Sinne von 10 - 20 cm.
Aber als Kanzlerin...

Ich warne Sie. Wenn Sie mir drohen...

Ich, Ihnen drohen? Niemals!

Ich bin ja einer der gr��ten Bewunderer
und Verehrer von Ihnen,

schlichtweg ein Fan.

Mein Gott, sind Sie
ein widerlicher Schleimer.

Finden Sie?

Ja, normalerweise vielleicht,
aber bei Ihnen ausnahmsweise nicht.

Weil ich Sie so sehr sch�tze.
Und weil ich so gern h�tte,

dass Sie Kanzlerin
aller unserer Deutschen werden.

Und deshalb...

...m�chte ich Ihnen
gern ein Kind schenken.

Was? Was wollen Sie?

Ja, nicht wie Sie meinen.
Um Gottes willen! Nein, nein.

Also, Folgendes.

Meine Eltern haben den Vorteil,
dass sie keiner kennt.

Weil sie's gar nicht gibt.
So wie lhre auch nicht.

Und jetzt stellen Sie sich einmal vor,
Sie h�tten ganz fr�h im Leben,

als Frau nat�rlich,
einen Buben zur Welt gebracht.

Und den hat Ihnen die Stasi
damals bei Ihnen da dr�ben

in diesen faschistischen, kommu-
nistischen Wirren da weggenommen

und in den Westen verschleppt.
In irgend so ein Waisenhaus.

Die historischen Details m�ssten Sie
sich dann selber ausdenken.

Und dann pl�tzlich, nach 35 Jahren,
geschieht das Wunder.

Mama.

Meine... Mama.

Also r�hrender geht's nicht mehr,
gn�dige Frau. Und zwar bundesweit.

Da kann der Scheffer machen,
was er will,

gegen so einen gesamtdeutschen
familienfreundlichen Sympathiebonus

hat er nicht den Hauch einer Chance.
Und den anatomischen... Rest,

das macht dann ja eh
wahrscheinlich der Alex.

Was sind Sie nur
f�r ein unmoralisches Schwein.

Ja, aber ich bem�he mich, im Rahmen
der M�glichkeiten anst�ndig zu sein.

(Herbie) Was ist jetzt? W�rgen wir
dem Transi jetzt einen rein, oder nicht?

(Zettl) Sprich nicht in diesem Ton
von meiner Mutter.

Die meine Mutter sein
oder werden k�nnte,

wenn sie sich das F�r und Wider
�berlegt hat.

- Wie bitte?
- Ja.

(Deutschlandhymne)

- Sp�rst du es?
- Ja, so ein bisschen.

So ein Ziehen, wie wenn mich was
ein bisschen da r�berziehen w�rde.

So ein bisschen.
Und auch so ein bisschen Schieben.

Und so einen leisen... Druck.

Fast wie eine Kraft.

- Wo sp�rst du sie genau, die Kraft?
- Im Kopf.

Und in den Eiern?

Nein, sp�ren tu ich da nix.

Siehst du, Conny, das ist dein Problem.

Solange du diese Amtsbereitschaft f�r
da dr�ben nicht in deinen Eiern sp�rst,

solange wird das nix. In den Eiern
muss es sein, Conny, in den Eiern.

Ich wei� doch gar nicht,
ob ich das kann, das Amt da.

Ach, "kann ich nicht". Die anderen
k�nnen es doch genauso nicht.

Und dann ist es doch besser, du kannst
es nicht als die anderen, oder?

Nein, das machen wirjetzt. Und aus.

Und dann gibst du mir
ein gem�tliches Ministerium,

vielleicht Entwicklungshilfe,
da macht man sch�ne Reisen,

ist �berall gern gesehen.

Ein Ministerium kann ich dir nur geben,
wenn du die Partei wechselst.

F�r dich tu ich doch alles, Conny.

Alles.

(Es klingelt)

Oh, die sind ja s��!
Hast du die alle selber gepfl�ckt?

Alle handverlesen.
Von der... Himmels... wiese.

Von wem sind die?

- Die sind vom Kanzler... amt.
- Nicht vom Kanzler, von seinem Amt?

Geht das jetzt schon wieder los?

'Tschuldige,
das ist bei mir so reflexartig.

Immer wenn ich bei einer Frau
teure wei�e Lilien seh,

die nicht von mir sind, sondern
von irgendeinem... Kanzler... amt...

Ich dachte,
ich koche uns mal was Feines...

- Isst du gerne was aus dem...
- Ja, sehr gern.

...Wok? Weil ich dachte,
zusammen ausgehen jetzt

ist vielleicht nicht so 'ne gute Idee.
Wenn wir zusammen gesehen werden...

Magst du nicht, dass der Herr Kanzler
erf�hrt, dass man uns 2 zusammen...

Der Kanzler erf�hrt gar nichts.
Der ist n�mlich in der Klinik.

Ah ja, beim Alex, gell?

- Ja, nat�rlich.
- Ja, nat�rlich.

Und von der Klinik hat er dir
die wei�en Lilien geschickt, gell?

Sag mal, fragst du mich gerade aus?

Was hei�t denn hier "ausfragen"?

Ich versuche, ein ganz normales Gespr�ch
mit dir zu f�hren.

Weil normalerweise
schickt man keine wei�en Lilien

aus dem Krankenhaus raus,
sondern ins Krankenhaus rein.

Und das auch nur, wenn's eh schon
zu sp�t ist. Geht's ihm so schlecht?

Ist das jetzt eine Frage von Tagen,
Stunden oder Minuten, hm?

Maus?

- (Herbie st�hnt �bertrieben)
- Ein bisschen glaubw�rdiger.

(St�hnt etwas verhaltener)

- Oh... oh...
- Hallo.

(Herbie st�hnt immer weiter)

'Tschuldigung!

Ich will meine Spritze.

Entschuldigung,
Frau, �h, Timmen... dorf.

(Herbie st�hnt immer noch)

- (T�r wird ge�ffnet)
- (Zettl) Ja, Entschuldigung.

'Tschuldigung.

Da geht's, Herbie. Da gehen wir rein.

Das wird schon wieder, Herbie.
Ich hol den Professor.

Ja.

Das ist mein Kollege,
der ber�hmte Fotograf Herbie Fried.

- (St�hnt)
- Der in letzter Zeit verst�rkt unter...

Herbie?

Mensch, Kuba-Axel!
Was machst denn du hier?

Lmmer noch, was ich mal gelernt hab.

Dann bist du dieser Professor Doktor...
Alexander Sikridis, das bist du?

- Ja, und zwar schon ziemlich lange.
- Ach, nee!

Axel Sickert, Mensch!

�h, sag mal, wieso lebst denn du noch?

Du bist doch irgendwo mal
erschossen worden bei der Guerilla!

- Auf Kuba, Anfang der 70er!
- Quatsch. War nie bei 'ner Guerilla.

Und tot war ich auch nie,
soweit ich wei�.

Was ist denn mit dir?
Bandscheibe, oder was?

Nee, nee, blo� so 'n bisschen
querschnittgel�hmt.

Bin von 'ner Promi-Yacht gefallen,

beim Fotografieren in Monte Carlo,
vor 20 Jahren. Und seit damals

habe ich diese komischen
ohnmachts�hnlichen Anf�lle,

die so pl�tzlich so...

Und das m�sste jetzt mal eine Zeit lang
beobachtet werden, klinisch.

In der Klinik. Also, am liebsten
w�rde ich ihn ja gleich dalassen.

Geht das, Herr Professor?

(Gutzow) Ist das nicht
ein bisschen zu viel?

(Sikridis) Willst du,
dass man dich erkennt?

- (Es klopft)
- Nein.

�h, 'tschuldigung.

Komm rein.

Mein Junge.

Mama.

Gutzelchen, was...

Ist schon gut, Alex, ist schon gut.

Mein Junge. (Schluchzt auf)

Mama!

(Zettl) War was Wichtiges?

- Was ist?
- (Puffen)

Ob was Wichtiges war.

- Ach, du schon wieder.
- (Berliner Akzent) Ich bin die Jenny.

- Was ist das?
- Die Story �ber den aidskranken Friseur

mit seinem infizierten
Langhaarschneider.

- Was bitte?
- Kann die einer von euch abnicken?

Was? Storys �ber aidskranke
Langhaarschneider?

Es gibt auch andere Modelle.
Wo man sich nicht verletzen kann.

- Ganz egal, wo du dich rasierst.
- (Handy klingelt)

Da k�nnten wir parallel 'nen bezahlten
Banner mit Werbung einbauen.

- Ja, Herbie?
- Cross-Promotion. Verstehste?

Sekunde, ich geh schnell in mein B�ro.

Und wenn dann der Alte,
die Fotolegende im Rollstuhl,

die Apparate ansprechend in Szene setzt,
gut ausgeleuchtet und so...

Frag ihn mal, wann er die
Langhaarschneiderjetzt shooten kann.

Das eilt n�mlich!

(Herbie) 'Du! Hier ist der B�r los! '

Kommt so 'n Typ im Zweireiher
mit Hinkebein und Kr�ckstock

und 2 Bodyguards aus dem Lift raus

und ich denke "Nanu, den kenn ich doch!"

Ist es der Vize vom Olli, der Gaishofer!

(Zettl) 'Der Gaishofer? Das ist doch
der "Leichen pflastern seinen Weg".'

�berall, wo der mitmischt,
kommt am Schluss ein Toter raus.

'Ja, die Riesendrecksau. Das ist er! '

- Was hat der in der Klinik vom Axel?
- Weil der Olli hier ist!

Der wird hier versteckt! Der hat
eine mysteri�se Krankheit, sag ich dir!

Du, hier ist eine oberfaule Kacke
am Dampfen!

Jetzt mal langsam.
Was genau ist mit dem Kanzler?

- (Es klopft)
- Halt, Moment! Halt! Moment mal!

- Was ist jetzt?
- 'Hier klopft's gerade.'

Herein!

- Verzeihung. St�r ich?
- Nein, nein, Herr, �h, Bundeskanzler.

Du, wir m�ssen aufh�ren, hier kommt
gerade der Herr Bundeskanzler.

Ohne Schmarrn? Zu dir ins Zimmer?

Du, ich ruf dich gleich zur�ck. Tsch�ss.

Brauch 'nen seri�sen,
zuverl�ssigen... Zeitzeugen.

K�nnen Sie tippen?

Ja. Nat�rlich nicht mit 10 Fingern.

Aber mit 2, 2 bis 3 schon.

Dann m�ssen wir uns eben
nach dem Machbaren... richten.

"Mach das Machbare".

Wenn ich sage "Text los",
dann tippen Sie,

und wenn ich sage "Text Ende",

h�ren Sie wieder auf.

(Telefon klingelt)

- Ja? Ah!
- (Blechernes Knarzen)

Meine wer? Meine Mutter?
Ah ja, ja! Meine Mutter. Nat�rlich. Ja.

Bitte sehr. Ja, Mama?

Aha. Hm-hm.

Da soll ich dabei sein?

Ja, Mama, ich wei�jetzt nicht,
ob ich da der Richtige bin.

Wegschauen? Ja, nat�rlich
kann ich wegschauen, aber...

Daf�r muss ich ja erst einmal
hinschauen, damit ich dann wegschauen...

Ja, wenn's dich beruhigt.
Nat�rlich, Mama, dann...

Ja, ich komm gleich
und halte dir die Hand.

Ja, bis gleich.

Hast du's ihm jetzt gesagt?

- Kommt erjetzt und macht das?
- Bitte, Jenny, lass mich in Ruhe

mit deinem Langhaarschneider-
Crosspromotion-Pipifax-Schei�dreck da!

Bitte!

- (Olli) Text los.
- Jawohl.

Die Erinnerungen an das eigene Leben,

also das, was man gemeinhin
"Memoiren" nennt...

..."Memoiren nennt". Jawohl.

...beginnen entweder
mit der eigenen Geburt oder aber...

mit Schl�sselerlebnissen wie:

Jawohl.

Krieg, Revolution, oder aber...

Ein bisschen langsamer vielleicht,
Herr Bundeskanzler.

Unterbrechen Sie mich nicht,
wenn ich gerade im Fluss bin.

Wollen wir nicht lieber... vielleicht...

ein bisschen sp�ter
in lhr Leben einsteigen? Also z. B...

Wann genau wurden Sie denn
hier in die Klinik eingeliefert?

Und warum?

(Telefon klingelt)

(Olli) Ja?

Ja, jederzeit!

Ja, nat�rlich, ich bleibe dran.

Machen Sie mal den Fernseher an.

Televisione prego! Primo programmo!

'Der sich entgegen
anderslautenden Ger�chten,

'die heute in der Hauptstadt
verbreitet wurden,

'gesund und wohlauf zu einem Kurz-
aufenthalt auf der Insel Capri befindet

'und uns jetzt per Telefon
live zugeschaltet ist.

'Guten Abend und buona sera,
Herr Bundeskanzler.'

Buona sera!

'Wie ist denn das Wetter so
da unten am Stiefel?

- Ja, blendend! Sonne scheint...
- 'lmmer noch? '

Den ganzen Tag. Jetzt ist sie nat�rlich
schon 'ne Weile lang untergegangen.

'Apropos "untergegangen". Dann darf ich
doch vielleicht mal fragen,

'Herr Bundeskanzler,
warum Sie in einer Situation,

'die man als politische Krise aller-
erster Beschaffenheit bezeichnen muss,

'ausgerechnet dann nicht hier sind,
sondern dort.'

Verzeihen Sie, Frau Freedeking, aber
hier und dort, das ist ja ein alter Hut.

Ich z.B. Kann doch genauso gut wie Sie
dort, wo ich jetzt hier bin,

meine Regierungsgesch�fte
ebenso verrichten,

wie wenn ich wie Sie
statt hier dort w�re...

'Versteh schon,
aber trotzdem fragt man sich,

'und nicht nur das politische Berlin,
sondern bundesweit,

'was Sie denn dann da, dort auf Capri...
Machen Sie Urlaub? '

(Lacht) Von wegen!

Ich schreibe gerade meine Memoiren.

Ich w�rde Ihnen gern mal
ein paar Zeilen vorlesen.

Scusa, signore Frido.

Alfredo, mio memorabilia prego.

Was sch�tteln Sie denn
immer den Kopf, Alfredo?

No, no! No memorabilia

aqui en televisione, se�or, por favor!

("Dame Mas" -
Lateinamerikanische Musik)

(Telefon klingelt)

(Piepston)

(Scheffer) 'Gutzele! Ich habe gerade
den Olli im Fernsehen gesehen.

'Lch wei� nicht,
ob du's auch gesehen hast.

'Lch glaub,
dass der gar nicht auf Capri ist,

'weil wir blo� immer
das eine Foto gesehen haben.

'Lch glaub, dass der beim Alex ist,
in der Klinik, der Olli.

'Und dass das mit den verfluchten
Neuwahlen bald losgeht.

Gutzele, meinst du nicht, dass wir uns
besser ein bisschen absprechen sollten,

'werjetzt wann wem wo und wie
ans Bein pinkeln tut?

- (St�hnt)
- Weil ich f�rchte, dass wir uns sonst

'recht streiten und dass das
keinem von uns was bringt.

- (Aufst�hnen)
- 'Melde dich bitte schnell bei mir.

'Liebe Gr��e, dein Conny! '

Jetzt k�nnt ihr alles sehen.

Einmal Bundeskanzler und zur�ck.

- Was hast du denn mit dem Hals?
- Gar nix.

Das ist nur so eine Art
F�hrungskr�fte-Yoga.

- F�hrungs... Was?
- Yoga.

Die �bung "Hinschauen, wegschauen".

'... Regierungsgesch�fte
ebenso verrichten,

'wie wenn ich wie Sie
statt hier dort w�re,

'weil f�r Sie dort hier ist.'

'Versteh schon,
aber trotzdem fragt man sich,

'und nicht nur das politische Berlin,
sondern bundesweit... '

- (Max) Ja, so ein Hammer!
- (Herbie) Sag ich ja.

Also, das ist wirklich der Burner.
Das ist top of the pops.

Das hier, das ist die Story,

und nicht der desinfizierte
Langhaarschneider!

Ha, und wer bringt's daher?

Unser Herbie! Die Fotolegende!

Ich f�hl mich jetzt doch irgendwie
25 Jahre j�nger. Irgendwie.

Entschuldige, bitte!

Aber immer wenn man weggehen will,
l�utet das Telefon.

Der Chef vom Bestattungsamt war's.

Wegen der �berf�hrung der Leiche
von Berlin nach M�nchen.

- Und er hat eine ganz neue Idee...
- Ich hab auch eine.

Magst du Dom Perignon?

(Gluckern)

- Ist irgendwas?
- Ja, es ist was. Prost.

Also, der Chef vom Bestattungsamt
ist ein gl�hender Fan von mir,

und er w�rde ausnahmsweise
und ganz diskret

die Leiche heute Nacht ausgraben lassen
und... verbrenn...

�h... feuerbestatten und dann mir
die Asche in einer Urne geb...

- Wollen Sie schon die Karte sehen?
- Wenn Sie vielleicht noch etwas warten?

Wir haben gerade ein Thema,
das nicht so gut zum Essen passt.

Bitte sehr.

Du magst jetzt nicht so gern
�ber Leichen reden, gell?

Doch, doch. Aber vielleicht
k�nnen wir's verschieben? Bis zum K�se?

Entschuldige. Also, was ist?
Was hast du mir sagen wollen?

Mona... Willst du... W�rdest du...

Oder andersrum...
Wenn ich dich fragen w�rde,

was w�rdest du sagen bzw. Antworten?

- Ja, das wei� ich nicht.
- Wieso?

Weil du noch nicht gesagt hast,
was du mich fragen willst.

Vielleicht besser so.

Ja, viel besser. Viel besser, ja.

Ich war mal schwer verliebt in dich.
Vor 20 oder 25 Jahren.

Ja? Davon ist mir nichts bekannt.

Ja, ich hab das damals
nicht so bekannt gemacht.

Naja, das bin ich nat�rlich
heute nicht mehr.

D.h. Doch, schon noch, aber anders.

Mehr platonisch.

Das w�rde die Sache sehr vereinfachen.

- Haben Sie gew�hlt?
- Ich wei� nicht, was mein Mann nimmt,

aber ich nehm den Loup grill�.

Der ist f�r 2 Personen, Madam.

Ja, wenn die Dame, meine Frau,

den Loup gerne isst,
dann nehmen wir den.

Ich ess zwar nicht gerne Fisch,
aber... wenn meine Frau...

Tja... Wahrscheinlich doch
ein Hirninfarkt.

- Armer Olli.
- Wer ist denn dieser Alfredo, Alex?

Hol schon mal 'nen Totenschein.

- Was f�r 'n Alfredo?
- Irgendein Spanier.

Hast du dem Olli sein Telefoninterview
nicht gesehen?

- Nee, da war ich...
- Wo warst du da eigentlich?

Du kannst den doch nicht
so allein lassen.

Jedenfalls in dem Fernseher

hat man eine Stimme im Hintergrund
geh�rt, die spanisch gesprochen hat.

Auf 'ner italienischen Insel spanisch.

Spanisch spricht hier keiner. Au�er mir.

Und ich war nicht da.

Und das mit dem Totenschein
lassen wirjetzt, ja?

Hab ich dich jetzt richtig verstanden,
Joseph?

Du m�chtest nicht, dass ich jetzt
einen Totenschein ausstelle?

Ja, ja.

(Es klingelt)

(Getragene Musik)

Hi, Baby.

Was ist denn das
f�r ein schwuler Fummel?

Das ist kein Fummel,
das ist ein Geschenk vom Urs.

M-hm. 'ne Suite im Hotel de Rome,

Hummer, Kaviar,
rote Rosen, Champagner...

- Feiern wir was Bestimmtes?
- Ja, und wie.

Ich bin n�mlich famili�r
ein gro�es St�ck weitergekommen.

Famili�r, du?

Ja. Wir, also die Mama und ich.

Die Mama ist ja auch
ganz au�er sich vor Gl�ck.

Was denn f�r eine Mama?
Ich denke, du bist Waise.

Das hab ich auch immer gedacht.

Bis sich pl�tzlich durch einen
unglaublich gl�cklichen Zufall

zweifelsfrei herausgestellt hat,

dass sie, also die Mama,
meine Mutter ist.

Ja, wer denn?

Schau mal mein Profil an.
Wem schau ich auffallend �hnlich?

- Ja, sag schon.
- Einer ganz Berlin regierenden,

im ganzen Land bekannten
und beliebten... Hm?

Mit "B".

B-b-b�-b�-b�r-b�-b�r-b�r-b�r-
b�r-b�r-b�rger... Hm?

- B�rger?
- Ja. Mei-mei-s-t-t-t...

- Nee. Nee.
- Doch. Doch.

- Nee, die wirklich nicht.
- Doch.

- Nee.
- Genau die.

Wer hat sich denn
die linke Kiste ausgedacht?

Du, das Leben... schreibt ja,
wie du wei�t, die linkesten Kisten.

- (Gl�ser klingen)
- Tchin-tchin.

Wei�t du, was du bist?

Du bist...

Demn�chst aus bester Familie.

Schau mich an, Mausibutzi.
Jetzt sind wir endlich so weit,

dass wir's einmal packen k�nnten, wir 2,
gemeinsam, du und ich. Wir sind jung,

wir schauen gut aus,
wir sind schnell im Kopf

und unschlagbar... charakterlos.

(Beschwingte Alleinunterhalter-Musik)

(Husten)

(Pfeifendes Atmen)

- Schl�ft er?
- Nein, nein.

Koma halt. Halbschlaf.

Also, sehen tut er nix.

Aber h�ren tut er alles.

Gell, Olli?

Siehst du? Er hat ein bisschen gezuckt.
Also, verstehen tut er uns.

Es ist ja saukalt hier drin.

Es ist halt minus 4.
Das wird er schon... so brauchen.

(R�uspert sich) Herr Bundeskanzler,

Sie k�nnen
dem Herrn Ministerpr�sidenten Scheffer

jetzt ganz pers�nlich
vertraulich das sagen,

was Sie mir heute Nacht
schon gesagt haben.

K�nnen Sie sprechen?

(Wasser tropft)

Ja... Jetzt sagt er gerade nix.

Das sind die Phasen im Koma,
wo er mal was sagt und mal nix.

Also, es ist ja so, Conny,

wenn erjetzt stirbt, und das
ist absehbar, hat er selber gesagt,

dann m�chte er nicht, dass unser Land
v�llig im Chaos versinkt,

weil der deutsche Mensch als solcher
ja nicht gemacht ist f�r so eine Unruhe.

Hab ich das bislang richtig
zusammengefasst, Herr Bundeskanzler?

Ah! Da hat erjetzt zustimmend gezuckt.
Ganz unmerklich.

- Hast du's gemerkt?
- Nein. Ah, ja, doch!

So ein bisschen. Wie wenn sich das eine
Augenlid so ein bisschen bewegt h�tte.

Siehst du? Er h�rt's.

Also schl�gt er vor,
dass ihr Christlich-B�rgerlichen

ein konstruktives Misstrauensvotum
macht, mit dir als Kanzler,

diesem Vorschlag
stimmen wir als Sozis zu,

und dann tolerieren wir dich
bis kurz vor den Neuwahlen,

f�r ein paar Monate halt.

Und warum wollt ihr nicht?

Ja, ganz einfach.
Wenn's jetzt alle gegen alle geht,

dann haben wir die rechte Sozi-H�lfte
f�r den Gaishofer

und die linke f�r die Gutzow,

und lhr Schwarzen allein mit den Gelben
zusammen packt das auch nicht,

also hyper-italienische Verh�ltnisse,

und das mit einem... germanischen Volk.

(Wasser tropft immer weiter)

Und wir sagen uns immer alles.

- Alles.
- Hm.

- Und wir l�gen uns auch nicht mehr an.
- M-m.

- Offenheit und...
- Vertrauen.

Hmmm...

Einer in den anderen.

(Telefon klingelt)

(Unwillige Laute)

- Geh ran.
- Ich mag nicht.

(Anderes Telefon klingelt)

Zettl.

Ja, hier ist, �h, Mami.
Morgen, mein, �h, Schatz.

- 'Ach, Mama? '
- Ich hab gerade mit Alex telefoniert.

Deine rollende Fotolegende
hat ihre Supernase

leider in eine ziemliche Schei�e
gesteckt.

'Scheint ja, dass es
mit dem Olli tats�chlich dahingeht'

und er wirklich
nur noch ein paar Tage lebt.

'Ach, das ist ja eine Schei�e.
Ja, zefix noch mal,

'aber Mama,
jetzt reg dich bitte nicht auf.'

'Wenn das hier durchsickert,

'dann kann ich doch nicht in Dingsda,
in Urlaub in Kuba sein,'

- sondern muss in Berlin sein!
- 'Mama, bleib bitte ganz ruhig.'

Vor allem, wenn der Scheffer
davon Wind kriegt, dass ich hier liege,

'Der Alex, der linkt mich!
Warum legt der mich genau dann lahm,

'wenn der Olli bei ihm in der Klinik
da vor sich hin... stirbt? '

(Schnieft leise)

Darf ich mich hier drin
schnell rasieren?

- Was war denn?
- Ach, nix.

Die Mama ist da gerade in so einem Nest
au�erhalb von, �h, Havanna.

- Havanna?
- Genau.

In, �h... In, �h... Da...

Ach so, ja, das hab ich dir
ja alles erz�hlt.

Ja...

Weil wir gesagt haben,
dass wir uns jetzt immer alles sagen.

Siehst du mal, wie schwer das ist.

Das mit dem sich alles sagen
und dem Vertrauen und so.

Ja, das werden wir noch
ein bisschen �ben m�ssen, hm?

Ich glaube, ich muss das
dem Conny jetzt auch mal sagen.

- Dem Conny? Was?
- Na, dass der Olli im Sterben liegt.

Bevor das jetzt allm�hlich jeder wei�,
nur der Conny nicht.

Der Olli, wieso? Was ist mit dem Olli?

Olli, Olli, Olli. Olli...

Ah ja, gut, dass du das gerade sagst.

Weil da f�llt mir gerade ein, dass ich
mich sowieso bei dir bedanken wollte.

F�r deine Diskretion, Mausibutzi.

Dass du aus dem Raum rausgehst
und nicht mith�rst,

wenn man sich einmal
privat unterhalten m�chte.

Ich bin das halt nicht gewohnt,
das mit dem Vertrauensschei�.

K�nnen wir uns nicht einfach
wieder anl�gen?

So wie fr�her auch?

Mona?

Mona?!

(Monas Stimme)
'Mein lieber Herbie.

'Nach dem zweiten Glas Champagner
war ich schon... gef�hlte 20 Jahre j�nger

'und du mindestens 30.

'Es war ein wundersch�ner Abend,
f�r den ich dir von ganzem Herzen danke.

'Als ich mich heute fr�h ganz leise
in dein Zimmer schlich,

'um noch ein paar Sachen
aus einem Kleiderkarton zu holen,

'hast du so getan,
als w�rdest du noch schlafen.

'Und ich hab so getan,
als w�rde ich das nicht bemerken.

'Das hat uns gl�ckseligerweise
einen r�hrseligen Abschied erspart.

'Lch gehe jetzt wieder
zur�ck nach M�nchen.

'Meine Wohnung in Berlin
kannst du behalten, solange du willst.

'Du brauchst jemanden,
der sich um dich k�mmert.

'Lch kann das, trotz meiner alten
Freundschaft zu dir, nicht sein,

'habe aber noch heute fr�h
eine Pflegerin f�r dich organisiert.

- (Es klingelt)
- 'Laut Agentur eine Spitzenkraft

'mit internationaler Erfahrung,
die dich kenntnisreich

- 'und liebevoll...
- Ja. Svetlana Kuznjezova.

(Russisch)

(Russische Musik im Hintergrund)

(Russisch)

(Russisch)

(Musik wird immer leidenschaftlicher
und schneller)

(Russische Musik verklingt)

Damit wir uns jetzt
ganz klar missverstehen...

Wir bringen also weder die hei�e Kiste
mit der B�rgermeisterin,

also auch nicht meine Fotos,

weil auch du jetzt
aus mysteri�sen Gr�nden

R�cksicht nimmst auf die Alte, sch�n.

Was bringen wir au�erdem nicht?
Die einmalige Exklusivstory

mit meinen Bildern vom kranken Kanzler,

und zwar nicht aus Capri,
sondern aus der Klinik.

Das bringen wir alles, Herbie.

Das sind super Fotos von dir, Herbie.

Sensationell. Bringen wir alles.
Blo�jetzt noch nicht.

Ja, nat�rlich! Ist ja auch gut so.

Ist ja auch viel anst�ndiger
im Sinne eines seri�sen Journalismus,

dass wir uns da nicht vordr�ngeln,
sondern in Ruhe warten,

bis die anderen
die Schlagzeile schon haben.

- Das ist sehr anst�ndig von dir.
- Herbie, jetzt...

Tu mir den Gefallen
und fotografier diese Rasierapparate da.

Und zwar so, am besten vor Ort, dass wir
wissen, wo wir sind, n�mlich in Berlin.

Vielleicht mit Brandenburger Tor
oder Fernsehturm,

auch gern den Flughafen, den alten,
in Tempelhof, als Hintergr�nde.

Und wenn du eh schon da bist, kannst du
vielleicht den aidskranken Friseur...

Ja, und seinen rosa Pudel auch!
Den erjetzt nicht mehr scheren darf,

- weil's ihm der Tierschutz verboten...
- Was, der hat 'nen rosa Pudel, der...

Den er nicht mehr...

Tsch�ss, ihr Online-Profis, ihr...
Dawei, dawei!

- Herbie... Herbie!
- Idioty! (Weiter Russisch)

Ach, geh, Herbie, jetzt...

Jetzt ist er beleidigt.

Ist 'ne geile Story.

Sie war besoffen, hat den Garderobier
vom Club abgeschleppt,

der ist Moslem,
darf keinen Alkohol trinken...

Ja, das ist im Sinne des Wortes
eine geile Geschichte.

Wo hast du die Fotos her?

(Handy klingelt)

Ja, Mama? Nein, nein, alles paletti.

Olli-Story definitiv
erst einmal gekillt.

Brauchst dir gar keine Sorgen
mehr machen.

Nein, ich hab schon Zeit f�r dich.

Wir haben nur einen Gro�kampftag heute
wegen Deadline.

Und weil uns die Olli-Story
weggebrochen ist,

sind wir alle ein bisschen am... Ah!

Willst du nicht eine
�ber die Jacky machen?

- Die, �h, Jacky?
- Die ist zwar 'ne Zicke,

'hat sich aber anst�ndig entschuldigt
f�r ihr unm�gliches Benehmen

'am letzten Abend nach der Sendung.

'Au�erdem ist sie mit mir in der Jury
vom "Mover und Shaker"-Preis.'

- Vom was?
- 'Der "Mover und Shaker"-Preis.'

Das ist der Preis,
den ich mit dem Senat ausgelobt habe,

f�r herausragende, initiative
Jungunternehmer in unserer Stadt.

Kannst du kriegen. Hast du ihre Nummer?
Ruf sie gleich an.

Ja, Mama.

(Schriller Kampfschrei)

Wiesojetzt doch nicht?

Das ist irgendwie nicht unser Stil.

Dass wir Leute in unserem Land,

die beispielhaft
erfolgreiche Leadership verk�rpern,

dass wir denen so einen
ans Bein hinein... w�rgen, �h, pissen.

(T�r wird ge�ffnet)

Wie geht's uns denn heute,
mein Gutzelchen?

"Kanzler todkrank",
wei�t du, was das hei�t politisch?

Da werden jetzt die Messer gewetzt
und ich bin nicht dabei.

- Jetzt mal Klartext: Lebt er noch?
- Nee, tot is' er.

- Wer wei� es?
- Keiner au�er mir und Gaishofer.

Gaishofer?! Das ist ja noch schlimmer!

- Jetzt hilf mir mal raus hier!
- Nee, Gutzelchen, raus is' noch nicht.

Ah!

Verlegt wirst du, in meine Klinik,
wo dich jeder sehen kann.

Was?

Hast 'ne Fehlgeburt gehabt,
'ne tragische.

'Ne was hab ich gehabt?

'Ne Fehl...
Nee, irgendwo ist jajetzt...

Oh, nee, also, 'ne Fehl...
Kommt ja gar nicht infrage, Fehl...

Die Wahrheit willst du ja
wohl nicht sagen... wollen.

Wenn dich einer fragt.

Die Wahrheit, nat�rlich... nicht.

'Ne Fehl... geburt...

Naja... 'ne Fehl?

Nee, also ich wei� nicht.

M�xchen, Mami noch mal.
Hast du einen Fotoapparat?

Das da, finde ich, hast du
sehr gut gemacht. Das ist klasse.

Da sieht man den Strampler prima
und sie hat so einen...

leeren verlorene Ausdruck im Gesicht.
Wie die Madonna.

- Vom Michelangelo?
- Nee, in ihrem "Frozen"-Video.

Da, wo sie so ganz down und melom��ig

auf Tearjerker im schwarzen Fummel
mit den schwarzen V�geln und so...

Superstarke darke Atmo.

- Was denn?
- "Fehlgeburt-Story sofort stoppen,

"bis ich in Berlin bin. Ankomme Heliport
20:15 Uhr, Urs Doucier."

- Dann haben wirjetzt... gar nichts.
- (St�hnt)

Wei�t du was? Das ist mirjetzt
schei�egal, was dem passt oder nicht.

Wir machen jetzt die Gutzow-Fehlgeburt-
Story und hauen es als Teaser raus.

Ok, aber dann tun wir Herbie
noch den Gefallen

und packen "Olli in der Capri-Klinik"
auch noch mit dazu. So als Bonus.

Ja!

(Juchzen und Puffen)

- Halt! Stopp! Stoj!
- (Russisch)

�h... Foto... apparate...

Apparatschik.

(Verena) Fehlgeburt, Conny. Wenn ich
'nem Ochsen die Eier abschneide,

wird der doch auch nicht gleich
zu 'ner Kuh, die morgen kalbt.

(Scheffer) Der Ochse, Verena,
der Ochse hat gar keine Eier mehr.

Weil sonst w�r's ein Stier.

Ist doch schei�egal. Aufjeden Fall
hatte die keine Fehlgeburt!

- Das sind ganz linke Nummern da.
- Das ist schon sehr gescheit von ihr.

Jedenfalls scheint sie von irgendjemand
sehr gut beraten zu sein,

was man von dir, also mir,
nicht behaupten kann.

Haben wir irgendwas
in der Hand gegen sie?

Am besten von den... Beweisst�cken da.

Ja, was soll ich denn jetzt machen?

Soll ich jetzt Eier suchen gehen,
oder was?

(Jacky) Du, geh mal nicht so ruppig mit
meinem J�ckchen um. Das ist Chanel, ja?

(Autscht)

Das Ding hier h�lt dich
mindestens 3 - 4 Stunden oben.

Bring mir ein paar interessante G�ste.

- Was f�r G�ste? Die haben wir schon!
- Die will ich nicht.

Und "Ich bin in meinen Chef verliebt"
will ich auch nicht als Thema.

Jacky, wir haben in 2 Stunden Sendung.

Aber 'ne andere quatscht doch
heute nicht �ber so 'n Zeug,

wenn wir seit 'ner Stunde wissen, dass
unser Kanzler die Nation belogen hat.

Dass die B�rgermeisterin
so wenig in Kuba war wie er in Capri

und stattdessen heimlich
'ne Fehlgeburt da... hatte.

Also, los jetzt mal.

- Fang mal 'n gr��eres Paket G�ste ein.
- Ein gr��eres... Paket?

Ja. Aber nur erste Sahne, klar?

(Jacky) Und diesen Zettl da
besorgst du mir!

Wie bitte?
Was will der Scheffer von dir?

Also so was Geschmackloses!
So eine Saubande, so eine dreckige...

- Herr Ministerpr�sident!
- (Verena) 'lch mach das nicht.'

(Schluchzend) Irgendwann muss ja
auch mal Schluss sein mit...

- Gratuliere herzlichst, mein Freund.
- Danke, mein Freund.

- Wie?
- Der Wiggerl gratuliert schon wieder.

Was soll ich jetzt machen, Max?

- Wo bist du?
- 'Tschuldigung.

- Vor der Klinik.
- Fahr mit einem Taxi

- nach Kreuzberg in die Oranienstra�e.
- Der Sekt!

Ungef�hr 100 m vorm Cottbusser Tor
steigst du aus und dann...

(T�rkische Musik)

- 'Tschuldigung?
- Ja, bitte?

�h, k�nnen Sie mir...
solche Hoden da geben?

- Was? Die alle?
- Nee, nee, nur ein Paar.

(Zettl) 'Nein, Holm, nein.

'Wenn er sich aufregt, der Urs, weil wir
die Gutzow-Story doch gebracht haben,

'dann sagst du ihm,
dass der Herr Chefredakteur Zettl

'da sehr lange da im Widerstreit
mit seinen Gef�hlen da sehr... '

Mit seinem Gewissenskonflikt da gerungen
hat, wobei ihm gleich klar war,

'dass nur vor�bergehender Ungehorsam
zu diesem Triumphsieg da f�hren w�rde.'

Und dann schei�t du ihn gleich
mit den Klickzahlen zu. "Hunderttausende

"'von high-potential visits
per minute".'

Oder "meistzitierte Breaking News
seit Mauerfall" oder so was.'

Entschuldigen Sie,
muss das so braun sein da?

Das ist nicht braun, das ist
ein ganz zarter Cappuccino-Ton.

Kommt mir eher vor
wie ein doppelter Espresso.

Ich m�chte nicht so ausschauen, als wenn
ich im Br�unungsstudio gewesen w�re.

- Oder 14 Tage auf lbiza.
- Nee, nee.

- Das ist wegen dem Licht im Studio.
- Licht hin oder her,

ich m�cht nicht ausschauen wie Freizeit,
aber auch nicht wie Superstress.

- Verstehen Sie, Fr�ulein Regine?
- Ja, klar.

Sondern die Art von vornehmer, gesunder
Gesichtsfarbenbl�sse m�chte ich haben,

die intelligente Tatkraft und
Durchsetzungsverm�gen signalisiert.

Ohne dass es gleich in diesen aschgrauen
�berarbeitungsteint hineinkippt.

- Wissen Sie, was ich meine?
- Ja, ja, klar.

(Doucier) Fehlgeburt!

Ts! Fehlgeburt!

(Holm) Naja, das ist schon strange.

Aufjeden Fall ist es gut f�r die Stadt.
Sind ja immerhin die Hauptstadt hier.

- Dann hat das Gemunkel mal ein Ende.
- Gemunkel? Was f�r ein Gemunkel?

Na, dass sie eigentlich keine Frau ist,
sondern ein Kerl.

Das hat jetzt ein Ende.

Ja.

Ja, das hat ein Ende.

Alles hat ein Ende.

(Lautes Durcheinanderrufen)

Das ging alles so schnell. Ich wei� nur
noch, wie ich eine Spritze gekriegt hab,

und wie ich wieder aufgewacht bin,
da war schon alles weg.

(Doucier)
Ja, das geht doch nicht, Herr Doktor!

Sie haben da einen irreparablen Schaden
bei meinem Gutzele angerichtet!

Ja, wie kommen Sie denn dazu,

solche eigenm�chtigen Verst�mmelungen

an einem wehrlosen Patienten
durchzuf�hren?

- Antworten Sie, Sie Verbrecher, Sie!
- Mach doch nicht so 'nen Terror, Urs.

Der Alex hat das sicher nach bestem
Wissen und Gewissen gut gemeint.

Gut gemeint?! Ja,

aus dieser faszinierenden Frau machen
Sie, weil es Ihnen gerade so gef�llt,

ein ganz banales Durchschnittsweib?
Mit, mit, mit, mit...

Mit ohne was, mit... ohne alles.

Sie sind ein Frauensch�nder!
Herr Professor, nur dass Sie's wissen,

ich bin �ber lhre dubiose Vergangenheit
sehr gut unterrichtet.

Sie sind ein unverbesserlicher
Kommunist, ein Mehrfachagent,

ein Stalinistisch-Masochistischer,
�h, Mau... Mau...

Maoistischer!
Glauben Sie, ich wei� nicht,

wie viele Leichen lhren Weg pflastern

auf lhrem Ho Chi Minh-Pfad
von Pankow �ber Moskau

nach... nach Havanna und zur�ck?

Jetzt lass ihn in Ruhe!

Ich werde Sie vernichten, Sie!
Herr... Sickert!

Publizistisch, �konomisch und total! Nur
dass Sie's wissen, Se�or Commandante!

(T�r wird zugeworfen)

(Ruhige Gitarrenmusik)

(Tish Hinojosha: "Malaguena Salerosa")

(Klaviergeklimper �berlagert Lied)

Und nachher Club wie immer?

Nee, was Aufregendes.

- Cooles.
- Cooles.

- Hippes.
- Hippes.

- Cooles, Hippes.
- Cooles, Hippes. Ok, ja.

So, wenn ich Sie bitte
mal auf die B�hne bitten darf?

Der Tisch bleibt unten! Das hab ich dir
schon 1.000-mal gesagt! Bl�de Kuh!

Kannst du dich ein bisschen mehr so...

Weil ich m�chte nicht,
dass man meine Lippenbewegungen sieht.

Also, ich sag dir das blo�,
weil du ein guter Freund bist

und der Einzige hier, der schreiben, �h,
schweigen kann, was man ihm sagt.

Der Olli ist tot.

Nein! Ehrlich? Das ist ja furchtbar!

Tot ist er. Schon seit ein paar Tagen.

Beim Alex liegt er. Tiefgek�hlt.

Tiefgek�hlt?!

Ach, geh, so was... Eiskaltes.

Und zwar auf Befehl vom Gaishofer.

Jetzt h�r doch mal auf
mit der Schmollerei.

Mach mal ein bisschen auf gute Laune.

Ich bin doch gleich im TV.

Ursmaus! Hm?

Hm?

(Knurrt)

3, 2, 1... On Air!

Spiegel!

(Jacky) Danke, vielen Dank!

Ich wei� nicht, wie's Ihnen
zu Hause geht, meine Damen und Herren,

an so einem Freitagabend wie heute,
wenn die Arbeitswoche vorbei ist

und der ganze Stress
so langsam von einem abf�llt,

so wie Schmutz von der Seife.

Was will man da?

Ruhe will man da,

um am Montag wieder
frisch und fr�hlich loszulegen.

Und wer wei�, am Freitag in einer Woche

sind Sie dann der Winner,
der Wochensieger!

Und so einen...
So einen haben wir heute hier.

(Beifall, Jacky lacht)

Vor ein paar Tagen noch ein
klitzekleiner Chauffeur mit Hut

und heute schon der Mega-Komet am
Fixstern-Himmel des bundesdeutschen...

Hauptstadt...

�h, Medien... universums.

Chefredakteur
des neuen Berliner New Yorkers,

Maximilian Zettl!

(Anhaltender Beifall)

Wo ist er denn, unser?

Herbie, es ist mir wurscht,
ob du schon im Bett liegst.

Steh wieder auf und nimm ein Taxi.

Jedenfalls pressiert's jetzt.

Herbie! Herbie, Herbie, Herbie, es eilt.

M�ssen wir uns jetzt hier
allm�hlich drauf einstellen,

dass wir von unseren Politikern
nur noch verarscht werden?

Nein, das muss aufh�ren, diese Machen-
schaften dieser sogenannten Regierung.

- (Beifall)
- Herr Vizekanzler, was sagen Sie dazu?

- Was soll ich denn dazu sagen?
- Das frage ich Sie.

- Mich?
- Ja, was sagen Sie?

Ha!

Ist es ok so?

Bisschen zu dunkel ist es.

Ja! So sieht's gut aus, Axel.

Gespenstisch.

(Kamera klickt wiederholt)

Kann ich das alles bei uns so bringen,
wie du mir's erz�hlt hast?

Nat�rlich. Genau so.

(St�hnt)

K�nnte aber sein,
dass du dann Probleme kriegst, Axel.

Ich krieg keine Probleme mehr, Herbie.

Ich habe genug gehabt in meinem Leben.

Ich kenn sie alle schon.

Sie sind mir langweilig geworden,
unendlich langweilig.

Sag mal,
was trinkst du da eigentlich, Axel?

Tee, Herbie.

(Tasse f�llt klirrend zu Boden)

(Kamera klickt wiederholt)

(Lauter Beifall)

Ach, Sie waren
oder Sie sind sogar noch Waise?

Das ist ja noch toller.
Na, das ist ja 'ne Karriere!

- Vom Waisenkind zum...
- Ja, das ist ganz toll.

Weil da sieht man
an meinem Beispiel ganz deutlich,

was aus solchen Kindern
auch einmal werden kann.

Wissen Sie denn �berhaupt, wer lhr Vater
oder lhre Mutter sind oder waren?

Meine, �h... Vater und, �h, Mutter?
Das, �h...

�h, ja, also da m�chte ich
gern mal was zu sagen, ja?

Bitte, Frau B�rgermeisterin.

Ich bin, �h...

(Ger�hrter Schnaufer)

Ich bin seine Mutter.

(Allgemeines Geraune,
Laute der �berraschung)

- Nee!
- Doch. Und wenn alles gut gegangen w�r,

h�tte mein M�xchen bald ein...

bald ein kleines Schwesterchen gekriegt.

(Unterdr�cktes Schluchzen)

Weine nicht, Mama, bitte weine nicht.
Ich wei�, ich war ein schlechter Sohn.

Sie hat ja so viele Sorgen
mit mir gehabt.

Mit 3,5 Jahren bin ich ja schon
von zu Hause in Wandlitz weggerannt.

Barfu�. Weil ich einfach
nicht mehr mit anschauen konnte,

wie sich dieser alte DDR-Oberspion,
dieser Dingsda, Sascha...

- �h, Mischa.
- �h, danke, Mascha, �h, Mama.

(Schluchzen)

- H�r aufjetzt!
...an meine junge h�bsche Mutter

so hingewanzt,
also sie sexuell bel�stigt hat

und immer haben wollte,
dass ich Papa zu ihm sage.

Ich hab mit Mischa nie was gehabt,
nur damit du's wei�t, mein Junge.

Mama, das lassen wir
v�llig dahingestellt hier.

Das m�ssen dann die Hysteriker,
�h, Historiker...

Jedenfalls hat mich dann der Mischa
von so einem Stasi-Kurier

in den Westen in ein Waisenhaus,

genauer gesagt in Niederbayern
in der N�he von Hinterfirmering

verfrachten lassen mit der Bemerkung:

"Eltern unbekannt verstorben."

Und von da an bin ich einfach
nur immer ganz

r�cksichtslos und mutterseelenallein
meinen eigenen Weg gegangen.

Ich war kein guter Sohn.
Wirklich kein guter Sohn.

Und ich glaube, ich war muttertechnisch
gesehen v�llig beziehungsunf�hig.

Verzeihst du mir, Mama?

Ich bin doch so stolz auf dich,
mein Junge. Ich bin so stolz.

Ich hab dich immer geliebt,
egal, was du mir angetan hast.

Danke, Mama, danke.

(Jubelnder Beifall)

(Lautes Schluchzen)

(Handy klingelt)

Was hat er? Umgebracht hat er sich?

Ja, freilich muss das rein.

...w�rmeren, �h,
warmherzigeren H�hepunkt...

Oh, mein Gott, der arme Alex.

Hast du ein Foto?

(Stampfende Techno-Musik)

Max. Max!

3.000 Mails haben wir gekriegt f�r dich!

- Darunter 2.260 Frauen
- Jacky!

Zwischen 19 und 39,
die dich sofort alle heiraten wollen.

Du warst der Superstar der Supershow.

Read my lips: Superstar!

- Sei stolz auf dich, Junge.
- Ja, bin ich, Jacky, bin ich.

Super... stolz. Aber eben
muss ich jetzt ganz schnell mal tele...

Die Carla hat gerade angerufen!

Die haben einen Quicktest gemacht.
Der Marktanteil liegt bei 25%!

Stell dir mal vor! Die Quote
wissen sie noch nicht genau,

aber wahrscheinlich �ber 30%!

Untendrunter hab ich noch gesetzt:
Text und Fotos H. Fried.

- Kein Foto von dir, oder wie?
- Nee, das ist zu viel.

Erstens kommt da aufjeden Fall
ein Foto hin von dir, Herbie,

und dann kommt das Ganze mitsamt
deinem und meinem Foto und Namen

obendr�ber, �ber alles andere.

Du, ich muss da oben nicht hin.

Doch, doch, das hast du dir verdient.
Da schreibst du jetzt obendr�ber:

"Von Max von Gutzow und H. Fried".
Und so haust du's jetzt raus.

Max von... Ok...

(Russisch)

"Toter Kanzler 3 Tage auf Eis.

"Regierung vor dem Aus.

"L�gen, Skandale, Mord und Totschlag.

"Seit Tagen werden wir
von einem Toten regiert.

"Verschleiert, verschwiegen und
verschuldet von skrupellosen Politikern,

"die mit ihren Machenschaften
nebenbei auch noch

"den Berliner Privatklinik-Chef
und Prominentenarzt

"Prof. Dr. Alexander Sikridis
in den Selbstmord getrieben haben.

- "Ein in Deutsch...
- Was?

- "Ein in Deutschland..."
- Nicht... Alex.

Wer soll mich... denn jetzt
dann... spritzen?

Sie sind ein Schwein, junger Mann.

Wer? Meinen Sie mich, Herr Vizekanzler?

Ja, Sie! Sie sind
ein dreckiger, dreister L�gner!

Nehmen Sie das sofort
aus dem Netz, verstanden?

Das geht leider nicht. Weil was da
mal reinkommt, das ist ja drin.

Also... Das geht ja gar nicht mehr raus.

Von wo wollen Sie
das denn wohin raustun?

Das m�ssen Sie sich so vorstellen, Herr
Vizekanzler, das ist inzwischen �berall.

Es umgibt uns von allen Seiten.

Wie die Luft, nicht wahr?
Die Luft zum Atmen.

Das ist ja �berall.

Man kann's zwar nicht sehen,
aber es ist �berall.

W�r's nicht gescheiter,
im Sinne von viel gescheiter,

Sie erkl�ren gleich morgen in der Fr�h
lhren R�cktritt,

von mir aus auch exklusiv bei uns,
da k�nnen Sie dann alles erz�hlen.

(Deutschlandhymne)

(Deutschlandhymne
wird von t�rkischer Musik �berlagert)

(Doucier) Ausgerechnet jetzt
muss er sich umbringen, der Kommunist!

Er, der diese obskure Fehl...

Ich verbitte mirjeden Kommentar
zu meiner Fehlgeburt.

Au�erdem hat jeder ab und zu mal
'ne Vergangenheit. Du und ich auch.

Aber die vergessen wirjetzt und blicken
als ganz normale Frau, also ich,

zuversichtlich in die Zukunft.
Und mehr hab ich dazu nicht zu sagen.

- Und du auch nicht. Ist das klar?
- Ja.

(Techno-Musik)

Gratuliere herzlich zu lhrer
journalistischen Gro�tat, Herr...

- von Gutzow.
- Ja, richtig.

- Also, lhre Frau Mutter...
- Was ist mit meiner Mutter?

- Ist gar nicht lhre Mutter.
- Ach, geh! Ehrlich?

- Jawoll! Lhre Mutter ist lhr Vater.
- Nein, wirklich?

Wie kann sie dann eine Fehlgeburt
gehabt haben, eine tragische?

Die hat sie nicht gehabt.
Das wei�t du genau.

- Sie hatte eine Geschlechtsumwandlung.
- Mama? Dann ist sie jajetzt mein Papa.

- Nein, sie ist jetzt deine Mutter.
- Sag ich ja.

Meine Mutter ist meine Mutter. Wer was
anderes sagt, muss das beweisen.

Die Beweise werden wir
in K�rze in H�nden halten.

- Sag ihr das, bitte.
- Ja, ist schon recht.

(Unverst�ndlich)

(Weiter dr�hnende, stampfende Musik)

Und jetzt?

Jetzt passiert Folgendes, Mama.

Jetzt geben die den Schl�ssel
von dem Schlie�fach der Bildzeitung.

Und die lassen erst einmal �berpr�fen,
was in der Thermosflasche drin ist.

Dann stellen die Experten fest,

dass das nicht
von einer menschlichen Frau,

die vorher mal ein m�nnlicher Mann war,

sondern von einem anatolischen
Berghammel ist

und nicht von einer Berliner
B�rgermeisterin.

- Frau B�rgermeisterin! Herr von Gutzow.
- F�r mich keinen Alkohol, danke.

Und dann ist der Scheffer
f�r alle Zeiten erledigt.

Dann ist sein Schuss
nach hinten losgegangen

und deine Sympathie-Werte, Mama,
die steigen ins Unermessliche.

Was, sagst du, ist da Unappetitliches
in der Thermosflasche drin?

Bitte, was?

Sind Sie das Flittchen, das mit dem Olli
und vermutlich auch mit dem Conny?

- Ach, Mama, bitte.
- �h, ja.

Wieso? Besser mit dem Kanzler
als mit 'nem Kameltreiber.

Aber falls Sie meinen Sohn heiraten
wollen, ist das ein anderes Ballgame.

Ich will keine Schwiegertochter, die
unseren guten alten Namen beschmutzt.

Nat�rlich, Frau von Gutzow.

M�xchens Ururgro�vater, mein Ur, �h...,
der alte Generalfeldmarschall von Gutzow

war n�mlich Gouverneur von Kamerun
in Zentral�quatorialafrika.

Steht heute noch ein Denkmal
irgendwo im Urwald herum.

Der hat den Affen dort
die Keule gezeigt.

Wenn die nicht bei 3
auf den B�umen waren, aber zack-zack!

Kamerun. Und ein Denkmal im Urwald.
Na, dann fahren wir doch einmal hin

und schauen uns
den Urur-, �h, �h, -opa einmal an.

- Hm, Verena? Ist doch toll!
- (Lacht)

Und Verena von Gutzow
klingt doch auch sehr gut.

Na, jedenfalls besser als Zettl.

Ja.

Ich gondel jetzt mal da r�ber
und norde die Br�der da dr�ben ein,

bis der Schwabe froh sein kann, dass er
�berhaupt noch mit mir koalieren darf.

Und du verbreite nicht immer so
ekelhafte Ger�chte �ber deine Mutter.

- Ich will so was gar nicht wissen.
- Ja.

Ich war immer 'ne Frau, bin 'ne Frau,
werd auch immer 'ne Frau sein,

ich wei� gar nicht, wer auf so was
kommt! Geschlechtsumwandlung!

Da muss man schon ziemlich
'ne schmutzige Fantasie haben,

dass einem so was...
Das ist ja widerlich!

Ja, Pama, �h, Mapa. �h, genau, ja.

(Ruhige Musik setzt ein)

(Anne Murray: "We'll meet again"
im Hintergrund �berlagert Gesprochenes)

(Gesprochenes
in den folgenden Szenen unh�rbar)

(Holm) Also, ich versteh ja vieles,
aber das versteh ich nicht.

Du bist jajetzt der "Talk of the town"
in Berlin, Herbie.

Und wenn ich das bin,
mach ich doch nicht einfach die Fliege.

Ich wollte nur mal gucken, ob ich
das noch kann auf meine alten Tage.

Jetzt wei� ich,
dass ich's jederzeit wieder k�nnte.

Aber wollen...
Wollen will ich's nicht mehr.

- Da, da.
- Was hei�t denn "Da, da"?

Du hast doch kein Wort verstanden
von dem, was ich...

Adieu, mein Bub, mein Maxli.

Ich h�tte dich gern adoptiert, und
deine Mutter h�tte ich gern geheiratet.

Aber das Ganze h�tte f�r mich
nat�rlich nur Sinn gemacht,

solange sie noch dein Vater war.

Ja, nat�rlich, �h, nur dann.

Adieu, adieu.

Adieu, meine Liebe.

Ja.

Was soll denn das hei�en "Adieu"?
Adieu?

Dass er... dass er uns
ein f�r allemal verl�sst.

Ja, aber er ist doch...

Nein, das ist erjetzt nicht mehr.

Weil den Berliner,
den kauft jetzt der Scheffer.

Ja, aber der Chefredakteur
bin immer noch ich.

- Nein, das bist du jetzt nicht mehr.
- Nicht mehr?

Nein. Das wird jetzt der Gaishofer.
Also, Maxi, mein Freund,

f�r dich gibt's jetzt
3 verschiedene M�glichkeiten.

Die erste sind 5 Millionen Schulden
von der B�rgschaft auf alle F�lle.

Die zweite ist on top,

ein l�ngerer Aufenthalt in einem
Einzelzimmer in Berlin-Moabit,

mit "All inclusive"-Verpflegung
und Eisengittern vorm Fenster,

damit keiner reinsteigen kann.

Und dann gibt's noch eine dritte,
und die w�re...

(Atmet schwer)

Kamerun.

In Afrika.

Ich glaub, ich spinn.

Wieso, ist doch sch�n! Die Sonne
scheint, deine Frau ist bei dir,

und jeden Monat kriegst du dein Gehalt.
Wahrscheinlich sogar per Dauerauftrag.

F�r dich gibt's im Leben nichts
Wichtigeres als einen Dauerauftrag, hm?

Au�erdem werd ich nicht Botschafter,
sondern Honorarkonsul.

Kriegste halt 'n Honorar,
ist doch auch gut.

Micky, �h, Mausi, der Konsul
hei�t zwar mit Vornamen Honorar,

kriegt aber keins,
weil er ein Ehrenamt, �h...

- M�xchen, wir haben doch uns.
- Ja, aber sonst nix.

- (Stuhl knarzt)
- Zuerst Sushi und jetzt Hamburger.

Seit einer Woche schreit der Japaner
und Deutsch versteht er auch nicht.

Dann streicht er, kratzt's runter,
dann schreit er und streicht wieder,

und fertig wird er nie.

(Mit starkem Berliner Akzent)
�h, Momentchen mal, ja?

Ich krieg 'ne Flatrate bezahlt, und
daf�r kann ich �ben, solange ich will.

Ich bin n�mlich
kein gepr�fter Anstreicher,

ich hab auf Installateur gelernt.

Nun krieg ich da keinen Job nicht.

Also mach ich den Japaner.

Alleine die OP f�r die Schlitzaugen
hat mich mein Sparschwein gekostet.

(Flotte Musik setzt ein)

(Lautes Puffen)

(Gerd Baumann:
"Treat Me Like A Millionaire")

Hello!

(Unverst�ndlich)

(Lacht schallend)

Nein, nein, ist noch nicht gestartet.

Halt!

Gut, dass ihr noch da seid.

- Gott sei Dank.
- Wiggerl! Was machst du da?

Maxi, du bleibst in Berlin
und wirst der Regierungs...

- Regierungs?
...sprecher.

- Regierungssprecher?
- Ja, will ich das?

Ich wei� nicht, was du willst,

ich wei� nur, was deine Mutter will,
die zuk�nftige Frau Bundeskanzlerin.

- Vorgestern wollte sie was anderes.
- Ja, nat�rlich.

Aber das war halt vorgestern,
und heute ist heute.

Und heute macht sie sich dann vielleicht
doch Sorgen um ihren Sohn.

Dass ihn da im Dschungel die L�wen

- und Tiger...
- Dann doch nicht fressen m�gen.

Schmarrn!

Angst hat sie, weil du halt nach dieser
Talkshow zum Medienstar geworden bist,

dass du die ganze Story
mit deiner Mutti

f�r einen Haufen Geld
an irgendeine Bildzeitung verkaufst.

Meine eigene Mutt... Mama verkaufen?

So was w�rde ich nie im Leben tun
mit einem nahen Verwandten.

Und dann vielleicht auch noch sagst,
wie das alles wirklich war.

Wie alles wirklich war?

Da wei� ich jetzt nicht genau,
was du meinst, Wiggerl.

Was soll wirklich wie gewesen sein?
Wei�t du was am Ende?

Nicht wirklich.

Siehst du? Du bist
der geborene Regierungssprecher.

Keiner l�gt so sch�n wie du, Maxi.

Dir glaubt man alles,
sogar die Wahrheit.

("Treat Me Like A Millionaire"
jetzt ganz laut)

("Treat Me Like A Millionaire"
verklingt)

(Beschwingte Instrumentalmusik)

(Beschwingte Instrumentalmusik
verklingt)

(Ruhige instrumentale Walzermusik
setzt ein)

(Ruhige Walzermusik verklingt)

(Getragene Instrumental-Version
der Deutschlandhymne)

(Deutschlandhymne verklingt)

Done by (c) dCd / September 2012