All language subtitles for Borgia.S03E06.1500.German.DL.1080p.BluRay.x264-RSG

1500

Lucrezia Borgias Ehemann,
Alfonso di Calabria,

ist tot.

Sein Diener wurde für schuldig befunden,
aber viele halten Cesare Borgia für den Täter.

Mörder!

Sie kann weder essen noch schlafen.

Ich fürchte, Lucrezia wird dahinwelken.

Sie wird sich in Nepi erholen.

Die Borgia wenden sich gegeneinander.

Ich habe Eurer Bitte entsprochen
und Euch di Calabria umbringen lassen,

Dein Teofilo ist dir nicht treu.

- Mistkerl.
- Ihre Feinde wittern Schwäche.

Ich habe unwiderlegbare Beweise,

dass Francesc Gacet ein Moslem ist.

Wie konntest du unsere Liebe verraten?
Ich könnte dich ausweiden lassen.

Studierst du die schwarzen Künste,
um den Papst zu bestrafen?

Und Gott wendet sich von den Borgia ab.

Noch ein epileptischer Anfall.

AUFSTIEG UND FALL

Ich wurde an diesem Tag geboren.
Wie alt bin ich?

Wie alt bin ich,
du wertloser Sohn einer schlesischen Hure?

Ich weiß es nicht.

25.

Hast du das gehört, Juan? 25 Jahre alt!

Ich werde Rom bald verlassen...

Unsere Tändelei ist vorbei.

Ich liebe deinen Vater mehr als dich.

Lügnerin. Du hasst ihn.
Vielleicht mehr, als du mich hasst.

Ich werde schreien, und dann sehen wir,
wer von uns besser lügt.

Jahrhundertelang versiegelt,

öffnet sich die heilige Pforte von Sankt Peter
wieder weit.

Mit Christi Segen, der an Palmsonntag
über diese Schwelle schritt,

halten Wir euch an,
eure Sünden hinter euch zu lassen,

wenn ihr in das Jahr des Herrn 1500 eintretet.

Ganz gleich,
wie schwerwiegend eure Sünden sind,

sei es Diebstahl oder ein gemeiner Mord,

wenn ihr durch diese heilige Tür schreitet,
wird euch vergeben.

Endlos.

Sie bringen einen dazu,
alles zu fühlen, für immer,

und, Gott, es tut so weh,

viel schlimmer, als es gepredigt wurde.

Bitte hilf mir, Lucrezia.

- Rette mich.
- Ja. Sag mir, was ich tun soll.

Und du sollst wissen,
dass ich dich immer noch liebe.

Beweise, dass du mich liebst.

Dieses Schloss ist herrlich.

Giulia, was führt dich nach Nepi?

- Mein Vater natürlich.
- Er sorgt sich um dich.

Wenn du trauerst,
füllen sich seine Augen mit Tränen.

Doch er erträgt meine Trauer nicht selbst
und schickt daher dich.

Ich komme aus freien Stücken und
möchte deinen Schmerz mit dir teilen.

Du weißt nichts über meinen Schmerz,

in welche Tiefe mein Herz dann sinkt,
wenn ich an den armen Alfonso denke.

Du denkst also nicht ständig an ihn?

Nein, nicht ständig.

- Denkst du an andere Männer?
- Ich denke an niemand anderen.

Komm. Du vergisst, dass ich auch Witwe bin.

- Migliorati? Du hast ihn gehasst.
- Nicht wahr.

Du hast ihn nicht geliebt.
Nicht so, wie ich Alfonso liebte.

Deine Liebe für di Calabria kam,
schwand, begann wieder und hörte auf.

Leidenschaft ist kompliziert.

Letztendlich gehörte mein Herz ihm.
Und daher musste er sterben.

Unsere Ehe bedeutete seinen Tod.

Der Papst hat einen neuen Verehrer für dich.

Anthony de Ligny,
Vetter des französischen Königs Ludwig.

De Ligny ist ein feuriger Mann,
fähig zu Großmut,

und sein Ehrgeiz
ist nur von den Grenzen der Moral gezügelt.

Ich beabsichtige nicht,
in Frankreich zu leben

oder Cesare ein neues Ziel zu liefern.

Das ist nur der Vorgeschmack
auf den kommenden Ansturm von Pilgern.

Ein Jubiläumsjahr kommt jedes
Vierteljahrhundert, aber Erlösung nur einmal.

Aber die Hoffnung auf Erlösung
bringt drohende Gefahr mit sich.

Als Präfekt von Rom
verhänge ich eine Ausgangssperre,

um die lasterhaften Gewohnheiten unserer
weniger gastfreundlichen Bürger zu zügeln.

Wir müssen
die Sicherheit der Pilger gewährleisten.

Ihre Geldspenden
füllen die päpstlichen Schatullen

und finanzieren meine Feldzüge.

Die Zeit arbeitet gegen mich.

Wenn ich Italien einen soll,
muss ich wieder ausrücken, und zwar bald.

Hier?

Warum hasst Ihr Borgia so?

"Warum"?

Muss es immer ein "Warum" geben?

Ihr habt es mir nie gesagt.

Hat er Euch gekränkt? Oder beleidigt?

Schon seine Gegenwart beleidigt mich.

Wie eine Pestilenz
muss er ausgemerzt werden,

bevor er weiteren Schaden anrichtet.

Meine Brüder. Wir haben
beunruhigende Nachrichten erhalten.

Es gibt Unruhen im Elsass
und im Südwesten Deutschlands.

Bauern erheben sich
gegen ihre kirchlichen Herren.

Sie denken,
die Kirche missbraucht ihre Macht.

Dieses Pack weiß gar nicht, was es denkt.

Wehrt es sich gegen herablassende Sprache?

Nicht gegen, sondern wegen der Sprache.

Der Druck der Bibel in der gemeinen Sprache

hat uns unsere rechtmäßige
Überlegenheit gekostet.

Wir haben ihr Unwissen bestätigt.

Haben wir damit eine größere
und schädlichere Rebellion begonnen?

Wir sollten schreiben wie zuvor,
in Latein und nur in Latein.

Nur Männer Gottes können Latein lesen.

Wir müssen die Veröffentlichung
ketzerischer Dokumente stoppen.

Ihr gebt dem Apfel die Schuld? Nicht Eva?

Konfiszieren wir die Waffen des Feindes.

Diese Menschen sind nicht der Feind!

Sprecht weiter.

Die Bauern äußern
ihre Entfremdung von der Kirche,

die durch die Zerstörung ihrer Bücher
verschlimmert würde.

Nicht Zerstörung, Überwachung.

Wir müssen ein Amt mit der Macht einrichten,
die Gottlosen zu exorzieren.

Das Verbot der Bücher
grenzt ihren Verstand ein.

Freiheit des Denkens ist keine Sünde.

Freiheit des Denkens bedeutet nicht,
dass man glauben kann, was man will.

Ruhe!

Es ist unsere Pflicht, die höchsten Werte
öffentlicher Moral aufrechtzuerhalten.

Doch statt den Mut zu haben,
zu unseren Überzeugungen zu stehen,

müssen wir den Mut haben,
unsere Überzeugungen zu hinterfragen.

Wir schränken nicht die freie
Meinungsäußerung christlicher Seelen ein.

Also tun wir wieder einmal nichts.

- Deine Kleider!
- Welche Kleider?

Ich bin in solcher Eile aus Rom abgereist,

dass mir nur Lumpen bleiben.

Ich habe eine Liste erstellt.

- Neue Kleider?
- Unter anderem.

Ich hoffe, die Beschreibungen sind klar.

Sie sind äußerst klar.

Du verspottest mich?

Das solltest du auch.

Cousine, ich frage dich,
was soll ich sonst tun,

als hier an blumige Beschreibungen
von Kleidern zu denken?

Nepi bietet keine Ablenkung.

Selbst mein Kind ist ungewöhnlich betrübt.

Wenn ich mich nicht mit Banalitäten abgebe,
sucht mich der Kummer heim.

Was weißt du über Anthony de Ligny?

Der Vetter des französischen Königs?

Er ist Graf von Saint-Pol,
von Brienne und von Conversano.

- Ist er stattlich?
- Sein Portrait vermittelt den Eindruck.

- Ist er Junggeselle?
- Zweifacher Witwer.

Interessiert er dich?

Brich sofort nach Rom auf.

Wenn du zurück bist, verbrennen wir diese.

Es sind die Kleider einer Närrin.

Danke, dass Ihr mich während eines
solchen Zustroms an Besuchern empfangt.

- Hab Ihr einen neuen Vorschlag?
- Nein, denselben.

Mein Herrscher weigert sich, sein Angebot
um nur einen Centime zu erhöhen.

Wir sollen Ludwig
zum König von Neapel ausrufen

und seinen Truppen erlauben,
durch den Kirchenstaat zu trampeln.

Ja, aber ohne die untragbaren Kosten
von 50.000 Dukaten.

- Kann Ludwig sich den Betrag nicht leisten?
- Doch, natürlich.

Es geht um Respekt.

Er denkt an eine Vergütung,
Ihr fordert aber eine Bezahlung,

als wäre er ein gewöhnlicher Mann,
der einen Laib Käse kauft.

Wir können Ludwig etwas geben,
das er braucht:

Legitimität.

Daher sehen Wir keinen Grund,
Unseren Standpunkt zu ändern.

Heiligkeit,
es gibt einen ausgezeichneten Grund.

Cesares Erfolg auf dem Schlachtfeld

wird durch jede eigenwillige Entscheidung
immer heikler.

Und doch dauert sein Erfolg an,
weil er unterstützt wird von König Ludwig.

Eure Weigerung, den Thron von Neapel
dem rechten Erben zuzuerkennen,

gefährdet die Siege,
die Cesare erringen muss

und jene, die er bereits erreicht hat.

Zum Wohle Frankreichs
und Eures Papats, bestehe ich...

Steckt Eure Peitsche weg, Kardinal!

Eine solche Drohung
hat schon lange keine Wirkung mehr.

Vermutlich werden Wir Ludwig
die Herrschaft über Neapel gewähren,

aber eine Proklamation wäre noch verfrüht.

Wir hätten Borgia überzeugen können,
aber Gacet hat eingegriffen.

Jetzt wird der französische König Rom
angreifen. Borgia weiht uns dem Untergang.

Das klingt,
als sei die Möglichkeit bereits Tatsache.

Ich gehe heim
und verpacke meine Kunstwerke.

Ich werde wohl eine meiner Erzdiözesen
besuchen, Tréguier oder Salamanca.

Und du, Vetter, solltest schnell
nach Frankreich zurückkehren.

Und wieder einmal ist es Gacets Schuld.

Wir müssen Rom
von diesem Heiden befreien.

- Ihr schaut in die falsche Richtung.
- Tue ich das?

Ja. Rodrigo überträgt seine Macht
an seinen Sohn, nicht an Gacet.

Das können wir zu unserem Vorteil nutzen.

Beeinflussen wir die öffentliche Stimmung
gegen Cesare, wird Rodrigo...

Ihr müsst Gacet noch einmal ficken.

Er will mich nicht.

Ihr seid gerissen.

Ihr könnt ihn überzeugen.

Ich habe ihn als Moslem bloßgestellt,
ihn belogen. Er empfängt mich nicht mehr.

Er liebt Euch.

- Das war einmal.
- Vielleicht tut er es noch.

Geht zu Gacet, verwirrt ihn.

Ich weigere mich.

Er weigert sich.

Lacht nicht. Francesco liebt Gacet.

Er hat das Bedürfnis, ihn zu beschützen.
Vor mir?

- Der Papst hat mein Leben bedroht.
- Schon bald werde ich Papst sein.

Wo werdet Ihr dann sein?
In diesem Palast oder draußen?

Steht Ihr zu della Rovere oder zu Borgia?

Antwortet mir, Hure. Antwortet mir!

Antwortet ihm.

Ich habe die Verschwörung verlassen
und wurde mit Prügel belohnt.

Ich bin jetzt frei.

Ich kann dich lieben.

Du bist ein Mann von Bedacht.

Ich werde deine Liebe zurückgewinnen,

egal, wie lange es dauert.

Ich verlange nicht, dass du Borgia aufgibst,
obwohl wir dann heimlich lieben müssen.

Solltest du nie wieder
mit mir sprechen wollen,

kann ich auch damit leben.

Solange du nur in meiner Nähe bist.

Und solltest du mich
nicht in deiner Nähe wollen,

dann habe ich wenigstens einmal
die Wahrheit gesagt.

- Was tust du...
- Es ist nicht...

Warte!

Der Kuss war nichts.

- Er ist nichts.
- Was tust du?

- Was tust du?
- Ficken.

Für einen Augenblick, nicht ein Leben lang.

Wir beide sind schon ewig Freunde.

- Habe ich dich je hintergangen?
- Woher sollen Wir das wissen?

Wärst du Papst, wenn ich es getan hätte?

Tu nicht so,
als ob Wir dir Unser Leben schulden,

und tu nicht so,
als würdest du Uns nicht deines schulden.

Das tue ich, du hast Recht.

Wir zwei sind miteinander verbunden.

Entweder bin ich nichts und du bist nichts,
oder wir sind gemeinsam die ganze Welt!

Nein. Ich bin das Herz, und du bist der Kopf.

Wenn Emotionen dich leiten können,
gibt es kein Wir mehr.

Du sagst, das eben war unwichtig,
aber wie kann ich sicher sein?

Müssen frühere, von dir beeinflusste
Entscheidungen neu überdacht werden?

Würdest du mir nicht auch raten,
dass dies unser Ende ist?

Ich werde morgen fort sein.

Manche Probleme sind nicht zu lösen
und manche Fragen nicht zu beantworten.

Was wir auch tun, wir werden nie frei sein

von Sterblichkeit, Befangenheit oder Irrtum.

Danke für deine Anteilnahme.

Doch jetzt geh, La Bella,
Wir möchten allein sein.

Du hast mich in Zeiten großer Not getröstet.

Ich gehe erst, wenn ich dich trösten kann.

Ich kann deinen Trost spüren.

- Lass mich zu dir.
- Nein!

Wir werden wieder eine Todsünde begehen.
Geh jetzt.

- Es ist keine Sünde.
- Verschwinde! Geh! Geh fort!

Dein Körper ist ganz ruhig,
dein Geist ist im Reinen.

Du hast dich noch nie
so unbeschwert gefühlt.

Jedes Körperteil entspannt sich
unter meiner sanften Berührung.

Du bist wieder hergestellt,
du bist neu belebt, du bist geheilt.

Warum bist du hier?

Was hast du mit mir gemacht?

Rodrigo, ich gestehe.

Ich habe die geheimen Mächte
der schwarzen Künste erlernt.

Ich kann noch nicht genug Hass aufbringen,
um meine Feinde zu töten, aber du...

Nur extreme Emotionen haben die Macht
zu verfluchen oder zu heilen.

Ich habe dich geheilt.

Deine Liebe für mich ist absolut.

Gacet ist erledigt. Wir haben gewonnen.

Eure blauen Flecke waren nicht umsonst.

Und sie verschwinden, so wie Gacet.

Della Rovere wird zufrieden sein.

- Ihr starrt nur, sprecht aber nicht.
- Vergebt mir.

Ich habe noch nie einen adligen Mann
mit solchem Eifer arbeiten sehen.

Es sind Berichte aus der Romagna.

Ich will über jede gütige Tat und jede
Frevelei in meinem Reich Bescheid wissen.

Dann, lieber Cesare,
habe ich eine weitere Frevelei zu berichten.

Herzog Pandolfo Malatesta hat angeboten,
meine Rückkehr auf den Thron

von Faenza mit seinen Truppen
aus Rimini zu unterstützen.

- Und doch erzählt Ihr mir davon.
- Malatesta schert sich nicht um mich.

Er sät Zwietracht, weil er hofft,
seine Tochter zurückzuerlangen.

Habt Ihr Dorotea entführt?

Kennt Ihr die Sinnlichkeit
einer verbotenen Liebschaft?

- Ich habe mit Kurtisanen geschlafen...
- Das ist etwas anderes.

Das Vergnügen kann man nicht kaufen.

Ihr und eine Frau seid gesetzlich an andere
gebunden, doch angezogen von der Lust.

Das Verbotene
bindet euch stärker und stärker aneinander.

Keiner will, dass die süße Wonne je endet,

aber beide wissen genau,
dass es eines Tages so sein wird.

Plötzlich und ohne Erfüllung.

Dann habt Ihr also Dorotea Malatesta?

Es ehrt mich,
dass Ihr mir die Wahrheit anvertraut.

Die Welt wird diese Wahrheit bald erfahren.

Dorotea ist schwanger mit meinem Kind.

Francesco Orsini, Herzog von Gravina.

Madonna, ich hoffe,
Ihr erinnert Euch an mich.

Ja, wir trafen uns
bei der Beerdigung Eures Onkels.

Was führt Euch nach Nepi?

Ihr, Lucrezia Borgia.
Ich halte um Eure Hand an.

Schon gefallt Ihr mir.
Ihr kommt gleich auf den Punkt.

- Ist die Liebe für Euch ein Geschäft?
- Ich wollte nicht unhöflich sein.

Ihr wart ehrlich. Seid Ihr oft ehrlich?

- Zu anderen, aber nicht immer zu mir selbst.
- Dann seid Ihr dumm.

- Ihr beleidigt mich?
- Ja. Ich will Euch abweisen.

Herzog Francesco,
ich möchte nicht wieder heiraten.

Warum nicht?
Ich könnte Euch glücklich machen...

Meine Ehemänner haben kein Glück.
Habt Ihr den Wunsch zu sterben?

Ihr werdet wenig Erfolg haben,
wenn Ihr mir droht.

Ihr werdet keinen dabei haben,
mich zu heiraten.

Ich weiß Euren Antrag zu schätzen,
aber zu Eurem Wohl

und dem meines überlasteten Gewissens
muss ich Witwe bleiben und allein.

- Eure Augen sind wie Sterne.
- Witwe und allein.

Angela ist verfügbar und eine Borgia.

- Sie ist reizend. Aber Ihr seid nicht...
- Die Tochter eines Papstes.

Cousine, du warst so kaltherzig zu ihm.

War ich das?

Rodrigo, mein Liebster, so etwas passiert.

Nicht Uns. Wir konnten immer...

Es gibt noch so viel zu tun
zum Aufbau eines Borgia-Imperiums.

Doch, Giulia,
mein Körper lässt mich im Stich.

Ein Mädchen.

Ein Kind von mir,
das ich in meinen Armen halten kann.

Ich werde sie Lucrezia nennen.

Meine Lucrezia.

Wer ist das?

Ich bin Piero della Monte, Präfekt von Rimini.

Dies sind meine Beiräte.

Wir kommen im Namen unserer Bürger,

die Euch anflehen, unsere Stadt
von Pandolfo Malatesta zu befreien.

- Warum sollte ich das tun?
- Weil Ihr ein tapferes und gütiges Herz habt.

Vor zwei Jahren scheiterte ein Aufstand,
uns zu befreien

von der Sündhaftigkeit und der Gier
der Familie Malatesta.

Sie hat unsere Vermögen
in einem endlosen Krieg vergeudet.

Ein gieriger Mann ist schwach.
Wir werden Euer Anliegen überdenken.

Statte unserem Freund Pandolfo
einen Besuch ab.

Erläutere ihm die Einzelheiten
meines nächsten Feldzuges,

die Belagerung seines Nachbarn
im Norden, Cervia.

Warum verratet Ihr Malatesta Eure Pläne?
Er will Euren Tod.

Was er will und was sein wird,
ist nicht unbedingt dasselbe.

Meine Tochter ruft nach mir.

Wir lagern hier, bis de Foix
den Rest der Armee zu uns führt.

Ich kenne diesen Straßenabschnitt.
Rimini ist nicht fern. Warum halten wir an?

Ich habe Geschäfte mit deinem Vater.

Was für Geschäfte?

Solche, denen man sich nur
als Narr widersetzen würde,

denn ich schwinge das Schwert
für Riminis unzufriedene Bürger.

Ich weiß, dass Lust nicht Liebe ist.

Doch wenn du je
tiefere Gefühle für mich gehegt hast,

dann töte meinen Vater nicht.

Unserem Kinde zuliebe,

unserer Lucrezia.

Eine Botschaft von Eurer Cousine Angela.

- Ein Pferd!
- Ja, Hoheit.

- Wohin reitet er?
- Wieder einmal weiß ich es nicht.

Aber ich kann es mir denken.

Ich möchte sehen, ob du glücklich bist.

Glücklich? Ich bleibe La Infeliccisima,
die unglückseligste aller Frauen.

- Und ich hoffe auf Vergebung.
- Wie verwirrend.

Du suchst Vergebung, sagst aber,
du hättest nichts Unrechtes getan. Was nun?

Beides irgendwie.

Wenn ich deine Liebe nicht haben kann,
dann wenigstens dein Vertrauen.

Du hast dir mein Vertrauen nicht verdient.

Du gibst dir die Schuld an di Calabrias Tod,
stattdessen gib sie mir.

Das tue ich.

Dann musst du mir vergeben.

Wie du mich oft
in meinem Zorn ermahnt hast.

Beende deine Trauer
und lass uns nach Rom zurückkehren.

Es ist vorbei und lässt sich nicht ändern.

Rom ist ein Gefängnis voller Erinnerungen,
die wir beide vergessen sollten.

Wir werden zurückkehren, doch du
wirst bald für immer fortgehen.

Ich weiß, wie du
Alfonso d'Este ansiehst, und er dich.

Ich erkenne die Liebe noch,
selbst aus großer Entfernung.

Du sprichst leichtfertig.

Weil ich erkenne, was du dir nicht erlaubst:
eine Gelegenheit auf wahres Glück.

d'Este ist ein unverheirateter Mann,
du eine ungebundene Frau.

Eine verfluchte Frau.
Ich werde Alfonso d'Este nicht heiraten.

Denk nach, Lucrezia. Unser Vater ist fast 70.

Er glaubt, länger zu herrschen als der heilige
Petrus, doch er wird nicht ewig leben.

Du musst heiraten, bevor er stirbt.

Ich setze Alfonso
nicht deiner Eifersucht aus.

Hör mich an. Ich liebe dich und warne dich.
Heirate wieder.

Du willst nicht von mir abhängig sein.

Komm, Rom wartet,

und jenseits von Rom die Zukunft,
die du wählst.

Wir wissen, dass deine Zeit hier vorbei ist.

- Was ist mit deinen Schlachtplänen?
- Der Sieg im Krieg kann warten,

bis die Liebe gesiegt hat.

Du hast dich geirrt.

Mein Vertrauen hast du nicht,

doch meine Liebe hast du
und wirst sie nie verlieren.

Heiligkeit, wir haben heute Nachmittag
einen vollen Kalender.

- Er kannte das Datum.
- Er stellt Uns auf die Probe.

Seine Abwesenheit beweist seine Schuld.

Verzeihung.

Heiliger Vater.

Der Fall Teofilo Farina
gegen Vannozza Cattanei.

Schwört Ihr, in Gottes Namen
die Wahrheit zu sagen?

- Natürlich. Ja, ich schwöre.
- Fahrt fort.

Wohin?

- Tragt Eure Beschuldigung vor.
- Warum sind wir hier, Signore Farina?

Ich möchte Vannozza Cattanei verklagen,
weil sie das Gebrechen...

Ich glaube, er sucht den Ausdruck
"Bruch des Eheversprechens".

Trittst du als Rechtsbeistand für ihn
als auch für dich auf?

Nenn Uns Einzelheiten, Bursche.

Bevor ich ihr Liebhaber wurde,
habe ich auf ihrem Weingut gearbeitet.

Dann war ich ihr Verlobter,
sie versprach mir ihre Hand zur Ehe.

Dann warf sie mich hinaus, ohne Geld,
ich durfte sie nicht ansehen.

- Ich habe nichts getan.
- Vannozza,

du hast dich ohne päpstliche Erlaubnis
mit diesem jungen Mann verlobt?

- Ohne das Aufgebot zu bestellen?
- Er macht sich etwas vor.

Seine unerwiderte Liebe hat ihn abgelenkt.

Seine Arbeit litt darunter,
also habe ich ihn ersetzt.

Wie er bereits sagte. Er hat nichts getan.

Aber das...
Ich habe meine Arbeit über alles gestellt.

- Auch über die Liebe?
- Ich habe sie nicht geliebt.

Das hast du. Das tust du!
Du hast zu mir gesagt...

Du kannst mich nicht für Worte verurteilen,
die beim...

- Kannst du nicht "Ficken" sagen?
- Genug!

Wir benötigen Schweigen,
während die Entscheidung gefällt wird.

Der Wille Gottes offenbart sich.

Teofilo spricht weise.

Ein Man kann nicht für Worte verurteilt
werden, die er in Leidenschaft sprach.

Vannozza, als Buße
zahlst du Teofilo 500 Dukaten.

500 Dukaten sind ein Almosen.

Du hast ihm mehr geglaubt als mir.

Du hattest die Ehe in Aussicht gestellt.

Er hatte zu große Angst,
um etwas anderes als die Wahrheit zu sagen.

Du liebst den Burschen,
oder hast ihn geliebt.

Und seit wann bedeutet Rodrigo Borgia
die Wahrheit mehr als die Familie?

Seit der Herr Uns dazu berufen hat.

Ich werde alt, Vannozza, genau wie du,

aber du nicht so schnell wie ich.

Erst jetzt, mit fast 70,

habe ich verstanden, was die Wahrheit ist,
was das Leben bedeutet,

was die Moral erfordert
und die Gerechtigkeit verlangt.

Du klingst, als ertrinkst du wieder in Vitriol.

Du verwechselst Wahrhaftigkeit
mit Rauschzuständen.

Ich habe die letzten Monate
meine eigene Wahrhaftigkeit hinterfragt.

Seit Jahrzehnten häufe ich Reichtum an,

zugunsten von Trunkenheit
und Ausschweifung.

Wünschst du das Sakrament
der heiligen Beichte?

Ich habe eigene Mittel
der Wiedergutmachung.

Mit den Einnahmen aus meinen Bordellen
baue ich Kranken- und Waisenhäuser.

- Gott wird froh sein.
- Ich werde dabei nicht beflügelt

von Großzügigkeit oder Gottesfurcht.

Ich fürchte mich
vor ewiger Verdammnis in der Hölle.

Hab keine Angst.

Ich werde dort mit Satan verhandeln,
damit er die Glut herabsenkt.

Ich habe Teofilo rausgeworfen,
weil er unserer Tochter nachgestellt hat.

Herzog Ercole, wie schön,
dass Ihr im Ablassjahr in der Stadt seid.

Jeder gute Christ muss nach Rom kommen,
um die wahre Kirche zu preisen.

Aber, Heiligkeit, sind die Feierlichkeiten
nicht zu belastend für Euch?

Wie ich höre,
ist Eure Gesundheit angegriffen.

Hirngespinste,
die in der Dämmerung verfliegen.

Und Ihr wolltet mich sprechen, weil...

Lucrezia ist zurück in Rom, nachdem sie aus
der Grube der Trauer hervorgekrochen ist.

Nicht einfach für eine verliebte Frau.

Doch Wir fürchten, dass sie
ihre Zukunft noch nicht angenommen hat.

Die Vergangenheit ist ein hungriges Tier,
das droht, sie zu verschlingen.

Wie tragisch.

Doch wie betrifft mich das?

Wir schlagen eine Übereinkunft
zwischen unseren Familien vor.

Wir geben die Hand unserer Tochter
Eurem Sohn Alfonso.

Das ist eine Ehre, Heiligkeit,

doch Alfonso wurde jüngst verlobt

mit Marguerite d'Angoulême,

der Cousine von Ludwig von Orleans.

Und der König besteht auf der Vermählung.

- Kann er anderweitig überzeugt werden?
- Ich habe ihm mein Wort gegeben,

das unantastbar ist.

Als Papst können Wir Euch
Absolution erteilen.

Wir d'Estes sind die älteste
Herrscherfamilie in Italien.

Seit 900 Jahren,
Nachfahren des trojanischen Königs Priamus

und der Familie Acci
der römischen Republik.

Deutet Ihr an, das Vermächtnis der Borgia
steht unter Eurem?

Keineswegs, ich meine nur, dass
eine solche Verbindung unpassend wäre.

- Du Schlange!
- Heiligkeit, vielleicht...

Sei still, Burchard!

Ihr habt eine Zukunft entworfen,

wir müssen uns
auf ihre Konsequenzen vorbereiten.

Konsequenzen?

Lucrezia kann sich glücklich schätzen,
dass ihrem Bruder ihr Glück am Herzen liegt.

Doch mein Vater ist unnachgiebig

und verbittert wegen Savonarola Tod,
den er geliebt hat.

Er will aber auch
den Papst nicht öffentlich beleidigen,

aus Furcht, dass Seine Heiligkeit mit
allen Mitteln uns d'Estes ruinieren könnte.

Wenn ich die Situation korrigieren soll,
müsst Ihr mir einige Waffen geben.

Mein Vater
offenbart nur das Beste meiner Familie.

"900 Jahre", "König Priamus".

Seine Behauptungen verbergen
eine grausame, blutbefleckte Geschichte

von Verwandten,
die sich die Kehle aufschlitzten.

Um den Weg
für seine Thronfolge freizumachen,

wollte er seinen Vetter Niccolo vergiften.

Als das scheiterte,
ließ mein Vater Niccolo köpfen.

Aber in einem seltsamen Anfall
von Familienstolz

befahl er, den Kopf für das Begräbnis
wieder am Körper anzunähen.

Ich glaube, ich weiß, wie sich die Verlobung
mit der Französin auflösen lässt.

Erzählt mir mehr von der Vergangenheit.

Cesare, du blamierst deine Schwester.

Keineswegs. Cesare, fahre fort.

Seht, Georges, man muss
Alfonso und Lucrezia nur anschauen,

und die Wahrheit wird offenbart.

Sie lieben sich, und ich bin eifersüchtig.

In solcher Nähe spüre ich,
wie mein Herz schneller schlägt,

als teilte ich seine Zuneigung für sie.

Ich bin sicher, der Wein hilft Euch.

Müsst Ihr so zynisch sein?

Das müssen wir sein,
um in Rom zu überleben.

Das Überleben ist durch Treue geboren.

Herzog Ercole war immer
ein Freund Frankreichs.

Aber nicht immer des Hauses Angevin.

Lebte er noch, würde Ludwigs Großvater
Ercoles Treue bestreiten.

Erklärt es.

Als junger Mann
war mein Vater Condottiere in Neapel

und heiratete die Tochter
des aragonischen Prätendenten.

Dadurch verlor
Ludwigs Großvater den Thron,

den Ludwig nun rechtmäßig beansprucht.

Dennoch, Ercole unterzeichnete...

Erreiche ich weder Euer Herz
noch Euren Kopf,

appelliere ich an Euren Ehrgeiz.

Helft uns,
diese Borgia-d'Este-Ehe zu vereinbaren,

und beim nächsten Konklave
wählen die Kardinäle Spaniens

Euch sicher zum Papst.

- Das habt Ihr schon einmal versprochen.
- Ansichten und Umstände ändern sich.

Der Bruder meiner Frau, Amanieu d'Albret,
wäre ein guter Pontifex.

Wie auch Bernardino Lopez de Carvajal,
Spaniens erste Wahl.

Ich unterstütze die Verbindung.

- Das tue ich.
- Ich auch.

Betet nur, dass Ludwig
nicht so stur ist wie der Papst.

Denn als Gegenleistung
müsst Ihr Euren Vater überzeugen,

das Recht meines Königs anzuerkennen,
über Neapel zu herrschen.

Verlasst Euch darauf.

Die Zeit des Zynismus ist beendet.

Trinken wir auf das neue Jahrhundert,

auf 100 Jahre grenzenlose, unstillbare Liebe.

Auf die Liebe.

- Aber Gacet hat mir geraten...
- Unentschlossen zu sein, ja.

Aber Gacet ist fort und ich bin hier.
Du musst Ludwig geben, was ihm zusteht.

König Ferdinands Truppen sind bereit,
von Sizilien nach Norden zu marschieren.

Ludwigs Truppen sind bereit,
von Mailand aus vorzurücken.

Ferdinand ist erfahren,
Ludwig war noch nie in einer Schlacht.

Ferdinand ist altersschwach,
Ludwig strotzt vor Leben.

Unterstützen wir Frankreich,
entfremden wir Spanien.

Das tatest du, als du gestattetest, dass
französische Truppen Mailand einnehmen.

Du hast bereits einen Weg gewählt.

Jetzt musst du auch die Reise antreten.

Uns Borgia gegen Spanien auszuspielen,
bereitet mir großen Schmerz.

Je älter ich werde,

desto mehr vermisse ich die Bäume
im Gemüsegarten von Játiva.

Du warst noch nie dort.

Du warst Kardinal von Valencia
und kamst nie zu Besuch.

Für dich ist alles nur Strategie.

Wie für dich.
Du träumst von einem Imperium.

Träume sind mächtig,
Sterblichkeit aber noch mehr.

Ich soll ein Land aufgeben, das ich liebe.
Meiner Heimat den Rücken zu wenden.

Und damit
kannst du Lucrezia glücklich machen.

Wir erklären die Rückkehr des Hauses
Angevin auf seinen angestammten Platz

auf dem Thron von Neapel.

Wir erklären außerdem Ludwig von Orleans
zum Suffraganbischof des Heiligen Stuhls.

Wir werden ihn
zum König von Neapel salben.

Und wir ermächtigen Ludwig von Orleans,

seine Truppen
durch den Kirchenstaat zu führen

und dem Hause Aragon
den heiligen Krieg zu erklären.

Wir sind erfreut, Euch beide zu sehen,
jedoch nicht so erfreut wie Lucrezia.

Wir hoffen, Ihr habt gute Nachrichten.

Wir verbrachten einige Tage damit,
über diese Vermählung nachzudenken.

Vielleicht hatte ich
voreilige Schlüsse gezogen.

Und auch bedenkliche.

Meine endgültige Entscheidung ist jedoch
abhängig von gewissen Bedingungen.

Erläutert sie Uns.

Eine Mitgift von 200.000 Dukaten,

eine 80 %ige Reduzierung
von Ferraras päpstlichem Zehnten

und die Eigentumsrechte über die Städte
Cento, Pieve und den Hafen von Cesenatico.

- Das kann nicht Euer Ernst sein.
- Die Entscheidung liegt bei Euch.

Sie spielen mit uns, diese undankbaren...

Wir entschuldigen uns nicht
für Cesares Ausbruch.

Seid Ihr ein Herzog oder ein Dieb?

Kommen wir nicht zu einer Übereinkunft,
ziehe ich das Angebot zurück.

Ich wiederhole:
Ihr seid eine bemerkenswerte Frau

und werden einem anderen Mann
eine gute Ehefrau.

Alfonso, komm.

Du erlaubst ihnen zu gehen?

- Wir hatten keine Wahl, kein Druckmittel.
- Ich finde uns eins!

Ja. Du wirst mit der Unterwerfung
der Romagna fortfahren.

Jede Eroberung bringt dich
Ferraras Hauptstadt näher.

Derweil lassen wir
die Verhandlungen pausieren

und nehmen sie dann wieder auf.

Ercole ist nur ein alter Profitmacher.

Wir werden diese Ehe zuwege bringen.

- Ihr kehrt zurück?
- Ich kontrolliere meinen Vater nicht...

- Fasst sie nicht an.
- Mäßigt Euren Zorn

und erlaubt mir, Euch dies zu zeigen.

Was habt Ihr mitgebracht?

Ein Pamphlet,
das seit gestern in Rom kursiert.

"Cesare Borgia führt Gemetzel durch,
wie einst Kaiser Commodus,

um seinen Blutdurst zu stillen.
Auf dem Fest von San Sebastiano

ließ der Präfekt von Rom die Piazza
San Pietro mit einer Palisade eingrenzen.

Männer, Frauen und Kinder
wurden gefesselt hineingetrieben."

Zum perfekten Zeitpunkt schlägt das
vatikanische Pack mit üblicher Dummheit zu.

"Dann bestieg der Sohn des Papstes
seinen Hengst

und ritt durch die verängstigte Menge.

Er schoss Pfeile mit der Armbrust in Herzen,
schlug Köpfe mit dem Schwert ab

und zertrampelte die Gefallenen
unter den Hufen seines Pferdes.

Innerhalb kurzer Zeit
stand er allein da, in einem See aus Blut,

während Papst Alexander
und Prinzessin Lucrezia

auf einem Balkon standen
und den grausamen Anblick beklatschten."

Wenig Unterschied
zu den Anschuldigungen über Orgien.

Ein Pamphlet ist Papier,
das zerfällt und verbrennt.

Das ist etwas anderes.

Du wirst beschuldigt,
Unschuldige zu ermorden,

und Lucrezia
wird kaltherzig und gefühllos dargestellt.

Soweit ich weiß,
hat mein Vater selbst das Pamphlet verfasst,

um die Auflösung der Verlobung
zu rechtfertigen.

Er hat König Ludwig
eine Abschrift geschickt.

Dessen Glaube an dich bereits schwindet.

Wir sind verloren, Liebste.